Projekt „Nosso Jogo“ startet mit Dialogform durch –
Themen Menschenrechte & Nachhaltigkeit.
2016 ist ein Jahr der Sport-Großereignisse. Sowohl die Fußball-Europameisterschaft der Herren in Frankreich (10. Juni-10. Juli) als auch die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5.-21. August) rücken näher.
Nicht nur die Sicherheitsfrage nach den Anschlägen von Paris im November 2015 wird die Organisatoren und die Öffentlichkeit beschäftigen: Vergangene Großereignisse wie die Winterspiele in Sotschi und die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Brasilien (beides fand 2014 statt) zeigten, dass Aspekte wie Menschenrechte oder auch Nachhaltigkeit rund um die Events hinterfragt werden müssen.
Am 10. März findet im Haus des Sports (1040 Wien, 10:30-17:00 Uhr) ein Dialogforum im Rahmen des Projektes Nosso Jogo statt, das unter der Schirmherrschaft des Sportministeriums steht und gemeinsam mit den NGOs fairplay/VIDC, Südwind und der Dreikönigsaktion, der Bundessportorganisation sowie dem ÖFB veranstaltet wird.
Wie nachhaltig sind Mega-Sport-Events? Was tut (Olympische Spiele) und tat (FIFA-WM) sich in Brasilien? Welche Verantwortung haben dabei die Verbände und Vereine? Solche und andere Fragen sollen beantwortet werden.
Anwesend sein werden VertreterInnen der Politik und von NGOs, Sportfunktionäre sowie internationale Gäste.
Das Dialogforum kann als Startschuss in das Sportjahr 2016 gesehen werden. Das Projekt Nosso Jogo wird in den kommenden Monaten sehr aktiv sein.
Die ISJE wird JournalistInnen wie 2016 wie vor zwei Jahren im Jahr der WM besonders in Hinblick auf Informationen und Kontakte zu Rio bzw. Brasilien zur Verfügung stehen. Rückfragen unter office@isje.at
Saudi-Arabien gibt laut US-Report jährlich rund 7 Millionen von Dollar aus, um sein Image im Westen aufzupolieren.
Saud-Arabien gerät immer wieder international in die Kritik. Etwa wegen der Inhaftierung und Folter des Bloggers Raif Badawi.
Anfang des Jahres machte die Meldung Schlagzeilen, dass das saudische Königshaus 47 Häftlinge auf einem Schlag exekutieren ließ. Unter anderem wurde dabei der prominente schiitische geistliche Scheich Nimr Baker al-Nimr hingerichtet, was zu einem Aufschrei weltweit führte, vor allem vieler Schiiten.
Der US-Finanzreporter Eli Clifton trug in einem Beitrag für den Blog LobeLog Daten zusammen. Demnach investiert Saudi-Arabien 6,8 Mio. Dollar im Jahr in PR-Firmen in den USA, um in der Öffentlichkeit möglichst positiv dazustehen.
Beispiel Nimr. Laut Clifton machte die PR-Maschine des saudischen Königshauses „alles was es kann, um die Exekution … irgendwie nach einem Fehler anderer zu machen und nur nicht von Saudi-Arabien“.
Wie schaut das konkret aus? Clifton verweist auf einen Artikel in der New York Times, in dem der saudische Kommentator Salman al-Ansari zu Wort kommt. Al-Ansari beschuldigte laut NYT Scheich Nimr „ein ‚Terror-Netzwerk in schiitischen Regionen im Osten Saudi-Arabiens zu organisieren“. Im Artikel erwähnt wird, dass Al-Ansari durch die PR-Firma The Podesta Group unterstützt wird, die wiederum Auftragnehmer der saudischen Regierung ist.
Öffentlich zugängliche Dokumente des US-Justizministerium zeigen, dass die Podesta Gruppe etwa im Zeitraum August bis September für “Public Relations Services” 200.000 Dollar vom „Center for Studies and Media Affairs at the Saudi Royal Court” bekommen hat.
Laufende Aufträge. Der größte Auftragnehmer, den Clifton in seinen Recherchen gefunden hat, ist die Qorvis/MSLGroup. Sie hat 240.000 Dollar monatlich erhalten. Die Dienste: Pressenotizen, Newsletter, Factsheets sowie Reden, die Saudi-Arabien und sein Commitment im Anti-Terror-Kampf und bezüglich Frieden im Nahen Osten anpreist.
