Archiv der Kategorie: SDGs

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Aviso: Online-Interviewmöglichkeit mit Ladislaus Ludescher

Weniger als 10 Prozent der Sendezeit von Österreichs wichtigster Nachrichtensendung Zeit im Bild (ZIB) 1 und der größten österreichischen Nachrichtenseite ORF.at entfallen auf den Globalen Süden, obwohl dort etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung lebt. Zu diesem Ergebnis kommt der Forscher Ladislaus Ludescher nach einer Medienanalyse. Er kritisiert eine mediale Vernachlässigung u.a. im ORF. Ukraine-Krieg & Co lässt er als „Ausrede“ nicht gelten.

Am Montag, 23. Oktober 2023, ab 12 Uhr, können sich Medienvertreter:innen online zuschalten und ihm Fragen stellen: https://us02web.zoom.us/j/88962014048#success

Ladislaus Ludescher hat Germanistik, Geschichte und Europäische Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studiert und wurde 2017 mit einer Arbeit über die Wahrnehmung der Amerikanischen Revolution in der deutschen Literatur promoviert. Aktuell habilitiert er an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. über die Rezeption der US-amerikanischen Präsidenten und ist u.a. am Historischen Institut der Universität Mannheim als Lehrbeauftragter tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutsch-amerikanischen Literatur- und Kulturbeziehungen und insbesondere die in- und ausländische Medienanalyse.

Um Anmeldung wird gebeten (auch spontane Teilnahmen sind aber möglich):
office@isje.at

Dieser Medientermin wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die darin vertretenen Standpunkte stellen in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.

PA: Welternährungstag, Tag der Armut: „Menschen in Krisen widerstandsfähiger machen“

Nach Jahren des Rückgangs nehmen Armut und Hunger wieder zu, und das rasant. Im vergangenen Jahr hungerten weltweit 122 Millionen Menschen mehr als vor der Coronapandemie. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Auswirkungen des Klimawandels befeuern diese erschreckende Trendwende. Die Lebensgrundlagen besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen sind weltweit bedroht. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit reagiert mit aufgestockten Mitteln und Lösungsansätzen, die ganzheitlich greifen.

Am 16. und 17. Oktober rücken der Welternährungstag und der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut die Menschen, die hungern, unterernährt sind und in Armut leben, in den Fokus. Die Zahlen rütteln wach: Laut Welternährungsorganisation sind aktuell bis zu 783 Millionen Menschen – knapp jede*r Zehnte – von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Gleichzeitig könnten Prognosen der Weltbank zufolge im Jahr 2030 immer noch 7 Prozent der Weltbevölkerung – an die 600 Millionen Menschen – in extremer Armut leben. Sie haben täglich nur 2,15 US-Dollar zur Verfügung.
 
Zwar erholt sich die globale Wirtschaft seit dem Ausbruch von COVID-19 langsam wieder – 2022 ist die Anzahl hungernder Menschen im Vergleich zum Vorjahr der Welternährungsorganisation zufolge um 3,8 Millionen gesunken. Dennoch geben die jüngsten Zahlen keinen Grund zur Entwarnung: 2022 litten immer noch 122 Millionen Menschen mehr als vor der Coronapandemie Hunger.
 
Krisen, Kriege, Klimawandel
„Wir sind aktuell mit existenziellen Notlagen konfrontiert, die wir in diesem Ausmaß kaum noch erlebt haben. Für die Umsetzung der 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung bedeuten diese Krisen einen herben Rückschlag. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, hier gegenzusteuern. Dafür stehen uns aktuell so viele Mittel wie noch nie zur Verfügung“, betont Dr. Friedrich Stift, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA).
 
Höchstes Budget für Entwicklung seit knapp 20 Jahren
2023 hat das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit 124,325 Millionen Euro an operativen Mitteln übertragen – das sind 10 Millionen mehr als in den beiden Jahren davor und die höchste Summe, die das BMEIA der ADA seit ihrer Gründung vor knapp 20 Jahren zur Verfügung gestellt hat. Gepaart mit Mitteln aus dem European Recovery Program sowie Geldern anderer Geber wie etwa der Europäischen Kommission oder österreichischen Bundesländern verfügte die ADA im vergangenen Jahr über das höchste operative Budget in ihrer Geschichte.
 
„Jeder einzelne Euro davon macht einen Unterschied für Menschen in Not. Menschen, die wegen klimabedingter Katastrophen vor dem Nichts stehen. Menschen, die nicht wissen, wo ihre nächste Mahlzeit herkommt oder wie sie das Schulgeld für ihre Kinder bezahlen sollen. Jeder Euro trägt dazu bei, Menschen in Krisensituationen widerstandsfähiger zu machen und ihnen eine Perspektive für die Zukunft zu geben – das ist unser Auftrag, der in der aktuellen krisenhaften Zeit so dringend wie noch nie ist“, bekräftigt Stift.
 
