PA: Myanmar: Facebook-Algorithmen haben Gewalt gegen Rohingya vorangetrieben

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Die gefährlichen Algorithmen des Facebook-Inhabers Meta und dessen rücksichtslose Gewinnmaximierung haben wesentlich zu den Gräueltaten des myanmarischen Militärs gegen die ethnische Gruppe der Rohingya im Jahre 2017 beigetragen. Zu diesem Schluss kommt Amnesty International in einem heute veröffentlichten neuen Bericht.

Wien / London (29. September 2022). Der englischsprachige Bericht „The Social Atrocity: Meta and the right to remedy for the Rohingya“ zeigt, dass Meta wusste – oder zumindest hätte wissen müssen – dass die Algorithmen von Facebook die Verbreitung von gegen Rohingya gerichteten Beiträgen in Myanmar stark vorangetrieben haben. Trotz dieses Wissens blieb das Unternehmen untätig.

Die ethnische Gruppe der Rohingya ist eine mehrheitlich muslimische Minderheit, die vornehmlich im nördlichen Bundesstaat Rakhine lebt. Im August 2017 flohen mehr als 700.000 Rohingya aus Rakhine, als myanmarische Sicherheitskräfte in einer gezielten und großangelegten Offensive systematisch Angehörige der Minderheit töteten, vergewaltigten und ihre Häuser niederbrannten. Dieser Gewalt waren jahrzehntelange staatlich gestützte Diskriminierung, Strafverfolgungsmaßnahmen und Unterdrückung vorangegangen, die einem System der Apartheid gleichkommen.

Facebook: „Anti-Rohingya-Echokammer

Newsfeeds, Platzierungen, Empfehlungen und Gruppen-Funktionen werden bei Facebook durch ein interaktionsbasiertes Algorithmussystem gesteuert, durch das bestimmt wird, was auf der sozialen Plattform sichtbar ist. Meta profitiert davon, wenn Nutzer*innen möglichst lange auf der Plattform aktiv sind, da so mehr Gewinn aus personalisierten Werbeanzeigen erzielt werden kann. Aufhetzerische Inhalte – darunter auch solche, die Hass verbreiten und zu Gewalt, Feindseligkeit und Diskriminierung anstiften – sind eine wirksame Möglichkeit, Menschen dazu zu bewegen, mehr Zeit auf Facebook zu verbringen. Das Bewerben und Weiterverbreiten solcher Inhalte ist daher von grundlegender Bedeutung für das Geschäftsmodell von Facebook. 

In den Monaten und Jahren vor dem gewaltsamen Vorgehen der Streitkräfte war Facebook in Myanmar zu einer Echokammer für gegen Rohingya gerichtete Inhalte geworden, heißt es in dem Bericht. Akteur*innen mit Verbindungen zum myanmarischen Militär und radikalen nationalistischen buddhistischen Gruppen fluteten das soziale Netzwerk mit anti-muslimischen Beiträgen. Sie verbreiteten Falschinformationen zu einer bevorstehenden Machtübernahme durch Muslim*innen und stellten die Angehörigen der Rohingya als „Eindringlinge“ dar.

Facebooks Untätigkeit

Der Bericht von Amnesty International stellt detailliert da, wie Meta es in Bezug auf seine Tätigkeiten in Myanmar immer wieder versäumt hat, seiner Verantwortung gemäß internationalen Standards nachzukommen und unternehmerische Sorgfaltspflichten im Hinblick auf die Menschenrechte umzusetzen.

Interne Untersuchungen aus dem Jahr 2012 legen nahe, dass Meta bewusst war, dass die eingesetzen Algorithmen zu schwerwiegenden Problemen in der realen Welt führen könnten. 2016 wurde im Rahmen eigener Recherchen in Bezug auf Extremismus eingeräumt, dass „unsere Empfehlungs-Systeme das Problem verstärken“.

Örtliche zivilgesellschaftliche Aktivist*innen haben sich zwischen 2012 und 2017 schriftlich und bei Besuchen mehrfach an Meta gewandt und davor gewarnt, dass das Unternehmen zu extremer Gewalt in der analogen Welt beitragen könnte. 2014 blockierten die myanmarischen Behörden kurzzeitig Facebook wegen der Rolle der Plattform bei einem Ausbruch ethnischer Gewalt in Mandalay. Meta ignorierte jedoch wiederholt die Warnungen und versäumte es zudem durchweg, seine Richtlinien zu Hate Speech anzuwenden. 