Geht man davon aus, dass die Aufträge dauerhaft sind, wovon Clifton überzeugt ist, gibt Saudi-Arabien ingesamt 565.000 Dollar pro Monat für PR & Lobbying in Washington aus, rund 6,8 Mio. Dollar im Jahr. red
Durchschnittlich erscheinen deutlich mehr Artikel, wenn ein Terroranschlag im Westen passiert.
International gesehen berichteten Medien 2015 häufiger über Terroranschläge, die im „Westen“ (Nordamerika, Westeuropa, Australien und Ostasien) geschehen sind als über jene, die in einer anderen Region durchgeführt wurden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-Forschers Sean Darling-Hammond, die der Autor Mitte Jänner auf der Webseite The Nation präsentiert. Zudem kann er mit der Untersuchung bestätigen, dass westliche Medien die „eigenen“ Opfer stärker in den Fokus rücken als Opfer eines anderen Landes.
Hammond sammelte Daten rund um die 334 Terroranschläge, die im vergangenen Jahr gezählt wurden. Die meisten davon betrafen nicht-westliche Staaten. Von 26 Terroranschlägen, bei denen 50 oder mehr Menschen ums Leben kamen, war nur ein Anschlag im Westen dabei – die November-Attentate in Paris.
Durchschnittlich wurden westliche Länder 2015 von 2,6 Anschlägen getroffen, die durchschnittlich 31 Tote brachten. Das durchschnittliche nicht-westliche Land sah sich mit 10 Anschlägen und 223 Toten konfrontiert.
Wurde diesen Fakten in der Medien-Berichterstattung Rechnung getragen? Laut der Studie von Hammond ist die Antwort ganz klar nein. Über Anschläge in nicht-westlichen Staaten wird sechsmal weniger berichtet als über Anschläge im Westen. Durchschnittlich wurden pro Anschlag in nicht-westlichen Staaten 1.305 Artikel veröffentlicht, in westlichen Staaten 7,788:
Das Fallbeispiel des 13. November 2015 veranschaulicht die ungleiche Berichterstattung noch weiter. Bekanntlich fanden am Tag der Anschläge in Paris auch Terrorattacken in Bagdad (Irak) und Beirut (Libanon) statt. Während Hammond in seiner Studie 21.672 Artikel über Paris fand, waren es knapp unter 1.300 und unter 400 im Fall von Bagdad:
Auch die Art der Berichterstattung macht laut Hammond einen Unterschied: Seinen Untersuchungen nach fokussieren sich Artikel über Anschläge in nicht-westlichen Staaten stark auf die Täter und kaum auf die Opfer. Was bei Ereignissen wie etwa jenen in Paris nicht so ist.
Hammond erkennt einen „abgeklärten Stil“ in der Berichterstattung über Ereignisse in nicht-westlichen Staaten. Wenn Menschen aus dem Westen umkamen, fand er „mehr Herz“ in der Berichterstattung darüber als in den Berichten ohne Opfer aus dem Westen.
Hammond sieht die Medien in der Verantwortung. Zu lang habe man Ausreden verwendet. Eine ausgewogenere Berichterstattung über Terror in nicht-westlichen Staaten sei notwendig.
Plädoyer für eine differenziertere und tiefgehende Berichterstattung anlässlich der Schlagzeilen über den Brüsseler Stadtteil Molenbeek. Kommentar von Christine Moderbacher*.
Ich musste in den vergangenen Wochen an Albrecht Dürer und sein „Rhinocerus“ aus dem Jahr 1515 denken, einer seiner bekanntesten Holzschnitte. Das Werk stellt ein aus Indien stammendes Panzernashorn dar. Dabei hatte Dürer selbst nie ein Nashorn gesehen, die Darstellung basiert auf Beschreibungen und Skizzen anderer. Das sieht man am Resultat.
So ähnlich war der Zugang vieler internationaler Medien, wenn es um Molenbeek ging. Also jenes Viertel in der belgischen Hauptstadt Brüssel, in der vermeintliche Drahtzieher der Attentate von Paris gewohnt haben sollen und in dem Fahndungen nach Terroristen durchgeführt wurden.
Vom „Rückzugsgebiet für Dschihadisten“, von der „Brutstätte des IS“ und dem „Schmelztiegel des Terrors“ ist hier die Rede. Molenbeek, „wo der Terror gedeiht“.
Die Berichterstattung kreiert ein Stigma, das noch lange an den BewohnerInnen des Viertels haften wird. Das wird die Zukunft der ohnehin schon in vielerlei Hinsicht marginalisierten Bevölkerung in Brüssel, und darüber hinaus, erschweren.
