Archiv der Kategorie: Klima & Ökologie

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Newsletter 1/2019

Sehr geehrte Damen und Herren, zweimal im Jahr stellt die Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik (ISJE) einen redaktionellen Newsletter mit Informationen, Kontakten und Hinweisen für JournalistInnen zusammen. Dieses Mal mit folgenden Themen:

  • Venezuela – Eine Analyse des Lateinamerika-Experten Leo Gabriel. MEHR
  • Nachhaltigkeitsziel – SDG8: „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ Recherche-Hinweise, Links, Projekte, Ideen. MEHR
  • Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie weltweit: 30 Jahre und mehr. Eine Analyse der Clean Clothes Kampagne Österreich. MEHR

    Termine zu spannenden Veranstaltungen in Österreich und Wahlen weltweit: siehe unten


    Internationale Wahlen… in Asien, Ozeanien und Afrika

    •    April: Mali – Parlamentswahl in Mali
    •    April/Mai: Indien – Parlamentswahl
    •    8. Mai: Südafrika – National- und Provinzversammlungen
    •    15. Juni: Papua-Neuguinea – Unabhängigkeitsreferendum in Bougainville
    •    20. Juli: Afghanistan – Präsidentschaftswahl und Kommunalwahlen
    •    22. September: Demokratische Republik Kongo – Kommunalwahlen

    Nachrichten und Analysen zu Lateinamerika finden Sie unter: https://amerika21.de/


    Termine in Österreich:

  • 03. – 10.4.2019, mittwochs, 19 Uhr: Vortragsreihe: Südliches Afrika Entwicklungsperspektiven jenseits der Nationalparks. Ort: Wissensturm, Kärntnerstraße 26, Linz.
    In der neoliberalen Weltwirtschaft und angesichts des Klimawandels hat das Südliche Afrika schlechte Karten. Zudem haben Misswirtschaft und Korruption vieler ehemaliger FreiheitskämpferInnen zu einem Vertrauensverlust in breiten Bevölkerungskreisen geführt. Dennoch bilden sich Ansätze und Konturen einer neuen, egalitären Gesellschaft heraus. Im Rahmen von Vorträgen werden über Initiativen und Hindernisse zukunftsorientierter politischer Arbeit in Zimbabwe und Mosambik informiert.

