Archiv der Kategorie: Klima & Ökologie

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Veranstaltungseinladung: Klimagerechtigkeit geht uns alle an, und jede:r kann dazu beitragen!

Die Klimaaktivistin Susan Nanduddu wird interessante Perspektiven der Klimagerechtigkeit aus ihrer Arbeit in ihrem Heimatland Uganda präsentieren; außerdem sind spannende Impulsvorträge sowie viel Raum für Diskussionen geplant. Auch aus dem Klimaministerium, Fridays for Future und anderen NGOs werden Gäste mit dabei sein.

Online-Veranstaltung zum Thema Klimagerechtigkeit
29. November 2022 von 17-20 Uhr

Die Veranstaltung wird auf Englisch abgehalten, um einen möglichst guten Austausch mit Susan Nanduddu zu ermöglichen.

Die Break-out Sessions mit Ausnahme jener mit Frau Nanduddu werden auf Deutsch abgehalten. Wir würden uns sehr über Ihre Teilnahme freuen.

Anmeldung: office@klima-kollekte.at

Martina Luger
Program Coordination Climate Finance
Sector Coordination Rural Development, Management of Natural Resources
HORIZONT3000, Wilhelminenstraße 91/ II f, 1160 Wien
+43 1 5030003, martina.luger@horizont3000.at
www.horizont3000.at

Workshop: Klimajournalismus im Globalen Süden

Die Auswirkungen der Klimakrise sind in Ländern des Globalen Südens noch viel deutlicher zu spüren als im Westen – schon jetzt sind sie für zahlreiche Regionen existenzbedrohend. Was bedeutet es, Klimajournalist:in in einem Land wie Indien oder Ghana zu sein? Wie funktioniert die tagtägliche Arbeit, wie können Reporter:innen unabhängig und investigativ arbeiten? Und wie gefährlich ist es, kritische Beiträge über Regierungen und Konzerne zu veröffentlichen?

Darüber berichten die beiden preisgekrönten Klimajournalist:innen Bahar Dutt (Indien) und Mike Anane (Ghana) im Gespräch mit Sandra Walder, Leiterin des Klima-Teams der Austria Presse Agentur (APA) im Rahmen eines Workshops des FJUM.

Bahar Dutt ist eine der bekanntesten Klimajournalist:innen in Indien, sie arbeitete viele Jahre als Klimareporterin für den größten indischen Nachrichtensender CNN-News18 und gewann 14 nationale und internationale Preise für ihre Reportagen. Dutt ist Autorin der Bücher „Green Wars“ und „Rewilding India“, sie unterrichtet heute an der Shiv Nadar University in New Delhi über Journalismus und die Klimakrise.

Mike Anane arbeitet seit über 20 Jahren als unabhängiger Klimajournalist in Ghana. Er ist Preisträger des UN-Umweltprogramms Global 500 und Autor des Buchs „Covering the environment: A Guidebook on Environmental Journalism in Developing Countries“. Sein zentrales Thema ist der Elektromüll, der vorwiegend aus den USA und Europa in seine Heimat geschifft wird und einige Zonen nachhaltig zerstört hat.

Wann: Mittwoch, 19. Oktober 2022, 17-19 Uhr
Wo: Online (Zoom)
Zur Anmeldung

Dieser Workshop findet im Rahmen der Klimajournalismus-Akademie statt und ist von klimaaktiv, WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG und ÖBB finanziert.

In Kooperation mit der ISJE.

Interviewmöglichkeit: Brasilianische Menschenrechtsexpert*innen zu Gast in Innsbruck und Wien

Expert*innen Natália Suzuki und Carlos Eduardo Silva aus Brasilien über ihren Einsatz für Menschenrechte und faire, entwaldungsfreie Lieferketten.

Im Rahmen einer europaweiten Informationstour sind Natália Suzuki (Reporter Brasil) und Carlos Eduardo Silva (CONTAR) von 19. bis 21. Oktober in Innsbruck zu Gast. Neben einer öffentlichen Veranstaltung am Innsbrucker MCI am 19. Oktober und eines Roundtables mit Wissenschafter*innen der Universität Innsbruck am 20. Oktober, stehen die beiden Menschenrechtsexpert*innen für Interviews zu Verfügung. Am 14. Oktober halten sie einen Vortrag im LAI Wien.

Erst Anfang des Monats hat Brasilien gewählt. Luiz Inácio Lula da Silva hat die erste Runde der Präsidentenwahl knapp für sich entschieden, am 30. Oktober muss er gegen Amtsinhaber Jair Bolsonaro in die Stichwahl. Jetzt kommen auf Einladung der Menschenrechtsorganisation Südwind mit Carlos Eduardo Silva und Natalia Suzuki zwei ausgewiesene Expert*innen für Arbeitsrechte, Menschenrechte und faire Lieferketten nach Österreich, um über ihren Einsatz für die Abschaffung von Zwangsarbeit und Menschenrechte in globalisierten Lieferketten zu berichten. „Erst im Juli haben Einsatzkräfte in Brasilien über 300 Arbeiter*innen aus sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen befreit, darunter viele, die auf Kaffeeplantagen schuften mussten. Dabei kommt es zu Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gegen indigene und lokale Gemeinschaften“, erklärt Nina Marcher von Südwind Tirol.