Für die Quote. Es handelt sich um mediale Panikmache. JournalistInnen leben ja mitunter von diesem Angstzustand. Ich muss zugeben, wir AnthropologInnen auch. Das Interesse an meinem Forschungsgebiet (ich forsche in Molenbeek) hat sich seit den Terroranschlägen in Paris im November um einiges vervielfacht. Nur: Innerhalb der Wissenschaft wird von „Last der Repräsentation“ gesprochen, wenn in der Öffentlichkeit nur auf einzelne Personen einer marginalisierten Gruppe fokussiert wird und diese dadurch fälschlicherweise einen repräsentativen Charakter für die gesamte Gruppe einnehmen. In vielen Medien werden aktuell solche Repräsentationen als absolute Wahrheit verkauft.
Mein Molenbeek. Ich habe ein Lieblingslokal in Molenbeek, das „Al Andalus“, wo ich jedes Mal herzlich begrüßt werde und Hedi, der Wirt, schon ahnt, was ich bestellen werde. Hier treffe ich auch immer wieder Yassin und Hakim, beide Anfang 20, beide aus Molenbeek. Stimmen wie die von Yassin, Hakim und Hedi kommen selten zu Wort. Ein Missverhältnis, das nur schwer zu durchbrechen ist, wenn, wie Wirt Hedi sagt, „die internationalen Medien nur einen kurzen Abstecher nach Molenbeek machen“. JournalistInnen müssten etwas genauer hinschauen, oder etwas länger bleiben.
Ein konkretes Beispiel eines Missverständnisses: Molenbeek ist nur auf den ersten Blick wie ein Pariser Banlieu. Eine Parallele, die in den vergangenen Wochen in Medien oft gezogen wurde. Molenbeek aber ist kein Armutsgürtel am Rande der Stadt, sondern spiegelt seine eigenen demographischen und stadtentwicklerischen Besonderheit wider.
Einst Dorf. Molenbeek ist mittendrin und doch isoliert. Molenbeek Saint Jean, oder Sint-Jans-Molenbeek, der flämische Name, war einst ein Dorf am Stadtrand von Brüssel. Dann kam die Industrialisierung: Straßennamen wie Rue du Manchester und Rue du Birmingham erinnern wie die mittlerweile schon lange wieder aufgelassenen Fabrikgebäude noch an diese Zeit.
Als Folge des rasanten Wirtschaftsaufschwungs und dem damit verbundenen sozialen Aufstieg zog es die belgische Mittelklasse in den 50iger und 60iger Jahren an den Stadtrand. Als „Gastarbeiter“ geholte Türken und Marokkaner siedelten sich in Molenbeek an, und bewahrten damit die Innenstadt vor dem Verfall. Kettenmigration und Familiennachzug prägten die weitere Entwicklung und führten zum hohen Anteil der jeweiligen MigrantInnen.
Leistbar. Von der Brüsseler Innenstadt ist Molenbeek räumlich nur getrennt durch einen Kanal. Der Bau des EU-Viertels allerdings verschärfte diese Trennung: Durch die steigenden Mietpreise, nicht zuletzt gefördert durch den Zuzug hochbezahlter BeamtInnen und DiplomatInnen, sind bis heute für MigrantInnen nur Wohnungen in Bezirken wie Molenbeek leistbar.
Diese Segregation fördert das Gefühl unter den Menschen im Stadtteil, weder Raum noch Zukunft außerhalb der heruntergekommenen Straßen des eigenen Viertels zu haben. Was der Wissenschaft übrigens seit Jahren bekannt ist. Reagiert wurde auf Forschungsergebnisse seitens der Politik nie. Seit Paris ist das Problem der Perspektivlosigkeit, vor allem vieler junger Menschen in Molenbeek, unübersehbar geworden.
Darüber zu berichten ist wichtig. Die Frage ist nur wie: Reicht es, von der Distanz aus zu recherchieren oder sollte man sich nicht ein eigenes Bild machen?
* Die Anthropologin und Filmemacherin Christine Moderbacher ist Teil des Forschungsprojekts „KFI-Knowing from the Inside“ an der Universität von Aberdeen. Sie lebt und arbeitet seit sechs Jahren in Brüssel.
Muhammadu Buhari, seit 2015 Präsident Nigerias, will die großen Herausforderungen Terror & Korruption angehen – und aus dem wirtschaftlich aufstrebenden Land eine Erfolgsgeschichte machen.