    • Mittwoch, 27.3.2019, 19 Uhr
      Walter Sauer
      Südafrika – gestern – heute – morgen
    • Mittwoch, 3.4.2019, 19 Uhr
      Peter Kuthan
      Zimbabwe – „Todii – What shall we do?* – die Hoffnung auf eine Wende lebt
    • Mittwoch, 10.4.2019, 19 Uhr
      Hemma TenglerMosambik: Auf dem Weg zurück zu Wirtschaftswachstum, Demokratie und Frieden?
      Mehr Infos: https://www.suedwind.at/oberoesterreich/termine-archiv/
  • 09.04.2019, 19 Uhr: Vortrag: Was ist los in Venezuela?
    Ort: Wissensturm, Kärntnerstraße 26, Linz.
    Lateinamerika-Experte Leo Gabriel recherchierte im März in Venezuela und wird seine Erkenntnisse und Eindrücke zur Situation im Rahmen eines Vortrages mit anschließender Diskussion präsentieren.
  • 15.03. – 30.5.2019: Faire Wochen 2019 „Niederösterreich mit FAIRantwortung“
    Viele Zeichen für die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) werden in sechs Fairen Wochen im ganzen Bundesland sichtbar gemacht. Fairer Handel, solidarische Wirtschaftsformen sowie kritischer und nachhaltiger Konsum werden als Alternativen aufgezeigt. Neben eigenen Ausstellungen, Seminaren und Workshops lädt Südwind NÖ mit Unterstützung des Landes NÖ und anderen Kooperationspartnern ein, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen.
    Mehr Infos: https://www.suedwind.at/niederoesterreich/angebote/faire-wochen
  • 28.05. 2019: R20 Austrian World Summit 2019 und Fotowettbewerb
    Bereits zum dritten Mal findet der R20 AUSTRIAN WORLD SUMMIT in der Wiener Hofburg statt. Die internationale Konferenz lädt jährlich führende PolitikerInnen, Unternehmen, VertreterInnen der Zivilgesellschaft, Start-ups, AkteurInnev aus Regionen und Städten sowie ExpertInnen ein, um Partnerschaften zu stärken, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und auf diese Weise nachhaltige Klimaschutzprojekte schneller auf Schiene zu bringen. Auch Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger werden erwartet.
    Bis 15. Mai 2019 lädt die Austrian Development Agency engagierte Menschen ein, ein Foto zu ihrem Beitrag zur Erreichung den Globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auf www.entwicklung.at/fotowettbewerb hochzuladen und auf Social Media mit ihren FreundInnen zu teilen. Das Foto mit den meisten Likes gewinnt ein Ticket für den R20 Austrian World Summit im Mai 2019 inklusive Einladung zum VIP-Empfang sowie eine ADA-Goodie-Bag. Die Plätze 2 und 3 erhalten ebenfalls Tickets für den Summit und ADA-Goodie-Bags.
    https://www.entwicklung.at/fotowettbewerb
  • 20.05.- 7.06.2019: Aktionstage Nachhaltigkeit 2019 in ganz Österreich
    Auch heuer sind im Vorfeld Interessierten aufgerufen ihre vielfältigen Initiativen und Projekte im Lichte der Globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) unter dem Motto „Gemeinsam stark machen für Gesellschaft und Klimaschutz“ vorzustellen. Die Aktionstage Nachhaltigkeit zeigen die enorme Bandbreite an Aktivitäten, Projekten und Veranstaltungen im Bereich Nachhaltiger Entwicklung auf regionaler sowie Landes- und Bundesebene. Die Initiative bietet dabei jenen Menschen eine Plattform, die bereits konkrete nachhaltige Projekte umsetzen oder Interesse haben, selbst aktiv zu werden.
    Mehr Infos und Programm: https://www.nachhaltigesoesterreich.at

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Interviewmöglichkeiten beim Brasilianischen Kulturfestival 2019: Brazil meets Gmünd

Vom 5. bis 7. April findet auf der Alten Burg in Gmünd das brasilianischen Kulturfestivals 2019 statt. Mit der Veranstaltung von der Initiative der brasilianischen Kulturvereine AustriaBrasil und Acssus soll der Kulturaustausch zwischen Österreich und Brasilien intensiviert werden. Auf dem Programm stehen Literatur, bildende Kunst, Film, Schmuckdesign, Tanz und Live-Musik bis hin zu Vorträgen über die Rolle der „schwarzen“ Frauen in Brasilien und über indigene Traditionen, vermittelt von und mit zahlreichen Gästen und ExpertInnen aus Brasilien.

Ein besonderes Highlight wird der Besuch eines der höchsten Repräsentanten der indigenen Völker, Adriel Kokama, mit seiner Delegation sein. Ebenso aus Amanzonien kommen die Schamaninnen Amanda Wapixana, Iolanda Makuxi und Oneide Wapixana, die zu Ernährung und Gesundheit nach den Traditionen der indigenen Völker referieren werden. Das Jahr 2019 wurde von der UNO zum Internationalen Jahr der indigenen Sprachen erklärt. Die aus Parintins (Bundesstaat Amazonas) stammende Geise Perrelet und Verônica Schell freuen sich deshalb besonders auf die indigene Sängerin Elizete Tikuna. Weitere Mitglieder der Delegation sind: Prof. Dr. Carlos Alberto Pavelegini de Medeiros, Tatiane Munduruku, Gideão Makuxi, Prof. Wilson Carvalho Mota, Sérgio Saterê und Jaqueline Reis. Tatiane Munduruku wird über die Traditionen der Munduruku, eines indigenden Volkes, die für ihre Tätowierungen und die Kopfjagd bekannt wurden, erzählen.

