PA und Einladung: Ein Beispiel gelungener Integration – Ahmad Ibesh eröffnet sein eigenes Geschäft in Klagenfurt

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Ahmad Ibesh hat einen langen Weg hinter sich – beinahe zeitgleich mit seinem 30. Geburtstag kann er seinen Traum des eigenen Shops verwirklichen: Eröffnung des „Herzgenäht“ Geschäfts in der Klagenfurter Innenstadt.

2016 betritt Ahmad Ibesh erstmals Österreichischen Boden. Er wird nach Kärnten in ein Männer-Asylbewerber Heim untergebracht.
Der damals 21-jährige Syrer hat seine Eltern im Krieg verloren. Er wollte nicht in einer Armee dienen, die auf sein eigenes Volk schießt. Daher hat er sich mit Freunden entschlossen, über die Türkei nach Europa zu kommen.

Seine Kindheit war bereits früh mit Näharbeiten geprägt. Mit elf Jahren musste er die Schule verlassen und er arbeitete in einer Kleiderfabrik. Kenntnisse, die er später in Österreich gut gebrauchen konnte.
Doch davor waren noch viele Hürden zu bewältigen.

Im informell zusammengesetzten Deutschkurs im ersten Jahr in Kärnten war er der Einzige, der nur Arabisch sprechen konnte.  „Ich heiße Ahmad. Ich bin Schneider.“  waren die ersten Sätze, die Ahmad Ibesh 2016 in Österreich gelernt hatte. Auch wenn es schwer war, eine neue Sprache und Schrift zu erlernen. Ahmad Ibesh wolle lernen und er wollte den Menschen in seiner neuen Heimat begegnen. Seine freundliche und aufmerksame Art öffnete rasch einige Türen.

Österreichische Freunde organisierten eine Haushaltsnähmaschine, Material und Stoffe. Daraus fertigte er in seinem Zimmer im Heim einfache Taschen, die er bei Treffen mit anderen Geflüchteten präsentierte.

Eine schwierige Zeit für den jungen Mann. Im Heim sprach niemand seine Sprache. Seine Freunde waren in anderen Unterkünften untergebracht. Die Enge und die Fremde machten ihm zu schaffen. Und wieder halfen seine neuen Kärntner Freundinnen und Freunde. Eine kleine, leistbare Wohnung wurde gefunden. Menschen halfen beim Einrichten, bei Behördengängen. Nachdem Ahmad einen positiven Asylbescheid erhalten hatte, konnte er arbeiten und lernen.

Es folgten interessante Jobs im Textilbereich, Deutschkurse, alle notwendigen Prüfungen ablegen, der Hauptschulabschluss, Führerschein (in Deutsch!), die Gesellenprüfung für Damenschneiderei. Parallel dazu machte sich Ahmad selbständig. Er nähte Taschen und verkaufte diese unter dem Label „Herzgenäht“ auf Märkten. Das brachte ihm viele Kontakte und Menschen, die wieder weiterhelfen konnten.

„Herzgenäht“ blieb und entwickelte sich weiter.

Von Kärntner Märkten und Messen oder auch von den Sozialen Medien kennen inzwischen viele Menschen die Taschen und das Label von Ibesh.

2020 wurde er vom Wirtschaftsverband zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt. Eine Auszeichnung, die weitere Türen öffnete.

In der Teppichabteilung eines großen Einrichtungshauses konnte der junge Syrer viel über Materialien und Verkauf lernen. Dort hatte er viele Kolleginnen und Kollegen – er konnte sein Deutsch weiter verbessern.

Am 7. September 2024 eröffnet Ahmad Ibesh sein eigenes Geschäftslokal in der St. Veiter Straße 22 in Klagenfurt. Sein Angebot umfasst inzwischen neben dem Design und der Reparatur von Taschen auch Änderungen und Wohndesign. In Kooperation mit einem St. Veiter Tapezierermeister erledigt er auch den Neubezug von Möbeln.

Ahmad Ibesh ist sehr kreativ: Sein nicht zu übersehendes Geschäftsschild hat er gemeinsam mit Freunden im Makerspace Carinthia kreiert und gebaut. So wie auch die Einrichtung im Geschäft: Alles Ideen des jungen Mannes, der das, was er sich vorstellt, auch umsetzt.

Sein geduldiges Streben nach Integration trägt gute Früchte. Seit einem Jahr wartet er auf die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft. Auch dieser Schritt wird eintreten – und viele Menschen werden sich mit ihm freuen.

Fotos dazu finden Sie hier: https://we.tl/t-PE3khX4JL3
Fotocredit: Ahmad Ibesh

Für Rückfragen:
Ahmad Ibesh: 0660 8437364