Archiv der Kategorie: soziale Verantwortung

image_pdfimage_print

Konferenz: Weltweite Zusammenarbeit in Würde und Gerechtigkeit

2015 haben die UN Mitgliedsstaaten 17 nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) beschlossen, die bis 2030 unseren Planeten lebenswerter für alle machen sollen. Papst Franziskus benennt in der Enzyklika „Laudato Si“ brennende Themen wie Umwelt- und Klimaschutz sowie ungerechte Ressourcenverteilung in der Welt. In der Agenda für die Menschlichkeit, dem 5-Punkte-Plan des Weltgipfels für Humanitäre Hilfe, sind Maßnahmen für die Linderung humanitärer Not beschrieben.

Datum und Ort: 
22. – 24.04.2020
Bildungshaus St. Hippolyt
Eybnerstraße 6, 3100 St. Pölten

Ernährungssicherheit, Kinder und Zukunft, Humanitäre Hilfe
Dem Ziel, Hunger in der Welt zu besiegen, scheinen wir mit diesen Plänen näher gekommen zu sein. Doch ungerechte Lebensbedingungen, fehlender Zugang zu Bildung, Hunger, Armut, Krieg und Naturzerstörung sind nach wie vor Teil unserer Wirklichkeit. Was braucht es also, um die oben genannten Pläne nachhaltig umzusetzen? Wie müssen wir Systeme verändern, um Menschen tatsächlich aus der Armut zu bringen und ihnen eine Perspektive zu geben? Diese Fragen werden in Vorträgen von ExpertInnen beleuchtet, in Sessions vertieft und mit PraktikerInnen aus der Projektarbeit diskutiert.

Die Konferenz ist dreisprachig (dt., engl., fr.). Keynotes, Diskussionen und einzelne Sessions werden simultan übersetzt. Der Großteil der Sessions finden in deutscher oder englischer Sprache statt.

Programmübersicht

Kontakt und Rückfragen:
presse@caritas-stpoelten.at

Pressegespräch: DER DESTRUKTIVE HUNGER NACH ROHSTOFFEN

Wie kann Rohstoffpolitik auf nationaler und internationaler Ebene sozial, ökologisch nachhaltig und fair gestaltet werden? Anhand internationaler Beispiele werden Auswirkungen und Alternativen im Pressegespräch mit Gästen aus Brasilien, Kolumbien und China diskutiert. Mit Vorträgen und Gelegenheit für Einzelinterviews.

3. März 2020
14:00 – 16:00 Uhr
Global 2000, Neustiftgasse 36, 1070 Wien, großer Saal im EG
Wir bitten um Anmeldung unter victoria.auer@global2000.at

Rohstoffabbau ist für 50% unserer Klimaemissionen verantwortlich. Dieser Ressourcenverbrauch wird durch unser stetig steigendes Konsumverhalten aber noch weiter angekurbelt, mit teilweise desaströsen Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Ein Jahr nach dem Dammbruch in einer Erzmine in Brumadinho kämpfen Betroffene und Hinterbliebene noch immer um ihre Rechte. In China werden Lithium-Ionen-Batterien unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen produziert. Aber zivilgesellschaftlicher Widerstand kann auch erfolgreich sein, wie das Beispiel der Goldmine La Colosa in Kolumbien zeigt.

Mit Beiträgen von:

  • Dom Vincente de Paula Ferreira (Erzdiözese Belo Horizonte) und Frei Rodrigo Péret (Landpastoral CPT) über den Dammbruch im Brumadinho (Brasilien) mit 272 Toten
  • Yefferson Rojas Arango (Jugendkollektiv COSAJUCA) über den Widerstand gegen die Goldmine in Kolumbien
  • Au Lap Hang (Labour Education and Service Network) über die chinesische Lithium-Ionen Batterieindustrie und die vorherrschenden Arbeitsbedingungen

Im Anschluss an die Vorträge sind Einzelinterviews möglich.

PROGRAMM
14:00 Uhr – Begrüßung
durch Dipl.Ing. Lena Steger, Expertin für Nachhaltigkeit und Ressourcen bei GLOBAL 2000

14:15 Uhr – Schlamm drüber? Bergwerksdesaster von Brumadinho/Brasilien und seine Nachwirkungen
Dom Vicente de Paula Ferreira ist Autor, Mitglied der Gesellschaft für psychoanalytische Studien und Weihbischof der für Brumadinho zuständigen Erzdiözese Belo Horizonte.
Frei Rodrigo Péret ist Franziskanerpater, Mitarbeiter der Landpastorale CPT und aktiv bei SINFRAJUPE (Interfranziskanischer Dienst für Gerechtigkeit, Friede und Ökologie).

