Archiv der Kategorie: Entwicklungszusammenarbeit

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Entwicklungskonferenz: Reiche Staaten blockieren Reformen

Enttäuschung über die Ergebnisse der UN-Entwicklungsfinanzierungkonferenz in Addis Abeba: NGOs kritisieren die vage Haltung der reichen Länder, die sich im Abschlussdokument weder zu konkreten noch verbindlichen Finanzierungszusagen für nachhaltige Entwicklung und zur Bekämpfung des Klimawandels durchringen konnten.

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UN-Konferenz zur Finanzierung von Entwicklung

Von 13. bis 16. Juli wird in Addis Abeba die dritte internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung abgehalten. Das Gipfeltreffen bildet den Auftakt zu einer Reihe von Großereignissen der Vereinten Nationen: Gemeinsam mit der UN-Generalversammlung im September 2015 in New York und dem Klimagipfel im Dezember in Paris ist sie maßgebend für die künftige Ausrichtung der Entwicklungspolitik.

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Humanitäres Gipfeltreffen in Wien

Am 6. März findet in Wien der dritte Humanitäre Kongress statt. Einen Tag lang diskutieren in den Räumlichkeiten des Hauptgebäudes der Universität Wien nationale und internationale VertreterInnen aus dem Bereich der Humanitären Hilfe aktuelle Themen.Collage_HUKO013.indd 2013, beim bisher letzten Kongress, waren 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei.

Themen: 2015 gibt es einige Highlights – thematisch gesehen etwa ein Panel, dass kritisch hinterfragt, ob Humanitäre Hilfe Krisen nicht auch indirekt verlängert. Gleich zwei Panels widmen sich dem Einsatz moderner Kommunikationstechnologien – Apps sowie Social Media. Für das gesamte Programm siehe hier

Khangkomp
Kyung-Wha Kang. Foto: United States Mission Geneva, Wiki Commons License

Gäste: Für den Humanitären Kongress werden einige internationale Gäste in Wien sein: Von Kyung-Wha Kang (Assistant Secretary-General for Humanitarian Affairs and Deputy Emergency Relief Coordinator, United Nations) über internationale NGO-VertreterInnen wie Jose Antonio Bastos (Präsident von Ärzte ohne Grenzen Spanien) bis hin zum katholischen Priester Dieudonne Nzapalainga und dem Imam Layama Oumar Kobine (beide aus der Zentralafrikanischen Republik). Interessante Persönlichkeiten sind auch Giuseppina Maria Nicolini (Bürgermeisterin von Lampedusa, Italien) und Tareke Brhane, der selbst übers Mittelmeer fliehen musste und nun für „Save the Children“ in Lampedusa arbeitet.

Giuseppina Maria Nicolini. Foto: Humanitärer Kongress
Giuseppina Maria Nicolini. Foto: Humanitärer Kongress

Österreich ist u.a. vertreten mit Sozialminister Alfred Hundstorfer, Erhard Busek, Wolfgang Petrisch und Annelies Vilim, Geschäftsführerin des NGO-Dachverbandes AG Globale Verantwortung.

Kontakt

Pressefragen direkt an:

Romana Bartl press[at]humanitariancongress.at

 

OECD prüft Österreichs Entwicklungspolitik

Vorsichtiges, „diplomatisches“ Fazit – Reaktionen dementsprechend sehr unterschiedlich

Die Entwicklungspolitik Österreichs wird – wie die aller Mitgliedsländer des OECD-Entwicklungsausschusses (DAC) etwa alle fünf Jahre von anderen Mitgliedern überprüft. Jetzt war es wieder so weit. Die OECD präsentierte heute die Ergebnisse.

Das Fazit soll wohl vor allem motivieren – es wurden Erfolge (Einbindung des Privatsektors) wie auch Misserfolge (Nicht-Erreichen der 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklung und Humanitäre Hilfe) gelistet.

Hier geht’s zur Aussendung der OECD und in weiterer Folge zum Bericht.