Forderung an Meta nach Entschädigungszahlungen

Mit der heutigen Veröffentlichung des Berichts startet Amnesty International eine Kampagne, mit der Meta Platforms, Inc. aufgefordert wird, den von Vertreter*innen der Rohingya gestellten Forderungen nach Entschädigung nachzukommen. Gruppen geflüchteter Rohingya fordern von Meta Gelder in Höhe von 1 Million USD für die Finanzierung eines Bildungsprojekts im Flüchtlingslager in Cox´s Bazar in Bangladesch. Diese Summe entspricht lediglich ca. 0,002 Prozent des 2021 von Meta erzielten Gewinns von 46,7 Milliarden USD. Im Februar 2021 lehnte Meta den Antrag ab mit der Begründung, „Facebook beteiligt sich nicht direkt an philanthropischen Aktivitäten.“

Derzeit werden mit mindestens drei verschiedenen Klagen Entschädigungen von Meta für die Rohingya gefordert. Im Dezember 2021 wurden sowohl in den USA als auch in Großbritannien zivilgerichtliche Verfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Jugendgruppen geflüchteter Rohingya haben zudem bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Klage gegen Meta eingereicht. Diese wird derzeit vor der Nationalen Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze in den USA überprüft.

Die heutige Präsentation des Berichts signalisiert auch den ersten Jahrestag der Ermordung des bekannten Aktivisten Mohib Ullah, Vorsitzender der Organisation Arakan Rohingya Society for Peace and Human Rights. Mohib Ullah stand bei den Bemühungen der Rohingya-Gemeinschaft, Meta zur Verantwortung zu ziehen, in erster Reihe.

Presseteam Amnesty International Österreich
Eleonore Rudnay
+43-664-400 10 56
E-Mail: eleonore.rudnay@amnesty.at

Veranstaltung: Konferenz: Ist die Welt noch zu retten? Halbzeitbilanz der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030)

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Seit dem Beschluss der SDGs sind nun bereits sieben Jahre vergangen – ebenso viel Zeit bleibt noch, um die Ziele bis 2030 zur erreichen. Doch hat sich die Welt bisher zum Positiven verändert? Welche Schritte wurden unternommen, um Armut, Hunger und Ungleichheit abzubauen und menschenwürdige Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit, hochwertige Bildung, Frieden und Gerechtigkeit zu erreichen? Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf die globale Entwicklung? Was kann Österreich zur Erreichung der Ziele beitragen und welche Maßnahmen könnte die Gewerkschaftsbewegung ergreifen, um im Kampf für ein besseres Leben für alle Menschen dieser Welt erfolgreich zu sein?

Mittwoch, 28. September 2022
ab 11:00 Uhr: FAIRTRADE-Brunch
11:55 bis 15:30 UhrDiskussionsrunden mit musikalischer Umrahmung durch “Geschichten im Ernst”
ÖGB-CatamaranRIVERBOX (Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien)
DIREKT ZUR ANMELDUNG

Mehr Info und Programm

Veranstaltungseinladung: Elections in Brazil: Will Bolsonaro’s rule end?

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Anlässlich der bevorstehenden Wahlen in Brasilien lädt das Österreichische Lateinamerika-Institut zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. 

Panel discussion: Elections in Brazil. Will Bolsonaro’s rule end?
29. September 2022 | 18:30 – 20:30 | LAI 

The whole world will be watching Brazil on October 2, as 148 million eligible citizens will be called upon to elect the president and the national congress of Latin America’s largest country and economy. The incumbent president is running against the candidate of the Workers‘ Party, former President Luiz Inácio Lula da Silva. Brazilians will not only decide on the next head of state and government, but on the future of their democracy. The discussion will bring together renowned experts to analyse the disastrous record of Bolsonaro, the possible outcome of the election and potential consequences of a renewed Lula administration.

Panelists
Andreas Novy, socioeconomist, head of the Institute for Multi-Level Governance and Development (MLGD) at the Department of Socioeconomics/WU Vienna, president of the International Karl Polanyi Society (IKPS) and member of the Foundational Economy Collective. 
 
Camila Moreno, independent researcher from Brazil and an active member of Grupo Carta de Belém/Belém Letter Group, a brazilian civil society coalition resisting the financialization of nature. Her main area of work is the interface between the greening of capitalism, climate policy and global environmental governance. Camila will be joining live from Brazil.
 
Edson Krenak, indigenous activist from Brazil, writer and doctoral student in the field of legal anthropology at the University of Vienna. Krenak holds a degree in linguistics and literary theory from the Federal University of São Carlos, Brazil and works as a speaker and trainer at Instituto Uka in Brazil. 
 
Ursula Prutsch, Associate Professor for North American Cultural History at the Ludwig-Maximilians-University (LMU), Munich. Prutsch teaches US-American as well as Latin American history. She is member of the LAI and chairman of the Lateinamerikaforschung Austria (LAF Austria).
 
Moderator
Berthold Molden teaches global history at the University of Vienna and is chairman of the Förderverein des Österreichischen Lateinamerika-Instituts.
 