Als Gast der Literaturrunde konnte Diogenes da Cunha Lima, Präsident der „Academia Norte-Riograndense de Letras“ (Akademie der brasilianische Literatur, Sektion Rio Grande do Norte) und ehemaliger Rektor der staatlichen Universität von Rio Grande do Norte gewonnen werden. Er wird über historische Verbindungen der Habsburger mit Brasilien sprechen.
An Dokumentarfilmen Interessierte kommen beim Festival ebenfalls nicht zu kurz. Gezeigt werden Filme von Elisa Salem Herrmann, Francisco Bezerra Dantas Filho und Francisco das Chagas Santos.

Es wird Gelegenheit geben sich mit KünstlerInnen aber auch den VertreterInnen der indigenen Delegation zu unterhalten.

Rückfragen und Interviewvereinbarung bitte mit:
Margret Jäger
margretjaeger@yahoo.com
Tel: +43 660 5509139

Verônica Schell
E-Mail: veronica_schell@hotmail.com
Tel: +43 676 8444 25253

Interviewmöglichkeit: Philippinische Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion

Im Vorfeld der Sternsingeraktion 2019 stehen philippinische Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar für Interviews zur Verfügung.

Zeit: 4.12.2018, 10-12:30, 14-16 Uhr
Ort: Büro der Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar, Wilhelminenstraße 91/II f, 1160 Wien

Zu den Partnerprojekten
Auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen, lebt über die Hälfte der 26 Millionen Einwohner/innen in Armut. Viele leiden an Hunger, obwohl das Land sehr fruchtbar ist. Warum? Auf 80 Prozent des fruchtbaren Landes bauen Konzerne Ananas, Bananen oder Ölpalmen für den Export an. Die Bevölkerung profitiert davon allerdings nicht. Auch der Klimawandel macht der Bevölkerung schwer zu schaffen: Die Taifune gewinnen an zerstörerischer Kraft. Dürre und dann wieder Überflutungen vernichten die Ernte.

Die Flucht in die Städte ist keine Lösung. Das Leben in den Slums hält meist nur bittere Armut bereit: Keine regelmäßige Arbeit, Unterernährung, mangelhafte Bildung und kaum medizinische Versorgung. Kinder sind besonders verwundbar, sie leiden häufig unter Gewalt, Ausbeutung oder Kinderarbeit. Statt die Schule zu besuchen arbeiten viele als Straßenverkäufer/innen, sammeln Müll oder tragen Lasten, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Philippinen: So helfen Sternsingerspenden konkret

Agro-Eco, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion, unterstützt Bauernfamilien, ihre Lebenssituation zu verbessern. Bäuerinnen und Bauern erhalten Trainings zu ökologischer Landwirtschaft, um die lebenswichtige Versorgung mit Reis zu sichern. Auf Modellfarmen werden klimaresistente Reissorten erforscht und das Saatgut verbreitet. Der Zusammenschluss in lokalen Bauernorganisationen stärkt die Gemeinschaft und verhindert Landraub.

Child Alert, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion, bietet Kindern auf der philippinischen Insel Mindanao Schutz vor Gewalt und Ausbeutung und eröffnet ihnen und ihren Familien neue Zukunftsperspektiven. Das engagierte Team unterstützt Kinder und Jugendliche, selbst aktiv zu werden, sich für ihre Rechte einzusetzen und die Schule positiv abzuschließen. Den Eltern wird geholfen Einkommen zu schaffen und die Armut zu besiegen.

Zu den Personen:
Das Team von Agro-Eco
Geonathan Barro, 40, ist seit 2015 Direktor von Agro-Eco, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen. Von 2010 bis 2015 war der studierte Ökonom als Referent für Anwaltschaft bei Agro-Eco tätig.

Diego dela Cruz Jr., 58, betreibt seit 1996 ökologische Landwirtschaft in der Provinz Agusan del Sur auf der Insel Mindanao und ist Gründungsmitglied der örtlichen Vereinigung von Biobäuer/innen. Der Reisbauer züchtet klimaresistente Reissorten und hilft, alte Reissorten zu bewahren (über 300 verschiedene Sorten) und diese anderen Bäuer/innen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Das Team von Child Alert
Bernardo Mondragon, 60, ist seit der Grüdung der Organisation im Jahr 2005 Projektleiter von Child Alert und verfügt über langjährige Erfahrung in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen im Bereich Kinderrechte und Kinderschutz in der Region Davao auf Mindanao.