Öffentliche Veranstaltungen:
Vortrag und Diskussion „Kaffee, Orangen, Soja: Moderne Sklavenarbeit in globalisierten Lieferketten“
Mi, 19. Oktober 2022, 18:00 Uhr
MCI II, Universitätsstr. 15/ 5. Stk., Raum Nr. 551/52 

Roundtable „Brasilien: Agrarfragen und ländlicher Raum“
Do, 20. Oktober 2022, 16:00 Uhr
Universität Innsbruck/Institut für Geographie, Innrain 52d/6. Stock, Raum 60635

Natália Suzuki ist die Koordinatorin des „Slavery no way!“-Programms der NGO Repórter Brasil. Sie ist Journalistin und Sozialwissenschaftlerin (Universität von São Paulo) sowie Expertin für Menschenrechte (Universität Bologna) und hat als Reporterin für die Nachrichtenagentur Carta Maior gearbeitet.

Carlos Eduardo Silva ist Rechtsanwalt und arbeitet seit 2005 mit Landarbeiter*innen. Derzeit ist er Berater der Nationalen Konföderation der Landarbeiter*innen und Angestellten (CONTAR). Seit 15 Jahren nimmt er an den Verhandlungen über kollektive Arbeitsverträge teil, insbesondere in den landwirtschaftlichen Exportlieferketten für Produkte wie Kaffee, Soja und Rindfleisch. Silva koordiniert zudem internationale Projekte zum Schutz der Menschenrechte in Lieferketten.

Mehr Informationen finden Sie hier: www.suedwind.at/tirol

Fotos von den Expert*innen zur Bewerbung hier zum Download:
Natália Suzuki
Carlos Eduardo Silva

Für Rückfragen und Interview-Vereinbarung: 
Caroline Sommeregger
Tel.: 0680 144 37 87
caroline.sommeregger@suedwind.at 

AVISO: Entwicklungspolitische Fachtagung. Nachhaltige Entwicklung findet STADT

Südwind lädt mit der Stadt Wien am 21. Oktober ab 16 Uhr zum Talk mit sechs internationalen Expert*innen in den Wappensaal des Wiener Rathauses.

Eine Stadt hat viele Aufgaben zu erfüllen, um ihren Einwohner*innen ein nachhaltiges Leben zu ermöglichen. Im Rahmen der Konferenz thematisieren wir die großen Herausforderungen, denen sich Städte aufgrund der raschen Urbanisierung stellen müssen. Soziale Ungleichheit wächst und Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit bleiben häufig auf der Strecke. Besonders in den Slums, in denen weltweit rund 863 Millionen Menschen leben, fehlt es vor allem an leistbarem, angemessenem Wohnraum, an einer funktionierenden Wasser- und Energieversorgung, öffentlichem Nahverkehr, Schulen, sozialen und Gesundheitsdienstleistungen.

Städte und Siedlungen widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten, gewinnt enorm an Bedeutung und findet sich auch in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG 11). Die Fragen, Erkenntnisse und good-practices der Konferenz sollen uns anregen, Lösungen für eine ökologische und soziale Urbanisierung zu finden – für ein Gutes Leben für Alle!

Expert*innen:
Sarah Habersack – Leiterin des strategischen Bereichs „Urbaner Wandel“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Rio de Janeiro, Brasilien

Hannes Juhlin Lagrelius – Program Officer, Globales Programm für integrative und barrierefreie Stadtentwicklung, World Blind Union, Nairobi

Julian Baskin – Direktor für Stadtentwicklung, Cities Alliances, UNOPS, Belgien

Karin Küblböck – Ökonomin und Senior Researcher bei der Österreichischen Forschungsstiftung für internationale Entwicklung (ÖFSE), Österreich

Ian Banerjee – Stadtforscher der Technischen Universität Wien, Österreich

Anke Strüver – Professorin für Humangeographie an der Universität Graz, Österreich


Möglichkeit für Einzelinterviews: Auf Anfrage stehen die Expert*innen im Vorfeld der Tagung für Einzelinterviews zur Verfügung.

In Kooperation mit der ISJE.

Mehr Infos zum Programm der Tagung finden Sie hier bzw. im Anhang.

Ausklang mit Buffet. Eintritt ist frei.

