Archiv der Kategorie: Klima & Ökologie

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Buchpräsentation und Diskussion mit Lena Schilling und Alexander Behr: Globale Solidarität und radikale Wende.

Welche Konzepte brauchen wir, um die imperiale Lebensweise zu überwinden und die sozial-ökologische Transformation umzusetzen?

Klimakrise, Ausbeutung, Kriege: Wenn wir die Krisen unserer Zeit überwinden wollen, müssen wir uns von der imperialen Lebensweise befreien. Es bleibt nicht viel Zeit, um die irreversiblen Schäden einzudämmen, die der global entfesselte Kapitalismus verursacht. Die Klimakrise wirkt heute als Brandbeschleuniger für alle anderen Krisen – seien es soziale, ökonomische und ökologische Krisen oder kriegerische Auseinandersetzungen.

Es geht an diesem Abend um die Veränderungen, die es brauchen wird um die Klimakatastrophe abzuwenden, um Gemeinschaftsprojekte, um Zusammenhalt und um das große Ganze. In ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für globale Solidarität und radikalen Wandel schlagen beide Autor*innen Wege vor, wie dies gelingen kann.

Datum: Dienstag, 31.01.2023, 17:00 – 19:00
Ort: C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien

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Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung: h.reiner@oefse.at

PA: Wettbewerbsvorteil Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung beenden – neues Lieferkettengesetz muss für Paradigmenwechsel sorgen

Laut FAITRADE könnte am morgigen 1. Dezember 2022 ein möglicher Meilenstein im globalen Menschenrechtsschutz beschlossen werden.

Denn dann wird eine Entscheidung über die Richtlinie der Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (CSDDD) im Europäischen Rat für Wettbewerbsfähigkeit (COMPET) erwartet. Somit könnte rechtzeitig zum diesjährigen Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ein wichtiger Meilenstein gesetzt werden. Unternehmen müssen dann entlang ihrer globalen Lieferketten Mensch und Umwelt verbindlich schützen. „Diese Richtlinie zum europäischen Lieferkettengesetz hat das Potenzial, ein echter Mehrwert für Bürger*innen, Unternehmen, Staaten und die Umwelt zu sein. Wenn das Regelwerk wirksam ausgestaltet wird, schützt es künftig nicht nur die Menschenrechte, die Umwelt und das Klima, sondern trägt gleichzeitig zu einer resilienteren Wirtschaft bei“, sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. Ob das aber gelingt, ist leider noch nicht gesichert.

Wird ein Paradigmenwechsel in der Wirtschaft im letzten Moment verhindert?

Die EU-Mitgliedsstaaten beraten seit Februar über einen Vorschlag der EU-Kommission für ein europäisches Lieferkettengesetz, das diverse Sorgfaltspflichten umfassen soll. Der aktuelle tschechische Ratsvorsitz drängt auf eine baldige Einigung. „Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass durch den Druck von verschiedenen Seiten ein unzureichender Kompromiss geschlossen wird“, so Kirner. Ausnahmen für den Finanzsektor stehen im Raum und somit die Möglichkeit, die Verantwortung von Investor*innen auszusparen. Dahinter stehen die Interessen großer Akteur*innen an den Finanzmärkten. Auch in Österreich machten verschiedene Interessensgruppen zuletzt Stimmung gegen den Gesetzesentwurf.  

Appell an zuständige Minister*innen: Wettbewerbsvorteil für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung beenden
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) spricht aktuell allein von rund 79 Millionen Kindern, die unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen. Politisches Handeln ist deswegen dringend angesagt, um Menschen und Umwelt entlang globaler Lieferketten wirksam zu schützen und die Zukunft dieser Kinder menschenwürdiger zu gestalten. „Wir appellieren an Wirtschaftsminister Martin Kocher und Justizministerin Alma Zadić, sich auch auf europäischer Ebene für ein Lieferkettengesetz einzusetzen, das Menschenrechte und Umwelt wirksam schützt. Wir fordern einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft, hin zu Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber den Menschen, die entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses beteiligt sind. Es muss Schluss damit sein, dass die skrupellose Verletzung grundlegendster Menschenrechte und die Zerstörung der Umwelt ein Wettbewerbsvorteil ist. Ganz im Gegenteil: Fairness muss sich auch wirtschaftlich rechnen”, so Kirner dazu abschließend.