Myco Martinez, 19, lebt in Davao City, der Hauptstadt Mindanaos und ist gerade dabei, die Schule abzuschließen. Er ist seit zwölf Jahren Mitglied von Child Alert und setzt sich unter anderem in einer Theatergruppe dafür ein, Bewusstsein für Kinderrechte zu schaffen.

Auf Anfrage können gerne auch Fotos von den Partnerprojekten zur Verfügung gestellt werden. Mehr Informationen zu den Partnerprojekten gibt es auf www.sternsingen.at

Rückfragen und Terminvereinbarungen: 

Elisabeth Holzner MA
Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 1 481 09 97 19
Mobil: +43 676 88 011 1000
elisabeth.holzner@dka.at

Interviewmöglichkeit: Brasilien – 3. Jahrestag des Desasters von Mariana

Am 5.11. jährt sich das Desaster von Mariana. Am jenem Donnerstag im Jahr 2015 brach der Damm des Rückhaltebeckens der Eisenerzmine der Firma Samarco nahe der Kleinstadt Mariana im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Millionen von Kubikkilometern gefährlichen Bergwerksschlamms machten sich auf den 680 km langen Weg bis zum Meer. Auf diesem Weg begrub ein Tsunami aus Schlamm Menschen, Häuser, Kirchen und ganze Dörfer unter sich. Der Schlamm tötete 19 Menschen. Er verseuchte das Wasser und den Boden für unabsehbare Zukunft. Das Desaster von Mariana gilt als die „größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens“.

Betroffene des Bergwerk-Desasters kämpfen seit fast drei Jahren für eine Entschädigung. Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion Letícia Soares Peixoto Aleixo und Douglas Krenak berichten in Wien über die Auswirkungen der Katastrophe und den Kampf um Wiedergutmachung.

Am Donnerstag, 8.11.2018 (14-17 Uhr) und Freitag, 9.11. (9-11 Uhr) stehen Letícia Soares Peixoto Aleixo und Douglas Krenak nach Terminvereinbarung für Interviews zur Verfügung. Die beiden Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion sprechen portugiesisch – für Übersetzung ist gesorgt.

Das indigene Volk der Krenak ist von dieser Umweltkatastrophe stark betroffen. Die Universität von Minas Gerais führte 2016 eine umfassende Studie zu den Auswirkungen des Bergbau-Desasters auf das Volk der Krenak durch. Drei Jahre nach dem Dammbruch sind auch zig juristische Verfahren gegen das brasilianische Unternehmen Samarco Mineração S.A. und die sie kontrollierenden Aktionärsfirmen, die australisch-britische BHP Billiton Brasil Ltda. und die brasilianische Vale S.A., eingereicht worden.

Auch österreichische Aktienbeteiligungen und Anleihen an den Aktionärsfirmen konnten in Höhe von insgesamt 63 Millionen Euro im Zeitraum von 2010-2018 nachgewiesen werden. Die juristischen Mühlen mahlen langsam und die Betroffenen bleiben auf der Strecke.

Zurzeit ist das Ziel die Einbringung einer Beschwerde bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte. Diese ist ein unabhängiges Organ der Organisation Amerikanischer Staaten mit Sitz in Washington. Die Beschwerde bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte könnte zu deutlichen Empfehlungen der Kommission an den brasilianischen Staat führen. Das interamerikanische Menschenrechtssystem hat große Bedeutung, weil seine Entscheidungen formal rechtlich bindend sind. Die Beschwerde soll zum 3. Jahrestag des Desasters am 5.11.2018 eingebracht werden.

Douglas Krenak ist Journalist und gehört zum indigenen Volk der Krenak. Schon sein Vater hat sich mit großem Einsatz für mehr Respekt und Anerkennung sowie gleiche Rechte für die Krenak eingesetzt. Als Journalist (er hat auf der UNIVALE studiert) führt er nun den Kampf seines Vaters weiter. Als Vorsitzender des Rates der Indigenen Völker von Minas Gerais-COPIMG vertrat er die Anliegen der Indigenen Völker des gesamten Bundesstaates, hat an einer Studie zum Thema Ernährungssicherheit (2009) aktiv mitgearbeitet, hält Vorträge, Seminare um die Kultur seines Volkes bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen.