Gerechte Verteilung, gleichberechtigter Zugang
Ernährungssicherheit ist eine Frage von gerechter Verteilung und gleichberechtigtem Zugang zu Land und natürlichen Ressourcen. Sie hängt eng mit dem Zugang zu Wasser und Energie zusammen. Die Austrian Development Agency fördert daher Initiativen, die diese Themen gemeinsam betrachten. Zusammen mit ihren Partnern unterstützt die ADA kleinbäuerliche Familienbetriebe dabei, ökologisch, nachhaltiger und ressourcenschonender zu produzieren und einen verbesserten Zugang zu lokalen und regionalen Märkten zu erhalten. Derzeit fördert die ADA 75 Projekte, die zur Stärkung von Ernährungssicherheit beitragen, mit einem Fördervolumen von insgesamt 155,1 Millionen Euro.
 
Klima-smarte Landwirtschaft
So etwa in Mosambik, einem Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und eines der ärmsten Länder der Welt. In der Provinz Sofala unterstützt die ADA Kleinbäuer*innen mit einem Projekt, das landwirtschaftliche Praktiken vermittelt, die den Auswirkungen des Klimawandels trotzen können: Durch minimale Bodenbearbeitung, Gründüngung und Fruchtfolge steigt die Fruchtbarkeit der Felder, das Risiko für die Erosion von Böden sinkt. Gegen Dürre, Krankheiten und Schädlinge resistente Pflanzen sind weniger anfällig für ungünstige klimatische Bedingungen.
 
Und das ist wichtig. Denn von 2017 bis 2020 sind die Maiserträge in Sofala um rund 30 Prozent gesunken. Zurückzuführen ist das auf unregelmäßige Niederschläge und die steigenden Temperaturen. Auch Überschwemmungen kommen immer öfter vor, zerstören Infrastruktur und vernichten ganze Landwirtschaftsgebiete. Das Projekt hilft den Landwirt*innen, ihre Anbaumethoden an diese Veränderungen anzupassen. In Schulungen lernen sie, wie sie Produktion und Absatz steigern können. Wettervorhersagen und Informationen über Preise und Nachfrage helfen ihnen, Entscheidungen darüber zu treffen, wann sie pflanzen und wann und wo sie verkaufen. Insgesamt profitieren 7.800 Menschen von dieser Initiative.
 
Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen setzt die ADA Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von derzeit 670 Millionen Euro um.



Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency (ADA),
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 903 99-2410
katharina.schreiber@ada.gv.at
https://www.entwicklung.at/

ISJE-Recherchematerial Rohstoffe + Globaler Süden

Infos, SDG-Hintergrund und Kontakte

Mineralische Rohstoffe sind einer d e r Themen der Zukunft. Denn auf dem Abbau dieser Rohstoffe basiert die Herstellung von Technologieprodukten und der Ausbau von IT-Infrastruktur. Die ISJE beleuchtet das Thema aus entwicklungspolitischer Sicht und liefert Fakten, Infos und Kontakte:

Vorab: Die Thematik ist sehr breit und umfasst Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

Und, nimmt man die SDGs her, so betrifft das Thema auch mehrere der UN-Nachhaltigkeitsziele:

SDG 7 Bezahlbare und Saubere Energie
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/7-bezahlbare-und-saubere-energie/

SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts­wachstum
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/8-menschenwurdige-arbeit-und-wirtschaftswachstum/

SDG 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/industrie-innovation-und-infrastruktur/ 

SDG 12 Verantwortungs­volle Konsum- und Produktions­muster
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/nachhaltige-konsum-und-produktionsmuster-sicherstellen/

Die ISJE hat als Service für Journalist:innen und Redaktionen Rechercheinfos zu den 4 SDGs zusammengestellt:

SDG 7
https://isje.at/?p=3040 

SDG 8
https://isje.at/?p=3366

SDG 9
https://isje.at/?p=3740

SDG 12
https://isje.at/?p=2751

Aspekte & Fragestellungen rund um Rohstoffe

Während Technologie und IT als Zukunftshoffnung und Problemlöser gesehen werden, leidet die Bevölkerung in den rohstoffproduzierenden Ländern am Abbau der Materialien – je mehr davon gebraucht werden, umso mehr Probleme entstehen auch meist. Für Journalist:innen Redaktionen gilt, sich Fallbeispiele und konkrete Situationen in Ländern anzusehen.

·         Wie kann man den Menschen in unseren Breitengraden diese Herausforderungen am besten darstellen?