Anmeldung unter: tagung@suedwind.at

Kontakt und Rückfragehinweis:
Olivia Tischler
Regionalstelle Wien
Tel.: 01 / 405 55 15 – 327
E-Mail: olivia.tischler@suedwind.at

www.suedwind.at/wien

PA: Ernst der Globalen Lage verlangt nach mehr Entwicklungshilfe

AG Globale Verantwortung appelliert angesichts globaler Krisen an Bundesregierung, 2023 ihr Budget für Entwicklungshilfeleistungen substanziell zu erhöhen

„Konflikte, Klimakrise, Gesundheitskrisen und steigende Armut beeinflussen unser aller Leben. Für Menschen in Ländern des Globalen Südens, die bereits extrem arm sind, ergeben diese multiplen Krisen jedoch eine lebensbedrohliche Spirale: Sie potenzieren sich und vergrößern Ungleichheiten sowie Hunger, treiben Menschen noch weiter in Armut und verschlechtern ihre Lebensbedingungen. Sie drohen ärmere Staaten politisch, wirtschaftlich und sozial zu destabilisieren“, beschreibt Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, globale Zusammenhänge.

„Heute sind 300 Mio. Menschen von Humanitärer Hilfe abhängig; so viele wie nie zuvor. Und noch nie waren so viele Menschen extrem arm; in Kürze wird ihre Zahl auf eine Milliarde ansteigen. Es ist daher ein Gebot der Stunde, gerade in Ländern des Globalen Südens multiplen Krisen vorzubeugen, sie einzudämmen und zu bewältigen. Die Bundesregierung sollte das in ihrem Budget für 2023 berücksichtigen, auch im Interesse Österreichs“, wendet sich Vilim an die österreichische Regierungsspitze.

EZA wirkt dreifach gegen multiple Krisen

Österreichs Bundesregierung habe heuer den Auslandskatastrophenfonds und damit ihre Humanitäre Hilfe aufgestockt, begrüßt Vilim. „Das ist wichtig, denn so konnte die Regierung Hunderttausenden Menschen in akuter Not helfen, beispielsweise in der Ukraine oder in Pakistan. Das allein wird aber nicht ausreichen. Zusätzlich zum ‚Feuerlöschen‘, um ein Bild zu verwenden, braucht es in Krisenzeiten nämlich mehr Investitionen in dringend benötigte Entwicklungszusammenarbeit.“

Denn es sei vor allem bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (EZA), die langfristige und nachhaltige Hilfe in ärmeren Ländern ermögliche, führt Vilim aus: „EZA kann Krisen vorbeugen, indem sie beispielsweise nachhaltige Nahrungsmittelproduktion fördert. Dadurch haben Menschen genügend zu essen und Staaten sind weniger von Importen und dem Weltmarkt abhängig. EZA kann aber auch die Folgen von Krisen eindämmen, indem sie beispielsweise die regionale Gesundheitsversorgung verbessert. Und EZA kann Krisen bewältigen. So könnten beispielsweise Wiederaufforstungsprogramme in Ländern wie Pakistan Böden vor Erosion bewahren, Menschen vor Überschwemmungen sowie Muren schützen und darüber hinaus den Wasserhaushalt verbessern.“

„Erst kürzlich hat eine Flutkatastrophe infolge der Klimakrise fast 1.400 Todesopfer und 13.000 Verletzte in Pakistan hinterlassen. Rund 33 Mio. Menschen sind seither obdachlos – eine Zahl, die zusammengerechnet jener der griechischen, portugiesischen und schwedischen Bevölkerung entspricht. Bis 2030 könnten weltweit 700 Mio. Menschen dazu gedrängt sein, wegen Wassermangels ihre Heimat zu verlassen“, verdeutlicht Vilim den Ernst der Lage.

Internationale Vereinbarungen und Regierungsprogramm geben Kurs für Budgeterhöhungen vor 

„Die Bundesregierung ist gut beraten, jetzt mehr in direkte Projekthilfe, Wiederaufbaumaßnahmen und präventive Maßnahmen, die Systeme und Menschen stärken, zu investieren. (…) Mit Blick auf das Budget 2023 appellieren wir daher an die Bundesregierung, die höhere Dotierung des Auslandskatastrophenfonds in den kommenden Jahren beizubehalten und die Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit wesentlich zu erhöhen. Nichts zu tun ist die Teuerste aller Optionen. Folgekosten von Krisen – menschliche wie finanzielle – sind immer höher.“

Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung

Ob in Wiederaufforstungs- und Wasserprogramme, in einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung oder (Aus-)Bildung, in nachhaltige Ernährungssysteme oder Klimaschutz: „Die Bundesregierung ist gut beraten, jetzt mehr in direkte Projekthilfe, Wiederaufbaumaßnahmen und präventive Maßnahmen, die Systeme und Menschen stärken, zu investieren“, betont Vilim. Den Kurs für Budgeterhöhungen gebe das international vereinbarte und im Regierungsprogramm festgelegte Ziel, 0,7% des Bruttonationaleinkommens (BNE) für öffentliche Entwicklungshilfeleistungen zur Verfügung zu stellen, vor. Vilim fügt hinzu, dass Österreich laut vorläufiger Zahlen der OECD im Jahr 2021 lediglich 0,31% seines BNE bereitgestellt habe.

„Mit Blick auf das Budget 2023 appellieren wir daher an die Bundesregierung, die höhere Dotierung des Auslandskatastrophenfonds in den kommenden Jahren beizubehalten und die Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit wesentlich zu erhöhen. Nichts zu tun ist die Teuerste aller Optionen. Folgekosten von Krisen – menschliche wie finanzielle – sind immer höher“, schließt Vilim.