Welcome
Andrea Eberl | Austrian Latin American Institute
Ulrich Brand | University of Vienna 

Venue
Österreichisches Lateinamerika-Institut
Europasaal | Türkenstraße 25, 1090 Vienna

Event in English, discussion contributions in German, Portuguese or Spanish can be translated consecutively.

An event organized by the Austrian Latin American Institute in cooperation with the Research Network Latin America. 

Free participation.
REGISTRATION required (with the number of persons) at: office@lai.at  

PA: Tag des Kaffees: Studie belegt Impact von FAIRTRADE

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2021 wurden in Österreich 4.853 Tonnen FAIRTRADE-Rohkaffee verkauft. Die Bauernfamilien in den Anbauländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas konnten so geschätzte Direkteinnahmen in der Höhe von 19,3 Millionen Dollar einnehmen. Geld, dass gerade in den aktuellen Zeiten so dringend wie nie benötigt wird, denn dass der faire Handel wirkt und einen realen Unterschied macht, zeigt auch eine neue Studie auf, so FAIRTRADE.

Mainlevel Consulting untersuchte den Impact von FAIRTRADE bereits zum dritten Mal (nach 2012 und 2017). Die Ergebnisse bestätigen, dass die internationalen FAIRTRADE-Standards, stabile Preise und Unterstützungsprogramme vor Ort insbesondere in Krisensituationen – etwa ausgelöst durch Rostpilzbefall, die COVID-19-Pandemie oder steigende Produktions- und Lebenshaltungskosten – wie ein Sicherheitsnetz wirken.

Im untersuchten Kaffeesektor Perus zeigt sich, dass FAIRTRADE-Kaffeebauernfamilien über ein bis zu 50 Prozent höheres Haushaltseinkommen als Mitglieder nicht zertifizierter Kooperativen verfügen. Außerdem zeichnen sich FAIRTRADE-Kooperativen durch eine gute Unternehmensführung aus, beispielsweise durch Transparenz und demokratische Entscheidungsfindung. Das fördert Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen, da die Genossenschaften Entscheidungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Wirtschaft gemeinsam treffen und umsetzen. Auch bei Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Sicherheit am Arbeitsplatz und Gesundheit schnitten FAIRTRADE-Organisationen im Vergleich zu nicht zertifizierten Kooperativen besser ab.

Noch weiter Weg zu gehen

Die Forschenden warnen allerdings vor erheblichen Zukunftsrisiken. Angesichts globaler Katastrophen wie Klimawandel, Covid-19 und weiter steigenden Kosten sei die Existenzgrundlage der Bäuerinnen und Bauern bedroht. Umso wichtiger ist es, dass der faire Handel noch mehr Absatz erzielt. Im ersten Halbjahr 2022 konnte in Österreich ein Verkaufsplus von mehr als 16 Prozent erreicht werden. „Sortimentserweiterungen im Handel und auch die Gastronomie, die sich nun nach der Pandemie langsam wieder erholt, haben zuletzt für diesen erfreulichen Trend gesorgt“, so Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. Mit einem geschätzten Marktanteil von rund 8 Prozent ist FAIRTRADE-Kaffee hierzulande zwar mittlerweile im Mainstream angekommen, hat aber immer noch großes Wachstumspotential.

International bauen derzeit mehr als 800.000 Bäuerinnen und Bauern FAIRTRADE-Kaffee an. Das sind über 40 Prozent der Kleinbauernfamilien und Beschäftigten im FAIRTRADE-System. 2020 wurden knapp 890.000 Tonnen FAIRTRADE-Kaffee produziert, aber nur ca. 226.000 Tonnen zu FAIRTRADE-Bedingungen verkauft – rund ein Viertel der verfügbaren Gesamtmenge. Das klare Ziel der kommenden Jahre muss es daher sein, höhere Ernteanteile zu FAIRTRADE-Bedingungen am Weltmarkt zu verkaufen. Dabei kann jede und jeder von uns mit bewussten Kaufentscheidungen einen Beitrag leisten.

Weiterführende Informationen:

  • Die neue Studie zu FAIRTRADE gibt es hier zum Nachlesen.
  • Mehr zur Wirkung des fairen Handels im Globalen Süden und Entwicklungen in Österreich finden Sie auch in der aktuellen FAIRTRADE-Kaffeezeitung.

Kontakt für Rückfragen:
Mag. Bernhard Moser
bernhard.moser@fairtrade.at
+43 664 526 74 65

Mag. Peter Ehrenberger
peter.ehrenberger@fairtrade.at
+43 660 380 72 80

PA: Ein Gutes Leben für Alle – das war der „SDG Family Day“

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Die Initiative REBELS OF CHANGE zeigt jungen Menschen, wie sie in Krisenzeiten selbst aktiv werden können, berichtet die NGO Südwind.

