Archiv der Kategorie: Uncategorized

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Termine

Wichtige Wahlen im Süden in den kommenden Wochen (redaktionelle Auswahl):

31.1. Haiti: Präsidentschaftswahlen
18.2. Uganda: Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
21.2. Bolivien: Volksabstimmung: Möglichkeit einer erneuten Amtszeit von Präsident Evo Morales durch Verfassungsänderung
21.2. Niger: Präsidentschafts- und Parlamentswahlen

Veranstaltungen

  • 27. Jänner (14-17 Uhr) Infoveranstaltungen der ADA zur Social Entrepreneurship Challenge im Impact Hub Vienna, Lindengasse 56, 1060 Wien
  • 29. Jänner (15-17 Uhr) Präsentation des Human Development Report 2015 “Work for Human Development” inkl. Podiumsdiskussion im C3,  Sensengasse 3, 1090 Wien
  • Februar & März Entwicklungspolitk-Schwerpunkt im Aktionsradius Wien: Im Februar dreht sich unter dem Titel alles „Arroganz des Helfens“ um eine kritische Reflektion des Themas Entwicklungszusammenarbeit, inkl. Filmabend („Landraub“), Vortrag und Stadtwanderung zum Thema „Billig, billiger, Banane“. Der März soll dann Fragen rund um Wachstumskritik beantworten, inklusive Ausflug in die Postwachstumsgesellschaft und einer Diskussion zum Thema „Gutes Leben für alle?“.
  • 4. bis 6. Februar Internationale Konferenz zur EU-Handelspolitik in Wien, inklusive spannenden internationalen Vortragenden
  • 13. Februar Flüchtlingsball im Wiener Rathaus. U.a. mit den Acts Skero, Madame Baheux, Syrian Links, Prince Zeka & Dunia Moja Band.
  • 25. Februar bis 4. März FrauenFilmTage 2016, inklusive sehenswerten Filmen aus dem Iran, aus Kolumbien und Tunesien.
  • 1. März (19 Uhr)  Buchpräsentation „Schleppen, Schleusen, Helfen. Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung“ im C3,  Sensengasse 3, 1090 Wien
  • 4. März bis 28. März Osterfestival Imago Dei in der Kremser Minoritenkirche. Mit dabei sind u.a. KünstlerInnen aus dem Libanon, Pakistan, Syrien und Armenien.
  • 8.–13. März 2016 Diagonale in Graz. Mit dabei ist „Girls don’t fly“ der österreichischen Filmemacherin  Monika Grassl. Der Film über eine Flugschule für Mädchen in Ghana widmet sich Widersprüchen entwicklungspolitischer Projekte in Afrika. Zudem: Die Regisseurin Kurdwin Ayub begleitet in einer Doku ihren Vater bei seiner Rückkehr in den Irak.
  • 18.3. Kinostart „Thank you for bombing„. Der Film der österreichischen Regisseurin Barbara Eder begleitet drei Korrespondenten an ihren Arbeitsplatz in den Krieg und portraitiert ihren Alltag jenseits von Kameras und Satellitentelefonen – irgendwo zwischen Bombenalarm, Sockenwaschen und Bachblütentherapie. Mit Erwin Steinhauer, Manon Kahle, Raphael von Bargen uvm.
  • Vorausblick: Erwin Kräutler, eben erst als Bischof in den Ruhestand getreten, reist im Frühjahr durch Österreich um sein neues Buch „Habe Mut!“ vorzustellen. Mehr Infos dazu beim Verlag

Termine für Kurzentschlossene

photo.asp2 x Kinder und Jugend im Fokus

Heute, 1. Dezember 2015, lädt der Verein Südwind Wien gemeinsam mit der Stadt Wien zur Entwicklungspolitischen Fachtagung „Junge Stimmen für Entwicklung“, inkl. Vorträgen und Podiumsdiskussion zu den Themen Ernährung, Armutsbekämpfung und Bildung für Kinder und Jugendliche. Mit dabei sind spannende nationale und internationale Gäste!

16:00 -19:30 Uhr, Wappensaal Rathaus Wien. Mehr Infos. 

Morgen, 2. Dezember, heißt wiederum das Amt der NÖ Landesregierung herzlich zur Auszeichnungsveranstaltung des Schulwettbewerbs „Jugend gestaltet (ihre)Zukunft“ (im Rahmen des Europäischen Jahrs für Entwicklung) willkommen, die im kreativen, feierlichen Rahmen begangen wird.

10:00-12:00 Uhr, Landhausplatz 1a Ostarrichisaal, St. Pölten

In Erinnerung an Werner Hörtner

Unser Freund, Kollege und Mitstreiter für eine bessere Welt, Werner Hörtner, ist am Samstag, 6. Juni 2015 völlig überraschend verstorben.

© Irmgard Kirchner
© Irmgard Kirchner

Werner Hörtner war einer der Gründer von Südwind, international anerkannter Lateinamerikaexperte und mehr als 20 Jahre lang Redakteur des Südwind-Magazins – immer wieder schrieb er auch Beiträge für die ISJE.