Für Rückfragen:
Hannah Hauptmann, MA
Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel: 01/522 44 22-15
Mobil: +43 699/17 20 42 07

PA: Tag des Kaffees: Bittere Bohnen aus Brasilien

Aktivist:innen von Südwind und NeSoVe machen mit einem Graffiti am Yppenplatz auf Missstände in der Kaffeeindustrie aufmerksam. Nur jeder zwanzigste in Österreich getrunkene Kaffee stammt aus fairem Anbau, berichtet Südwind.

Wien, 29. September 2022: Anlässlich des Internationalen Tags des Kaffees am 1. Oktober beleuchten Südwind und das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) die problematischen Anbaubedingungen in der Kaffeeindustrie. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich 8,3 Kilo liegt Österreich im weltweiten Spitzenfeld der Kaffeeliebhaber:innen. Im Schnitt sind das etwa 2,6 Tassen pro Kopf und Tag. Davon sind allerdings nur etwa sieben Prozent mit dem Fairtrade-Gütesiegel gekennzeichnet. Mit einem Graffiti am Yppenplatz, auf dem „Menschenrechte sind auch dein Kaffee!“ steht, erinnern Aktivist:innen von Südwind und NeSoVe an die Missstände in der Kaffeeindustrie und fordern ein starkes Lieferkettengesetz. 

Brasilien gilt als das größte Anbauland für Kaffee und ebenfalls als größter Kaffeeexporteur – über ein Drittel aller Kaffeebohnen stammt aus Brasilien. Doch Menschenrechtsverletzungen sind im Kaffeeanbau weit verbreitet, wie Joachim Raich, Waldschutz-Experte von Südwind, verdeutlicht: „Im Juli 2022 haben Einsatzkräfte in Brasilien 337 Arbeiter:innen aus sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen befreit, darunter viele, die auf Kaffeeplantagen schuften mussten. Kaffeeanbau ist außerdem einer der Hauptreiber für Regenwaldzerstörung und den Verlust natürlicher Ökosysteme. Dabei kommt es oft zu Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gegen indigene und lokale Gemeinschaften.”

EU-Lieferkettengesetz für Kaffee ohne Ausbeutung

„Damit die Wiener Kaffeehauskultur den bitteren Beigeschmack von Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verliert, braucht es ein effektives EU-Lieferkettengesetz“, fordert Bettina Rosenberger, Geschäftsführerin von NeSoVe. Die EU-Kommission präsentierte im Februar einen Vorschlag für ein EU-Lieferkettengesetz, dieser beinhaltet jedoch zahlreiche Lücken. 

„Das Rezept für einen Kaffee ohne Ausbeutung liegt klar auf dem Tisch. Doch dem EU-Lieferkettengesetz fehlen noch wichtige Zutaten, damit es Arbeiter:innen und die Umwelt effektiv schützt”, ergänzt Rosenberger. Besonders wichtig ist, dass die zivilrechtliche Haftung keine juristischen Hürden für Betroffene beinhaltet. Darüber hinaus braucht es menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten für die gesamte Lieferkette. 

 „Es braucht dringend eine Wende in unserem Ernährungssystem – weg von der Ausbeutung hin zu einem internationalen rechtlichen Rahmen, in dem die Natur geschont und Menschenrechte geschützt werden, damit kein Blut mehr an den Produkten klebt, die in unseren Regalen landen. Durch Europas enormer Nachfrage an Kaffee, Rindfleisch und Sojafuttermitteln wird die derzeitige Ausbeutung unterstützt.“ erklärt Raich

Nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa mobilisieren über 100 zivilgesellschaftliche Organisationen und Gewerkschaften im Zuge der neuen Kampagne Justice is Everybody’s Business für ein EU-Lieferkettengesetz, das Menschen- und Arbeitsrechte, die Umwelt und das Klima effektiv schützt.

Link zur Bildergalerie der Aktion am Yppenplatz https://drive.google.com/drive/folders/13gh8dvkW43iKTyrGKw56aJojHzlZVOCW?usp=sharing

Rückfragehinweis:
Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit 
Silvia Haselhuhn, M.A.
Pressesprecherin 
Mob.: 0680 15 830 16
silvia.haselhuhn@suedwind.at 
www.suedwind.at

PA: Konfliktminerale: Mustergültige bis fehlende Berichte österreichischer Unternehmen  

15 österreichische Unternehmen mussten erstmals Bericht zur Umsetzung der EU-Konfliktminerale-Verordnung vorlegen. ÖFSE-Studie zeigt breites Spektrum in der Umsetzung. 

