PA: Viena Latina – VIELAC: Erinnerung der lateinamerikanischen Einwanderung seit 1945

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Das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI), das Wien Museum und die Akademie der Bildenden Künste Wien erforschen die lateinamerikanische Migrationsgeschichte in Wien.

Ca. 20.000 Menschen mit lateinamerikanischem Hintergrund leben und arbeiten in Wien. Wer sind sie? Woher kommen sie? Was tun sie? Und vor allem: Wie haben sie selbst ihre Migration nach Wien erlebt? Seit Juli 2024 widmet sich das Projekt Viena Latina – VIELAC der Geschichte und Erinnerung der lateinamerikanischen Einwanderung seit 1945. Es wird gemeinsam vom Österreichischen Lateinamerika-Institut (LAI), dem Wien Museum und der Akademie der Bildenden Künste Wien durchgeführt. Das LAI ist seit Juli 2020 Teil der Wiener Volkshochschulen und das Kompetenzzentrum für Lateinamerika in Österreich und übernimmt daher die Koordinationsrolle für das Projekt.

Ein interdisziplinäres Team aus Historiker*innen, Anthropolog*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen wendet sich mit einem partizipativen Ansatz an die lateinamerikanischen Communities von Wien, um deren vielfältige Migrationserfahrung zu dokumentieren und in einem digitalen Archiv zugänglich zu machen. Alle in Wien lebenden Lateinamerikaner*innen sind dazu aufgerufen, sich an dem Projekt zu beteiligen.

LAI-Direktorin Andrea Eberl zeigt sich begeistert über das Projekt: „Viena Latina schafft den vielen Wiener*innen mit lateinamerikanischem Hintergrund eine Plattform, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Wir freuen uns sehr, für dieses wichtige Vorhaben – gemeinsam mit dem Wien Museum und der Akademie der Bildenden Künste Wien – als Hub zu fungieren und so einer unserer wichtigen Missionen gerecht zu werden: eine Anlaufstelle für alle in Wien lebenden Lateinamerikaner*innen zu sein.“

Neue Formen der Migrationsforschung

Projektleiter Berthold Molden erklärt: „Viena Latina beschreitet neue Wege partizipativer Migrationsforschung. Erstmals in Europa werden Migrationserfahrungen von Lateinamerikaner*innen mit einem interdisziplinären Methodenmix erhoben und vermittelt. Ausschlaggebend für das Projektdesign waren die Bedürfnisse dieser Menschen selbst. Die Ergebnisse sollen den lateinamerikanischen Communities als Archiv ihrer kollektiven Erinnerung dienen, aber diese auch in die allgemeine Wiener Geschichte einschreiben.“

Jetzt mitmachen!

In Wien leben Lateinamerikaner*innen aus über 20 Herkunftsländern, unterschiedlichen Geschlechts, verschiedener Generationen und mit einer Vielzahl sozialer Kontexte. Sie alle sind jetzt eingeladen, mit Interviews, Fotos und Dokumenten zu dieser Sammlung beizutragen – und im Verlauf dieses Prozesses ihre eigene Geschichte zu artikulieren und in die Wiener Erinnerungslandschaft einzuschreiben. Darüber hinaus gibt es im Projektverlauf eine Reihe von Workshops sowie Beteiligungsmöglichkeiten als freiwillige „Citizen Scientists“ (Laien-Forscher*innen), die an Schwerpunkten wie z.B. biographischen Interviews, Foto-Workshops oder Stadtspaziergängen mitarbeiten.

Die Möglichkeiten zur Partizipation sind also vielfältig! Erste Informationsveranstaltungen finden am 26. September, am 9. Oktober und am 23. Oktober jeweils um 18:00 Uhr im LAI (9., Frida Kahlo Saal, Türkenstraße 25) statt.

Im Zuge dieses Prozesses sollen Erkenntnisse gemeinsam gewonnen und methodische Vorgehensweisen den Teilnehmer*innen nachhaltig vermittelt werden, sodass sie am Ende selbst das neue Wissen und ihr Archiv aktiv übernehmen. Forschung als Ermächtigung.

Nach zwei Jahren wird Viena Latina den lateinamerikanischen comunidades von Wien eine Plattform ihrer kollektiven Erinnerung übergeben.

Das Projekt wird vom CERV-Programm der Europäischen Union finanziert und von einem Konsortium aus dem Österreichischen Lateinamerika-Institut (Lead), dem Wien Museum und der Akademie der Bildenden Künste Wien gemeinsam mit Vertreter*innen der Communities verwirklicht.

Das Team freut sich, auf alle Anfragen – sei es für Informationen oder bei Interesse zur Teilnahme – zu antworten.

Weitere Infos und Anmeldung unter: www.vienalatina.at.

Pressekontakt:
Mag.a Nadja Pospisil
 Mediensprecherin
 Wiener Volkshochschulen
 Tel.: 01/89 174-100 105
 Mobil: 0699 189 177 58
 E-Mail: nadja.pospisil@vhs.at
www.vhs.at

Kontakt Viena Latina:
Dr. Berthold Molden
Projektleiter
T.: 01/89 174-163 106

Mobil: 0699 189 177 80
E-Mail: berthold.molden@lai.at