Die Wirksamkeit eines europäischen Lieferkettengesetzes wird daran zu messen sein, ob es auch die Rechte der vulnerabelsten Menschen in der Lieferkette wirksam schützt. Was dafür aus Sicht der FAIRTRADE-Kleinbauernfamilien und Arbeiter*innen zentral ist, haben diese hier in einem Offenen Brief an die Europäische Kommission formuliert,

Rückfragehinweis:
Mag. Bernhard Moser
bernhard.moser@fairtrade.at
+43 664 526 74 65

Mag. Peter Ehrenberger
peter.ehrenberger@fairtrade.at
+43 660 380 72 80

www.fairtrade.at/presse

PA: Schoko-Nikolos im Test: Quartett an der Spitze, ein Drittel muss Nachsitzen:

Mehr als 20 Vollmilch-Rauschebärte wurden von GLOBAL2000 und Südwind auf soziale und ökologische Verträglichkeit bewertet. Schoko-Riesen landeten wieder auf den hinteren Plätzen, berichten die NGO.

Rechtzeitig vor Dezember-Beginn liefern die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die entwicklungspolitische Organisation Südwind auch in diesem Jahr wieder den bewährten Schoko-Nikolo-Check. Insgesamt 21 Schokoladen-Weihnachtsmänner, die bis 18. November im österreichweiten Handel erhältlich waren, wurden unter die Lupe genommen. Die Bewertung der sozialen und ökologischen Kriterien der jeweiligen Gütesiegel erfolgte über das bekannte Ampelsystem: grün, gelb oder rot. 

Insgesamt ist das Engagement der Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen weiterhin als stark ausbaufähig zu bezeichnen. Südwind und GLOBAL 2000 fordern daher ein strenges Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Transparenz verpflichtet und bei Vergehen zur Verantwortung zieht.

Vier Test- und ein Seriensieger

Testsieger sind der EZA-Schoko Nikolo aus den Weltläden, der Riegelein Bio Fairtrade Weihnachtsmann, der Billa Bio Schoko Nikolo sowie der Spar Natur Pur Bio-Nikolaus. Sie alle tragen das EU Bio- und das Fairtrade-Gütesiegel und sind somit sowohl aus sozialer als auch aus ökologischer Sicht am verträglichsten. Besonders hervorzuheben und seit Jahren an der Spitze liegt der EZA Schoko-Nikolo.

„Während viele Marken ihre Lieferketten verschleiern, punktet EZA mit zusätzlicher Transparenz. Kundinnen und Kunden können sowohl Kakao als auch Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückverfolgen“, sagt Caroline Sommeregger, Südwind-Sprecherin für fairen Kakao.

Gute Ansätze und wenig Transparenz

Hinter dem Siegerfeld sind wie im Vorjahr sieben Schoko-Figuren hervorzuheben, welche in mindestens einer Kategorie eine positive Bewertung erzielen konnten – der St. Niklas und der klassische Schoko-Weihnachtsmann von Favorina, der Monarc Nikolo, der (zweite) Riegelein Weihnachtsmann, der Douceur Mischbeutel, Denn’s Rosengarten Schoko Weihnachtsmann sowie der Bio Weihnachtsmann von dm mit jeweils einem Label mit weitreichenden sozialen oder ökologischen Standards gekennzeichnet.

„Im Mittelfeld und am Ende des Rankings gibt es leider viel zu wenig Bewegung. Zu viele Unternehmen stehlen sich immer noch aus der Verantwortung. Dabei sind ausbeuterische Kinderarbeit und weltweite Waldzerstörung immer noch eng verbunden mit der Schokoladeindustrie“, so Südwind-Sprecherin Sommeregger.

Die hinteren Plätze teilen sich abermals die Schoko-Nikolos der großen Marken: Ferrero, Milka, Lindt, Hauswirth, Storck wie auch der Baur Schoko-Weihnachtsmann wurden doppelt rot bewertet. Gänzlicher Verzicht auf oder hausinterne, und für die Kund:innen nicht nachvollziehbare Gütesiegel ließen lediglich doppelt rote Bewertungen zu.