2017 verabschiedete die EU die Konfliktminerale-Verordnung (EU 2017/821). Sie verpflichtet Unternehmen, die eine bestimmte Mindestmenge an Tantal, Wolfram, Zinn oder Gold in die EU importieren, zur Berichtslegung. In den Berichten ist nachzuweisen, wie die Unternehmen dafür sorgen, durch ihre Rohstoffeinkäufe nicht zu Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Konfliktregionen beizutragen. Nach einer dreieinhalbjährigen Übergangszeit mussten die Unternehmen – darunter auch 15 österreichische – 2021 erstmals diese Sorgfaltspflichten umsetzen und bis Ende März 2022 Berichte über die gesetzten Schritte vorlegen. 

Die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) hat diese Berichte im Auftrag der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar analysiert und Interviews mit Vertreter*innen von unter die Verordnung fallenden Unternehmen und der zuständigen Behörde im Finanzministerium geführt.  

Die Analyse zeigt ein gemischtes Bild: Die Wolfram Bergbau und Hütten AG (WBH) kann als Vorreiterin gelten. Der Bericht des Unternehmens fiel sehr ausführlich aus und schildert u.a. auch den Umgang mit etwaig festgestellten Unregelmäßigkeiten in der Lieferkette. Eine Zusammenfassung der Berichte über externe Prüfungen (Audits) ist online verfügbar. Als einziges der interviewten Unternehmen wusste WBH genau über den Ursprung der von ihr importierten Rohstoffe Bescheid und inspiziert Minen auch vor Ort. WBH ist der einzige Verhüttungsbetrieb in Österreich, der „Konfliktminerale“ verarbeitet und baut in seiner Berichtslegung auf ein solides, mehrjähriges freiwilliges Engagement auf. 

Weitere Unternehmen haben Berichte veröffentlicht, die den Vorgaben der Verordnung zwar entsprechen, sie sind allerdings viel weniger ausführlich. Die Unternehmen Plansee SE, Treibacher Industrie AG und Tribotecc GmbH haben zusätzlich die zusammenfassenden Auditberichte online verfügbar gemacht. Alle anderen Unternehmen führen an, dass alle Zulieferfirmen über Audits verfügen.  

Zwei Unternehmen – CRONUS Industrial Solutions GmbH und IMR metal powder technologies GmbH – haben auf ihren Websites zwar Berichte veröffentlicht, nach einem Abgleich mit den Anforderungen der EU-Verordnung erscheint fraglich, ob die Behörde diese als ausreichend werten kann. Es wird z.B. nicht erwähnt, ob Lieferant*innen über Audits verfügen oder wie Sorgfaltspflichten im Managementsystem umgesetzt werden.

Als säumig müssen die drei Unternehmen Boehlerit GmbH,  Swarovski AG sowie voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH bezeichnet werden. Sie haben bis dato noch keine Berichte veröffentlicht.  

Die Studie der ÖFSE zeigt aber auch, dass die EU-Kommission deutlich im Verzug ist. Anders als in der Verordnung vorgesehen, hat sie bislang noch keine Branchen-Standards und entsprechende Kontrollsysteme anerkannt, die Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten unterstützen könnten. Von besonderer Relevanz sind für einige österreichische Unternehmen die Responsible Minerals Initiative (RMI) bzw. die für Gold bedeutenden Standards der London Bullion Market Association (LBMA). Die Nicht-Anerkennung erzeugt in der Branche große Unsicherheit. Festzuhalten ist jedoch, dass die EU-Verordnung vorsieht, dass solche Standards nur eine Unterstützung darstellen, Unternehmen aber ihre Verantwortung nicht auslagern oder delegieren können.  

Die Studienautorin Karin Küblböck (ÖFSE) fordert klare Qualitätskriterien für Auditor*innen seitens der EU-Kommission: „Ein wesentlicher Teil der Umsetzung der Sorgfaltspflichten sind qualitativ hochwertige Audits der Unternehmen bzw. ihrer Lieferant*innen. Auditor*innen müssen deswegen umfassende Kompetenzen – auch in den Bereichen Menschenrechte und Konfliktursachen – aufweisen. Ohne klare Vorgaben von Seiten der EU und der nationalen Behörden besteht die Gefahr, dass ein neues lukratives Geschäftsfeld für Auditfirmen entsteht und bestehende Beschaffungspraktiken legitimiert werden, ohne die Situation der Bevölkerung in den Herkunftsländern der Rohstoffe zu verbessern.“

„In den sehr technisch-bürokratischen Vorgängen, die mit der Umsetzung der Konfliktminerale-Verordnung zu tun haben, darf eines nicht vergessen werden: Es geht um die Verhinderung von menschlichem Leid! Menschen werden tagtäglich bedroht, versklavt und verletzt“, erinnert Herbert Wasserbauer, Rohstoffe-Referent der Dreikönigsaktion. „Die Übergangsfrist war sehr großzügig bemessen. Umso dramatischer ist es, dass einige österreichische Unternehmen noch immer keine Berichte veröffentlicht haben. In der für nächstes Jahr auf europäischer Ebene anstehenden Überprüfung der Verordnung sollte darum auch über bislang fehlende Sanktionen verhandelt werden, damit der Druck auf Minimalist*innen und Verweiger*innen erhöht wird“, so Wasserbauer abschließend. 

Hintergrund:

Im Jahr 2017 wurde auf EU-Ebene nach zähen und langwierigen Verhandlungen eine Verordnung zu sogenannten Konfliktmineralen verabschiedet. Diese soll es bewaffneten Gruppen in Konfliktregionen erschweren, sich aus dem Abbau und Handel mit bestimmten Rohstoffen zu finanzieren und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen verhindern helfen. Importeur*innen von Tantal, Wolfram, Zinn und Gold wurden Sorgfaltspflichten auferlegt, wenn sie bestimmte Mengenschwellen überschreiten. Seit dem 1. Januar 2021 sind die entsprechenden Bestimmungen in Kraft und die betroffenen Unternehmen müssen dafür sorgen, dass sie durch ihre Rohstoffeinkäufe nicht zu Konflikten und Menschenrechtsverletzungen beitragen und über ihre Bemühungen auch öffentlich berichten. In Österreich wurde mit einer Novelle des Mineralrohstoffgesetzes eine nationale Behörde geschaffen, welche die Umsetzung der Verordnung in Österreich kontrolliert. Diese war bis Juni 2022 im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) angesiedelt, seither im Bundesministerium für Finanzen (BMF). Eine im europäischen Vergleich mustergültige Transparenzbestimmung befugt die Behörde, die Liste von österreichischen Firmen, die im Vorjahr Tantal, Wolfram, Zinn oder Gold über einem bestimmten Grenzwert importierten, im Internet zu veröffentlichen. Entsprechend dieser Liste waren per 31.3.2022 fünfzehn Unternehmen verpflichtet, ihre Berichte zu veröffentlichen und an die Behörde abzuliefern.  

Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar ist Mitglied der ARBEITSGEMEINSCHAFT ROHSTOFFE (www.ag-rohstoffe.at), einem Bündnis österreichischer NGOs, das es sich zum Ziel gesetzt hat, negative Auswirkungen des Abbaus mineralischer Rohstoffe etwa für IT- und Hochtechnologie-Produkte durch deren Herstellung, Nutzung und Entsorgung zu verringern sowie gleichzeitig positive Ansätze eines nachhaltigeren Umgangs mit diesen Materialien politisch und gesellschaftlich voranzutreiben. Konkret heißt dies, nationale, europäische und internationale Rohstoffpolitik mitzugestalten und zu einem bewussteren gesellschaftlichen Umgang mit mineralischen Rohstoffen beizutragen. Die ARBEITSGEMEINSCHAFT ROHSTOFFE besteht aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Finance & Trade Watch, Global 2000, Jane Goodall Institut – Austria, RepaNet, Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe), Südwind und weltumspannend arbeiten.  

Rückfragen:  
Isabella Wieser 
isabella.wieser@dka.at 
+43 676 880 11 1085 

PA: Tag des Kaffees: Studie belegt Impact von FAIRTRADE

2021 wurden in Österreich 4.853 Tonnen FAIRTRADE-Rohkaffee verkauft. Die Bauernfamilien in den Anbauländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas konnten so geschätzte Direkteinnahmen in der Höhe von 19,3 Millionen Dollar einnehmen. Geld, dass gerade in den aktuellen Zeiten so dringend wie nie benötigt wird, denn dass der faire Handel wirkt und einen realen Unterschied macht, zeigt auch eine neue Studie auf, so FAIRTRADE.

Mainlevel Consulting untersuchte den Impact von FAIRTRADE bereits zum dritten Mal (nach 2012 und 2017). Die Ergebnisse bestätigen, dass die internationalen FAIRTRADE-Standards, stabile Preise und Unterstützungsprogramme vor Ort insbesondere in Krisensituationen – etwa ausgelöst durch Rostpilzbefall, die COVID-19-Pandemie oder steigende Produktions- und Lebenshaltungskosten – wie ein Sicherheitsnetz wirken.

Im untersuchten Kaffeesektor Perus zeigt sich, dass FAIRTRADE-Kaffeebauernfamilien über ein bis zu 50 Prozent höheres Haushaltseinkommen als Mitglieder nicht zertifizierter Kooperativen verfügen. Außerdem zeichnen sich FAIRTRADE-Kooperativen durch eine gute Unternehmensführung aus, beispielsweise durch Transparenz und demokratische Entscheidungsfindung. Das fördert Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen, da die Genossenschaften Entscheidungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Wirtschaft gemeinsam treffen und umsetzen. Auch bei Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Sicherheit am Arbeitsplatz und Gesundheit schnitten FAIRTRADE-Organisationen im Vergleich zu nicht zertifizierten Kooperativen besser ab.