14:45 Uhr – Warum schweigen nicht Gold ist
Yefferson Rojas Arango, Mitbegründer des kolumbianischen Jugendkollektivs COSAJUCA, über den erfolgreichen Widerstand gegen die Goldmine La Colosa in Kolumbien.

15:15 Uhr – Die unmenschliche Werkstatt unseres digitalen Lebens
Au Lap Hang von der NGO LESN in Hongkong (Labour Education and Service Network) über die Rohstoffverarbeitung im chinesischen Elektronik-Sektor.

15:45 Uhr – Abschlussrunde

Jeder Programmpunkt beinhaltet einen kurzen Vortrag und eine anschließende Diskussion mit den Rednern. Nach der Abschlussrunde sind bis zirka 18 Uhr noch Einzelinterviews möglich – bitte diese rechtzeitig bei Viktoria.Auer@global2000.at anmelden! Übersetzungen aus dem Englischen, Spanischen und Portugiesischen sind vor Ort verfügbar.

Zum Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe

Rückfragehinweis & Anmeldung:
Viktoria Auer
GLOBAL 2000 Presseabteilung 0699 14 2000 82 viktoria.auer@global2000.at

Lena Steger
GLOBAL 2000 Expertin für Nachhaltigkeit und Ressourcen 0699 14 2000 22
lena.steger@global2000.at

 

 

 

PA: Elektronikindustrie: Mobile Social Congress in Barcelona findet statt

Der Kampf gegen miserable Arbeitsbedingungen wird nicht abgesagt, auch wenn der Mobile World Congress, die weltgrößte Messe der Elektronikindustrie in Barcelona,  heuer nicht stattfindet.

Südwind und seine europaweit tätige Kampagne „Make ICT fair“ setzt sein Engagement für faire Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie fort: Der „Mobile Social Congress“ beleuchtet von 24. – 26. Februar deren Schattenseiten und erarbeitet Lösungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist vor Ort in Barcelona oder via Livestream möglich.

Der „Mobile Social Congress“ wird jedes Jahr von Südwind und der katalanischen Nichtregierungsorganisation Setem als Gegenveranstaltung zur Branchenmesse organisiert. Dieser beleuchtet die katastrophalen Arbeitsbedingungen und die enorme Umweltzerstörung in der Produktionskette von Elektronikgeräten, vom Abbau der Rohstoffe bis zur Fertigung der Endgeräte.

Schattenseiten der Elektronikindustrie: Hintergrundberichte und Lösungsmöglichkeiten
ExpertInnen und Changemaker, die erfolgreich die Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch Konzerne wie etwa Apple, Samsung, Huawei und deren Zulieferbetriebe verhindern, stellen ihre schwierigen Fälle dar. Aus Österreich präsentiert die Südwind- Mitarbeiterin Isabella Szukits ihre Recherche zur prekären Situation von Frauen im informellen Bergbau in Bolivien.

Am „Mobile Social Congress“ weiterentwickelt werden Lösungsmöglichkeiten für diese Schattenseiten der glitzernden Mobilfunkwelt. Ebenso werden Strategien, um Betroffene zu schützen, mit PolitikerInnen und MenschenrechtsaktivistInnen erörtert.

Programm des „Mobile Social Congress“ – Download

Teilnahme am „Mobile Social Congress“ via Livestream:
Ankündigung über die Südwind-Website (www.suedwind.at), Facebook (@suedwind_entwicklungspolitik) und Twitter (@SuedwindAustria).

Hintergrundgespräche/Interviews mit ReferentInnen während des Kongresses können via Telefon/Skype organisiert werden.