·         Welche Verbesserungen kann es geben, die zu mehr Nachhaltigkeit und damit einer Entlastung des Globalen Südens führen können? Stichwort Recycling, wiederaufladbare Akkus mit mehr Leistung etc.

·         Handelt es sich wirklich um realistische Lösungsoptionen oder einer Form von Greenwashing?

·         Welche Initiativen in unseren Breiten und im Globalen Süden gibt es, die wichtigen Input zu dem Thema liefern?

·         Welche Menschen könnte man porträtieren dazu?

·         Gibt es vorbildliche Unternehmen?

·         Welche Lösungen haben heimische Expert:innen, etwa Wissenschaftler:innen?

 

Kontakte, Kontakte, Weiterführendes

Austrian Development Agency
Armut reduzieren, Frieden fördern und die Umwelt schützen – das sind die drei Hauptanliegen der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Die ADA setzt derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von über 550 Millionen Euro um, um die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Das Budget der ADA stellt das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten zur Verfügung.
Übersicht über die Projekte der ADA.

Dachverband Globale Verantwortung
Der Dachverband GLOBALE VERANTWORTUNG – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe vertritt national und international die Interessen von 34 österreichischen Nichtregierungsorganisationen, die in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, entwicklungspolitische Inlandsarbeit, Humanitäre Hilfe sowie nachhaltige globale wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung tätig sind.

AG Rohstoffe

Die „Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe“ ist ein Bündnis österreichischer NGOs, welches sich für eine ökologisch nachhaltige, demokratische, gerechte, entwicklungspolitisch kohärente und menschenrechtskonforme Rohstoffpolitik einsetzt.

Ziel ist es, dass negative Auswirkungen des Abbaus mineralischer Rohstoffe (z.B. für IT- und Hochtechnologie-Produkte) verringert und gleichzeitig positive Ansätze eines nachhaltigeren Umgangs mit diesen Materialien vorangetrieben werden.

Erfahrener Ansprechpartner aus der AG Rohstoffe ist etwa Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion:

T: +43 1 4810991-46
E: herbert.wasserbauer@dka.at

Von der ÖFSE, die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung, sind Rohstoffe & Entwicklung ein Schwerpunktthema. Allen voran kann die Organisation dabei wissenschaftliche Expertise liefern:
 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 Tel.: +43 1 317 40 10 – 109
 g.slezak@oefse.at

Auch die NGO Südwind fokussiert auf das Thema und stellt auch viele Infos bereit:
https://www.suedwind.at/themen/elektronik/rohstoffe/

Besonders viele Details gibt’s dabei zum Thema Seltene Erden und dem Fallbeispiel Madagaskar:

Seltene Erden, genauer gesagt „Metalle der Seltenen Erden“, sind 17 chemische Elemente. Durch ihre besonderen magnetischen, elektrischen und optischen Eigenschaften wurden die Seltenen Erden zu zentralen Bestandteilen zahlreicher Technologien. Menschenrechtsverletzungen und Umweltauswirkungen im Rennen um die „grünen“ Hoffnungsträger:
https://www.suedwind.at/fileadmin/user_upload/suedwind/Themen/Elektronik/SUEDWIND_Infoblatt_Teil_A_Seltene_Erden_Ansicht.pdf

Abgebaut werden die in Madagaskar:
https://www.suedwind.at/fileadmin/user_upload/suedwind/Themen/Elektronik/SUEDWIND_Infoblatt_Teil_B_Madagaskar_Ansicht.pdf

Ansprechperson für Medien:
Stefanie Marek, BA BA

stefanie.marek@suedwind.at
Tel: +43 (0) 680 1583016

Beispiel Bolivien & Interviewmöglichkeit internationaler Gast

Die ISJE bietet zum Thema gemeinsam mit Südwind Wien Journalist:innen und Redaktionen ein Online-Hintergrundgespräch mit einem spannenden internationalen Experten an: Pablo Villegas Nava vom Dokumentations- und Informationszentrum #BolivienCEDIB Dienstag, 17. Oktober, 12 Uhr #AGRohstoffe

https://isje.at/?p=3986

Hintergrund:
Pablo Villegas, Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB), forscht und publiziert zu Rohstoffpolitiken und Geopolitik. CEDIB ist eine langjährige Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

Bolivien ist hochgradig von Rohstoffexporten abhängig: Rohstoffe machen etwa 95% der bolivianischen Exporte aus, die Hälfte davon sind mineralische Rohstoffe, v.a. Gold, Silber, Zink, Zinn und Blei. Die ökologischen Auswirkungen des Bergbaus sind bereits heute beträchtlich. Was die Exportzahlen jedoch nicht ausdrücken: Bolivien gehört auch zu den Ländern mit den größten Reserven an Lithium. Lithium soll zum Schlüssel für die Energie- und Verkehrswende in Europa werden, da es zentraler Bestandteil von Batterien ist. Der Abbau dieser Reserven steht seit Jahren in den Startlöchern. Er könnte für das Land hohe Einnahmen, aber gleichzeitig eine ökologische Katastrophe bedeuten.