Noch weiter Weg zu gehen

Die Forschenden warnen allerdings vor erheblichen Zukunftsrisiken. Angesichts globaler Katastrophen wie Klimawandel, Covid-19 und weiter steigenden Kosten sei die Existenzgrundlage der Bäuerinnen und Bauern bedroht. Umso wichtiger ist es, dass der faire Handel noch mehr Absatz erzielt. Im ersten Halbjahr 2022 konnte in Österreich ein Verkaufsplus von mehr als 16 Prozent erreicht werden. „Sortimentserweiterungen im Handel und auch die Gastronomie, die sich nun nach der Pandemie langsam wieder erholt, haben zuletzt für diesen erfreulichen Trend gesorgt“, so Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. Mit einem geschätzten Marktanteil von rund 8 Prozent ist FAIRTRADE-Kaffee hierzulande zwar mittlerweile im Mainstream angekommen, hat aber immer noch großes Wachstumspotential.

International bauen derzeit mehr als 800.000 Bäuerinnen und Bauern FAIRTRADE-Kaffee an. Das sind über 40 Prozent der Kleinbauernfamilien und Beschäftigten im FAIRTRADE-System. 2020 wurden knapp 890.000 Tonnen FAIRTRADE-Kaffee produziert, aber nur ca. 226.000 Tonnen zu FAIRTRADE-Bedingungen verkauft – rund ein Viertel der verfügbaren Gesamtmenge. Das klare Ziel der kommenden Jahre muss es daher sein, höhere Ernteanteile zu FAIRTRADE-Bedingungen am Weltmarkt zu verkaufen. Dabei kann jede und jeder von uns mit bewussten Kaufentscheidungen einen Beitrag leisten.

Weiterführende Informationen:

  • Die neue Studie zu FAIRTRADE gibt es hier zum Nachlesen.
  • Mehr zur Wirkung des fairen Handels im Globalen Süden und Entwicklungen in Österreich finden Sie auch in der aktuellen FAIRTRADE-Kaffeezeitung.

Kontakt für Rückfragen:
Mag. Bernhard Moser
bernhard.moser@fairtrade.at
+43 664 526 74 65

Mag. Peter Ehrenberger
peter.ehrenberger@fairtrade.at
+43 660 380 72 80

PA: Tag der Flüsse: Schutz vor Fluten in Mosambik und Simbabwe

Wasser ist Leben – aber es kann auch nehmen. Überflutungen sind weltweit die häufigste Naturkatastrophe. Durch die Klimakrise treten sie noch öfter und intensiver auf. Die Austrian Development Agency (ADA) unterstützt Mosambik und Simbabwe, sich mit einem Frühwarnsystem besser zu wappnen.

Am 25. September findet der „Internationale Tag der Flüsse“ statt. Er hebt den Wert von Flüssen hervor und soll dadurch unseren Umgang mit Gewässern verbessern. Als Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit setzt sich die Austrian Development Agency unter anderem für die nachhaltige Bewirtschaftung von Flüssen, gesunde Ökosysteme und Gewässerschutz in Entwicklungsländern ein.

Frühwarnsystem für 1,2 Millionen Menschen
So auch in Mosambik und Simbabwe: Dort unterstützt die ADA ein grenzüberschreitendes Projekt der UNESCO, das die friedliche Koexistenz von Mensch und Natur in Südostafrika sicherstellen soll. In den Flusseinzugsgebieten der Flüsse Búzi, Pungwe und Save (BuPuSa) wird ein neues Hochwasserüberwachungs- und Frühwarnsystem die Auswirkungen von Überschwemmungen verringern.

Mindestens 1,2 Millionen Menschen aus 100 lokalen Gemeinden, vor allem jene aus niedrig gelegenen Gebieten und flussabwärts der drei Einzugsgebiete, werden von der Initiative profitieren. „Das UNESCO-Projekt rettet nicht nur Leben, sondern schützt auch die Landwirtschaft und damit die Nahrungssicherheit der Menschen vor Ort,“ sagt ADA-Geschäftsführer Dr. Friedrich Stift. Die Austrian Development Agency fördert das Projekt mit 858.500 Euro.

Leben retten, Nahrungssicherheit stärken
Nach UNESCO-Angaben sind in Mosambik 80 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig, der Sektor erwirtschaftet 30 Prozent des BIP. Ein verbesserter Hochwasserschutz wird sich daher auch wirtschaftlich rentieren, so die Prognose des Projektteams. Und das ist dringend nötig, denn das südostafrikanische Land verliert jährlich schätzungsweise 1,1 Prozent seines BIP durch Dürren und Überschwemmungen.

„Das Projekt kommt zur rechten Zeit und ist eine wichtige Katastrophenvorsorge. Das Frühwarnsystem wird Menschenleben retten und die Verluste durch Katastrophenereignisse wie Überschwemmungen verringern,” sagt Paul Gomis, Leiter des UNESCO-Büros in Maputo.

Die aktuelle Flutkatastrophe in Pakistan, bei der ein Drittel des Landes überflutet wurde, dient als warnendes Beispiel für die spürbar steigenden Auswirkungen der Klimakrise. Ähnliche Naturkatastrophen werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zukunft häufiger und noch intensiver auftreten. Der Hochwasserschutz gewinnt entsprechend an Bedeutung. Etwa 83 Millionen Menschen sind bereits jährlich von Überflutungen betroffen, besagt die Statistik des Büros der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Katastrophenrisiken (UNDRR).