Wien, 26.09.2022: Mehrere hundert Besucher*innen haben sich gestern beim SDG Family Day im Wiener Donaupark über die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen („SDGs“) informiert und zahlreiche praktische Tipps bekommen, wie sie Nachhaltigkeit problemlos in ihrem Alltag umsetzen können.

„Wir leben in komplexen Zeiten. Damit vor allem junge Menschen nicht an den globalen Herausforderungen verzweifeln, müssen wir ihnen Perspektiven bieten. Genau das will REBELS OF CHANGE – eine Initiative rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele, an der sich alle beteiligen können“, sagt Sigrid Kickingereder, Sprecherin von sustainLabel und Mitorganisatorin des SDG Family Days.

Der SDG Family Day als eines der Highlights der Initiative REBELS OF CHANGE wartete mit einem abwechslungsreichen Programm auf – von Poetry Slams über kreative Musikbeiträge und einem Kindermusical bis hin zu interaktiven Stationen wie Tanzworkshops und Beatboxen. Das Programm wurde gestaltet von einer Vielzahl an verbandlichen Kinder- und Jugendorganisationen, etwa der Alpenvereinsjugend, der Muslimischen Jugend, den Pfadfinder*innen und vielen mehr. „Der SDG Family Day war so vielfältig wie die jungen Menschen, die ihn veranstaltet haben. Und darin liegt auch die große Stärke der Initiative. Menschen mit unterschiedlichem Background zusammenzubringen, die ein gemeinsames Ziel haben: Ein Gutes Leben für Alle“, sagt Sigrid Kickingereder.

Hier geht es zur Bildergalerie

Copyright: David Oszko

Über die Initiative REBELS OF CHANGE

Die Initiative „REBELS OF CHANGE“ rückt die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – die Agenda 2030 mit den SDGs – stärker ins Rampenlicht und macht sie in vielfältigen Veranstaltungen und digital erlebbar. Die Initiative wird von der Austrian Development Agency gefördert und von Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit koordiniert. Weitere Partner*innen sind die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, sustainLabel, Naturfreunde Internationale, ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, SDG Forum Vorarlberg, Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) sowie Welthaus Österreich.

Weitere Informationen zur REBELS OF CHANGE Initiative unter www.rebels-of-change.org 

Rückfragehinweis:

Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit
Silvia Haselhuhn, M.A.
Pressesprecherin
Mob.: 0680 15 830 16
silvia.haselhuhn@suedwind.at

PA: Tag der Flüsse: Schutz vor Fluten in Mosambik und Simbabwe

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Wasser ist Leben – aber es kann auch nehmen. Überflutungen sind weltweit die häufigste Naturkatastrophe. Durch die Klimakrise treten sie noch öfter und intensiver auf. Die Austrian Development Agency (ADA) unterstützt Mosambik und Simbabwe, sich mit einem Frühwarnsystem besser zu wappnen.

Am 25. September findet der „Internationale Tag der Flüsse“ statt. Er hebt den Wert von Flüssen hervor und soll dadurch unseren Umgang mit Gewässern verbessern. Als Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit setzt sich die Austrian Development Agency unter anderem für die nachhaltige Bewirtschaftung von Flüssen, gesunde Ökosysteme und Gewässerschutz in Entwicklungsländern ein.

Frühwarnsystem für 1,2 Millionen Menschen
So auch in Mosambik und Simbabwe: Dort unterstützt die ADA ein grenzüberschreitendes Projekt der UNESCO, das die friedliche Koexistenz von Mensch und Natur in Südostafrika sicherstellen soll. In den Flusseinzugsgebieten der Flüsse Búzi, Pungwe und Save (BuPuSa) wird ein neues Hochwasserüberwachungs- und Frühwarnsystem die Auswirkungen von Überschwemmungen verringern.

Mindestens 1,2 Millionen Menschen aus 100 lokalen Gemeinden, vor allem jene aus niedrig gelegenen Gebieten und flussabwärts der drei Einzugsgebiete, werden von der Initiative profitieren. „Das UNESCO-Projekt rettet nicht nur Leben, sondern schützt auch die Landwirtschaft und damit die Nahrungssicherheit der Menschen vor Ort,“ sagt ADA-Geschäftsführer Dr. Friedrich Stift. Die Austrian Development Agency fördert das Projekt mit 858.500 Euro.

Leben retten, Nahrungssicherheit stärken
Nach UNESCO-Angaben sind in Mosambik 80 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig, der Sektor erwirtschaftet 30 Prozent des BIP. Ein verbesserter Hochwasserschutz wird sich daher auch wirtschaftlich rentieren, so die Prognose des Projektteams. Und das ist dringend nötig, denn das südostafrikanische Land verliert jährlich schätzungsweise 1,1 Prozent seines BIP durch Dürren und Überschwemmungen.