Einer der Länder, die es gilt 2016 im Auge zu behalten, ist Nigeria: Der afrikanische Mega-Staat kämpft weiterhin mit der Bedrohung durch die Terrormiliz Boko Haram im Norden des Landes.
Nigeria erlebte 2015 insgesamt 40 Terroranschläge, durchschnittlich also einen Anschlag alle eineinhalb Wochen. 3.193 Todesopfer wurden insgesamt gezählt. Das ist bei weitem die höchste Zahl an Todesopfern durch Terroranschläge im Jahr 2015 weltweit.
Hoffnung. Doch der Staat in Westafrika gilt auch als afrikanischer Hoffnungsträger. 2014 überholte Nigeria die Republik Südafrika als größte Volkswirtschaft des Kontinents. Abseits der Krisenregion im Nordosten entwickelte sich eine Mittelschicht. Nicht gelegen kommt der niedrige Ölpreis. Der Exportbereich ist von Ölexporten abhängig, der Öl- und Gassektor macht rund 35 Prozent des BIP aus.
Für positive Schlagzeilen sorgten 2015 die Präsidentschaftswahlen: Trotz aller Sorgen kam es nach dem Sieg von Muhammadu Buhari zu einem friedlichen Übergang. Anders als manche Beobachter befürchteten, erkannte der abgewählte Vorgänger Goodluck Jonathan das Wahlergebnis früh an und dankte ab.
Buhari hat sich danach lange Zeit genommen, um sein Regierungskabinett zu formen. Vier Monate brauchte der Ende März gewählte Präsident, um die ersten MinisterInnen seiner Regierung zu präsentieren. Mitte November, sieben Monate nach der Wahl, stellte Buhari schließlich sein ganzes Kabinett vor. Dafür bekam er von der Bevölkerung den Spitznamen „Baba Go Slow“ – eine Anspielung auf seine im Wahlkampf genutzte Bezeichnung „Baba“ und die Staus („go slows“) in der nigerianischen Metropole Lagos.
„Integre Personen.“ Nicht alle sehen in der langen Zeit, die Buhari brauchte, ein Problem. „Buhari glaubte wohl, er müsse genau schauen, um wirklich integre Personen mit absolut weißer Weste zu bekommen. Auf der Suche ist er sicher nicht so fündig geworden, wie er sich das vorgestellt hat“, sagt etwa der deutsche Nigeria-Experte Heinrich Bergstresser in einem Interview mit der Deutschen Welle. Hintergrund: Nigeria ist eine Bundesrepublik, die aus 36 Bundesstaaten besteht, und alles andere als leicht zu regieren. Als Präsident gilt es die Interessen verschiedenster Regionen, Bundesstaaten und Volksgruppen zusammenzubringen, nicht zuletzt zwischen dem vorwiegend christlichen Süden und dem muslimisch-geprägten Norden. Bergstresser zu Buharis Regierung: „Soweit ich das erkennen kann, gibt es eine schöne Nord-Süd-Verteilung.“
Zudem habe Buhari laut Bergstresser versucht, neben nötigen Kompromiss-KandidatInnen frische Köpfe mit Kompetenz dazu zu holen und alte, korrupte Seilschaften zu kappen.
Ob Buharis Regierung eine Erfolgsgeschichte wird oder nicht, das hängt laut der Ansicht vieler an seinem Erfolg im Kampf gegen Korruption. Das sieht auch Justine Ijeomah so. „Korruption war in den vergangenen Jahren das zentrale Problem in Nigera!“ betont der Menschenrechtsaktivist gegenüber der ISJE.
Abwarten. Ijeomah beobachtet seit Jahren den Umgang der Politik mit dem Thema. Er arbeitet mit seiner Organisation HURSDEF vor allem im Bundesstaat Rivers. Sieht er schon einen Wandel unter Buhari? „In manchen Bereichen gab es den, bei anderen muss man noch abwarten, da die neue Regierung ihre Policy dazu noch nicht klar gemacht hat“, so der Menschenrechtler, der Ende 2015 auf Einladung von Amnesty International in Österreich war.
Es gäbe jedenfalls noch viel zu tun für die neue Regierung, so Ijeomah. Besonders schlimm sei die Korruption etwa bei der Polizei. Hier würde sich die Situation sogar noch verschlechtern. Beamte bekommen laut Ijeomah oft keinen Lohn mehr ausbezahlt, daher seien sie unter Druck. Für ihn ist die Polizei zu reformieren. Sobald wie möglich. sol
Nigeria hat rund 180 Mio. EinwohnerInnen und ist damit mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Genau genommen handelt es sich um einen Bundesrepublik aus 36 Bundesstaaten plus dem Federal Capital Territory (FCT) rund um die Hauptstadt Abuja.