Dementsprechend auch die Reaktion des Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) und der Globalen Verantwortung, dem Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären NGOs. Während das BMEIA vor allem das Lob sieht, betont die Globale Verantwortung die Defizite:

OECD-Lob für Einbindung des Privatsektors und ADA in Moldau

Das Glas ist halbleer, nicht halbvoll

Erste Infos zum EYD2015

2015 wird das  Europäische Jahr der Entwicklung. Die ISJE stellt essentielle erste Informationen zusammen.

(Wien, 22.12.2014). Unsere Welt.Unsere Würde. Unsere Zukunft. Dieses Motto wird man 2015, dem Europäischen Jahr der Entwicklung, oft hören. EYD_emblem_3lines-DEWie bei EYD_motto_DEvergleichbaren Initiativen wird das Jahr (das auf Englisch European Year of Development heißt und EYD abgekürzt wird) im Web 2.0 begleitet werden. #EYD2015 ist der Hashtag, dem zu folgen ist, @EYD2015 das dazu gehörende Profil, hier geht’s zum Facebook-Auftritt:

Nationale Ansprechpartner in Österreich sind auf der einen Seite das BMEIA als nationaler Koordinator bzw. die ADA, die Austria Development Agency, als verantwortliche Organisation für das
Aktionsprogramm in Österreich. Auch die AG Globale Verantwortung ist ein wichtiger Ansprechpartner.

Die Informationsstelle Journalismus & Entwicklungspolitik wird als Schnittstelle zwischen Medien und NGOs agieren und Infos zum EYD2015 liefern und ist ebenfalls für Anfragen da.

 Was wird konkret zu erwarten sein?

  • Jede Menge Veranstaltungen zu Themen rund um Entwicklungszusammenarbeit (EZA), inklusive internationaler Gäste. Auf europäischer Ebene startet das Jahr mit einem Eröffnungsevent am 9.1. in Lettland. In Österreich folgt am 26.1. der Auftakt. Danach passiert viel – von Tagungen und Kongresses über Veröffentlichungen neuer Studien bis hin zu Austauschprojekten mit dem globalen Süden.
  • Spannende Geschichten & interessante Menschen aus dem Alltag der Arbeit in der EZA – und zwar je nach speziellen Themenmonaten:
  • Januar – Europa in der Welt
     Februar – Bildung
     März – Frauen & Mädchen
     April – Gesundheit
     Mai – Frieden & Sicherheit
     Juni – Nachhaltiges Wachstum, Arbeitsplätze & Unternehmen
     Juli – Kinder & Jugendliche
     August – Humanitäre Hilfe
     September – Demografie & Migration
     Oktober – Ernährungssicherheit
     November – Nachhaltige Entwicklung
     Dezember – Menschenrechte
  • Neuausrichtungen: 2015 ist ein entscheidendes Jahr. Nicht nur als EYD. 2015 enden die Millenium-Entwicklungsziele. Wie wird es weiter gehen? Das Jahr soll Antworten bringen. (sol)

Weiterführende Infos und Hintergründe zum EYD2015 sowie zur europäischen Ebene:

Concord

Capacity4Dev

 

 

Endspurt für Weltentwicklungsziele

Im Jahr 2000 unterzeichneten 189 Staaten auf dem UN-Millenniumsgipfel die Millenniumserklärung. Die im Anschluss formulierten Ziele, die Millennium Development Goals (MDGs), sollten bis 2015 erreicht sein. Eine Bilanz.

 Von Christina Bell

(Wien, 22.12.2014). 8 Ziele, 21 Unterziele, 60 Indikatoren. Mit den Millennium Development Goals (MDGs – siehe z.B. hier) sagte die internationale Gemeinschaft unter anderem Armut, Kinder- und Müttersterblichkeit sowie tödlichen Krankheiten wie AIDS und Tuberkulose den Kampf an. Die mdgs_deZielsetzungen, die durchaus umstritten waren, wurden zu internationalen Leitlinien der Entwicklungszusammenarbeit, an denen sich Entwicklungsprojekte in Kenia genauso orientierten wie Gesundheitsreformen in Brasilien oder Fraueninitiativen in Indien.