„Das Projekt kommt zur rechten Zeit und ist eine wichtige Katastrophenvorsorge. Das Frühwarnsystem wird Menschenleben retten und die Verluste durch Katastrophenereignisse wie Überschwemmungen verringern,” sagt Paul Gomis, Leiter des UNESCO-Büros in Maputo.

Die aktuelle Flutkatastrophe in Pakistan, bei der ein Drittel des Landes überflutet wurde, dient als warnendes Beispiel für die spürbar steigenden Auswirkungen der Klimakrise. Ähnliche Naturkatastrophen werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zukunft häufiger und noch intensiver auftreten. Der Hochwasserschutz gewinnt entsprechend an Bedeutung. Etwa 83 Millionen Menschen sind bereits jährlich von Überflutungen betroffen, besagt die Statistik des Büros der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Katastrophenrisiken (UNDRR).

Wiederaufbau nach Zyklon Idai
Auch die Menschen in Mosambik und Simbabwe leiden in den letzten Jahren besonders hart unter Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen. Die verheerenden Überschwemmungen des Jahres 2019, die durch den tropischen Wirbelsturm Idai verursacht wurden, zeigten: Die Frühwarnsysteme in der Region sind unzureichend. Laut dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes starben mehr als tausend Menschen bei der Naturkatastrophe, etwa drei Millionen waren insgesamt betroffen. Überschwemmte Dörfer und zerstörte Infrastruktur zwangen 150.000 Menschen, ihre Häuser zu verlassen.

Die Regierungen der beiden Länder reagieren nun mit dem Projekt der UNESCO. „Mit diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels in Mosambik und Simbabwe mildern und Armut langfristig reduzieren. Gerade die ärmsten Regionen der Welt sind am stärksten von den Folgewirkungen des Klimawandels betroffen. Die Lebensgrundlage von Millionen Menschen ist bedroht,“ so Stift.

Das Projektteam der UNESCO erhebt und bewertet das Hochwasserrisiko in den betroffenen Gebieten und etabliert ein wirksames System, das Wasserstände überwachen und die umliegende Bevölkerung frühzeitig vor Überschwemmungen warnen soll. Zudem organisiert das Projekt Schulungen von etwa 100 Personen aus Regierungsbehörden und erstellt eine umfassende Kommunikationsstrategie sowie Aktionspläne.

Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von über 640 Millionen Euro um.

Mosambik ist seit 1992 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Die Aktivitäten der ADA konzentrieren sich dort auf Friedenssicherung, Armutsminderung, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit, sowie Wasser- und Siedlungshygiene.

Fotos zum Projekt

Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. (FH) Dagmar Achter
Tel.: +43 (0)1 90399-2413
dagmar.achter@ada.gv.at
www.entwicklung.at

Veranstaltungen: „Langer Tag der Flucht“

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Am 30. September 2022 findet zum elften Mal der „Lange Tag der Flucht“ unter der Schirmherrschaft des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR statt. Rund 110 kostenfreie Veranstaltungen stehen dieses Jahr auf dem Programm.

Kunst- und Kulturinstitutionen, viele engagierte Personen und Geflüchtete, NGOs und zivilgesellschaftliche Initiativen haben sich auch heuer wieder zusammengeschlossen und ein breites Spektrum an Programmpunkten vorgelegt. Die Klammer für alle Veranstaltungen ist, die Themen Flucht, Asyl und Zusammenleben auf unterschiedlichste Weise zu thematisieren, erlebbar zu machen und den Austausch zwischen Geflüchteten und Menschen, die bereits länger in Österreich leben, zu fördern.

Angeboten werden wieder zwei Programmschienen: Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schulprogramm, bei dem mehr als 5.000 Schüler*innen in ganz Österreich am Vormittag mitmachen können. Rund 35 Veranstaltungen umfasst das allgemeine Programme für Jugendliche und Erwachsene.

„Mit dem Krieg in der Ukraine ist das Thema Flucht in Europa wieder schmerzlich ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Doch auch aus Krisenherden wie Syrien oder Afghanistan müssen Menschen nach wie vor aus ganz ähnlichen Gründen flüchten. Ihre Fluchtgeschichten, ihr Ankommen, ihre Talente und ihre Lebensentwürfe stehen beim ‚Langen Tag der Flucht‘ im Mittelpunkt“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.

Filme, Theater, Lesungen, Sport, Kulinarik, Diskussionen … – ein Blick ins Programm 2022

Viele Museen wie z.B. Belvedere, Albertina, Jüdisches Museum, Kunst Haus, Weltmuseum und das MuseumsQuartier mit mumok, Q21 und Dschungel Wien oder das Arnulf Rainer Museum in Baden bieten am „Langen Tag der Flucht“ spezielle Führungen, Diskussionsrunden und Programm für Schüler*innen an.