Letícia Soares Peixoto Aleixo ist Uniprofessorin und Anwältin mit Schwerpunkt auf internationalem Recht und Menschenrechte. Sie ist Gründungsmitglied des Projektes „Clinica de Direitos Humanos“ (wörtl. Menschenrechtsklinik) der staatlichen Universität. In diesem Kontext begleitet sie auch die Krenak Indigenen. Sie ist Gutachterin für die Ombudsstelle des Bundesstaates Minas Gerais in Mariana und die lokale Caritas, die vom Dammbruch betroffene Familien dabei unterstützt zu ihrem Recht zu kommen.

Rückfragen:
Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar;
Christian Herret: christian.herret@dka.at
Mobiltel. 0676/88 011 – 1071; Tel: 01/481 09 91-41,
Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien,
www.dka.at

Interviewmöglichkeit: Juan Carlos Figueredo (Argentinien). Begegnungen, die bewegen!

Von 8. – 19. Oktober ist ein langjähriger Projektpartner von Welthaus Diözese Graz-Seckau zu Gast in Österreich:

Juan Carlos Figueredo setzt sich in der argentinischen Organisation INCUPO für die Rechte von Kleinbauern und Indigenen und gegen die zunehmende Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen ein.  Er bietet Einblicke in die aktuelle Situation in seiner Heimat und zeigt Hintergründe und globale Zusammenhänge auf.

Mögliche Interview-Termine in Wien sind: Mo., 8.10. (Vormittag) oder Fr., 12.10. (Nachmittag).
Bei Interesse ersuchen wir Sie um Rückmeldung (Kontakt siehe unten).

Saftige Rindersteaks, kräftigen Rotwein und aromatischen Käse lassen sich viele ÖsterreicherInnen gerne schmecken. Ein Teil davon stammt aus heimischer Landwirtschaft. Doch viele Lebensmittel haben einen weiten Weg hinter sich.   Argentinien etwa setzt seit Jahren massiv auf den Export von landwirtschaftlichen Produkten. Für das Agrobusiness ist die Produktion von Soja, Fleisch, Mais, Zuckerrohr, Sonnenblumen, Ethanol, … ein gutes Geschäft. Doch die Schattenseiten dieses Wirtschaftssystems sind nicht zu übersehen: Massive Abholzungen und Landvertreibungen, neue Formen der Sklaverei, Wassermangel und die Vergiftung von Mensch und Natur durch Pestizide.
Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay) droht die schweren wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krisen in Lateinamerika weiter zu verschärfen. Das Abkommen würde bedeuten, die Produktion auszuweiten, Handelsbarrieren zu verringern und Importquoten zu erhöhen. Auch die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich käme weiter unter Druck. Mit Billigfleisch von riesigen Geflügel- und Rinderfarmen in Südamerika können unsere Landwirte nicht mithalten.

 

INCUPO ist eine langjährige Partnerorganisation von Welthaus Diözese Graz-Seckau.
http://graz.welthaus.at/termine/

 

Für Rückfragen und Interviewvereinbarungen: 
Mag. Christian Köpf
Öffentlichkeitsarbeit
Welthaus Diözese Graz-Seckau
Bürgergasse 2, 8010 Graz
Telefon: +43316 324556 19
Mobil: +43676 87423019
eMail: christian.koepf@welthaus.at

Interviewmöglichkeit: Tansania – ERI – Partizipativ zur Ernährungssouveränität

Die in Ostafrika entwickelte ERI-Methode (Enabling Rural Innovation) unterstützt Bauern und Bäuerinnen in den Distrikten Bunda und Serengeti dabei, ihre Nahrungssituation zu sichern: Mit verbessertem Anbau von Bohnen und Mais, dem Anlegen von Hausgärten, der richtigen Lagerung der Ernte und eigenem Saatgut.