Die Bilanz, soviel steht fest, wird durchwachsen ausfallen: Als größte Errungenschaft gilt die Erreichung des ersten Ziels, die Halbierung des Anteils der in Armut lebenden Menschen. Das gelang bereits 2010. Hierfür zeichnet allerdings weniger die Entwicklungszusammenarbeit als vor allem das rasante Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern China und Indien verantwortlich, wie der Entwicklungszusammenarbeits-Praktiker Friedbert Ottacher unlängst in einem Artikel im Südwind-Magazin festhielt.

(Teil-)Erfolge konnten auch beim Thema Bildung, konkret bei den Einschulungsraten, sowie bei Kinder- und Müttersterblichkeit erzielt werden.

Wenig erreicht wurde hingegen im Bereich ökologische Nachhaltigkeit (MDG7): Weder eine deutliche Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes, noch ein Stopp des Artensterbens gelang der internationalen Gemeinschaft in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten.

Insgesamt ist die Hoffnung, die man mit den Zielen verband, über die Jahre zunehmend einer Skepsis gewichen. Vor allem die Zusagen der reichen Länder enttäuschten. Dabei nahm sowieso nur eines von acht Milleniumszielen direkt die Industrieländer in die Pflicht: MDG 8, der Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft. Dieses war zudem so vage gehalten, dass es sich de facto nicht überprüfen lässt.

Messbar sind hingegen die finanziellen Beiträge zur Umsetzung der MDGs. Die Hilfszahlungen der Industrieländer erreichten 2013 zwar einen Höchststand, wie auch Johannes Trimmel in einem Interview erklärt. Die Zahlungen verfehlen aber die seit Jahrzehnten immer wieder in Aussicht gestellten 0,7 Prozent des BIP bei weitem. Zudem ist die Unterstützung für die ärmsten Entwicklungsländer rückläufig.

Zu den Stärken der MDGs zählten ihre Mobilisierungskraft und recht gute Kommunizierbarkeit, wie Jens Martens in einem Bericht zu globalen Nachhaltgkeitszielen argumentiert: Die MDGs lenkten mit einfacher Sprache die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Armutsbekämpfung. Dass der Publicity keine echten Lösungsansätze folgten, kritisiert unter anderem die nigerianische Wissenschaftlerin und Bloggerin Chika Ezeanya.

Vieles soll nun anders werden. Die Vorbereitungen der Nachfolge-Agenda laufen auf Hochtouren. Fest steht bereits eine Zusammenführung mit den parallel in Planung befindlichen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) deren Schaffung bei der Rio+20-Konferenz 2012 festgelegt worden war. Seit Juli gibt es den Draft – er überzeugte nicht alle.
Beschlossen werden die Ziele, die wie ihre Vorgänger, die MDGs nicht rechtlich bindend sein werden, nach einer weiteren Überarbeitungsphase im September 2015.


Christina Bell ist Redakteurin beim Südwind-Magazin. Die Journalistin, die ein Master-Degree in Human Rights besitzt, zeichnete für einen Schwerpunkt zu den MDGs verantwortlich (siehe Südwind-Magazin 11/2014)

Globale Nachhaltigkeitsziele für die Post-2015-Entwicklungsagenda von Jens Martens

Abschied von der Führungsrolle von Andreas Novy

Blog von Chika Ezeanya, geboren in Nigeria, Wissenschaftlerin, Autorin und Bloggerin: www.chikaforafrica.com

Die Post-2015-Agenda. Reform oder Transformation?, Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung

Der jüngste MDG-Bericht der Vereinten Nationen

 

Entwicklung tagt in Salzburg

A4Die 6. Österreichische Entwicklungstagung findet von 14. bis 16. November 2014 an der Universität Salzburg statt. Sie ist ein wichtiger Event innerhalb der Szene. Aber nicht nur das. 