In Linz stellt Migrationsforscherin Judith Kohlenberger ihr aktuelles Buch „Das Fluchtparadox“ vor. Soso Mugiraneza nimmt mit seinem Kabarett-Programm in Feldkirch so manches Klischee aufs Korn, Omar Khir Alanam liest – wie immer mit einem Augenzwinkern – aus seinem aktuellen Roman „Sisi, Sex und Semmelknödel”. In Gedenken an den vor kurzem verstorbenen jungen Autor Jad Turjman lesen Wegbegleiter*innen aus seinen Werken.

Schauspielerin Valerie Huber präsentiert im Wiener Schikaneder Kino erstmals ihre Doku „Finding my Kharkiv in Vienna“, in der sie die Fluchtgeschichten von zwei ukrainischen Frauen sowie die Ukraine-Hilfe in Wien beleuchtet.

Ein Langer Tag der Flucht-Klassiker, die lebende Bücherei „living books“, kann heuer nach Pandemie-bedingter Pause endlich wieder stattfinden, diesmal ganztägig in der Wiener Hauptbücherei. Für persönliche Gespräche stehen rund 25 Personen als „living books” bereit, die entweder selbst flüchten mussten, sich für Geflüchtete einsetzen oder im Asylbereich bei NGOs, Vereinen, Behörden etc. tätig sind. Zum ersten Mal wird auch in Eisenstadt eine „living books“-Veranstaltung in Kombination mit einem Konzert organisiert.

Viel Raum für Dialog gibt es ebenfalls bei unterschiedlichsten Workshops, Koch- und Kaffeeeinladungen oder beim gemeinsamen Basteln der berühmten afghanischen Drachen.

Führungen, Stadtspaziergänge und Filmvorführungen sowie Denksport bei Chess Unlimited finden sich ebenso im Programm.

Das komplette Programm mit allen Veranstaltungen finden Sie unter: www.langertagderflucht.at

Intervieweinladung: Kolumbianische Aktivist*innen in Wien

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Am 4. und 5. Oktober 2022 werden Sayda Jadis Arteaga Guerra und José Roviro Lopez Rivera, Mitglieder der Friedensgemeinde San José de Apartadó/ Antioquia/ Kolumbien, im Rahmen einer Europatour in Wien sein.

Die Friedensgemeinde engagiert sich mit gewaltfreien Mitteln gegen Krieg, Gewalt und Vertreibung und für ein friedliches Miteinander im Einklang mit der Natur. Die Gemeinde liegt im Nordwesten Kolumbiens, eine Region, die wegen ihres natürlichen Reichtums und ihrer wichtigen strategischen Lage seit Jahrzehnten heiß umkämpft wird.
Insbesondere illegale bewaffnete Gruppen bedrohen die Gemeinde seit Jahrzehnten.

Der Versöhnungsbund unterstützt die Gemeinde seit 2006, vor allem durch politische und physische Schutzbegleitung. Zurzeit wird diese Aufgabe von Michaela Söllinger, Friedensfachkraft aus Oberösterreich, vor Ort wahrgenommen.

Im Rahmen eines Interviews können Sayda Jadis Arteaga Guerra und José Roviro Lopez Rivera über die Situation ländlicher Gemeinden, die von Gewalt durch bewaffnete Akteure, aber auch von wirtschaftlichen Interessen nationaler und multinationaler Unternehmen bedroht sind, berichten.

Interviewvereinbarung und Rückfragen:
Irmgard Ehrenberger
Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig
Fellowship of Reconciliation Austria
Lederergasse 23/3/27
A – 1080 Wien
Tel. +43 (0)1 408 53 32
Email: irmgardehrenberger@versoehnungsbund.at
www.versoehnungsbund.at

PA: Zweite Gipfel für Information und Demokratie

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Das zweite Gipfeltreffen der Informations- und Demokratiepartnerschaft auf Ministerebene wird am 22. September 2022 am Rande der UN- Generalversammlung stattfinden. An dem Gipfel werden die Minister*innen der Mitgliedstaaten der Informations- und Demokratiepartnerschaft und Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft wie die Friedensnobelpreisträgerin 2021, Maria Ressa, teilnehmen, schreibt Reporter Ohne grenzen Österreich in einer aktuellen Aussendung.