Fotos (zur honorarfreien Verwendung in Zusammenhang mit dieser Presseaussendung und mit Nennung des Fotocredits): www.suedwind.at/pressefotos/2018/tatort-apple

Rückfragehinweis:
Matthias Haberl, Südwind – Kampagne „Make ICT fair“
matthias.haberl@suedwind.at
Mobil: +43/650/3748126

Vorankündigung: Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte in der Region Asien-Pazifik

Am Mittwoch, den 29.1.2020, veröffentlicht Amnesty International den Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte in der Region Asien-Pazifik. Der Bericht enthält eine detaillierte Analyse der Menschenrechtslage in 25 Ländern und Territorien und zeigt auf, wie sich eine neue Generation von AktivistInnen gegen brutale Repressalien, Verleumdungskampagnen in den Sozialen Medien und politische Zensur zur Wehr setzt. Unter anderem geht Amnesty dabei auf die Situation der Menschen in Hongkong ein, deren friedliche Proteste für Freiheit und Demokratie seit einem Jahr von der Polizei blutig unterdrückt werden.

Gerne werden Interviews mit  SprecherInnen vor Ort vermittelt – es finden Pressekonferenzen von Amnesty International u. a. in Bangkok, Hongkong und Seoul statt. Auf Anfrage wird  Ihnen der Bericht (unter Sperrfrist) vorab zuschickt.  Schicken Sie bitte dazu eine kurze Nachricht an presse@amnesty.at

Bitte beachten Sie, dass alle Inhalte des Berichts ausnahmslos bis Mittwoch, 29. Jänner, 17:01 MEZ gesperrt sind.

Kontakt:
Martina Powell
Amnesty International Österreich
Medien & Kommunikation
Lerchenfeldergürtel 43/4/3, 1160 Wien
Mobil +43-664-235-91-38
@MartinaVPowell
www.amnesty.at

Globale Dialoge – Workshops 2020 von Women on Air

Recherche-Workshop am Beispiel der UN-Frauenkonferenzen  und Feminismus und Nachhaltigkeit (SDGs).

Recherche-Workshop am Beispiel der UN-Frauenkonferenzen
Referentin: Julia Günther, Soziologin, externe Lehrende im Bereich Entwicklungspolitik, Feminismus, Gender und Postkoloniale Theorien, langjähriges WIDE Mitglied, Psychotherapeutin i.A.u.S.

UN-Frauenkonferenzen und die jährlich stattfindende Frauenstatuskommission der UN finden in Mainstream-Medien kaum bis keine Beachtung. In diesem Workshop nähern sich die TeilnehmerInnen inhaltlich der gender-spezifischen und feministischen Arbeit der UN an und überlegen dabei, wie Journalismus machtkritisch, feministisch, entwicklungspolitisch und kolonial-kritisch sein kann, ohne sich dem Vorwurf der Einseitigkeit auszusetzen.

Ziel dieses Workshops ist es, die eigene Rolle als JournalistIn kritisch zu reflektieren, neue Narrative für politische Themen, wie die UN-Frauenkonferenzen, zu finden sowie eine gendersensible und konstruktive Sprache und Erzählweise zu entwickeln.

Wann/Wo: Dienstag, 31.3.2020, 18:00-21:00 @ Radio Orange 94.0 – Klosterneuburgerstraße 1, 1200-Wien

ANMELDUNG//REGISTRATION: Für alle Menschen, Redaktionen, Radiomacherinnen offen und solche die es werden möchten. All genders welcome. Anmeldung unter: womenonair@o94.at.

Workshop: Feminismus und Nachhaltigkeit (SDGs)
Referentin: Annelies Vilim (Geschäftsführerin – Globale Verantwortung)
Wann/Wo: Di. 28.04.2019, 18-21 Uhr @ Radio Orange 94.0 – Klosterneuburgerstraße 1, 1200-Wien

ANMELDUNG//REGISTRATION: Für alle Menschen, Redaktionen, Radiomacherinnen offen und solche die es werden möchten. All genders welcome. Anmeldung unter: womenonair@o94.at.

Mehr Infos unter: https://noso.at/?page_id=3673

PRESSEAUSSENDUNG: AG Globale Verantwortung gratuliert neuer Regierung

Aufgewertete Entwicklungspolitik bringt Ausbau der Hilfe vor Ort

Wir gratulieren der neuen Bundesregierung zur heutigen Angelobung und wünschen viel Erfolg für die rasche Umsetzung des Regierungsprogramms. Im Besonderen möchten wir Außenminister Alexander Schallenberg gratulieren und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbandes Globale Verantwortung mit 35 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, zur Angelobung der neuen Regierung. „Das Kapitel zur Entwicklungszusammenarbeit enthält mit der geplanten umfassenden Gesamtstrategie entlang der Agenda 2030, die eine kohärente Ausrichtung auf entwicklungspolitische Ziele ermöglicht, einer erstmaligen Strategie für die Humanitäre Hilfe Österreichs, der Initiative eines Zukunftspakts mit Afrika auf EU-Ebene und substantiellen Erhöhungen der Entwicklungsgelder viele ermutigende Signale für eine engagierte und vor allem gestärkte Entwicklungspolitik. Mit einer konsequenten Umsetzung der Vorhaben würde die Entwicklungspolitik definitiv eine Aufwertung erfahren. In Zeiten zunehmender, oft langanhaltender Krisen und Konflikte könnte Österreich so zu mehr politischer Stabilität und sozialer Sicherheit für Menschen beitragen. Und vor allem: Lebensperspektiven für Menschen schaffen“, betont Vilim.

„Nachdem der Vizekanzler den Ausbau der bilateralen Mittel und des Auslandskatastrophenfonds öffentlich bekräftigt hat, gehe ich davon aus, dass die Bundesregierung die finanziellen Weichen für eine Aufwertung der Entwicklungspolitik bereits im kommenden Budget stellt. Österreich wird damit für Millionen Menschen zu einem guten sowie sicheren Leben auf einem gesunden Planeten beitragen“, schließt Vilim.

Rückfragehinweis:
Mag. Wolfgang Marks, BA
Pressereferent
Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel.: +43 1 522 44 22 – 15
www.globaleverantwortung.at
www.facebook.com/globaleverantwortung

 

PA: Nobelpreis: Österreich unterstützt Reformen und Frieden, aber weiterhin große Herausforderungen in Äthiopien

Abiy Ahmed wird morgen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Äthiopien erzielte bei Ernährungssicherheit, Basisversorgung und weniger Armut bereits wichtige Erfolge. Dennoch zählt das Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zu den ärmsten Nationen der Welt. Die Austrian Development Agency unterstützt den Friedensprozess am Horn von Afrika und hilft, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern.

Wien, 9. Dezember 2019 – Dass es Reformen in einem Land wie Äthiopien braucht, einem Land mit 98 Nationalitäten und Ethnien bzw. 93 Sprachen, ist unbestritten. Äthiopien ist mit massiven demokratiepolitischen und menschenrechtlichen Defiziten konfrontiert. Sein junger Regierungschef Abiy Ahmed will diese Herausforderungen nun durch eine umgestaltete Gesetzgebung und mit gestärkten demokratischen Institutionen überwinden. Morgen, Dienstag, nimmt Ahmed in Oslo den Friedensnobelpreis entgegen. Die Austrian Development Agency (ADA) unterstützt sowohl den innerstaatlichen Reformprozess als auch die Friedenssicherung in der Region. Äthiopien ist seit 1993 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Eine Stimme haben, die zählt
„Wir wollen den gleichberechtigten Zugang zu staatlichen Dienstleistungen, zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Wasser stärken. Es geht darum, die Schnittstellen zwischen Regierung und Bevölkerung zu verbessern. Vor allem mehr Frauen sollen an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben. Sie sollen wissen, dass sie eine Stimme haben, die zählt – und diese auch einbringen“, sagt Stefan Hlavac, Leiter des Büros der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Addis Abeba, das von der ADA geführt wird.

Bürgerinnen und Bürger bestimmen mit
Mit dem „Ethiopian Social Accountability Programme“ der Weltbank etwa lernen Gemeindebedienstete sowie Vertreterinnen und Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Maßnahmen der Grundversorgung mit den tatsächlich Betroffenen zu diskutieren. So verhandelten die Bewohnerinnen und Bewohner von Awash in der Oromia-Region mit den lokalen Behörden den Ausbau des Wasserreservoirs der Stadt, das ursprünglich für 10.000 Leute ausgelegt war. Wegen des starken Bevölkerungswachstums benötigten zwischenzeitlich jedoch über 40.000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Gemeinsam wurde eine Lösung für den erhöhten Finanzierungsbedarf gefunden. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert das Programm seit 2015 mit 4 Millionen Euro.

Rigoroser Reformkurs
Abiy Ahmed ist erst seit April 2018 im Amt und der erste Äthiopier, dem der Friedensnobelpreis verliehen wird. Vom „Gorbatschow Afrikas“, von „Afrikas Mann für den Frieden“, „Afrooptimismus“ und „Abiymania“ war die Rede, seitdem das Nobelkomitee verkündete, dem äthiopischen Ministerpräsidenten die international wohl angesehenste politische Auszeichnung zu verleihen. Ahmed erhält den Preis für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit Eritrea. Auch sein entschlossener Reformkurs wird damit gewürdigt.

Die äthiopische Bevölkerung steht grundsätzlich hinter den Reformen. Dennoch ist Äthiopien weiterhin sehr fragil und instabil, Unruhen mit über 80 Toten erst Ende Oktober dieses Jahres zeugen davon. Wichtig sei nun, „die Voraussetzungen für eine friedliche Umstrukturierung des politischen Systems und für faire Wahlen 2020 zu schaffen“, so Hlavac. Durch das Aufflammen lang unterdrückter Konflikte ist der Hass zwischen verschiedenen Volksgruppen derzeit am Wachsen. Diese Konflikte und Dürren in den südöstlichen Regionen des Landes sind der Grund für etwa 3 Millionen Binnenflüchtlinge.

Voraussetzungen für Frieden schaffen
Für bessere Lebensbedingungen vor Ort werden grenzübergreifender Frieden, Sicherheit und Stabilität dringend gebraucht. Österreichs Rolle ist dabei nicht unwesentlich. So finanziert die ADA ein Studienprogramm des Instituts für Frieden und Sicherheitsmanagement in Afrika an der Universität Addis Abeba, das die frühzeitige Erkennung und letzten Endes Beilegung von Konflikten zum Ziel hat. Seit 2011 sind insgesamt 1,3 Millionen Euro in die Weiterbildung von Fachpersonal der Afrikanischen Union geflossen. Bis 2020 sollen 300 Personen ihr Studium abgeschlossen haben und mit ihrem Wissen zur Stabilisierung der Region beitragen.

Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.

Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Zelinkagasse 2, 1010 Wien
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 90399-2414
katharina.schreiber@ada.gv.at

PA: Faire Handelsbedingungen wichtig im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise

Der Klimawandel ist nicht fair. Die ärmsten Regionen, die die geringsten CO2-Bilanzen haben und am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind in der Regel auch die ersten, die davon betroffen sind. Die globale Fair-Handels-Bewegung macht im Rahmen des COP25-Klimagipfels in einem gemeinsamen Positionspapier darauf aufmerksam, dass die Politik und Praktiken des fairen Handels eine wichtige Komponente bei der Bewältigung der Klimakrise sind.

Die Veränderung der Regen- und Trockenzeiten, oder auch vermehrtes Auftreten von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen sind bereits Realität – ebenso wie daraus resultierende niedrigere Ernteerträge und erschwerte Lebens- und Arbeitsbedingungen der betroffenen Kleinbauernfamilien. Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind daher dringend erforderlich, um in Zukunft das Abwandern der Kleinbauernfamilien zu verhindern, und die globale Ernährungssicherheit, weltweite Friedensbewegungen und die Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) nicht zu gefährden.

Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise entwickelt. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die Kleinbauernfamilien bei der Anpassung ihrer Lebensgrundlagen an eine Krise zu unterstützen, die sie nicht verursacht haben. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und fairer Handelsbedingungen erfordert echtes Handeln von uns allen – von Kleinbauern über Regierungen, Unternehmen und KonsumentInnen.“, richtet Dario Abril Soto, CEO von Fairtrade International einen Appell an die COP25-TeilnehmerInnen. Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich, sieht eine gleichmäßigere Verteilung der Wertschöpfung unter den Akteuren der Lieferkette als entscheidende Faktoren, um die Klimabeständigkeit der Kleinbauernfamilien zu stärken. „Darüber hinaus sind eine faire Bezahlung, technische Unterstützung und ein besserer Zugang zu Finanzmitteln erforderlich, damit sie Investitionen in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen tätigen können.“ so Kirner weiter.

Lesen Sie dazu die gesamte Presseaussendung hier .

Fotomaterial steht Ihnen hier als Download zur Verfügung. Das Positionspapier der Fair-Handelsbedingungen zu COP25 finden Sie hier.

Rückfragen:
Bernhard Moser
Tel.: +431 533 09 56 29  I  Mobil: +43 664 526 74 65  I  mailto: bernhard.moser@fairtrade.at
FAIRTRADE Österreich
Ungargasse 64-66, Stiege 1, Top 209 I  A – 1030 Wien  I  www.fairtrade.at

 

 

 

Erinnerung: MEDIA UNDER PRESSURE – JOURNALISMUS IN SUBSAHARA-AFRIKA

Laut aktueller Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen wird in 22 der 48 Staaten Subsahara-Afrikas die Situation der Pressefreiheit als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ eingestuft. Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte analysiert und kommentiert die Journalistin und Unternehmerin Marie-Roger Biloa von „Africa International“ die Entwicklungen in Subsahara-Afrika in den letzten Jahren.

Zeit: 4. Dezember 2019 | 18:30
Ort: FHWien der WKW, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien, Raum B420

Die Journalistin Marie–Roger Biloa ist Herausgeberin von mehreren Zeitschriften und TV-Produzentin. Sie moderiert unter anderem das Diskussionsformat „Africa International“ auf Okto. Zudem ist sie Präsidentin des Thinktanks „Club Millenium“ in Paris, der sich zum Ziel gesetzt hat, afrikanische Anliegen zu fördern.
Marie–Roger Biloa wurde in Kamerun geboren, absolvierte die Diplomatische Akademie in Wien und lebt heute in Paris und Yaounde.

Die Reihe „Media Under Pressure“ wird in Zusammenarbeit mit ISJE – Informationsstelle für Journalismus und Entwicklungspolitik, dem Studienbereich Journalismus und Medienmanagement der FHWien der WKW und dem Presserat veranstaltet.

 

RECHERCHE-HINWEISE: NACHHALTIGES ENTWICKLUNGSZIEL 12 „„Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster““

Es ist die konsumintensivste Zeit des Jahres und immer wieder  lassen sich die Umsätze von November bis Weihnachten  – glaubt man den kolportierten Zahlen – auch weltweit vor allem online immer noch nach oben schrauben: Singles´ Day (11. November), Black Friday (29.11.), Cyber Monday (2.12), dann das Weihnachtsshopping, das nahtlos in den Winter-Ausverkauf übergeht.

Die Lust am Konsum scheinen die Menschen weltweit zu teilen – allein am Singles´ Day konnte der Online-Händler Alibaba  in China einen Umsatz von umgerechnet 38,4 Mrd. US-$, was einer Steigerung von 25 % gegenüber 2018 entspricht, generieren. Aber auch europäische Unternehmen erwarten in den nächsten Tagen wieder Rekordumsätze.
Nachrichten über schlechte Arbeitsbedingungen, geplante Obsoleszenz oder Umweltverschmutzung bei der Produktion erzeugen aber auch Frust. Deswegen wird auch der Kauf-Nix-Tag am 29.11. immer populärer.

Ganze Rechercheliste zum Download als pdf

Die Vereinten Nationen haben eines ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele, das SDG 12, den  „Verantwortungs­vollen Konsum- und Produktions­mustern“ verschrieben. SDG Watch Austria  (https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/nachhaltige-konsum-und-produktionsmuster-sicherstellen) beschreibt das Ziel im Detail, wie folgt:

12.1 Den Zehnjahres-Programmrahmen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster umsetzen, wobei alle Länder, an der Spitze die entwickelten Länder, Maßnahmen ergreifen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und der Kapazitäten der Entwicklungsländer

12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen

12.3 Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern

12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen während ihres gesamten Lebenszyklus in Übereinstimmung mit den vereinbarten internationalen Rahmenregelungen erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu beschränken

12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern

12.6 Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen

12.7 In der öffentlichen Beschaffung nachhaltige Verfahren fördern, im Einklang mit den nationalen Politiken und Prioritäten

12.8 Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlägige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen

12.a Die Entwicklungsländer bei der Stärkung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten im Hinblick auf den Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern unterstützen

12.b Instrumente zur Beobachtung der Auswirkungen eines nachhaltigen Tourismus, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert, auf die nachhaltige Entwicklung entwickeln und anwenden

12.c Die ineffiziente Subventionierung fossiler Brennstoffe, die zu verschwenderischem Verbrauch verleitet, durch Beseitigung von Marktverzerrungen entsprechend den nationalen Gegebenheiten rationalisieren, unter anderem durch eine Umstrukturierung der Besteuerung und die allmähliche Abschaffung dieser schädlichen Subventionen, um ihren Umweltauswirkungen Rechnung zu tragen, wobei die besonderen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Entwicklungsländer in vollem Umfang berücksichtigt und die möglichen nachteiligen Auswirkungen auf ihre Entwicklung in einer die Armen und die betroffenen Gemeinwesen schützenden Weise so gering wie möglich gehalten werden

Aspekte und Recherche-Ideen zu SDG 12 – „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“:

  • Was und wer ist fair?
  • Woran erkennen KonsumentInnen, was bio, was fair produziert ist?
  • Ist bio gleich fair, ist fair gleich bio?
  • Fair, bio, regional: Marketing Gag oder essentielle Strategie einer nachhaltigen Wirtschaft?
  • Welche Gütesiegel gibt es, welche bedeuten was?
  • Macht es wirklich einen Unterschied, was und wo ich kaufe?
  • Werden teure Produkte tendenziell eher ökofair produziert als billige?
  • Ist Konsumverzicht eine Lösung?
  • Leihen und Reparieren statt Konsumieren, wie geht das?
  • Wo kann ich mich informieren?
  • Wo kann ich mit gutem Gewissen einkaufen? …

Für den Überblick:

  • Weltsichten 3/2019 der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit: Fairer Konsum – Kaufen mit Köpfchen: https://www.entwicklung.at/weltnachrichten/#!/
  • Südwind-Magazin Juli/August 2019: Dossier: Wegwerfgesellschaft: https://www.suedwind-magazin.at/wegwerfgesellschaft
  • Südwind-Magazin Jänner/Februar 2019: Dossier: Vom Wachstumswahn zum solidarischen Leben: https://www.suedwind-magazin.at/vom-wachstumswahn-zum-solidarischen-leben
  • Aktualisierte Neuauflage: Martina Hahn und Frank Hermann: Fair einkaufen – aber wie?Das Handbuch für fairen Konsum (Brandes & Apsel, Frankfurt/Main, aktualisierte Neuauflage 2019; 429 Seiten). Ein Wegweiser durch den Einkaufsdschungel – mit vielen Adressen – von der Ananas über Bälle, Holz bis Zucker und  Christbäumen.
  • Wolfgang König: Geschichte der Wegwerfgesellschaft. Die Kehrseite des Konsums. (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019). Der Autor zeigt, wie die Wirtschaft und die Konsumenten gemeinsam das Wegwerfen zur Routine gemacht haben – und diskutiert Möglichkeiten, die Wegwerfgesellschaft zu überwinden.
  • Susanne Wolf, Verein für Konsumenteninformation (Hrsg.): Nachhaltig Leben und Bewusst kaufen, sinnvoll verwenden, Alternativen zum Wegwerfen (Wien 2013) und Nachhaltig Leben mit Kindern (Wien 2016). Nachschlagewerk mit Anregungen für gesünderen, ressourcenschonenden, fairen Konsum von Lebensmitteln, Wohnen, Freizeit, Kleidung, Schuhen, elektronischen Geräte, Reisen, Spielsachen.

Zum Nachfragen: ExpertInnen zu Produktionsbedingungen und Fairem Handel:

  • Clean Clothes Kampagne: https://cleanclothes.at/de Seit 30 Jahren verfolgt die Clean Clothes Kampagne das Ziel, Arbeitsrechte in der globalen Bekleidungs- und Schuhindustrie zu verbessern. Koordination der Clean Clothes Kampagne in Österreich, Gertrude Klaffenböck, gertrude.klaffenboeck@suedwind.at,
  • Make ICT – Information and Communication Technology – fair: Im Rahmen dieses Projekts geht es um eine Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen in der Produktions- und Entsorgungskette der Elektronikindustrie und menschenwürdige Lebensbedingungen für  ArbeiterInnen, die unsere Computer und Handys produzieren: https://www.suedwind.at/themen/elektronik Ansprechperson: Matthias Haberl, matthias.haberl@suedwind.at
  • FAIRTRADE verbindet KonsumentInnen, Unternehmen und Produzenten-organisationen, verändert Handel(n) durch faire Bedingungen und stärkt damit Kleinbauernfamilien sowie ArbeiterInnen in den Ländern des Globalen Südens: https://www.fairtrade.at
  • EZA – fairer Handel: Seit 1975 setzt EZA Fairer Handel eine alternative Wirtschaftsweise in die Praxis um: https://www.eza.cc

Gütesiegel und Labels im Check

Sozial fair, ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und faire Öffentliche Beschaffung


Ökofair konsumieren bzw. nicht konsumieren, sowie reparieren: