Archiv der Kategorie: SDGs

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PA: Faire Handelsbedingungen wichtig im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise

Der Klimawandel ist nicht fair. Die ärmsten Regionen, die die geringsten CO2-Bilanzen haben und am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind in der Regel auch die ersten, die davon betroffen sind. Die globale Fair-Handels-Bewegung macht im Rahmen des COP25-Klimagipfels in einem gemeinsamen Positionspapier darauf aufmerksam, dass die Politik und Praktiken des fairen Handels eine wichtige Komponente bei der Bewältigung der Klimakrise sind.

Die Veränderung der Regen- und Trockenzeiten, oder auch vermehrtes Auftreten von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen sind bereits Realität – ebenso wie daraus resultierende niedrigere Ernteerträge und erschwerte Lebens- und Arbeitsbedingungen der betroffenen Kleinbauernfamilien. Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind daher dringend erforderlich, um in Zukunft das Abwandern der Kleinbauernfamilien zu verhindern, und die globale Ernährungssicherheit, weltweite Friedensbewegungen und die Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) nicht zu gefährden.

Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise entwickelt. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die Kleinbauernfamilien bei der Anpassung ihrer Lebensgrundlagen an eine Krise zu unterstützen, die sie nicht verursacht haben. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und fairer Handelsbedingungen erfordert echtes Handeln von uns allen – von Kleinbauern über Regierungen, Unternehmen und KonsumentInnen.“, richtet Dario Abril Soto, CEO von Fairtrade International einen Appell an die COP25-TeilnehmerInnen. Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich, sieht eine gleichmäßigere Verteilung der Wertschöpfung unter den Akteuren der Lieferkette als entscheidende Faktoren, um die Klimabeständigkeit der Kleinbauernfamilien zu stärken. „Darüber hinaus sind eine faire Bezahlung, technische Unterstützung und ein besserer Zugang zu Finanzmitteln erforderlich, damit sie Investitionen in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen tätigen können.“ so Kirner weiter.

Lesen Sie dazu die gesamte Presseaussendung hier .

Fotomaterial steht Ihnen hier als Download zur Verfügung. Das Positionspapier der Fair-Handelsbedingungen zu COP25 finden Sie hier.

Rückfragen:
Bernhard Moser
Tel.: +431 533 09 56 29  I  Mobil: +43 664 526 74 65  I  mailto: bernhard.moser@fairtrade.at
FAIRTRADE Österreich
Ungargasse 64-66, Stiege 1, Top 209 I  A – 1030 Wien  I  www.fairtrade.at

 

 

 

Interviewmöglichkeit: Flutra Gorana (Libanon) zu Bildung in Krisengebieten durch Technologie

264 Millionen Kinder weltweit haben derzeit keinen Zugang zu (Basis-)Bildung. Doch diese ist Grundstein für ein gutes Leben. Die Organisation War Child arbeitet in fragilen Staaten und in Kriegsgebieten (Libanon, Jemen, Sudan, Jordanien) mit Kindern und Jugendlichen. Dabei setzen sie auf Technologie: mit einem speziellen Lernprogramm und Tablets wird medienpädagogisch an die Basisbildung in Flüchtlingsunterkünften herangegangen. Die Struktur eines täglichen Schulbesuchs bietet Halt in einer unsicheren und zerstörten Umgebung.

Am 27. November steht ist Flutra Gorana, Senior Programme Manager bei War Child Libanon für Einzelinterviews zur Verfügung. Das Interview wird auf Englisch (ohne Übersetzung) in der Laudongasse 40, 1080 Wien bzw. auf Wunsch in Ihren Räumlichkeiten stattfinden.

Flutra Gorana ist als Rednerin bei der Entwicklungspolitischen Tagung der Stadt Wien zum Thema Nachhaltige Entwicklung braucht Bildung für ALLE, am 28. November zu Gast in Wien.

Mehr Information zur Expertin finden Sie hier.
Mehr Infos zum Programm der Tagung im Rathaus am 28.11., 16:00h – 19:30h finden Sie hier.
Veranstalter: Stadt Wien in Kooperation mit Südwind

Kontakt und Rückfragehinweis:

Olivia Tischler, Regionalstelle Wien
Tel.: 0680 21 28 112
E-Mail.: olivia.tischler@suedwind.at
www.suedwind.at

RECHERCHE-HINWEISE: NACHHALTIGES ENTWICKLUNGSZIEL 12 „„Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster““

Es ist die konsumintensivste Zeit des Jahres und immer wieder  lassen sich die Umsätze von November bis Weihnachten  – glaubt man den kolportierten Zahlen – auch weltweit vor allem online immer noch nach oben schrauben: Singles´ Day (11. November), Black Friday (29.11.), Cyber Monday (2.12), dann das Weihnachtsshopping, das nahtlos in den Winter-Ausverkauf übergeht.

Die Lust am Konsum scheinen die Menschen weltweit zu teilen – allein am Singles´ Day konnte der Online-Händler Alibaba  in China einen Umsatz von umgerechnet 38,4 Mrd. US-$, was einer Steigerung von 25 % gegenüber 2018 entspricht, generieren. Aber auch europäische Unternehmen erwarten in den nächsten Tagen wieder Rekordumsätze.
Nachrichten über schlechte Arbeitsbedingungen, geplante Obsoleszenz oder Umweltverschmutzung bei der Produktion erzeugen aber auch Frust. Deswegen wird auch der Kauf-Nix-Tag am 29.11. immer populärer.

Ganze Rechercheliste zum Download als pdf

Die Vereinten Nationen haben eines ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele, das SDG 12, den  „Verantwortungs­vollen Konsum- und Produktions­mustern“ verschrieben. SDG Watch Austria  (https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/nachhaltige-konsum-und-produktionsmuster-sicherstellen) beschreibt das Ziel im Detail, wie folgt:

12.1 Den Zehnjahres-Programmrahmen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster umsetzen, wobei alle Länder, an der Spitze die entwickelten Länder, Maßnahmen ergreifen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und der Kapazitäten der Entwicklungsländer

12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen

12.3 Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern

12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen während ihres gesamten Lebenszyklus in Übereinstimmung mit den vereinbarten internationalen Rahmenregelungen erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu beschränken

12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern

12.6 Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen

12.7 In der öffentlichen Beschaffung nachhaltige Verfahren fördern, im Einklang mit den nationalen Politiken und Prioritäten

12.8 Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlägige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen

12.a Die Entwicklungsländer bei der Stärkung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten im Hinblick auf den Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern unterstützen

12.b Instrumente zur Beobachtung der Auswirkungen eines nachhaltigen Tourismus, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert, auf die nachhaltige Entwicklung entwickeln und anwenden

12.c Die ineffiziente Subventionierung fossiler Brennstoffe, die zu verschwenderischem Verbrauch verleitet, durch Beseitigung von Marktverzerrungen entsprechend den nationalen Gegebenheiten rationalisieren, unter anderem durch eine Umstrukturierung der Besteuerung und die allmähliche Abschaffung dieser schädlichen Subventionen, um ihren Umweltauswirkungen Rechnung zu tragen, wobei die besonderen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Entwicklungsländer in vollem Umfang berücksichtigt und die möglichen nachteiligen Auswirkungen auf ihre Entwicklung in einer die Armen und die betroffenen Gemeinwesen schützenden Weise so gering wie möglich gehalten werden

Aspekte und Recherche-Ideen zu SDG 12 – „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“:

  • Was und wer ist fair?
  • Woran erkennen KonsumentInnen, was bio, was fair produziert ist?
  • Ist bio gleich fair, ist fair gleich bio?
  • Fair, bio, regional: Marketing Gag oder essentielle Strategie einer nachhaltigen Wirtschaft?
  • Welche Gütesiegel gibt es, welche bedeuten was?
  • Macht es wirklich einen Unterschied, was und wo ich kaufe?
  • Werden teure Produkte tendenziell eher ökofair produziert als billige?
  • Ist Konsumverzicht eine Lösung?
  • Leihen und Reparieren statt Konsumieren, wie geht das?
  • Wo kann ich mich informieren?
  • Wo kann ich mit gutem Gewissen einkaufen? …

Für den Überblick:

