PA: Appell gegen Kinderarbeit: Kinderzeichnungen erleuchten Justizministerium
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” richtet mit einer Fassadenprojektion eine Botschaft an die*den Justizminister*in der künftigen Regierung. Wer auch immer in diesem Ministerium künftig Verantwortung trägt, muss wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit setzen.
Anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Armut erinnert die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ mit einer Fassadenprojektion auf dem Justizministerium daran, dass Armut die Hauptursache für ausbeuterische Kinderarbeit ist. Mit der Aktion rückt sie die 160 Millionen Kinder weltweit ins Rampenlicht, die als Folge von Armut regelmäßig arbeiten müssen. Das Justizministerium erstrahlte am Vorabend in bunten Farben eines Videospots mit Zeichnungen gegen Kinderarbeit von Kindern aus Österreich, aber auch Ländern des Globalen Südens wie etwa Ghana.
Pressefotos von der Gebäudeprojektion am Justizministerium
Allein in Westafrika müssen etwa 1,56 Millionen Kinder im Kakaoanbau mitarbeiten. Kleinproduzent*innen profitieren zu wenig von den zuletzt gestiegenen Kakaopreisen. Das zwingt viele Familien, ihre Kinder bei der Arbeit auf den Feldern einzusetzen. Diese Problematik erfordert entschlossenes Handeln – auch in Österreich.
„Würden die Schokoladenhersteller*innen höhere Kakaopreise bezahlen, von denen die Kakaobäuer*innen gut leben können, wäre das Problem der Kinderarbeit im Kakaoanbau gelöst. Die EU ist die größte Abnehmerin für Kakao aus Westafrika. Sie kann durch ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, faire Preise zu zahlen, einen großen Unterschied machen”, erklärt Emmanuel Ayifah von Send Ghana, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.
„Es ist an der Zeit, dass Kinderarbeit weltweit der Vergangenheit angehört“, appelliert auch die Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar Österreichs, Sigrid Kickingereder, für das Bündnis Kinderarbeit stoppen. „Die europäische Lieferkettenrichtlinie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, da sie Unternehmen verpflichtet, zu existenzsichernden Einkommen entlang ihrer Zulieferketten beizutragen.“
Mit Blick auf die bevorstehenden Regierungsverhandlungen fordert die Initiative „Kinderarbeit stoppen“, dass die nächste Regierung eine ambitionierte nationale Umsetzung der europäischen Lieferkettenrichtlinie vorantreibt. Die im April dieses Jahres verabschiedete europäische Richtlinie verpflichtet Unternehmen, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten entlang globaler Wertschöpfungsketten wahrzunehmen. „Dabei braucht es einen klaren Fokus auf Kinderrechte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, denn Armut darf kein Grund sein, Kinder ihrer Zukunft zu berauben”, sagt Kickingereder. Die Ausgestaltung des österreichischen Lieferkettengesetzes bietet eine historische Chance, Kinderrechte weltweit besser zu schützen – aber nur, wenn es unter Einbindung von Expert*innen und der Zivilgesellschaft entwickelt und dann konsequent umgesetzt wird.
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels – setzt sich seit Jahren für ein europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen. www.kinderarbeitstoppen.at
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