In Nigeria leben laut deutscher Bundeszentrale politischer Bildung rund 430 Volksgruppen, im Staatsgebiet werden über 500 Sprachen gesprochen.
Nigeria verfügt über große Öl- und Gasvorkommen und konnte in den vergangenen Jahren ein hohes einstelliges Wirtschaftswachstum verzeichnen. Das Wachstum hat sich mittlerweile verlangsamt, vor allem wegen des gesunkenen Rohölpreises.
Aktuelle Informationen zur Entwicklung afrikanischer Staaten liefert die neue Studie von Afrobarometer. Der Studie zu Folge geht die reale Armut in den 35 untersuchten Ländern zurück. Der Fortschritt gelang vor allem jenen Staaten, die in Infrastruktur investiert hatten.
Der Fortschritt gelang vor allem in jenen Staaten, die zuvor in die Infrastruktur investiert hatten. – See more at: http://www.afrika.info/newsroom/afrika-die-reale-armut-geht-zurueck/#sthash.odmour4D.dpuf
reale Armut in zwei Dritteln der untersuchten Länder – See more at: http://www.afrika.info/newsroom/afrika-die-reale-armut-geht-zurueck/#sthash.odmour4D.dpuf
Wichtige Wahlen im Süden in den kommenden Wochen (redaktionelle Auswahl):
31.1. Haiti: Präsidentschaftswahlen
18.2. Uganda: Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
21.2. Bolivien: Volksabstimmung: Möglichkeit einer erneuten Amtszeit von Präsident Evo Morales durch Verfassungsänderung
21.2. Niger: Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
Veranstaltungen
27. Jänner (14-17 Uhr) Infoveranstaltungen der ADA zur Social Entrepreneurship Challenge im Impact Hub Vienna, Lindengasse 56, 1060 Wien
29. Jänner (15-17 Uhr) Präsentation des Human Development Report 2015 “Work for Human Development” inkl. Podiumsdiskussion im C3, Sensengasse 3, 1090 Wien
Februar & März Entwicklungspolitk-Schwerpunkt im Aktionsradius Wien: Im Februar dreht sich unter dem Titel alles „Arroganz des Helfens“ um eine kritische Reflektion des Themas Entwicklungszusammenarbeit, inkl. Filmabend („Landraub“), Vortrag und Stadtwanderung zum Thema „Billig, billiger, Banane“. Der März soll dann Fragen rund um Wachstumskritik beantworten, inklusive Ausflug in die Postwachstumsgesellschaft und einer Diskussion zum Thema „Gutes Leben für alle?“.
4. bis 6. Februar Internationale Konferenz zur EU-Handelspolitik in Wien, inklusive spannenden internationalen Vortragenden
13. Februar Flüchtlingsball im Wiener Rathaus. U.a. mit den Acts Skero, Madame Baheux, Syrian Links, Prince Zeka & Dunia Moja Band.
25. Februar bis 4. März FrauenFilmTage 2016, inklusive sehenswerten Filmen aus dem Iran, aus Kolumbien und Tunesien.
1. März (19 Uhr) Buchpräsentation „Schleppen, Schleusen, Helfen. Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung“ im C3, Sensengasse 3, 1090 Wien
4. März bis 28. März Osterfestival Imago Dei in der Kremser Minoritenkirche. Mit dabei sind u.a. KünstlerInnen aus dem Libanon, Pakistan, Syrien und Armenien.
8.–13. März 2016 Diagonale in Graz. Mit dabei ist „Girls don’t fly“ der österreichischen Filmemacherin Monika Grassl. Der Film über eine Flugschule für Mädchen in Ghana widmet sich Widersprüchen entwicklungspolitischer Projekte in Afrika. Zudem: Die Regisseurin Kurdwin Ayub begleitet in einer Doku ihren Vater bei seiner Rückkehr in den Irak.
18.3. Kinostart „Thank you for bombing„. Der Film der österreichischen Regisseurin Barbara Eder begleitet drei Korrespondenten an ihren Arbeitsplatz in den Krieg und portraitiert ihren Alltag jenseits von Kameras und Satellitentelefonen – irgendwo zwischen Bombenalarm, Sockenwaschen und Bachblütentherapie. Mit Erwin Steinhauer, Manon Kahle, Raphael von Bargen uvm.