  • Weltsichten 3/2019 der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit: Fairer Konsum – Kaufen mit Köpfchen: https://www.entwicklung.at/weltnachrichten/#!/
  • Südwind-Magazin Juli/August 2019: Dossier: Wegwerfgesellschaft: https://www.suedwind-magazin.at/wegwerfgesellschaft
  • Südwind-Magazin Jänner/Februar 2019: Dossier: Vom Wachstumswahn zum solidarischen Leben: https://www.suedwind-magazin.at/vom-wachstumswahn-zum-solidarischen-leben
  • Aktualisierte Neuauflage: Martina Hahn und Frank Hermann: Fair einkaufen – aber wie?Das Handbuch für fairen Konsum (Brandes & Apsel, Frankfurt/Main, aktualisierte Neuauflage 2019; 429 Seiten). Ein Wegweiser durch den Einkaufsdschungel – mit vielen Adressen – von der Ananas über Bälle, Holz bis Zucker und  Christbäumen.
  • Wolfgang König: Geschichte der Wegwerfgesellschaft. Die Kehrseite des Konsums. (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019). Der Autor zeigt, wie die Wirtschaft und die Konsumenten gemeinsam das Wegwerfen zur Routine gemacht haben – und diskutiert Möglichkeiten, die Wegwerfgesellschaft zu überwinden.
  • Susanne Wolf, Verein für Konsumenteninformation (Hrsg.): Nachhaltig Leben und Bewusst kaufen, sinnvoll verwenden, Alternativen zum Wegwerfen (Wien 2013) und Nachhaltig Leben mit Kindern (Wien 2016). Nachschlagewerk mit Anregungen für gesünderen, ressourcenschonenden, fairen Konsum von Lebensmitteln, Wohnen, Freizeit, Kleidung, Schuhen, elektronischen Geräte, Reisen, Spielsachen.

Zum Nachfragen: ExpertInnen zu Produktionsbedingungen und Fairem Handel:

  • Clean Clothes Kampagne: https://cleanclothes.at/de Seit 30 Jahren verfolgt die Clean Clothes Kampagne das Ziel, Arbeitsrechte in der globalen Bekleidungs- und Schuhindustrie zu verbessern. Koordination der Clean Clothes Kampagne in Österreich, Gertrude Klaffenböck, gertrude.klaffenboeck@suedwind.at,
  • Make ICT – Information and Communication Technology – fair: Im Rahmen dieses Projekts geht es um eine Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen in der Produktions- und Entsorgungskette der Elektronikindustrie und menschenwürdige Lebensbedingungen für  ArbeiterInnen, die unsere Computer und Handys produzieren: https://www.suedwind.at/themen/elektronik Ansprechperson: Matthias Haberl, matthias.haberl@suedwind.at
  • FAIRTRADE verbindet KonsumentInnen, Unternehmen und Produzenten-organisationen, verändert Handel(n) durch faire Bedingungen und stärkt damit Kleinbauernfamilien sowie ArbeiterInnen in den Ländern des Globalen Südens: https://www.fairtrade.at
  • EZA – fairer Handel: Seit 1975 setzt EZA Fairer Handel eine alternative Wirtschaftsweise in die Praxis um: https://www.eza.cc

Gütesiegel und Labels im Check

Sozial fair, ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und faire Öffentliche Beschaffung


Ökofair konsumieren bzw. nicht konsumieren, sowie reparieren:

 

 

 

Österreichisches SDG-Forum 2019

Beim zweiten SDG Forum von SDG Watch Austria wird Bilanz über die Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich im abgelaufenen Jahr gezogen und über die notwendigen Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs in Österreich diskutiert.

Zeit: 29.11.2019, 09:00 – 17:00 Uhr (Registrierung: 8.00 Uhr)
Ort: Großer Festsaal, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

Geladen  sind VertreterInnen der Regierung, Verwaltung, des Parlaments sowie aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem anstehenden ersten Umsetzungsbericht Österreichs, welcher im Rahmen des High Level Political Forum (HLPF) im Juli 2020 in New York präsentiert werden wird, und eine Chance für neue Zielsetzungen in der SDG-Erreichung bildet. Eine vertiefende Auseinandersetzung zu übergreifenden Themen der Agenda 2030 wie Bildung und nachhaltige Landwirtschaft wird am Nachmittag im Rahmen von Workshops geboten.

Mehr Infos und Anmeldung;
Programm des SDG Forums 2019
Homepage des SDG Forums 2019
Anmeldung als TeilnehmerIn

Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings/Events auszurichten. SDG Watch Austria wird unterstützt von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, AG Globale Verantwortung, Koordinationsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission und EU-Umweltbüro.