Lokale Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion und Horizont3000 in Uganda und Tansania unterstützen die Landwirtinnen und Landwirte dabei, verbesserte Anbaumethoden zu erlernen, ihre Produktion in angepasster Weise auszuweiten und ihren Zugang zu lokalen Märkten zu verbessern. Bauern und Bäuerinnen schließen sich zu kleinen Kooperativen zusammen und vermarkten ihre Produkte gemeinsam auf lokalen Märkten.

Interviewpartnerin:

Tumaini Matutu, Koordinatorin des tansanischen „Enabling Rural Innovation“-Programms, organisiert die Unterstützung der Bäuer/innen in der Diözese Musoma in Tansania. Die Stärke des ERI-Ansatzes besteht darin, dass Bäuer/innen in die Planung und Umsetzung aller Maßnahmen einbezogen werden.

Wir laden Sie herzlich ein, die Interviewmöglichkeit mit Tumaini Matutu am Montag, den 24.09. von 14 – 18 Uhr zu nutzen. Interviewsprache ist Englisch. Bitte um Terminvereinbarung (siehe unten).

Ort: Büro der Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Wilhelminenstraße 91/IIf; 1160 Wien

Terminvereinbarung und Rückfragen:

Elisabeth Holzner
Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43/1/481 09 97-19
Mobil: +43 676 88 011 1000
elisabeth.holzner@dka.at
www.dka.at

Interviewmöglichkeit am 15.5: Der Fall Mariana, Brasilien

Intervieweinladung:

Am 5. November 2015 brach der Damm des Rückhaltebeckens der Eisenerz-Mine der Firma Samarco nahe der Kleinstadt Mariana im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Millionen von Kubikmetern gefährlichem Bergwerksschlamm machten sich auf den 680 Kilometer langen Weg bis zum Meer. Auf diesem Weg begrub ein Tsunami aus Schlamm Menschen, Häuser, Kirchen und ganze Dörfer unter sich und tötete 19 Menschen. Er verseuchte das Wasser und den Boden für unabsehbare Zeit. Das Desaster von Mariana gilt als die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens. Zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe sind immer noch viele Verfahren gegen die Behörden, das brasilianische Unternehmen Samarco und die Aktionärsfirmen und Bergbaugiganten BHP Billiton und Vale anhängig und die Betroffenen warten weiterhin auf angemessene Entschädigung.

Maria José Horta Carneiro Silva ist eines der Opfer. Gemeinsam mit Joceli Andrioli von der „Bewegung der Staudammbetroffenen“ ist sie auf Einladung der Dreikönigsaktion zu Gast in Wien und steht am 15.5.2018 ab 12.00 nach Terminvereinbarung für ein Interview zur Verfügung. Die beiden Gäste sprechen portugiesisch, für Übersetzung ist gesorgt.

Zu den Personen:

Maria José Horta Carneiro Silva, genannt Lilica, lebte in der Gemeinde Ponte do Gama, im ländlichen Bereich des Bezirks Mariana, im Bundesstaat Minas Gerais. Sie wohnte zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer zwölfjährigen Tochter auf einem Bauernhof, auf dem sie auch arbeitete. Die Aufgaben von Lilica auf diesem Hof waren die Milchproduktion für ihre Familie und der Anbau von Eukalyptus für die Besitzer des Betriebs. Ihre Eltern lebten in einem Haus oberhalb von ihrem, in derselben Gemeinde. Lilica war nicht Eigentümerin des Landes, auf dem sie lebte. Durch den Bruch des Staudamms von Samarco wurde ihr Haus zerstört und das Land, auf dem sie arbeitete, ist bis heute von giftigen Schlammablagerungen bedeckt. Für die Landwirtschaft ist es nicht mehr nutzbar. Ihre Mutter bekam nach dem Staudammbruch eine starke allergische Reaktion. Lilica kämpft für das Recht auf Entschädigung und die vollständige Registrierung und Entschädigung der Geschädigten und ist Aktivistin der Bewegung der Staudammbetroffenen.