Die Partnerschaft für Information und Demokratie, die bislang von 45 Staaten unterzeichnet wurde, bildet den Rahmen für multilaterale Überlegungen zur Umsetzung demokratischer Garantien im globalen Kommunikations- und Informationsraum. Nach einer Premiere im Jahr 2021 bereits am Rande der UN- Generalversammlung wird der zweite Gipfel für „Information und Demokratie“ insbesondere die Außenminister der Partnerschaftsstaaten und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammenbringen. Der Gipfel wird von der Außenministerin der Französischen Republik, Catherine Colonna, und dem Vorsitzenden des Forums für Information und Demokratie, Christophe Deloire, eröffnet.
● Neue Staaten werden auf dem Gipfel öffentlich bekannt geben, dass sie der Informations- und Demokratiepartnerschaft beitreten. Vor der Eröffnung des Gipfels beläuft sich die Zahl der Unterzeichnerstaaten auf 45 Länder (30 Länder zum Zeitpunkt des Starts der Informations- und Demokratiepartnerschaft im September 2019).
● Das zukünftige Projekt der Beobachtungsstelle für Information und Demokratie wird von Shoshana Zuboff, der Autorin von „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, vorgestellt. Sie ist emeritierte Professorin an der Harvard Business School und leitet gemeinsam mit Angel Gurría, dem ehemaligen Generalsekretär der OECD, die Vorgründungsgruppe der Beobachtungsstelle.
● Die Empfehlungen des Berichts How to end infodemics (2020) werden von den Ministern erörtert, nachdem sie von Maria Ressa, Trägerin des
Friedensnobelpreises 2021, die den Vorsitz der Arbeitsgruppe innehatte, vorgestellt wurden. Der Bericht enthält 250 Empfehlungen zur Regulierung und Selbstregulierung.
● Der Vorschlag für einen New Deal für Journalismus (2021) wird von den Minister*innen diskutiert, nachdem er von Nighat Dad, der Vizepräsidentin des Forums, vorgestellt wurde. Die Staaten werden unter anderem aufgefordert, die Entwicklung der Journalism Trust Initiative (JTI), eines Selbstregulierungsmechanismus für die Zuverlässigkeit von Informationen, zu unterstützen.
● Das Forum wird die Empfehlungen der Arbeitsgruppe zu den
Haftungsregelungen für soziale Netzwerke und ihre Nutzer*innen
veröffentlichen. Dieser Bericht wird den Staaten von Damian Tambini, Forscher an der London School of Economics und Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe, vorgestellt werden.
● Das Forum wird den Start seiner Arbeitsgruppe zum Pluralismus in Indexierungs- und Kuratierungsalgorithmen bekannt geben.
Indem der Gipfel Demokratien um konkrete Empfehlungen und Lösungen zusammenbringt, wird er eine bessere Koordinierung der Bemühungen um den Aufbau eines demokratischen digitalen Raums ermöglichen.

Über die Internationale Initiative für Information und Demokratie
Die 2018 von Reporter ohne Grenzen (RSF) ins Leben gerufene Internationale Initiative für Information und Demokratie zielt auf die Umsetzung demokratischer Garantien im Informations- und Kommunikationsraum ab.
In weniger als vier Jahren hat diese Initiative Folgendes bewirkt:
– Die Veröffentlichung der Erklärung zu Information und Demokratie im Jahr 2018 durch eine Kommission, die sich aus mehreren
Nobelpreisträger*innen, Journalist*innen und Expert*innen für neue Technologien zusammensetzt;
– Die Präsentation dieser Leitlinien und Vorschläge in wichtigen
internationalen Foren, darunter der G7-Gipfel der Staats- und
Regierungschefs in Biarritz (Frankreich) im Jahr 2019 und jüngst der G7-
Mediengipfel in Bonn (Deutschland);
– Am Rande der UN-Generalversammlung im Jahr 2019 die Unterzeichnung der Internationalen Partnerschaft für Information und Demokratie, die bislang 45 Länder weltweit zu gemeinsamen Grundsätzen zusammenbringt;
– Die Gründung des Umsetzungsorgans der Partnerschaft, des Forums für Information und Demokratie, durch 12 zivilgesellschaftliche Organisationen und Forschungszentren;
– Die Erstellung von 350 Empfehlungen für ein Ende der „Infodemie“ (2020) und einen „New Deal für Journalismus“ (2021) an die Staaten, die
weitgehend in die Entwürfe für EU-Gesetze eingeflossen sind;
– Die Zusammenführung einer internationalen Koalition aus 43
Organisationen der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft, um
demokratische Prinzipien in den digitalen Raum zu tragen;
– Die Organisation von jährlichen Gipfeltreffen, bei denen die Partnerschaftsstaaten auf Ministerebene sowie Vertreter der
Zivilgesellschaft und der Forschung im Sinne eines Multilateralismus der Demokratien zusammenkommen.

Kontakt: Pauline Adès-Mevel +33 (0)7 82 37 23 12

PA: REBELS OF CHANGE

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Kinder-, Jugend- und entwicklungspolitische Organisationen starten kreative Nachhaltigkeitskampagne zum Mitmachen – REBELS OF CHANGE macht die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für ein junges Publikum erlebbar.