Konventioneller Kakaoanbau zerstört Mensch und Natur

„Im konventionellen Kakaoanbau werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die extrem gefährlich für Mensch und Natur sind“, so Martin Wildenberg von GLOBAL 2000. „Außerdem kommt es auch immer wieder zur Abholzung von wertvollen Regenwäldern“. Das müsste aber nicht sein. „Traditionell kann Kakao in einem sehr umweltfreundlichen Anbausystem produziert werden. Diese System werden z.B. im Bio-Anbau gefördert, kommen ohne Pestizide aus und fördern die Artenvielfalt.“

Um sicher zu gehen, dass auch kein Produkt der Ausbeutung und Umweltzerstörung im Nikolo-Sackerl wartet, empfehlen GLOBAL 2000 und Südwind:

„Achten sie beim Einkauf auf eine Bio-Kennzeichnung in Kombination mit einem Gütesiegel das Soziale und Arbeitsrechtliche Sicherheit garantiert!“ Abseits der Kaufentscheidung ist es wichtig, dass der Kakaoanbau langfristig umwelt- und menschenfreundlich gestaltet wird. Die fehlenden Fortschritte zeigen, dass es dringend einen strengen Rechtsrahmen braucht. Ein strenges Lieferkettengesetz muss dafür sorgen, dass Unternehmen sowohl Menschenrechte als auch Umweltbestimmungen entlang ihrer gesamten Lieferkette einhalten.“

Hintergrundinformationen:

Rückfragen & Kontakt:
Marcel Ludwig, GLOBAL 2000 Pressesprecher, marcel.ludwig@global2000.at+43 699 14 2000 20 
Vincent Sufiyan, Südwind-Kommunikationsleiter, vincent.sufiyan@suedwind.at+43 650 9677577 
Dr. Martin Wildenberg, GLOBAL 2000 Nachhaltigkeits-Experte, martin.wildenberg@global2000.at+43 699 14 2000 46

PA: COP27: Über 105.000 Unterschriften für Klimagerechtigkeit

Südwind übergibt Petition an Bundesministerin Gewessler. Teilnehmer:innen in ganz Europa unterstützen einen 4-Punkte-Plan für Klimagerechtigkeit.

Die österreichische Menschenrechtsorganisation Südwind überreichte heute, am Mittwoch den 16. November, gemeinsam mit den Jugenddelegierten von CliMates Austria eine Petition für Klimagerechtigkeit mit 105.113 Unterschriften an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in Sharm el-Sheikh. „Die verheerenden Flut- und Hungerkatastrophen in Ländern des Globalen Südens zeigen deutlich, dass die Klimakrise im Kern eine Frage der globalen Gerechtigkeit ist. Zig Millionen Menschen haben alleine im vergangenen Jahr in Südasien und Ostafrika ihr Zuhause durch die Klimakrise verloren“, so Joachim Raich, Südwind-Sprecher für Klimagerechtigkeit. Südwind fordert daher im Rahmen der Klimakonferenz die Einrichtung eines neuen, ausreichend dotierten Finanztopfs, um Schäden und Verluste im Globalen Süden auszugleichen. Dieser soll aus direkten Zuschüssen bestehen und leicht zugänglich sein für die am stärksten Betroffenen.

Neben finanziellen Mitteln braucht es für Südwind auch neue rechtliche Rahmenbedingungen gegen ausbeuterische Handelspraktiken und für eine menschenrechtsbasierte Migrationspolitik. „Um effektive Maßnahmen für Klimagerechtigkeit anzustoßen, kann Österreich als relativ wohlhabendes Land eine wichtige Triebfeder in der Europäischen Union sein. Wir freuen uns daher, dass sich Bundesministerin Gewessler im Rahmen der Klimakonferenz Zeit nimmt, um diese breit unterstützte Petition und unseren 4-Punkte-Plan für Klimagerechtigkeit entgegenzunehmen”, sagt Joachim Raich.

„Wer die Forderungen der Jugend ernst nimmt, setzt jetzt echten Klimaschutz um. Wenn die Regierung Maßnahmen wie das Klimaschutzgesetz und die Abschaffung fossiler Subventionen jahrelang diskutiert, aber nicht beschließt, trägt unsere Generation die Konsequenzen: mehr soziale Ungerechtigkeit, Hitzetote, Klimamigration, geopolitische Eskalation und bereits in wenigen Jahren astronomische Kosten für EU-Strafzahlungen und Klimaschäden“, sagt Iris Zerlauth, Österreichs COP27-Jugenddelegierte von CliMates Austria.

Die Petition „Klimagerechtigkeit Jetzt“ von Südwind gemeinsam mit 15 Partnerorganisationen in ganz Europa richtet sich an die Österreichische Bundesregierung und die Europäische Kommission und fordert einen konkreten 4-Punkte-Plan:

1. Eingrenzung der globalen Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius: Um eine Klimakatastrophe zu verhindern, müssen die EU und Österreich bis 2040 Klimaneutralität erreichen, zehn Jahre vor dem aktuellen Ziel 2050.

2. Wandel zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft im Interesse von Mensch und Natur anstatt im Interesse von Großkonzernen: Ein strenger wirtschaftspolitischer Rahmen auf nationaler sowie EU-Ebene muss verbindliche Regeln für Unternehmen definieren. Dazu zählen ein umfassendes Lieferkettengesetz sowie eine konsequente ökosoziale Förder- und Steuerpolitik.

3. Die EU und Österreich müssen ein internationales Schutzsystem für Menschen schaffen, die aufgrund der Klimakrise ihr Zuhause verlieren: Eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik braucht gezielte Unterstützung in Herkunfts- und Transitländern sowie einen internationalen Schutzmechanismus für Menschen, die von klimabedingter Migration betroffen sind.

4. Junge Menschen müssen als Hauptbetroffene in klimapolitische Entscheidungen einbezogen werden: Dazu müssen Jugendräte mit dem Status von Sozialpartner:innen auf EU-Ebene sowie in den Mitgliedsstaaten ins Leben gerufen und verbindlich eingebunden werden. 

Fotos von der Übergabe stehen zum Download unter: suedwind.at/presse

Rückfragehinweis:
Joachim Raich
Sprecher für Klimagerechtigkeit Südwind (vor Ort)
Tel.: +43 680 1602 998
E-Mail: joachim.raich@suedwind.at

Vincent Sufiyan
Kommunikationsleitung Südwind
Tel.: +436509677577
E-Mail: vincent.sufiyan@suedwind.at

Aviso zum Online-Hintergrundgespräch: Brasilien – Zukunft mit Lula

Auf Einladung der ISJE – Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik spricht die brasilianische Sozialwissenschaftlerin und Journalistin Natália Suzuki über Perspektiven für das Land unter der neuen Präsidentschaft Luiz Ignácio Lula da Silva.

Am Sonntag, den 31.10.2022, hat der frühere Präsident Brasiliens Luiz Ignácio Lula da Silva nach einem hitzigen Wahlkampf in der Stichwahl mit knappem Vorsprung das Amt zurückgewonnen und der Regierung von Jair Bolsonaro damit ein Ende gesetzt. Wie es nach der Amtsübergabe im Jänner im größten Staat Südamerikas weitergeht, werden die kommenden Monate und Jahre zeigen. Insbesondere die Umwelt- und Agrarpolitik Brasiliens haben starke Auswirkungen auf den Rest der Welt, nicht zuletzt auf Europa.

Welche Folgen für uns hier in Österreich das sind, wie sie zusammenhängen und wie sich diese mit dem neuen Präsidenten verändern könnten, wird Natália Suzuki in einem Zoom-Hintergrundgespräch beleuchten.
Sie ist Sozialwissenschaftlerin (Universität von São Paulo), Journalistin und Koordinatorin des „Slavery no way!“-Programms der NGO Repórter Brasil und steht Ihnen am

23.11.2022 um 12 Uhr in einem Zoom-Hintergrundgespräch zur Verfügung.
Die Veranstaltung wird auf Englisch abgehalten.


In Kooperation mit fjum – forum journalismus und medien wien.


Anmeldung bitte formlos per Mail an office@isje.at.
Nach der Anmeldung bekommen Sie den Link zur Zoom-Besprechung zugeschickt.

Rückfragen:
Christina Schröder
Tel: 01 405 55 15 307
Mail: christina.schroeder@suedwind.at


Diese Veranstaltung wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die darin vertretenen Standpunkte stellen in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.

PA: 8. Österreichische Entwicklungstagung: Südwind adressiert globale Ungleichheiten

Vom 11. bis 13. November sind inspirierende Vortragende aus Indien, Brasilien, Uganda, Botswana und der Ukraine zu Gast in Linz – Südwind legt Fokus auf fairen Konsum und menschenwürdige Erntearbeit

Klimakrise, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation – jede neue Krise verschärft bereits vorhandene globale Ungleichheiten. Die 8. Österreichische Entwicklungstagung vom 11. bis 13. November in Linz, organisiert vom Paulo Freire Zentrum, adressiert die wachsenden Ungleichheitsraten und diskutiert mögliche Gegenstrategien. Es ist das Gebot der Stunde, die multiplen Krisen in den Ländern des Globalen Südens abzumildern“, sagt Lisa Aigelsperger von Südwind Oberösterreich. „Um eine weitere politische, wirtschaftliche und soziale Destabilisierung zu verhindern, braucht es einen engen Dialog zwischen Nord und Süd und eine echte Mitsprache der Hauptbetroffenen auf allen Ebenen.“ Die Entwicklungstagung versammelt Vortragende aus Indien, Brasilien, Uganda, Botswana, der Ukraine und Deutschland. Neben Keynotes geben interaktive Workshops und Diskussionsforen die Möglichkeit, die verschiedenen Ebenen von globaler Ungleichheit zu diskutieren. In jedem Forum wirkt mindestens ein*e Referent*in aus dem Globalen Süden mit.

„Auf der Entwicklungstagung werden die brennenden Fragen der aktuellen Lage der Welt diskutiert; alles kommt wie unter einem Brennglas zusammen. Es ist wichtig, dass sich engagierte Organisationen der Zivilgesellschaft mit Wissenschafter*innen und den Mitarbeiter*innen der öffentlichen Verwaltung darüber austauschen, wie die globale Schieflage wirksam reduziert werden kann“, so Gerald Faschingeder, Direktor des Paulo Freire Zentrums.

Faire Produkte und faire Ernte im Fokus der Südwind-Arbeit

Die Menschenrechtsorganisation Südwind ist mit zwei Workshops bei der Entwicklungstagung vertreten.

Samstag, 12. November, 11.15 Uhr bis 13 Uhr: „Nachhaltige Regionalentwicklung am Beispiel »Faire Welt« und »Faire Wochen online«“

COVID-19 hat unser aller Alltag verändert. Die Fairen Wochen, ein Aktionsformat im Zeichen des fairen Handels, wurden im Frühjahr 2020 kurzerhand für eine Online-Durchführung adaptiert und Webinare für Schulklassen konzipiert. Globales Lernen im digitalen Zeitalter ist eine Herausforderung und bietet gleichzeitig Potenzial für Vernetzung und neue Blickwinkel. Die Pandemie verdeutlicht die Notwendigkeit kritischer Weltbürger*innen mit digitalen Kompetenzen.

Samstag, 12. November, 11.15 Uhr bis 13 Uhr: „Wer bringt die Ernte ein?“

Obst und Gemüse aus der ganzen Welt landen auf unseren Tellern: exotisch, frisch und billig. Aber wer zahlt den Preis dafür? Wir werfen einen Blick auf die Lage von Bananenarbeiter*innen in Ecuador und sehen uns auch die Zustände auf europäischen Plantagen an, wo die Arbeitsbedingungen oft nicht besser sind als im Globalen Süden.

Neben Südwind sind Mitarbeiter*innen von zahlreichen Wissenschafts- und Fördereinrichtungen am Programm der 8. Österreichischen Entwicklungstagung beteiligt – u.a. von mehreren Instituten der Universität Wien, von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, von der Austrian Development Agency undaus dem OeAD – Agentur für Bildung und Internationalisierung. 