Joceli Andrioli wurde 1979 im Bezirk Itá im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina geboren. Er stammt aus einer kleinbäuerlichen Familie, die 1987 durch den Bau des Staudamms Itá vertrieben wurde. Die Familie verlor nicht nur das Land, auf dem sie als Pächter lebte und arbeitete, sondern auch ihre Lebensgrundlage.

Zusammen mit den anderen Kleinbauern von Itá schlossen sie sich der „Bewegung der Staudammbetroffenen“ an. Nach langen Kämpfen erreichten die Bewohner von Itá schließlich im Jahr 1990, dass sie in den Bezirk Campo-Erê in Santa Catarina umgesiedelt wurden. Seit Ende der 90er Jahre ist Joceli Aktivist gegen den Bau und die negativen Wirkungen von Staudämmen und arbeitete in den Bewegungen zum Staudamm Machadinho im Uruguai-Flussbett, im Widerstand gegen den Bau der Staubecken im Rio Chopim im Bundesstaat Paraná und zu den Wirkungen des Staudammbruchs von Mariana im Flusslauf im Bundesstaat Espírito Santo.

Die „Bewegung der Staudammbetroffenen“ (Movimento dos Atingidos por Barragens – MAB) ist eine wichtige Partnerorganisation der Dreikönigsaktion in Brasilien. Mehr Informationen: http://www.mabnacional.org.br/

Veranstaltungsankündigung: 14. Mai 2018, Brasilien: Das Bergbau-Desaster von Mariana

Ausführliche Infos zur Katastrophe von Mariana: https://www.dka.at/schwerpunkte/das-desaster-von-mariana/

Terminvereinbarung & Rückfragen:

Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar;
Christian Herret: christian.herret@dka.at
Mobiltel. 0676/88 011 – 1071; Tel: 01/481 09 91-41,
Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien,
www.dka.at

 

Interviewmöglichkeiten mit vier philippinischen Menschenrechts-AktivistInnen

Auf Einladung des Welthaus Österreich sind im April vier Gäste aus den Philippinen in Österreich zu Besuch. Sie stehen für Interviews über ihren Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz zur Verfügung und zeigen Zusammenhänge zwischen „ökologischen Müllhalden“ in ihrer Heimat und dem Konsumverhalten in Europa auf.

Rina Libongen und Rolando Larracas sind in der Woche vom 23.-28. April in Wien, davor in St. Pölten/ NÖ und Innsbruck/ Tirol. Zeitfenster für Interviews  in Wien sind Montag, der 23.4.  und Freitag, 27.4 Vormittag, ansonsten nach Absprache.

Rina Libongen ist Aktivistin bei Cordillera Disaster Response & Development Services, Inc. (CorDis) und kämpft gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Sie gehört der Volksgruppe der Igorot an, die seit Generationen traditionellen Goldabbau ohne den Einsatz von Giften wie Arsen oder Blausäure betreiben. Traditionell besitzen die indigenen Gemeinschaften das Land, aber die Regierung vergibt die Schürfrechte an internationale Konzerne. Sie stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Igorot. Seit ihrem Studium organisiert sie  Kulturgruppen und Workshops an Schulen und in den Gemeinden.

Rolando Larracas lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC (Marinduque Council for Environmental Concerns). Aktivisten wie Rolando haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde. Viele politische EntscheidungsträgerInnen bekennen sich mittlerweile zu einer Anti-Mining Position und fordern verbindliche internationale Verträge für Konzerne und Entschädigungszahlungen an Mensch und Natur.

Zwei weitere Gäste aus den Philippinen, Adeline Angeles und Jimmy Khayog,  werden Klagenfurt, Linz und Graz besuchen.

Adeline Angeles lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC. AktivistInnen wie Adeline haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde.

Jimmy Khayog ist Leiter von CorDis, einer Organisation, die er nach einem verheerenden Erdbeben in den 1980ern gründete. Mit seinen MitarbeiterInnen kämpt er gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Er stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Volksgruppe der Igorot. Nach dem Motto von CorDis „We help people to help themselves“ ist er auch in den entlegensten Dörfern in der Gebirgsregion unterwegs, um mit der Bevölkerung gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten.

Hier der Überblick zum Besuch der Gäste und den jeweiligen Kontaktpersonen:

Adeline Angeles & Jimmy Khayog

Klagenfurt: 8. – 14. April 2018: silvia.moedritscher@kath-kirchekaernten.at

Linz: 16. – 21. April 2018: katharina.fernandezmetzbauer@dioezese-linz.at

Graz: 23. – 28. April 2018: margareta.moser@welthaus.at

Rina Libongen & Rolando Larracas

St. Pölten: 8. – 14. April 2018: m.spritzendorferehrenhauser@kirche.at

Innsbruck: 16. – 21. April 2018: sibylle.auer@dibk.at

Wien: 23. und 27. April 2018, Vormittags: m.mueller-schoeffmann@edw.or.at

Weitere Informationen finden auf der Welthaus Wien Homepage.

 

 

 

Overtourism – Wieviele Touristen verträgt die Welt?

Der Club Tourismus & die Naturfreunde Internationale – respect laden ein zur Diskussionsrunde

Dienstag, 20. Februar 2018
18.30 – 20.00 Uhr
Amerling Beisl, Stiftgasse 8, 1070 Wien

Gerade im vergangenen Jahr, dem „Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ haben sich Meldungen über Proteste von Einheimischen gegen die Touristenflut gehäuft. Was hat das „Fass zum Überlaufen“ gebracht? Wie kann dem Problem begegnet werden? Wie gehen die betroffenen Destinationen damit um, welche Strategien entwickeln sie? Wie kann ein Tourismus aufgebaut werden, von dem Einheimische und Gäste gleichermaßen profitieren? Darüber werden Expertinnen & Experten aus der Tourismuswirtschaft und der Wissenschaft sowie VertreterInnen von NGOs diskutieren. Wir erwarten u.a.

DAGMAR LUND-DURLACHER / modul university vienna,
KERSTIN DOHNAL / destination:development
KATRIN KARSCHAT / Naturfreunde Internationale – respect
und weitere ExpertInnen.
Moderation: MARCO RIEDERER / Präsident des Club Tourismus

http://www.nfi.at//index.php

 

INTERVIEWMÖGLICHKEITEN: Über die Herkunft öko-fairer Bekleidung

Transparenz in der Herstellung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, ökologisch verantwortungsvolle Produktion und Fairer Handel: Dafür steht Anukoo, die Modemarke von EZA Fairer Handel. Zwei Gäste aus Indien berichten aus erster Hand, was das in der Praxis heißt. Im Fokus stehen Bio-Baumwollbäuerinnen und -bauern sowie Näherinnen aus den Slums von Mumbai.

Gegen den Strom – Für eine gute Zukunft
Über die Herkunft ökofairer Bekleidung mit ExpertInnen Srikar Yenuka und Kimberley Miranda aus Indien

Montag, 2. Oktober 2017, 10.30
Anukoo Fair Fashion, Gumpendorferstr. 28, 1060 Wien
Termine für Einzelinterviews:
am 2.10. zwischen 12.00 und 16.00
am 3.10. zwischen 9.30 und 11.30
Anmeldung/Kontaktaufnahme unter: andrea.reitinger@eza.cc
T: 0664 8545088Srikar Yenuka, Jahrgang 1968, studierte Soziale Arbeit und Journalismus. Seit 2014 arbeitet er bei Chetna Organic Farmers Association als Programmdirektor für die Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken. Die Fairtrade zertifizierte Kooperative von Bio-Baumwollbauern und -bäuerinnen setzt sich für eine Stärkung der ProduzentInnen in der Lieferkette ein.Kimberley Miranda, Jahrgang 1990, ist Textiltechnikerin und seit 2014 Mitarbeiterin bei Creative Handicrafts. Als Teil eines Teams arbeitet sie in der Musterentwicklung, Preisgestaltung und Koordination der Produktion von Bekleidung, die von Frauen aus den Armenvierteln Mumbais genäht wird. Die Verbesserung ihrer Lebenssituation steht im Mittelpunkt.