Wien, 15. September 2022: Das Jahr 2022 steht im Zeichen der Klimakrise: Erdrutsche und gewaltige Überschwemmungen in Südamerika, Monsunfluten in Pakistan und mehr als 600.000 Hektar verbrannte Fläche in Europa. Auch in Österreich blieb die Dürre nicht ohne Folgen: Der Grundwasserspiegel des Neusiedlersees war im Juli knapp an seinem historischen Tiefststand. So wenig Wasser hatte der See in den letzten 60 Jahren nicht. Neben Naturkatastrophen lassen die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine insbesondere junge Menschen sorgenvoll in die Zukunft blicken. „Die krisenhaften Entwicklungen der letzten Jahre haben bei vielen jungen Menschen Spuren hinterlassen“, sagt Günther Ogris, Geschäftsführer des SORA Instituts, das gemeinsam mit Ö3 im März und April dieses Jahres in der Studie „Generation…Krise!?“ rund 25.000 Befragte zwischen 16 und 25 Jahren ein Bild ihrer Generation zeichnen ließ. „Bei aller Frustration ist der Solidaritätsgedanke erstaunlich: Über 90 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass wir aufeinander angewiesen sind und nur gemeinsam etwas bewegen können.“

Genau hier setzt REBELS OF CHANGE an, eine Initiative von acht Kinder-, Jugend- und entwicklungspolitischen Organisationen, die vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen Möglichkeiten aufzeigt, um gemeinsam für eine bessere Welt aktiv zu werden.

 Jetzt die Zukunft gestalten

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen umfasst 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Development Goals) – etwa Armut beseitigen, die Gleichstellung von Frauen vorantreiben, die Gesundheitsversorgung verbessern, Konsum und Produktion nachhaltig gestalten und der Klimakrise entgegensteuern. „Mit der Agenda 2030 gibt es einen Zukunftsvertrag und damit eine Verpflichtung der Weltgemeinschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, jungen Menschen diesen Kompass aus der Krise in die Hand zu geben und damit konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, sagt Konrad Rehling, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Südwind und Projektkoordinator von REBELS OF CHANGE. Die Angebote reichen von unterschiedlichsten kreativen Mitmachaktionen über Workshops und Formate für Jugendpartizipation bis hin zu Social Media-Aktionen.

Gefördert wird die Initiative aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. „Mit „REBELS OF CHANGE“ wollen wir die Auseinandersetzung mit den SDGs in Österreich stärken und zum Mitmachen einladen. Denn jede und jeder kann die Welt ein Stück gerechter machen“, sagt Dr. Friedrich Stift, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA) beim heutigen Pressegespräch. „Und ein bisschen Rebell steckt in uns allen – lassen wir uns von den jungen Menschen inspirieren und helfen wir ihnen dabei, kein Gefühl der Ohnmacht aufkommen zu lassen.“

#TeamUpForChange: Ein starker digitaler Ansatz

Die Kampagne unter dem Hashtag #TeamUpForChange setzt einen starken digitalen Schwerpunkt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit jungen Menschen konzipiert und stellt jugendliches Engagement für eine bessere Welt in den Vordergrund. „Von den REBELS OF CHANGE erwarte ich, dass sie losgelöst sind von dem verstaubten Bild, dass nur Entscheidungsträger*innen die SDGs umsetzen können. Denn auch junge Menschen können gestalten. Das zeigt nicht zuletzt die Klimabewegung. Auch in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gibt viel zu tun. Für eine lebenswerte Zukunft müssen gerade junge Menschen genau das einfordern“, sagt die 17-jährige Schülerin Paulina Exner stellvertretend für die engagierten Jugendlichen hinter der Initiative.

Die österreichische Sängerin SISKA unterstützt gemeinsam mit Starmania-Finalist Fred Owusu die neue Initiative. „Aus den 17 Zielen ist mir vor allem die Geschlechtergleich ein großes Anliegen. Denn bis heute wird vielen Frauen auf der ganzen Welt ihre Entscheidungsfreiheit genommen. Sei es durch Zwangsheirat oder, wie wir das aktuell in Amerika mitbekommen, das Abtreibungsverbot. Es scheint, als ob wir uns zurückbewegen und das müssen wir schleunigst stoppen“, so SISKA.

Eine erste Gelegenheit, die REBELS OF CHANGE kennenzulernen, ist der SDG Family Day am Sonntag, 25. September ab 10 Uhr im Wiener Donaupark. Der Tag bietet zahlreiche Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen und sich über Mitmachaktionen zu informieren.

Eine Übersicht über Events, Hintergrundinformationen und Mitmachmöglichkeiten bietet die neue Website: www.rebels-of-change.org  

Über die Initiative REBELS OF CHANGE

Die Initiative „REBELS OF CHANGE“ rückt die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – die Agenda 2030 mit den SDGs – stärker ins Rampenlicht und macht sie in vielfältigen Veranstaltungen und digital erlebbar. Die Initiative wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert und von Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit koordiniert. Weitere Partner sind die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, sustainLabel, Naturfreunde Internationale, ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, SDG Forum Vorarlberg, Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) sowie Welthaus Österreich.