Weitere Informationen und Anmeldung hier https://entwicklungstagung.at/

Rückfragehinweis:
Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit 
Silvia Haselhuhn
Pressesprecherin 
Mob.: 0680 15 830 16
silvia.haselhuhn@suedwind.at 
www.suedwind.at

Paulo Freire Zentrum
Gerald Faschingeder
Direktor
Tel. +43/1/317 40 17
gerald.faschingeder@paulofreirezentrum.at
https://www.pfz.at

AVISO: PK der Klima-Allianz – Erwartungen und Forderungen an die COP27

Einladung zur Online-Pressekonferenz der „Allianz für Klimagerechtigkeit“ im Vorfeld der UN-Klimakonferenz – Donnerstag, 3. November um 10 Uhr via Zoom

Anfang November startet die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27) in Sharm El-Sheikh, Ägypten und damit auf dem Kontinent, der mitunter am meisten von der Klimakrise betroffen ist. Obwohl Afrika nur für drei Prozent der globalen Emissionen verantwortlich ist, spürt die Bevölkerung bereits jetzt die dramatischen Auswirkungen der Erderwärmung: Dürren, Fluten und tropische Stürme zerstören Existenzen, führen zu Vertreibung, Hunger und Armut. Es bleibt keine Zeit mehr für leere Versprechen der größten Industrienationen. Klimaschutzmaßnahmen und -finanzierung müssen jetzt beschlossen werden – auch Österreich ist gefragt.

Worum es bei der COP27 geht und welche Erwartungen und Forderungen die „Allianz für Klimagerechtigkeit“ an die Klimakonferenz hat, informieren in einem Online-Pressegespräch am 3. November um 10 Uhr:

  • Marlene Achoki, Klimaexpertin, CARE Climate Justice Center Kenia
  • Joachim Raich, Sprecher für Klimagerechtigkeit, Südwind
  • Thomas Zehetner, Klimasprecher WWF Österreich
  • Martin Krenn, Referent für Klimapolitik, Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO)

Für die Teilnahme registrieren Sie sich bitte HIER.

Rückfragen & Kontakt:

Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin WWF Österreich
+43 676 834 88 240
alexa.lutteri@wwf.at

Onlineveranstaltung: PERSPEKTIVEN UND EINBLICKE ZU JOURNALISMUS IM GLOBALEN SÜDEN

Ein Austausch mit Umweltjournalist Mike Anane (online-Zuschaltung aus Accra/Ghana).

Im Hinblick auf die wachsende Herausforderung der Klimagerechtigkeit und damit zusammenhängenden Fragen kommt dem Journalismus eine wichtige Rolle zu: eine gut informierte Öffentlichkeit, besser informierte politische Entscheidungsträger*innen und eine effektivere Politikgestaltung sind erforderlich. Dies gilt für den Globalen Norden wie auch den Globalen Süden.

Mike Anane, Umweltjournalist aus Ghana, freut sich darauf, seine Sichtweise zu den Herausforderungen, Möglichkeiten und Empfehlungen für die Praxis des Umweltjournalismus im Süden im Zusammenhang mit der Klimagerechtigkeit zu erläutern.

Wenn im Globalen Norden von den Auswirkungen der Klimakrise berichtet wird, kommen oft Bilder aus dem Globalen Süden zum Einsatz: Dürre Böden, überflutete Städte und verzweifelte Menschen werden gezeigt. Was die Menschen im Globalen Süden dazu zu sagen haben, wie sie die Entwicklungen sehen, wie sie ihr Leben daran anpassen, oder was sie fordern und was sich aus ihrer Sicht ändern muss, wird selten angesprochen. Dabei ist klar, dass die Klimakrise ein globales Phänomen ist, dass nur angegangen werden kann, wenn man den Globalen Süden miteinbezieht und einen Perspektivenwechsel vollzieht. 