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Ausschreibung Fernsehworkshop

TV-Redaktionen und Filmschaffende aufgepasst: Der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik lädt ein, noch bis 17. April fernsehkleinFilm- und Fernsehproduktionen anzumelden, beziehungsweise Produktionen für den Eine-Welt-Filmpreis NRW vorzuschlagen. Eine Jury entscheidet dann über die Vergabe des Preises.

Das Ministerium für Bundesangelegenheite, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen würdigt damit Filme, die in besonderer Weise für Probleme in Ländern des Südens sensibilisieren, die aber auch Ansätze zu Veränderung aufzeigen und einen Perspektivwechsel ermöglichen.

Der Preis ist mit 5.000 €, 3.000 € und 1.500 € dotiert. Die Preisverleihung findet am 11.9.2015 in Köln statt.

Alle zwei Jahre bietet der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik die Möglichkeite, ein breites Spektrum an neuen Film- und Fernsehproduktionen zu sichten.
Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehworkshop Entwicklungspolitik ist ein Zusammenschluss von Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit, der interkulturellen Bildungsarbeit und dem Film- und Fernsehbereich.

Weitere Infos & Details auf der Website

Frühjahr 2015: Termine

Wichtige Wahlen im Süden (redaktionelle Auswahl):

  • Nigeria: Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für 28. März angesetzt – großes Fragezeichen!
  • 22.3. Ägypten: Parlamentswahlen
  • 2.4. Sudan: Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
  • 26.4. Kasachstan: Präsidentschaftswahlen
  • 30.4. Tansania: Referendum zur Verfassung
  • 31.5. Sri Lanka: Parlament

Veranstaltungen

  • 6.3. Humanitärer Kongress in Wien – mit vielen interessanten Gästen
  • 9.3. Podiumsdiskussion „Afghanistan: Von den Taliban zur Demokratie?“
  • 12.3. Angélique Kidjo im Rahmen von „Songs of Africa“ im Musikverin in Wien
  • 24.3. „Macondo“ von Sudabeh Mortezai im Rahmen von „Eine Stadt. Ein Film“ 345d6e7cb0nochmals im Kino
  • 17.-19.3. Südafrikafilmtage in Wien
  • 17.3.-22.3. Diagonale – inklusive Personale zu Nikolaus Geyrhalter und Gedenkspecial zu Michael Glawogger
  • 19.4. Orquesta Buena Vista Social Club im Rahmen ihrer Abschiedstour in Wien im Konzerthaus
  • 12.3. – 24.4. Filmtage Hunger.Macht.Profite
  • 20.4. Tribute to Nelson Mandela: Pretty Yende, Johan Botha,
    Wiener KammerOrchester, Stefan Vladar im Konzerthaus Wien. Eine Benefizveranstaltung zugunsten des Nelson Mandela Children’s Hospital Trust
  • Für Veranstaltung rund um das laufende Europäische Jahr für Entwicklung siehe hier

„Wen interessiert das?“

Das Fairphone als Erfolgsgeschichte – die nur symbolische Wirkung hat. Der deutsche Soziologe und Elektronik-Industrie-Experte Peter Pawlicki sprach im Rahmen einer ISJE-Veranstaltung Klartext.

Nein, Peter Pawlicki ist keiner, der die Fairphone-Unternehmung ablehnt. Im Gegenteil: Pawlicki, Soziologe mit Fokus auf die Elektronikindustrie, begrüßt die Idee und unterstützt Fairphone. Als ein Vertreter der Wissenschaft ist er Mitglied der Fairphone Arbeitsgruppe „Made with care“, die sich ansieht, wie die Produktionsbedingungen strukturell und schrittweise verbessert werden können.

Peter Pawlicki beim JournalistInnen-Workshop am 28.11.2014 in Wien im C3. Foto: ISJE
Peter Pawlicki beim JournalistInnen-Workshop am 28.11.2014 in Wien im C3. Foto: ISJE

Er verfolgt die Entwicklungen um Fairphone also ganz genau. Umso interessanter sind dadurch seine Einschätzungen.  Und Pawlicki, der Ende November im Rahmen eines JournalistInnen-Workshops von ISJE, FJUM und Clean-IT  im C3 in Wien war,  ist einer, der Klartext spricht: Wird das Fairphone etwas verändern können? Der Soziologe verweist auf die Relation: 35.000 Exemplare ließ Fairphone in einer zweiten Serie im Jahr 2014 produzieren. Pawlicki: „Selbst wenn Fairphone demnächst 50.000 produzieren lässt – wen interessiert das?“, so der Deutsche provokant.  Denn zum Vergleich: Das neue iPhone wurde allein am ersten Wochende mehr als zehn Million mal verkauft.