Vorausblick: Erwin Kräutler, eben erst als Bischof in den Ruhestand getreten, reist im Frühjahr durch Österreich um sein neues Buch „Habe Mut!“ vorzustellen. Mehr Infos dazu beim Verlag
Üblicherweise vermittelt die ISJE ja eher InterviewpartnerInnen, ausnahmsweise wurden wir selbst gefragt. [Statement], das Magazin des Österreichischen Journalistenclubs, hat für seine aktuelle Ausgabe Christine Tragler zu entwicklungspolitischer Berichterstattung in den Medien befragt (Auf das Bild klicken um zu Vergrößern):
NGOs & alternative Medien üben Kritik am Pariser Abkommen.
Von verschiedenen Seiten wurde das Ergebnis der UN-Klimakonferenz #COP21 in Paris als großer Erfolg gefeiert. Auch Umweltorganisationen äußerten sich positiv. Doch es gibt kritische Stimmen. In Österreich vor allem die Bewegung „System Change, not Climate Change!“, die von attac und weiteren NGOs initiiert wurde.
„Historisch“. Greenpeace und WWF sprachen von einem historischen Schritt: „Ein großer Fortschritt für die Menschheit, aber noch nicht der finale Durchbruch“, heißt es in einer Aussendung des WWF. „Nun liegt es an den einzelnen Ländern das Abkommen umzusetzen.“ Das Glas sei nun „halb voll“, so der WWF weiter.
Lob kam auch von Greenpeace. Allerdings betonte die NGO, dass der Vertrag nicht genug sei: „Denn obwohl sich die Staaten darauf geeinigt haben, die globale Erderwärmung auf weit unter zwei Grad zu begrenzen, soll die Umsetzung spät erfolgen: Erst im Laufe der zweiten Jahrhunderthälfte will man den Ausstoß an Emissionen auf Null senken.“
Spät versus zu spät. Deutlichere Worte fand das Bündnis „System Change, not Climate Change!“, das aus attac, Dreikönigsaktion, FIAN, Alternatiba, ÖBV-Vía Campesina und Finance & Trade Watch besteht. „Was als Erfolg verkauft wird, beinhaltet keinerlei verpflichtende oder gar einklagbare Sanktionen zur Emissionsreduktion, keine konkreten Maßnahmen und keinen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen“, so die NGO-Gruppe in ihrer Aussendung.
Das Abkommen sei „zahnlos“, die Menschenrechte (Stichwort: Folgen des Klimawandels) nicht präsent. „Während die Klimarahmenkonvention von Cancún 2010 noch menschenrechtliche Verpflichtungen beinhaltete, wurden in Paris die letzten diesbezüglichen Referenzen in die unverbindliche Präambel verfrachtet.“
„Epic Fail“. Auch international wird Kritik laut. Das Magazin „New Internationalist“, das zu Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsthemen berichtet, bezeichnet den Vertrag von Paris gar als „Epic fail on a planetary scale“, also – frei übersetz – als völliges Versagen in globalen Ausmaß.
Das Magazin unterzog dem Abkommen einem Test. Analysiert wurden vier Bereiche:
1. Ob mit den Kriterien des Vertragswerkes Emissionen kurzfristig reduziert werden können.
2. Ob (Entwicklungs-)Länder genug Unterstützung bei Umstellungen bekommen.
3. Ob von Folgen des Klimawandels betroffene Menschen „Gerechtigkeit erfahren“.
4. Ob auf nachhaltige Lösungen und Alternativen gesetzt wird.
In allen vier Fällen zieht der „New Internationalist“ die Schlussforgerung: Nein. (sol)
Heute, 1. Dezember 2015, lädt der Verein Südwind Wien gemeinsam mit der Stadt Wien zur Entwicklungspolitischen Fachtagung „Junge Stimmen für Entwicklung“, inkl. Vorträgen und Podiumsdiskussion zu den Themen Ernährung, Armutsbekämpfung und Bildung für Kinder und Jugendliche. Mit dabei sind spannende nationale und internationale Gäste!
16:00 -19:30 Uhr, Wappensaal Rathaus Wien. Mehr Infos.
Morgen, 2. Dezember, heißt wiederum das Amt der NÖ Landesregierung herzlich zur Auszeichnungsveranstaltung des Schulwettbewerbs „Jugend gestaltet (ihre)Zukunft“ (im Rahmen des Europäischen Jahrs für Entwicklung) willkommen, die im kreativen, feierlichen Rahmen begangen wird.
10:00-12:00 Uhr, Landhausplatz 1a Ostarrichisaal, St. Pölten