Aviso PK: NGOs zu Kurswechsel in Österreichs Entwicklungspolitik

Klimakrise, Konflikte, Armut und Hunger gehören zu den großen Herausforderungen weltweit. 3,4 Milliarden Menschen leben unter der Armutsgrenze, die Zahl der Hungernden steigt wieder. Über 800 Millionen Menschen hungern derzeit, alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Unterernährung. Nachhaltige Entwicklung, die ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten ermöglicht, ist dringender denn je nötig. Schon im Interesse Österreichs sollte die kommende Regierung in ihrem Regierungsprogramm diese globale Dimension stärker berücksichtigen. ExpertInnen präsentieren zentrale Punkte für einen notwendigen Kurswechsel in Österreichs Entwicklungspolitik.

Aus diesem Anlass lädt die Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe MedienvertreterInnen zu einer Pressekonferenz am Montag, den 18.11. von 10 bis 11:30 Uhr, in den  Presseclub Concordia.

Am Podium:
Sebastian Corti, Geschäftsführer World Vision Österreich
Reinhard Heiserer, Geschäftsführer Jugend Eine Welt
Andreas Knapp, Generalsekretär Internationale Programme Caritas Österreich
Michael Opriesnig, Generalsekretär Österreichisches Rotes Kreuz
Sabine Prenn, Geschäftsführerin Licht für die Welt
Annelies Vilim, Geschäftsführerin AG Globale Verantwortung

Mittwoch, 18.11.2029 von 10 bis 11:30 Uhr
Ort: Saal des Presseclubs Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

PK/FOTO- und VIDEOTERMIN (bitte um kurze Anmeldung unter 0699/17 20 42 07)

Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel.: +43 1 522 44 22 – 15
www.globaleverantwortung.at
www.facebook.com/globaleverantwortung

Pressemitteilung zum Welternährungstag: Diskriminierung von Frauen bremst Überwindung des Hungers

FIAN und Brot für die Welt legen Bericht zum Recht auf Nahrung vor

Wien, 15. Oktober 2019. Die Zahl der Menschen, die unter Hunger und „mittlerer oder schwerer Ernährungsunsicherheit“ leiden, ist zwischen 2014 und 2018 um 300 Millionen auf über zwei Milliarden angestiegen. Weltweit lebt nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO beinahe jeder vierte Mensch in der Ungewissheit, ob es am nächsten Tag ausreichend und qualitativ gute Nahrung gibt. Frauen und Mädchen sind stärker betroffen als Männer. Verantwortlich dafür sind vor allem ihre fehlende rechtliche Gleichstellung und Diskriminierung beim Zugang zu Land, heißt es in der neuen Ausgabe des  Right to Food and Nutrition Watch. Die evangelische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN sind Mitherausgeber dieses Jahrbuchs zum Recht auf Nahrung, das zum Welternährungstag (16. Oktober) veröffentlicht wird.

Frauen kommt eine Schlüsselrolle bei der Überwindung von Hunger und Ernährungssicherheit zu, denn sie übernehmen beim Anbau, der Ernte und der Zubereitung von Nahrungsmitteln zentrale Aufgaben. Trotzdem sind die Mehrheit der Menschen, die Hunger leiden, noch immer Frauen und Mädchen. Nina Hechenberger, Leitung von Brot für die Welt, sagt: „Es fehlt an rechtlicher Gleichstellung und Möglichkeiten zu politischer Teilhabe. Frauen werden auch beim Zugang zu Land und anderen Ressourcen diskriminiert und sind deshalb viel stärker von Ernährungsunsicherheit betroffen als Männer. Doch in vielen Ländern organisieren sich Frauen und fordern ihre Rechte ein.“

Melanie Oßberger, Geschäftsleiterin von FIAN Österreich ergänzt: „Frauen werden in vielen Ländern in Bezug auf Bildung, Landrechte, Einkommen oder politische Teilhabe diskriminiert. Ihre tragende Rolle in den Ernährungssystemen bleibt in der Regel im Hintergrund. Zudem sind Frauen oftmals systemischer Gewalt ausgesetzt – insbesondere wenn sie Unternehmensinteressen oder autoritären Regierungen in die Quere kommen. Die Fallbeispiele im neuen Jahrbuch zeigen jedoch eindrücklich die politische Handlungsfähigkeit von Frauen – selbst gegenüber repressiven oder neoliberalen Regierungen. In den Straßen Brasiliens demonstrieren sie gegen Gewalt in der Agrarindustrie. In Mali und Indien bauen Frauen auf sozial und ökologisch gerechte Weise nahrhafte Lebensmittel an.“

Das Recht auf Nahrung ist als Menschenrecht verankert in Artikel 11 des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, dem UN-Sozialpakt. Es ist eines der am häufigsten verletzten Menschenrechte. In den Nachhaltigen Entwicklungszielen haben sich die Vereinten Nationen verpflichtet, bis 2030 das Recht auf Nahrung für alle Menschen zu verwirklichen.