Wegen der kleinen Stückzahl war es laut Pawlicki am Anfang sogar schwierig, Zuliefer-Betriebe zu finden, die die Fairphones herstellen wollen. Die zweiwöchige Produktion ist alles andere als ein großes Geschäft.

Beim Fairphone, so Pawlicki weiter, „geht es nicht darum, von heute auf morgen etwas zu verändern, sondern zu zeigen, dass andere Wege möglich sind“.

Und abseits von Smartphones? Am ehesten von allen IT-Geräten sei noch die Computermaus „fair“ herstellbar (siehe auch den Versuch durch Nager IT), bei allen anderen scheitert es an den vielen Komponenten, aus denen die Produkte bestehen.

Grundsätzlich sieht Pawlicki bei der globalen Elektronikindustrie, die sich nicht zuletzt auf China konzentriert und bei der in vielen Fällen Menschen auf unterschiedlichste Weise ausgebeutet werden, ein strukturelles Problem: Die Zuliefer-Netzwerke sind streng hierarchisch, und sehr konzentriert. Von oben nach unten wird Druck weitergegeben.

Markenfirmen wie Samsung, Apple oder HP fahren die großen Gewinne ein, während schon die Hersteller wie Pegatron oder Quanta Acht geben müssen, da jeder Fehltritt finanzielle Probleme bedeuten könnten (Foxconn bleibe hier eine Ausnahme).

Bewusster Einkauf (allein) sei keine Lösung. Für Pawlicki ist eine „Hebelwirkung“ notwendig: Es müssten Regulierungen her, auf staatlicher und EU-Ebene. Das habe in anderen Bereichen sehr wohl funktioniert. Zudem brauche es weiterhin von NGOs & Co eine zivilgesellschaftliche Initiative sowie öffentliche Beschaffung, die auf fair hergestellte Produkte setzt. (sol)


Peter Pawlicki arbeitete lange Zeit am Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt an mehreren Forschungsprojekten zur internationalen Arbeitsteilung in der Elektronikindustrie. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit Entwicklungsnetzwerken der Halbleitersparte. Zuletzt arbeitet er bei der IG Metall als Projektsekretär zum Thema Arbeit und Innovation. Er ist Mitglied des internationalen GoodElectronics Netzwerkes und beobachtet Entwicklungen wie etwa das Fairphone.

Kontakt über die ISJE

Interview mit Peter Pawlicki auf dem Blog „Faire Computer“

In Österreich arbeitet das Clean IT zu dieser Thematik. U.a. will das Projekt ein Netzwerk öffentlicher Akteure etablieren, das auf „saubere“ oder „faire“ IT setzt.

Kontakt Clean IT

 Q&A: Wie (un)fair ist die Elektronikindustrie?

Wie „fair“ ist das Fairphone wirklich?

www.fairphone.com

JournalistInnen-Workshop zur Elektronikindustrie

Wie funktioniert die Elektronikindustrie? Sind faire PCs, Smartphones etc. möglich? – Mit Peter Pawlicki, Experte für internationale Arbeitsteilung in der Elektronikindustrie

Foto: SACOM/Clean-IT
Foto: SACOM/Clean-IT

Datum: Freitag, 28. November 2014, 16 bis 18 Uhr
Ort: Studio im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
Die Teilnahme ist frei.
Anmeldung: office@isje.at


Der Run auf Produktneuheiten ist ungebrochen. IT-Markenriesen freuen sich über steigende Gewinne. Beispiel iPhone 6: Gerade erst auf dem Markt, kann Apple die Nachfrage nach dem neuesten Smartphone-Modell kaum stillen. „Wir sind nicht annähernd soweit, noch nicht mal nah dran, zwischen Angebot und Nachfrage liegen Welten“, sagt Apple-Chef Tim Cook. Die Produktion in Apples Zulieferbetrieben läuft derweilen auf Hochtouren: Schnell muss es gehen, billig sein, und den hohen Qualitätsansprüchen entsprechen – geht das wirklich nur durch Ausbeutung von ArbeiterInnen? In den vergangenen Jahren wurde immer häufiger über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei Zulieferern von Markenriesen wie Apple oder Samsung berichtet.

Der deutsche Experte Peter Pawlicki kennt die internationale Arbeitsteilung in der Elektronikindustrie. Beispiel China, die Werkbank der weltweiten Elektronikindustrie: „Faire Arbeitsbedingungen gibt es in China nicht“, betont Pawlicki. Trotzdem sieht der Soziologe die Möglichkeit, dass Konzernefairere Produkte herstellen könnten. Im Rahmen des Workshops wird Pawlicki Einblick in die Abläufe in der Elektronikindustrie geben und Fragen rund um Arbeitsbedingungen bei Apple & Co, aber auch über das Fairphone beantworten. Inwieweit Österreich betroffen ist und was hier passiert, dazu können VertreterInnen des Clean-IT-Projektes Infos geben.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Südwind-Projekt Clean-IT, fjum_ forum journalismus und medien wien und der Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik.