Die Regierung hat eine Aufstockung die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit beschlossen. Die ISJE liefert Infos dazu. Mehr
EZA & Innovationen, wie geht das zusammen? Social Entrepreneur Martin Wesian im Gespräch mit der ISJE. Mehr
Diese WeltverbesserInnen stecken ihr eigenes Geld in Entwicklungsprojekte, seit 40 Jahren. Über die freiwillige Selbstbesteuerung im Rahmen der „Erklärung von Graz“. Mehr
Menschenrechte aktuell: Sie sollten unveräußerlich sein und dem Schutz aller dienen und werden dennoch in fast allen Staaten der Welt verletzt. Eine Analyse. Mehr
Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen in den kommenden Wochen:
28. Juni FairStyria Tag: Der 12. FairStyria-Tag des Landes Steiermark findet heuer erstmals im Grazer Joanneumsviertel statt und bildet den Höhepunkt der Veranstaltungen der “Fairen Wochen Steiermark”, wo in allen Regionen im Mai und Juni Präsentationen und Diskussionen stattfinden. Details
29. Juni, 10-12 Uhr: Der Teufel trägt Kik: Sind westliche Unternehmen für die Arbeitsbedingungen in pakistanischen Fabriken verantwortlich? Workshop für JournalistInnen, organisiert vom Netzwerk Soziale Verantwortung und FJUM Wien. Details
29. Juni, 16-18 Uhr, Podiumsdiskussion: Humanitarin Aid, too important to fail. Details
7. September: Dialog Entwickung, Details tba
Newsletter abonnieren? Bitte einfach & formlos eine Mail an office(at)isje.at
Die Austrian Development Agency zur EZA-Mittelaufstockung.
Die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, betonte anlässlich der beschlossenen Mittelaufstockung, dass sie mit mehr Geld mehr helfen kann: „Mit mehr Budget können wir für tausende Menschen sauberes Trinkwasser anbieten oder sie beim Aufbau eines Kleinunternehmens unterstützen“, so ADA-Chef Martin Ledolter in einer Aussendung. „Mit mehr Mitteln können wir noch mehr tun“, so Ledolter.
Migration und Entwicklung. „Die zusätzlichen Mittel werden wir verstärkt für den Bereich Migration und Entwicklung einsetzen. Denn Menschen vor Ort bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen und Perspektiven zu geben, ist um vieles effizienter, als sie hier in Österreich zu versorgen“, betont der ADA-Geschäftsführer.
Für Ledolter ist die Aufstockung die Fortsetzung eines positiven Trends: „Bundesminister Sebastian Kurz und Finanzminister Hans-Jörg Schelling haben die geplanten Kürzungen für das Entwicklungszusammenarbeitsbudget abwenden können. Nach der Aufstockung der Mittel für den Auslandskatastrophenfonds von 5 auf 20 Millionen Euro pro Jahr ist die geplante Aufstockung der Mittel auf 154 Millionen Euro bis 2021 ein wichtiger Beitrag, von dem auch Österreich profitiert.“ (ots/sol)
Michael Obrovsky von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) warnt davor, zu viele Erwartungen von der Aufstockung der EZA-Gelder zu haben.
Herr Obrovsky, wie sehen Sie den von Minister Sebastian Kurz auf Schiene gebrachten Stufenplan zur Steigerung der Gelder für die österreichische Entwicklungshilfe?
Das ist kein Stufenplan. Da geht es um das Bundesfinanzrahmengesetz und darum, wie viel Geld demzufolge für die ADA (Austrian Development Agency) aus dem Budget des BMEIA in den nächsten Jahren ausgegeben wird. Die 15,5 Millionen Euro mehr sind auch keine Steigerung, die bei der ODA-Quote (öffentliche Entwicklungszusammenarbeit, Anm.) ins Gewicht fällt. Nehmen wir die Zahlen aus 2015: Die ODA-Quote Österreichs vom vergangenen Jahr betrug 0,32 Prozent des Bruttonationaleinkommens BNE. 15,5 Mio Euro mehr pro Jahr machen genau genommen 0,005 Prozent des BNE aus. Kann man da von einem Stufenplan sprechen, wenn wir – um das Ziel, 0,7 Prozent des BNE für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit zu erreichen – bei dieser jährlichen Steigerung von 15,5 Mio Euro noch mindestens weiter 40 Jahre brauchen werden?
Ist es also eine Verbesserung der finanziellen Situation oder nicht?
Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, allerdings in einer homöopathischen Dosis.
Wer wird von den 15,5 Millionen Euroim Jahr profitieren?
Aktuell kann man noch keine Detailanalyse machen. Man muss sich anschauen, wofür das Geld konkret verwendet wird.
Wie groß ist die Chance, dass das der klassischen Entwicklungszusammenarbeit zu Gute kommt?