Das diesjährige Jahrbuch zum Recht auf Nahrung – der Right to Food and Nutrition Watch –  erscheint in englischer, spanischer, französischer und portugiesischer Sprache und wird am 16. Oktober im UN-Committee on World Food Security (CFS) in Rom vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren sind Teil vom Global Network for the Right to Food and Nutrition.

Gerne senden wir ein Exemplar in gedruckter Form oder vorab als PDF zu.
Online verfügbar ab 16. Oktober unter www.righttofoodandnutrition.org/watch
Zusammenfassung (deutsch) und Coverbild: https://drive.google.com/drive/folders/1qkIgBs4Eci9J9mDY_sBvG_YdaMKfsQXN?usp=sharing

Rückfragen:
Melanie Oßberger, FIAN Österreich, 01 235 0239-11, melanie.ossberger@fian.at
Martina Mathe, Brot für die Welt Österreich, 01 4026764-1110, m.mathe@brot-fuer-die-welt.at

Podiumsdiskussion und Storytelling-Workshop: Fakt oder Fiktion?

Südwind präsentiert neue Zahlen zu Bewertung und Stereotypen von Migration und den Einfluss der Medien darauf.

Wien, 3. Oktober 2019 – Migration ist ein fixer Bestandteil einer globalisierten Gesellschaft. Gleichzeitig polarisiert das Thema ungemein und wird sowohl gesellschaftlich als auch medial heiß diskutiert. Die entwicklungspolitische Organisation Südwind präsentiert dazu eine Studie, bei der Menschen in Österreich, Ungarn, Italien und Griechenland zur Wahrnehmung, Bewertung und Stereotypen sowie Wissenslücken zum Thema Migration befragt wurden. Außerdem wurde beleuchtet, welchen Einfluss die Medien mit ihrer Berichterstattung darauf haben. Die Studie wurde im Rahmen des EU geförderten Projekts CIAK MigrACTION durchgeführt. Anschließend an die Präsentation der wichtigsten Ergebnisse werden diese von führenden ExpertInnen aus dem Bereich Migration und Medien diskutiert und eingeordnet.

Eckdaten: 
Datum: 11. Oktober 2019, Studienpräsentation und Podiumsdiskussion von 10.00 Uhr bis ca. 11.30 Uhr, Storytelling Workshop von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ort: C3 Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien

Am Podium: 

  • Marian Benbow-Pfisterer, Leiterin des Landesbüros für Österreich der International Organisation for Migration (IOM)
  • Katja Horninger, Kommunikation, Fonds Soziales Wien
  • Ramin Siawash, in Österreich lebender, afghanischer Journalist
  • Richard Solder, Chefredakteur Südwind-Magazin
  • Marie-Claire Sowinetz, Pressesprecherin UNHCR

Storytelling Workshop von Stefan Schauhuber
Am Nachmittag des 11. Oktobers hält Stefan Schauhuber, Redakteur und freier Journalist, einen vierstündigen Storytelling-Workshop. Im Fokus steht die mediale Berichterstattung über Migration, Integration und Flucht und wie die Methode des Storytellings dazu beitragen kann, Menschen hinter Schlagwörtern und Statistiken ein Gesicht und eine Stimme zu geben.

Wir bitten um Anmeldung zum Pressegespräch bzw. zum Storytelling-Workshop bis zum 8. Oktober, 13.00 Uhr sowie um vorab Bekanntgabe, ob Einzelinterviews mit den PodiumsdiskutantInnen im Anschluss an die Veranstaltung gewünscht sind.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://www.suedwind.at/themen/migration-und-entwicklung/ciakmigraction/

Rückfragehinweis und Anmeldung sowie Anfrage bezüglich Koordination von Interviews:
Theresa Gral, Südwind-Pressesprecherin, E-Mail: theresa.gral@suedwind.at, Tel.:+43 1 405 55 15 301, Mobil: +43 650 375 1987

Interviewmöglichkeit und Diskussion anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit 

Das Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), „weltumspannend arbeiten“, das Internationale Referat des ÖGB sowie der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) laden am 7. Oktober laden am 7. Oktober zu Interviews mit zwei Gästen aus Zimbabwe und Kenia:

Lorraine Sibanda (Chamber of Informal Economy Associations, StreetNet International, Simbabwe) spricht über den Kampf um rechtliche Anerkennung der Straßenverkäuferinnen und Aufbau von „Gewerkschaften“ der informellen Arbeiter*innen

Teresa Wabuko (Dienstleistungsgewerkschaft KUDHEIRA, Kenia) spricht über die soziale Lage von Hotel-, Haushalts- und Krankenhausangestellten und deren Beweggründe für Migration

ZEIT: Montag, 7.10.2019 | 10.00 bis 12.00 Uhr (pro Interview sind max. 30 Minuten vorgesehen)
ORT: VIDC | Möllwaldplatz 5/3 | 1040 Wien | Lageplan
Sprache: Englisch

Bei Interesse bitte um Terminvereinbarung bei Martina Neuwirth, Email: neuwirth@vidc.org, Tel. 01 7133594 67 und 0664 5206878.

Hintergrund
In Afrika arbeiten 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten in der informellen Wirtschaft. Typische Sektoren sind Haushalts- oder Pflegearbeit, Straßenhandel, Gastronomie, Transport und die Landwirtschaft. Zentrale Merkmale der informellen Wirtschaft sind Beschäftigungsverhältnisse ohne Arbeitsvertrag, ohne ausreichende soziale Absicherung, ohne Krankengeld, ohne Urlaub oder ohne gewerkschaftliche Vertretung. Lange Zeit wurde die informelle Wirtschaft als ein vorübergehendes Phänomen auf dem Weg zur Industrialisierung gesehen. Mittlerweile wächst der Anteil von informeller Arbeit wieder, wovon insbesondere Frauen betroffen sind.

Lorraine Sibanda und Teresa Wabuko erklären die strukturellen Hintergründe informeller Beschäftigung, warum Frauen stärker von informeller Arbeit betroffen sind und was das für sie und ihre Familien bedeutet. Sie erläutern aber auch die Erfolge der bisherigen Kämpfe der Gewerkschaften und Initiativen der Straßenarbeiter*innen um existenzsichernde Mindestlöhne und soziale und gesundheitliche Absicherung.

Diskussion: „Unerhört? Frauen und ihre Kämpfe in Afrikas informeller Wirtschaft“
Um 19 Uhr gibt es Vorträge und eine  Diskussion , u.a. mit Lorraine Sibanda und Theresa Wabuko, im ÖGB Veranstaltungszentrum Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien.
Mehr Infos: http://www.vidc.org/themen/afrika/unerhoert-frauenkaempfe-afrika/
Bitte um Anmeldung per Mail an Franz Schmidjell (schmidjell@vidc.at).

 

AVISO: SDG Flashmob

Am 25. September 2019 ist der internationale Aktionstag für die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Während in New York ein hochrangig besetzter SDG-Gipfel stattfindet, wird SDG Watch Austria um 15.30 Uhr ein öffentliches Zeichen setzen und einen Flashmob am Stephansplatz unter dem Motto „Keine Zeit für Stillstand! Gemeinsam für ein gutes Leben für alle“ veranstalten.

Am 25. September ist es vier Jahre her, dass die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Agenda ist ein Aktionsplan für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Welt. Kein Land ist auf dem Weg, die Ziele zu erreichen, Österreich zählt in Europa trotz guter Ausgangslage zu den Schlusslichtern bei proaktiven Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030. Aus diesem Grund ruft SDG Watch Austria zum SDG-Flashmob auf und lädt MedienvertreterInnen dazu ein.
Datum: 25.09.2019, 15:30 Uhr
Ort: Stephansplatz, Nähe Virgilkapelle, 1010 Wien

FOTO- und KAMERATERMIN, mit der Bitte um formlose Anmeldung (auch zwecks Interviews) bei Wolfgang Marks unter 0699/17204207.

Über SDG Watch Austria
SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von mehr als 160 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein.

IM NORDOSTEN SYRIENS: KEIN KRIEGSENDE IN SICHT

Wie es um Krieg und Frieden in Syrien steht hat Politik-Experte Leo Gabriel beim einem Internationalen Forum vor Ort recherchiert.

Fotomaterial auf Anfrage: lgabriel@gmx.net

Im Juli 2019 lud das Rojava Center for Strategic Studies (NRLS) zum „Internationale Forum zu ISIS: „Dimensionen, Herausforderungen und Konfrontationsstrategien“ statt. Mehr als 200 PolitikerInnen, ForscherInnen und VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Institutionen aus mehreren Ländern (u.a. aus Europa und den USA) kamen dazu in der Stadt Amude im von der kurdischen Selbstverwaltung kontrollierten Teil Nord- und Ostsyriens, das hierzulande Rojava genannt wird, zusammen.
Im Mittelpunkt des Forumsstand die durch schlagkräftige Beweise erhärtete These, dass die Regierung Erdogan unter dem Vorwand, die kurdische Aufstandsbewegung PKK zu unterstützen, der ISIS (islamischer Staat) von Anfang an, also ab 2015 Vorschub geleistet hatte.

ISIS und die Türkei: eine unheilige Allianz
Aus den zahlreichen Redebeiträgen, Diskussionen, schriftliche Stellungnahmen undVideobotschaften ging hervor, dass die türkische Armee und deren Geheimdienste beim Kampf um die an der türkisch-syrischen Grenze gelegene Stadt Kobaneim September 2014 an ISIS nicht nur Waffen geliefert und Rückendeckung geleistet hatte, sondern Bomben- und Selbstmordanschläge, von denen sie Kenntnis hatten, nicht verhindert hatten. Die kurdischen TeilnehmerInnen würdigten die Vorreiterrolle der kurdischen Volks- undFrauenschutzeinheiten (YPG und YPJ) sowie der aufständischen syrischen demokratischenStreitkräfte (SDF) bei der Vertreibung der ISIS, der an die 11 000 KämpferInnen zum Opfer gefallen waren.

Ein besonderes Augenmerk galt bei den Diskussionen den an die
40 000 gefangenen IS-KämpferInnen, für die laut französischen ExpertInnen ein eigener Gerichtshof unter internationaler Aufsicht eingerichtet werden könnte. Das wäre jedoch auf Grund des russischen Vetos im Sicherheitsrat kaum durchzusetzen. „Zumindest sollten die ausländischen IS-Kämpferinnen und Kämpfer an die Justizbehörden ihrer Ursprungsländer ausgeliefert werden“, war die allgemeine Forderung.

Brennpunkt Idlib
Wer jedoch gemeint hat, dass mit der Niederlage der ISIS an nahezu allen Fronten Syriens und des Irak der nun schon sieben Jahre währende Krieg zu Ende wäre und die syrischen Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten, irrt. Seit April diesen Jahres ist nämlich die Schlacht und das Schlachten um die Stadt Idlib wieder voll im Gange. Laut Berichten von Menschenrechts-organisationen soll es 33 Massaker mit insgesamt über 1 300 toten ZivilistInnenen gegeben haben, die auf das Konto der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe gehen sollen. Idlib ist jene inzwischen auf 2,5 Millionen EinwohnerInnen angewachsene Stadt, in der ein Großteil der Aufständischen von der ehemaligen Free SyrianArmy (FSA) und der islamistischen Al NusraZuflucht genommen hatten. Gleichzeitig sind auch die Kämpfe in den Vororten von Homs und Aleppo wieder aufgeflammt, weil die zwischen Russland und der Türkei ausgehandelten Vereinbarungen zur Errichtung einer Sicherheitszone (noflyzone) nicht gehalten haben.

Déjàvu um Kobane
Auch in Kobane, jener Kurdenstadt westlich des Euphrat, die sich seinerzeit so tapfer gegen die ISIS geschlagen hat (siehe oben), gibt es wieder dicke Lusft. Wieder einmal droht die türkische Armee unter Erdogan mit einem Einmarsch ähnlich jenem, den sie vor zwei Jahren auf die im äußersten Westen von Rojava gelegene Stadt Afrín durchgesetzt hatte. Das Rojava Center for Strategic Studies (NRLS) hat die Weltöffentlichkeit auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht und lädt internationale JournalistInnen dazu ein, den KurdInnen in dieser schweren Stunde durch ihre Berichterstattung beizustehen.