Thematisiert werden u.a. folgende Aspekte:
Wie werden die Folgen von Umweltkrisen wie der Klimakrise in den afrikanischen Ländern in den Medien behandelt?
Wie sprechen Politiker*innen in den Medien darüber und wie kommt das bei den Menschen an?
Wie berichten westliche Medien über Zustände in Afrika?
Was sollten Journalist*innen aus dem Globalen Norden im Blick haben, wenn sie über Menschen im Globalen Süden berichten?
Journalist*innen im Globalen Süden und ihre Wahrnehmungen des Globalen Nordens

10. November, 18-19:30 Uhr
Sprache: Englisch
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Journalist*innen.
Anmeldung bis 3.11.2022: sbg@suedwind.at und Info

Mike Anane: Umweltjournalist aus Ghana Preisträger-United Nations Environment Programme, Global 500 Roll of Honour 

Eine Veranstaltung von Südwind im Rahmen von 1Planet4All in Kooperation mit der Radiofabrik.

Podiumsgespräch: Fluchtursache Klimawandel?! 

Eine Veranstaltung des VIDC mit den Klima- und Migrationsexpert*innen Paula Banerjee, Pato Kelesitse, Simon Bunchuay-Peth und Daniela Paredes Grijalva.

Do., 10. November 2022, 19:00 – 21:00 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel, Urban Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Veranstaltungssprachen: Englisch und Deutsch mit Simultandolmetschung

Auch wenn wir alle den Klimawandel spüren, wirkt er sich doch ungleich aus, je nachdem, wo wir leben. Besonders betroffen sind ärmere Länder im Globalen Süden, die sich weniger vor den Auswirkungen der Klimakatastrophe schützen können. Diese Problematik ist auch Thema der 27. Weltklimakonferenz (Cop 27), die vom 7. – 18. November im ägyptischen Sharm El Sheikh stattfindet. Bei der Konferenz geht es darum, die globalen Klimaschutzmaßnahmen durch Emissionsreduzierung zu beschleunigen und verstärkt Anpassungsbemühungen in den ärmsten Ländern dieser Welt auf den Weg zu bringen. 

Die indische Migrationsforscherin Paula Banerjee, Pato Kelesitse vom South African Climate Action Network und der Wiener Forscher Simon Bunchuay-Peth werden über Migration im Kontext des Klimawandels diskutieren, ausgehend von Ansätzen, die auf Klima-, Gender- und soziale Gerechtigkeit ausgerichtet sind.

Mehr Info und Anmeldung

Veranstaltungseinladung: Globale Ungleichheiten – die Entwicklungstagung #ET2022

Zwei VIDC-Foren zu Steuern und Klimagerechtigkeit und eine VIDC-Aktion rund um den EU-„Klimazoll“ am 12. November 2022.

Die ungleiche Verteilung von Einkommen, Vermögen und Lebenschancen ist kein neues Phänomen. Doch die derzeitigen Krisen verschärfen bereits vorhandene Ungleichheiten. Dazu zählen die durch die COVID19-Pandemie verstärkten Schieflagen, die Klimakatastrophe und die aktuellen militärischen Konflikte wie der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Diesen globalen Ungleichheiten ist die 8. Österreichische Entwicklungstagung gewidmet. Sie bietet als österreichweit größte Veranstaltung zu Entwicklungspolitik Raum für Debatte und Reflexion – zwischen engagierter Wissenschaft und kritischer Zivilgesellschaft zum einen, und zwischen globalem Norden und Süden zum anderen.

Bei der #ET2022 wird das VIDC in Kooperation mit WIDE zwei Foren gestalten. Ein Forum ist Steuern gewidmet, die Ungleichheiten verstärken aber auch stark vermindern können.

Das zweite Forum widmet sich dem Thema Ungleichheit im Kontext von Migration und Klimawandel. Zu beiden Foren haben wir interessante Expert*innen aus dem Globalen Süden eingeladen. Mehr lesen …

12. November , 14:30 – 19:00 Uhr
Johannes Kepler University Linz, Altenberger Straße 69, 4040 Linz
Anmeldung bis 8. November hier.


Zur Klimadebatte haben wir noch einen anderen Beitrag geleistet: Gemeinsam mit anderen NGOs aus Europa und Afrika haben wir uns in die Verhandlungen um den künftigen EU-„Klimazoll“ eingemischt. Dazu haben wir auch einen brandneuen VIDC Policy Brief veröffentlicht. Mehr dazu hier.