André Breton hat Mexiko einmal eine „Wiege des Surrealismus“ genannt. Er bezog sich dabei nicht nur auf die indigenen Masken, hinter denen sich oft eine hinter- und manchmal auch abgründige Seele befindet, welche die MexikanerInnen oft als Erbe der Malinche identifizieren – jener indigenen Frau, die den spanischen Eroberer Hernán Cortes dabei zur Seite stand, als er Mexiko eroberte. Der österreichische Sozialanthropologe und Journalist Leo Gabriel ist seit Beginn der 1970er Jahre dieser Doppelbödigkeit der mexikanischen Wesensart nachgegangen und hat sie in den zeitgenössischen politischen Konflikten wiederentdeckt.
An Hand von selbstgedrehten Filmausschnitten, die von der zapatistischen gemeindeeigenen Polizei im Bundesstaat Guerrero bis zum heutigen Flüchtlingsdrama an der Grenze zu den USA reichen stellt Gabriel dem Mythos vom besseren Leben eine von Angst, Verfolgung und Repression gezeichnete Realität gegenüber, welche vor genau 100 Jahren eine Revolution hervorgebracht hat, der über eine Million Menschen zum Opfer gefallen waren.
Wann: 18.05.2017, 19 Uhr, um Anmeldung wird ersucht reception@k-haus.at , 18 Uhr, Kuratorinnenführung, Margret Kohler-Heilingsetzer
Ort: Künstlerhaus Stolberggasse 26, 1050 Wien
Veranstalter: Künstlerhaus
Filmausschnitte und Diskussion
Im Rahmen von DIE ROTE WAND
Die Veranstaltung findet anlässlich der Ausstellung „Das Bessere Leben“ (bis 20. Mai 2017) statt.
Dr. Leo Gabriel
geb. am 27.07.1945 in Neunkirchen; Mexikoexperte, Publizist, Filmemacher und Sozialanthropologe. Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für interkulturelle Forschung und Zusammenarbeit (ehem. Ludwig Boltzmann Institut für zeitgenössische Lateinamerikaforschung) in Wien.
Lebte 25 Jahre in Lateinamerika, wo er die unabhängige Presseagentur APIA leitete und sozialanthropologische Forschungsprojekte in Nicaragua, El Salvador und Mexiko im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchführte. Mitherausgeber der Zeitschrift Lateinamerika Anders.
Mitglied des Internationalen Rates des Weltsozialforums und Koordinator der Friedensinitiative www.peaceinsyria.org
Mag.Margret Kohler-Heilingsetzer, Kuratorin, Künstlerin
vor Veranstaltung, um 18 Uhr Kuratorinnenführung
Nähere Infos: office@k-haus.at