Veranstaltungen demnächst zum Thema:

C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien, auch Online
„Grüner“ Extraktivismus für die Energie- und Verkehrswende?

18. Oktober 18 – 20 Uhr
Diskussion ebenfalls mit Pablo Villegas, Rohstoffexperte aus Bolivien und Vertreter*innen verschiedener Organisationen aus Österreich (auch online).
Anmeldung unter: registration@oefse.at

EZA-Tagung Stadt Wien und Südwind

Im Wiener Rathaus am 17. Oktober herzlich einladen: „Klimagerechtigkeit aus entwicklungspolitischer Perspektive“

Mit:

Helga Kromp-Kolb, Emeritierte Universitätsprofessorin für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur, Wien

Timothy Lenton, Gründungsdirektor des Global Systems Institute und Universitätsprofessor für Klimawandel und Erdsystemwissenschaften an der Universität von Exeter, UK

Jacqueline Cottrell, Expertin für ökologische Finanzpolitik, Forum Ökosoziale Marktwirtschaft, UK/DE

Jana Berchtold, UN-Jugenddelegierte, Bundesjugendvertretung, Wien

Doris Brenner, Projektkoordinatorin und Technical Advisor Food Sovereignity, Brot für die Welt, Wien

Weiterführendes:
 
 Folgende Publikationen können bei Recherchen zum Thema interessant sein:

https://www.centrum3.at/bibliothek/bestand/energie

https://www.oefse.at/publikationen/briefing-papers/detail-briefing-paper/publication/show/Publication/von-der-rohstoffinitiative-zum-critical-raw-materials-act/

https://www.oefse.at/publikationen/detail/publication/show/Publication/price-making-in-mineral-provisioning-systems-and-social-ecological-transformation/

Kommentar: Entwicklungspolitik an Hochschulen und Universitäten: Eine Chance für alle

Im Rahmen des Bachelorstudiums der Bildungswissenschaften gibt es die Möglichkeit sich mit vielgestaltigen Themen wie Armutsbekämpfung, globale und nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit, Klimawandel, Geschlechter- und Ressourcengerechtigkeit auseinanderzusetzen und damit die globalen Zusammenhänge zu verstehen und den Blick dafür zu schärfen. Das ist möglich, indem man Vorlesungen und Proseminare aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen absolviert.

Studierende aus Fachbereichen wie den Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Soziologie und Umweltwissenschaften können dabei ihr Wissen bündeln, einen ganzheitlichen Blick auf die komplexen Zusammenhänge erschaffen und dadurch gemeinsam an innovativen Lösungsansätzen arbeiten.

In der Auseinandersetzung mit dieser interdisziplinären Vielfalt wird deutlich, dass die Bedeutung von Entwicklungspolitik an Bildungseinrichtungen beständig zunimmt. Entwicklungspolitik umfasst alle Maßnahmen, die zu einem sozialen Fortschritt im Globalen Süden führt. In einer globalisierten Welt, in der wir alle miteinander verbunden sind, ist es meiner Meinung nach unerlässlich, sich mit den Herausforderungen und Problemen des Globalen Südens auseinanderzusetzen. Entwicklungspolitik bietet die Möglichkeit, aktiv an Perspektiven hinsichtlich globaler Herausforderungen mitzuwirken und damit nachhaltige Veränderungen anzustoßen. In jeder Profession darf und soll über den eigenen Tellerrand geblickt und das Bewusstsein für Kooperationen gestärkt werden. Dies fördert außerdem die interkulturelle Kompetenz und sensibilisiert für soziale Ungerechtigkeiten und weltweite Umweltprobleme.

Klarerweise gibt es Kritikpunkte, die bei der Umsetzung von Entwicklungspolitik an Hochschulen zu berücksichtigen sind. Ein häufig genannter Punkt spielt hier der Zeit- und Arbeitsaufwand, der mit einem weiteren Engagement verbunden ist. Durch die Verpflichtungen im Studienplan kann es schwierig sein, ein zusätzliches Projekt anzugehen und aktiv zu werden. Außerdem wird berechtigterweise die Frage gestellt, ob Entwicklungspolitik nicht primär die Aufgabe von Regierungen sein sollte. Trotz dieser Bedenken sollten wir uns nicht entmutigen lassen und unsere Möglichkeiten nutzen.