Bei der Tagung geht es nicht nur um Vernetzung und Austausch innerhalb der entwicklungspolitischen Szene. Gerade der Zeitpunkt gibt der Konferenz mehr Bedeutung. Entwicklung befindet sich im Umbruch: Öffentliche Fördermittel für Entwicklungshilfe wurden in Österreich gekürzt. Stichwort SDGs: Es herrscht Uneinigkeit darüber, was den Millenium-Entwicklungszielen 2015 folgen soll. Und: Das European Year of Development 2015 (EYD2015) steht vor der Tür.

Das EYD2015 soll wegweisend sein, in welche Richtung sich eine zeitgemäße Entwicklungszusammenarbeit entwickelt. Bei der Österreichischer Entwicklungstagung in Salzburg werden entscheidende Themen bereits behandelt werden:  Umbruch Aufbruch ist denn auch das Motto.

Nicht nur Entwicklung ist dabei im Umbruch, sondern auch die globalen Verhältnisse, wie der „rote Faden“ der Tagung zeigt:

  • Welt im Umbruch – neue globale Verhältnisse (BRICS, Weltwirtschaftskrise, Klima-Krise, …)
  • Entwicklung im Umbruch: neue Paradigmen & Diskurse (MDG, post 2015, „Gutes Leben“, feministische Zugänge, post-development)
  • Entwicklung im Aufbruch: für eine neue Entwicklungsagenda

Unter den ReferentInnen sind interessante Personen aus dem EZA-„Szene“ und aus anderen Bereichen: Etwa die Journalistin Susanne Scholl,  die Soziologin Christa Wichterich sowie internationale Gäste aus den Ländern des Südens.


Die Website zur 6. Österreichischen Entwicklungstagung (auf der Website des Paolo Freire-Zentrums)

Dokumentation vergangener Entwicklungstagungen

 

 

 

 

 

NGOs aufgepasst: Netzwerktreffen zu EYD2015

NGOs aufgepasst!

Die ISJE lädt zum Netzwerktreffen zum Thema EYD2015 – Entwicklung medial kommunizieren.

Wann? Di, 7. Oktober 2014 – 16-17:30 Uhr
Wo? Ort: Austrian Development Agency, Zelinkagasse 2, 1010 Wien, Zimmer 300.

Die Veranstaltung wird als Ergänzung im Anschluss an ein EYD-Netzwerktreffen der ADA mit dem ORF und einigen Stakeholdern, zu dem einige von Ihnen eingeladen sind, stattfinden.

Um was geht’s? Die ISJE trifft sich 1x/Jahr mit NGOs für einen Informationsaustausch. Dieses Mal wird das Treffen aus Anlass des Europäischen Jahres für Entwicklung 2015 auf die Frage fokussieren, wie man dieses Thema nutzen kann, um Entwicklungsinhalte medial besser zu kommunizieren und zu integrieren. Wie kann man die Chance nutzen, um verstärkt im ORF präsent zu sein? Was wird durch das EYD2015 möglich sein, wo sind Grenzen? Was ist abseits des EYD für Redaktionen interessant? Welche unterschiedlichen Materialien braucht man für verschiedene Sendeformate? …

Matthias Euba, Moderator, Producer, Sendungsplaner und Chef vom Dienst beim Aktuellen Dienst und bei Magazinen im ORF (vor allem ORF 1), steht dafür für Auskünfte und Fragen zur Verfügung.

Im zweiten Teil des Treffens werden wir uns austauschen, was in den Organisationen in Sachen Medienarbeit zum EYD2015 geplant ist und wo Synergien hergestellt werden können. Der Termin könnte ein Auftakt für mehrere Treffen sein, in denen sich die Organisationen auf dem Laufenden halten.

TeilnehmerInnen bitte Fragen für Herrn Euba und Infos zur geplanten Medienarbeit der eigenen Organisation zum EYD2015 bereit haben!

Um Anmeldung per Mail an richard.solder@isje.at wird gebeten!