Da brauchen wir uns nicht allzu viel Hoffnung machen. Es handelt sich um eine abgestimmte Strategie zwischen den Ministerien. Hinter der Steigerung steht das Bestreben der Bundesregierung, die 15,5 Millionen Euro zu einem großen Anteil Regionen zu widmen, die eine Rolle in der Flüchtlingsthematik spielen. Migrationsverhinderung steht hier im Vordergrund. Eine klassische NGO etwa, die Uganda aktiv ist, wird davon nicht viel sehen.
Besteht die Gefahr, dass die Entwicklungshilfe in der Flüchtlingspolitik als Druckmittel verwendet wird – etwa durch die Koppelung an die Rückübernahme von MigrantInnen?
Welchen Ländern will Österreich drohen? Dieses Argument geht ins Leere. Das Drohpotential existiert nicht. Die Flüchtlinge kommen nicht aus den Schwerpunktländern der österreichischen EZA. Die Verknüpfung von EZA und Rückübernahmeabkommen ist eher eine innenpolitische PR-Botschaft.
Was kann Österreich mit den 15,5 Millionen Euroim Jahr mehr in Sachen Flüchtlingsbewegungen unternehmen?
Zuerst einmal: Entwicklungszusammenarbeit wirkt sich per se nicht direkt auf die Flüchtlingsbewegungen aus. Bei dieser Summe ist es zudem absolut naiv zu glauben, dass damit ernsthaft die Ursachen für Flucht beseitigt werden können. Wir müssen hier auch die Relationen sehen: Dem Verteidigungsministerium wurde im Bundesfinanzrahmengesetz mehr als eine Milliarde Euro mehr zugesprochen, dem Innenministerium rund 200 Millionen Euro mehr. Mit 15,5 Millionen Euro für Programme der EZA kann ich viel Humanitäre Hilfe vor Ort leisten, die Ursachen für Flucht werden damit kaum lösbar sein.
(sol)
Die ÖFSE analysiert und dokumentiert die österreichische Entwicklungspolitik. Dabei versteh sich die ÖFSE laut Website „als Forschungseinrichtung, die auf Basis des internationalen Diskurses über die Entwicklungspolitik und Entwicklungsforschung den Dialog mit den verschiedenen AkteurInnen der österreichischen Entwicklungspolitik sucht und … zur Diskussion und zur Weiterentwicklung der österreichischen Entwicklungspolitik beiträgt“.
In eigener Sache – Boko Haram: Hintergrund, Potential, Finanzierung – Afghanistan – Kolumbien auf Friedenskurs?
Wir, die ISJE, stellen uns vor: Die Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik, kurz ISJE (und vormals Plattform Medien & Entwicklung), ist ein Portal, das sich an Redaktionen und JournalistInnen wendet. Wenn Sie zu Themen rund um den globalen Süden und Entwicklungspolitik arbeiten, werden Sie ab jetzt auf www.isje.at Informationen und Inputs finden, die Ihnen weiterhelfen. Mehr
Infos rund um Boko Haram: Wie entwickelte sich die militante Gruppe? Wie gefährlich ist sie? Wie finanziert sie sich? Mehr
Afghanistan bekommt eine Einheitsregierung. Der afghanische Journalist Ali Safi warnt trotzdem vor dem Zerfall des Landes. Mehr
Ist Kolumbien nach den Wahlen auf Kurs Richtung Frieden? Werner Hörtner analysiert. Mehr
(4. März 2014) Syrien-Gespräche in Österreich – Ruanda: 20 Jahre Genozid – Die EZA-Kürzungen und der „Faktor Kurz“
Syrien: Dieses Wochenende (8./9. März 2014) kommen in Schlaining VertreterInnen verschiedenster syrischer Seiten zusammen. Präsentation bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien. Mehr
Ruanda: 20 Jahre danach: Im April 1994 kam es zum Genozid in Ruanda. Wo steht das Land heute? Mehr
EZA-Mittel: Kann Sebastian Kurz beim Frust-Thema die Wende bringen? Mehr
(15. Dezember 2013) Infos zu Solidarischer Ökonomie, die globalen blau-gelb-grünen Konzerne, Zelten als Protest, sowie Fakten zur brasilianischen Community
Im Vorfeld und während der Fußballweltmeisterschaft 2014 blicken Medien auf das Gastgeberland Brasilien. Die ISJE bereitete Themen zu Brasilien auf, die vielleicht nicht so bekannt, aber genauso interessant sein können:
Wie einst die Landlosenbewegung
Regina Câmara analysiert die moderne Protestkultur in Brasilien. Mehr
Wieso solidarisch Wirtschaften?
Leo Gabriel zu Erfolgsgeschichten der Solidarökonomie. Mehr
Odebrecht, Sabó und JBS & Co
Die Plattform Medien & Entwicklung stellt die globalen Konzerne aus Brasilien vor. Mehr
Brasilien vor der Haustür
Zahlen, Daten und Fakten zur brasilianischen Community in Österreich. Mehr
Nosso Jogo
Die Initiative Nosso Jogo will Brasilien ins Rampenlicht rücken. Mehr