Budget für Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und Auslandskatastrophenfonds sinkt bis Ende 2026 um fast ein Viertel im Vergleich zu 2024, so die AGGV in einer Aussendung am 13.05.2025.
“Die AG Globale Verantwortung hat den Entwurf für das Doppelbudget 2025 und 2026 mit Sorge erwartet. Nun ist es Gewissheit, dass auch die österreichische Bundesregierung den Sparstift bei der internationalen Entwicklung, Humanitären Hilfe und entwicklungspolitischen Inlandsarbeit ansetzt. Das ist äußerst bedauerlich, denn die Schere zwischen dem humanitären Bedarf notleidender Menschen und der Unterstützung, die diese erhalten, könnte nicht größer sein. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Welt nicht mehr so viele Krisen und Konflikte erlebt. Da sollte es eigentlich auf der Hand liegen, dass Geberländer ihre Mittel erhöhen, anstatt sie zu kürzen”, kritisiert Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung.
Konkret sehe der präsentierte Budgetentwurf vor, die Gelder für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und den Auslandskatastrophenfonds im Jahr 2025 um 15 Millionen Euro und 2026 um weitere 35 Millionen Euro zu kürzen. “Im Vergleich zu 2024 verringert die Regierung die Mittel bis Ende 2026 um fast ein Viertel. Das ist ein harter Rückschlag, denn nichts Geringeres als die Zukunftschancen und das Überleben von Menschen in Ländern des Globalen Südens sowie in Krisengebieten stehen auf dem Spiel”, ist Wank alarmiert.
Kleine Staaten wie Österreich können in Krisenzeiten überproportional an Bedeutung gewinnen
“Dennoch: Wenn die Regierung in den Folgejahren von weiteren Kürzungen absieht und ihren Beitrag für eine stabile, friedliche und gerechte Welt zu einer Priorität macht, kann es ihr sogar gelingen, Österreichs internationales Profil als engagierter Partner zu schärfen. Denn in Krisenzeiten wie diesen können kleine, neutrale Staaten überproportional an Bedeutung gewinnen – und damit auch jeder Euro, den sie im Kampf gegen Krisen, Hunger, Armut und Ungleichheiten aufbringen. Österreich kann zum Beispiel jetzt einen echten Unterschied in der Welt machen, indem es rasch die Mittel für Humanitäre Hilfe in langanhaltenden Krisen wie im Sudan, in Gaza und in der Ukraine bereitstellt”, appelliert Wank abschließend an Außenministerin Beate Meinl-Reisinger.
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