Eine sehr gute Möglichkeit dafür bieten die diesjährigen Entwicklungspolitischen Hochschulwochen an der Universität Salzburg sowie der Universität Linz in Zusammenarbeit mit Südwind und weiteren Kooperationspartnern. Der Fokus liegt auf den Themen Ressourcengerechtigkeit und zivilgesellschaftlichem Engagement in Krisenzeiten. Dabei wird der Frage nachgegangen „Wie gelingt eine sozial-ökologische Transformation?“. Es werden verschiedene Veranstaltungen zu Themen wie globale Solidarität, Weltbürger:innenschaft, weltweite Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte, Klimawandel und Aktivismus, afrikanische Literatur, Extraktivismus und Energiepolitik angeboten.

Christina Pötzelsberger ist Studierende der Bildungswissenschaften an der Universität Salzburg und ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Südwind Salzburg.

Aviso: Online- Interviewmöglichkeit mit Experten aus Bolivien zu mineralischen Rohstoffen

Mineralische Rohstoffe sind einer der Themen der Zukunft. Denn auf dem Abbau dieser Rohstoffe basiert die Herstellung von Technologieprodukten und der Ausbau von IT-Infrastruktur.
Die ISJE bietet dazu gemeinsam mit Südwind Wien Journalist:innen und Redaktionen ein Online-Hintergrundgespräch mit einem spannenden internationalen Experten an:

Am Dienstag, 17. Oktober 2023, ab 12 Uhr, können sich Medienvertreter:innen online zuschalten und Fragen stellen:
Zoomlink

Der Gast: Pablo Villegas Nava vom Dokumentations- und Informationszentrum Bolivien – CEDIB. Er ist Forscher mit Schwerpunkt Ressourcen, Geopolitik, Extraktivismus und indigene Völker.

Um Anmeldung wird gebeten (auch spontane Teilnahmen sind aber möglich): office@isje.at

Pablo Villegas Nava ist für die Entwicklungspolitische Tagung von Südwind Wien und der Stadt Wien in der österreichischen Bundeshauptstadt. Ebenfalls am 17. Oktober, ab 16 Uhr, sprechen im Wiener Rathaus sechs internationale, spannende Gäste zu Klimaschutz im Kontext globaler Gerechtigkeit. Alle Infos zur Tagung

Auch am 18. Oktober, 18 – 20 Uhr wird Pablo Villegas an der Veranstaltung „‘Grüner‘ Extraktivismus für die Energie- und Verkehrswende“ teilnehmen – und zwar im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien.
Alle Infos dazu

Bio
Pablo Villegas Nava hat Anthropologie (UMSA) und Public Health (MSC, Universität Malmö) studiert. Er begann seine Zusammenarbeit mit dem Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB) im Jahr 2008 mit der Veröffentlichung einer allgemeinen Studie über erneuerbare natürliche Ressourcen in Bolivien und ist derzeit Forscher am CEDIB im Bereich der Politik der natürlichen Ressourcen mit Schwerpunkt auf Geopolitik, Extraktivismus und indigenen Völkern.
Er ist Autor und Mitautor von u. a. „Geopolitik der Straßen und der Plünderung der natürlichen Ressourcen“, CEDIB (2013); „Indigene und Umweltrechte angesichts des Extraktivismus in Bolivien“ (2019); „China und Lateinamerika von IIRSA bis zur Seidenstraße“ (2023).

CEDIB ist eine langjährige Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

Dieser Medientermin wird in Kooperation mit dem Projekt #Rohstoffwende von der AG Rohstoffe durchgeführt und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.
Partner: Forum Journalismus und Medien (fjum).

Veranstaltung: „Grüner“ Extraktivismus für die Energie- und Verkehrswende?

Diskussion mit Pablo Villegas, Rohstoffexperte aus Bolivien und Vertreter*innen verschiedener Organisationen aus Österreich.

Um die Klimakrise zu bekämpfen, ist ein rascher Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien nötig. Energie aus Erdöl, Kohle und Gas soll durch Wind, Wasser, Sonne und Erdwärme ersetzt werden. Die dafür nötigen Turbinen, Photovoltaikanlagen und Batterien benötigen jedoch eine große Menge an mineralischen Rohstoffen. Diese Rohstoffe sind zu größten Teilen nicht in Europa vorhanden und die Nachfrage danach wird in den nächsten Jahren stark steigen.

International gibt es daher einen zunehmenden Wettbewerb um den Zugang zu diesen Rohstoffen, die vor allem in Ländern des Globalen Südens abgebaut werden. Auch die EU versucht, sich mithilfe von Handels- und Rohstoffpolitik, verstärkt den Zugriff darauf zu sichern.

Eines der Länder, in denen sowohl fossile als auch mineralische Rohstoffe vorkommen, ist Bolivien. Bolivien ist hochgradig von Rohstoffexporten abhängig: Rohstoffe machen etwa 95% der bolivianischen Exporte aus, die Hälfte davon sind mineralische Rohstoffe, v.a. Gold, Silber, Zink, Zinn und Blei. Die ökologischen Auswirkungen des Bergbaus sind bereits heute beträchtlich. Was die Exportzahlen jedoch nicht ausdrücken: Bolivien gehört auch zu den Ländern mit den größten Reserven an Lithium. Lithium soll zum Schlüssel für die Energie- und Verkehrswende in Europa werden, da es zentraler Bestandteil von Batterien ist. Der Abbau dieser Reserven steht seit Jahren in den Startlöchern. Er könnte für das Land hohe Einnahmen, aber gleichzeitig eine ökologische Katastrophe bedeuten.

Wie werden diese Entwicklungen in Bolivien diskutiert? Welche sozialen und ökologischen Auswirkungen haben Bemühungen zur Energiewende in rohstoff-exportierenden Ländern? Welche Form der sozial-ökologischen Transformation ist nötig, damit die Energiewende nicht auf Kosten des Globalen Südens geht? Wie können Bewegungen in Österreich diese Themen aufgreifen?

Zum Referenten: Pablo Villegas, Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB), forscht und publiziert zu Rohstoffpolitiken und Geopolitik. CEDIB ist eine langjährige Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Ein Wien-Aufenthalt auf Einladung von Südwind ermöglicht es, mit Pablo Villegas ins Gespräch zu kommen.

Anmeldung unter: registration@oefse.at

Organisiert von: AG Rohstoffe, Anders Handeln, NeSoVe (Netzwerk Soziale Verantwortung), Treaty Alliance, in Kooperation mit ÖFSE (Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung)

Gefördert duch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit.

Veranstaltungen und Interviewmöglichkeiten: SDG Dialogforum 3.0

Derzeit läuft die mehrtägige Veranstaltung der österreichischen Bundesverwaltung, des Ban Ki-moon Centre for Global Citizens und der zivilgesellschaftlichen Plattform SDG Watch Austria. Eine umfassende mediale Berichterstattung ist von entscheidender Bedeutung, um die Umsetzung der Agenda 2030 zu beschleunigen. Ihre 17 Nachhaltigkeitsziele bieten vielfältige soziale, ökologische und ökonomische Chancen und wirken den miteinander verknüpften globalen Krisen entgegen.

Staatliche und nichtstaatliche Stakeholder*innen einer nachhaltigen Entwicklung erarbeiten  gemeinsam in Diskussionen Strategien und Lösungsansätze zu (1) Skills für 2023, (2) Niemanden zurücklassen, (3) Schutz der Biosphäre und (4) Resilienz in der Ernährungssicherheit, mit denen Österreich in den verbleibenden sieben Jahren bis 2030 zum Erreichen der SDGs innerhalb und jenseits seiner Grenzen beitragen kann.

Zwei Expert:innen aus Ländern des Globalen Südens werden beim Dialogforum dabei sein:

Der Agrarökologe Million Belay wird bei einem Workshop am 10. Oktober aufzeigen, weshalb es dringend eine Transformation der Nahrungsmittelsysteme in afrikanischen Ländern braucht.

Am 11. Oktober stellen sich Million Belay und die ugandische Kleinbäuer*innen-Vertreterin Elizabeth Nsimadala der Stakeholder-Diskussion Resilienz in der Ernährungssicherheit im Globalen Süden, zu der das BMEIA, die Universität für Bodenkultur, die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz und AG Globale Verantwortung ein interessiertes Publikum einladen.

Tags darauf werden die Ergebnisse aller Stakeholder-Diskussionen vier österreichischen Minister*innen sowie Elizabeth Nsimadala bei einem High-Level-Event präsentiert, die sie daraufhin mit Blick auf die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in und durch Österreich debattieren.

Million Belay und Elizabeth Nsimadala stehen zwischen 10. und 13. Oktober für Interviews zur Verfügung. Mitglieder von SDG Watch Austria, die die Stakeholder-Diskussionen mitorganisieren, auch im Vorfeld oder nach dem High-Level-Event. Darunter der Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung und Mitorganisator der vierten Diskussion: Lukas Wank kann die Positionen der beiden internationalen Expert:innen durch die der entwicklungspolitischen Zivilgesellschaft ergänzen und erläutern, mit welchen Maßnahmen österreichische Nichtregierungsorganisationen (NROs) schon heute Resilienz in der Ernährungssicherheit fördern. Aber auch, welche Unterstützung es vonseiten der österreichischen Politik braucht, um diese langfristig und den globalen Krisen entsprechend auszubauen.

Pressemappe mit Programm und Infos zu den möglichen Interviewpartner:innen zum Downloaden

Fortbildung: Teil 2 der Online Reihe „Empowerment Media“

Am Montag, den 16.Oktober, geht die Online-Reihe „Empowerment Media“, organisiert von COMMIT, FJUM, Frauen*solidarität und Women on Air in die zweite Runde.

Thema der Reihe sind Projektvorstellungen in den Bereichen Konstruktiver Journalismus, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in den Medien. Insgesamt gibt es drei Termine, zwei davon sind noch ausständig. Die Teilnahme ist kostenlos, das Webinar wird auf Englisch abgehalten.

Zu Gast ist Valerie Ndeingo-Sia Msoka (https://tamwa.org/a/). Sie ist Mitbegründerin der Tanzania Media Women’s Association (TAMWA) und des Online-Newsletters BintiAfrika Konnect, Vorsitzende des Tanzania Ending Child Marriage Network (TECMN) und derzeit Senior Public Information Officer bei der United Nations Assistance Mission in Somalia (UNSOM). Sie hat für die globalen Medienorganisationen BBC und Internews gearbeitet und verfügt über Erfahrung als Führungskraft in den Bereichen Medien, Kommunikation und Interessenvertretung, die eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Medienlandschaft und des sozialen Wandels in Tansania durch Medienförderung spielt.

Im Webinar (17:00-18:30 Uhr) stellt Valerie Ndeingo-Sia Msoka folgende Fragen: Wie können wir als Journalis*innen die Stärkung der Frauen durch welche Art von Medienprojekten fördern? Welche Rolle spielen community media bei der Stärkung von Frauen und marginalisierten Gruppen? Wem dient diese Stärkung?

Ausgehend von ihrer langjährigen Erfahrung liefert Valerie Ndeingo-Sia Msoka Einblicke in diverse Medienprojekte und Strategien. Ihr Wissen reicht von Tansania über den Sudan, den Irak bis nach Somalia. Gemeinsam mit Claudia Dal-Bianco wird sie Erfolge und Misserfolge besprechen.

Bei Interesse an einer Teilnahme, oder dem Bedarf an weiteren Informationen, wenden Sie sich gerne an Tania Napravnik (COMMIT): tn@commit.at

Für mehr Informationen

PA: Kakaopreis klettert auf Rekordniveau: Klimakrise führt zu deutlichen Ernteeinbußen

Höhere Produktionskosten und steigende Weltmarktpreise: Das sich ändernde Klima sorgt für Ernteausfälle in der Kakaoproduktion und erhöht den Druck auf die Kleinbauernfamilien sowie die Schokolade-Hersteller, berichtet FAIRTRADE.

Westafrika ist die wichtigste Region weltweit für den Anbau von Kakao. Ghana hat bereits im September auf die schwierigen Anbaubedingungen reagiert und einen neuen staatlichen Erntepreis für die Saison 23/24 bekanntgegeben, der 63 Prozent über dem Vorjahr liegt – der höchste Preis seit 50 Jahren. Es wird allgemein erwartet, dass der zweite große Kakao-Exporteur der Region, Côte d’Ivoire, für die neue Ernte ebenfalls eine Preiserhöhung in ähnlicher Höhe veröffentlicht, auch um einen länderübergreifenden Schmuggelanreiz für Rohkakaobohnen zu verhindern.

Klimakrise führt zu Ernteausfällen
Die immer stärker durchschlagenden Folgen der Klimakrise, wie übermäßige Regenfälle, höhere Schädlingsaufkommen und die Verbreitung von Pilzen, beeinträchtigen die Kakaoernte. Dies führt aktuell zu Angebotseinschränkungen und einem Anstieg der Rohkakaopreise. „Obwohl die gestiegenen Farmgate-Preise eine positive Entwicklung darstellen, bedeutet das nicht zwangsläufig ein höheres Haushaltseinkommen für die Kakaobäuerinnen und -bauern“, betont Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. Trotz der Preissteigerungen stehen die Bauernfamilien weiterhin vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Um die erwarteten Auswirkungen der Klimakrise abzufedern, müssen sie in der Lage sein, Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren und Ernteerträge zu steigern. „Dies ist entscheidend, um die langfristige Versorgung mit hochwertigem Kakao sicherzustellen“, so Kirner weiter.

Hohe Produktionskosten Herausforderung für Schokoladeindustrie
Die aktuelle Situation stellt aber auch heimische Schokoladefirmen vor wirtschaftliche Herausforderungen – neben der höheren Rohstoffpreise sind vor allem die weiteren Produktionsfaktoren wie Verpackung, Transport oder Energie die Kostentreiber. „Die Schokoladepreise werden daher mittelfristig steigen müssen, um die höheren Kosten zu decken. Echte Kostenwahrheit für Genussgüter wie Schokolade ist aber alternativlos”, so Kirner abschließend.

Kontakt für Rückfragen:
Mag. Bernhard Moser
bernhard.moser@fairtrade.at
+43 664 526 74 65

Mag. Peter Ehrenberger
peter.ehrenberger@fairtrade.at
+43 660 380 72 80

Presseaussendung: Mit sauberer Energie in die Zukunft

Die aktuelle Ausgabe der „Weltnachrichten“, des Magazins der Austrian Development Agency (ADA), zeigt auf, dass eine rasche Umstellung auf erneuerbare Energien unausweichlich ist – und was es zu beachten gilt, damit insbesondere Länder des Globalen Südens von dieser Wende profitieren.

Alle Menschen weltweit sollen Zugang zu zuverlässiger, moderner und nachhaltiger Energieversorgung haben – das ist eines der 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung. Nur mit sicherer Energie ist es auch möglich, etwa die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu gewährleisten oder wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Dass diese Energie jedoch nicht nur verlässlich, sondern auch „sauber“ ist, wird immer dringender. Denn die Verbrennung fossiler Brennstoffe facht den Klimawandel und seine desaströsen Folgen an. Was es braucht, ist eine rasche Umstellung auf erneuerbare Energieträger – und das überall.

„Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert den Wandel hin zu nachhaltiger Energiegewinnung und mehr Effizienz. Wir stehen unseren Partnerländern dabei mit Know-how und finanzieller Unterstützung zur Seite“, so Dr. Friedrich Stift, Geschäftsführer der Austrian Development Agency, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Und das ist unerlässlich. Denn weltweit haben 675 Millionen Menschen gar keinen Zugang zu Strom. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr 3,2 Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung in Innenräumen, weil sie mit ineffizienten Öfen und Feuerholz, Kohle, Kerosin oder Ernteabfällen kochen müssen.

Mehr Frauen in den Energiesektor
Eine der Initiativen, die eine Trendumkehr erreichen wollen, ist das Global Women’s Network for the Energy Transition. Irene Giner-Reichl, eine der Mitbegründerinnen des Netzwerks, kämpft dafür, dass Frauen eine wichtigere Rolle im Energiesektor einnehmen. Sie betont im Interview mit den „Weltnachrichten“: „Für die Energiewende braucht es die gesamte Innovationskraft einer Gesellschaft, also die von Frauen und Männern. Derzeit sind Frauen im Energiesektor aber massiv unterrepräsentiert. Meist wegen überholter Rollenbilder.“

Lokale Player treiben Wandel voran
Im östlichen und südlichen Afrika wiederum entwickeln lokale Organisationen innovative und nachhaltige Energielösungen. Der Energy and Environment Partnership Trust Fund unterstützt sie dabei mit Geldern und Know-how. Auch Österreich ist beteiligt.
So baute etwa das Unternehmen Jaza Energy in Tansania ein landesweites Netz von Solarenergie-Zentren auf. Menschen in abgelegenen Gebieten können dort Batterien mieten und Elektrogeräte aufladen.

In Malawi entwickelte das Startup Green Impact Technologies eine Lösung, mit der aus Biomüll Energie gewonnen werden kann. Auf einem Gemüsemarkt und damit direkt dort, wo dieser Müll anfällt, wandelt das Unternehmen biologisch abbaubare Abfälle in Biogas um. Die saubere Energie wird gespeichert und in nachfüllbaren Säcken an lokale Haushalte, Restaurants und andere Betriebe verteilt.

Ebenfalls in dieser Ausgabe zu lesen:

  • Ein neuer privater Windpark soll in Nordmazedonien schon bald 15.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Die Oesterreichische Entwicklungsbank stellte dafür 10 Millionen Euro bereit.
  • Seit 2010 baut die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) das Globale Netzwerk für regionale nachhaltige Energiezentren auf – neun gibt es mittlerweile. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit war federführend daran beteiligt. 
  • Artenschutz im Ländle: Wie Vorarlberg dem Biodiversitätsverlust entgegentritt.
  • Armut, Krankheiten, Konflikte – der afrikanische Kontinent kommt in österreichischen Unterrichtsmaterialien nicht gut weg. Eine Bildungsinitiative möchte das ändern.

Die „Weltnachrichten“ berichten vierteljährlich über entwicklungspolitische Themen. Herausgeberin ist die Austrian Development Agency. Alle Beiträge, Reportagen, Interviews und Geschichten sind auch online nachzulesen. Die „Weltnachrichten“ sind kostenlos. Bestellungen unter oeza.info@ada.gv.at.

Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen setzt die ADA Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von derzeit 570 Millionen Euro um.


Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency (ADA),
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 903 99-2410
katharina.schreiber@ada.gv.at
https://www.entwicklung.at/