Wiederaufbau nach Zyklon Idai
Auch die Menschen in Mosambik und Simbabwe leiden in den letzten Jahren besonders hart unter Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen. Die verheerenden Überschwemmungen des Jahres 2019, die durch den tropischen Wirbelsturm Idai verursacht wurden, zeigten: Die Frühwarnsysteme in der Region sind unzureichend. Laut dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes starben mehr als tausend Menschen bei der Naturkatastrophe, etwa drei Millionen waren insgesamt betroffen. Überschwemmte Dörfer und zerstörte Infrastruktur zwangen 150.000 Menschen, ihre Häuser zu verlassen.

Die Regierungen der beiden Länder reagieren nun mit dem Projekt der UNESCO. „Mit diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels in Mosambik und Simbabwe mildern und Armut langfristig reduzieren. Gerade die ärmsten Regionen der Welt sind am stärksten von den Folgewirkungen des Klimawandels betroffen. Die Lebensgrundlage von Millionen Menschen ist bedroht,“ so Stift.

Das Projektteam der UNESCO erhebt und bewertet das Hochwasserrisiko in den betroffenen Gebieten und etabliert ein wirksames System, das Wasserstände überwachen und die umliegende Bevölkerung frühzeitig vor Überschwemmungen warnen soll. Zudem organisiert das Projekt Schulungen von etwa 100 Personen aus Regierungsbehörden und erstellt eine umfassende Kommunikationsstrategie sowie Aktionspläne.

Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von über 640 Millionen Euro um.

Mosambik ist seit 1992 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Die Aktivitäten der ADA konzentrieren sich dort auf Friedenssicherung, Armutsminderung, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit, sowie Wasser- und Siedlungshygiene.

Fotos zum Projekt

Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. (FH) Dagmar Achter
Tel.: +43 (0)1 90399-2413
dagmar.achter@ada.gv.at
www.entwicklung.at

PA: REBELS OF CHANGE

Kinder-, Jugend- und entwicklungspolitische Organisationen starten kreative Nachhaltigkeitskampagne zum Mitmachen – REBELS OF CHANGE macht die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für ein junges Publikum erlebbar.

Wien, 15. September 2022: Das Jahr 2022 steht im Zeichen der Klimakrise: Erdrutsche und gewaltige Überschwemmungen in Südamerika, Monsunfluten in Pakistan und mehr als 600.000 Hektar verbrannte Fläche in Europa. Auch in Österreich blieb die Dürre nicht ohne Folgen: Der Grundwasserspiegel des Neusiedlersees war im Juli knapp an seinem historischen Tiefststand. So wenig Wasser hatte der See in den letzten 60 Jahren nicht. Neben Naturkatastrophen lassen die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine insbesondere junge Menschen sorgenvoll in die Zukunft blicken. „Die krisenhaften Entwicklungen der letzten Jahre haben bei vielen jungen Menschen Spuren hinterlassen“, sagt Günther Ogris, Geschäftsführer des SORA Instituts, das gemeinsam mit Ö3 im März und April dieses Jahres in der Studie „Generation…Krise!?“ rund 25.000 Befragte zwischen 16 und 25 Jahren ein Bild ihrer Generation zeichnen ließ. „Bei aller Frustration ist der Solidaritätsgedanke erstaunlich: Über 90 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass wir aufeinander angewiesen sind und nur gemeinsam etwas bewegen können.“

Genau hier setzt REBELS OF CHANGE an, eine Initiative von acht Kinder-, Jugend- und entwicklungspolitischen Organisationen, die vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen Möglichkeiten aufzeigt, um gemeinsam für eine bessere Welt aktiv zu werden.

 Jetzt die Zukunft gestalten

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen umfasst 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Development Goals) – etwa Armut beseitigen, die Gleichstellung von Frauen vorantreiben, die Gesundheitsversorgung verbessern, Konsum und Produktion nachhaltig gestalten und der Klimakrise entgegensteuern. „Mit der Agenda 2030 gibt es einen Zukunftsvertrag und damit eine Verpflichtung der Weltgemeinschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, jungen Menschen diesen Kompass aus der Krise in die Hand zu geben und damit konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, sagt Konrad Rehling, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Südwind und Projektkoordinator von REBELS OF CHANGE. Die Angebote reichen von unterschiedlichsten kreativen Mitmachaktionen über Workshops und Formate für Jugendpartizipation bis hin zu Social Media-Aktionen.

Gefördert wird die Initiative aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. „Mit „REBELS OF CHANGE“ wollen wir die Auseinandersetzung mit den SDGs in Österreich stärken und zum Mitmachen einladen. Denn jede und jeder kann die Welt ein Stück gerechter machen“, sagt Dr. Friedrich Stift, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA) beim heutigen Pressegespräch. „Und ein bisschen Rebell steckt in uns allen – lassen wir uns von den jungen Menschen inspirieren und helfen wir ihnen dabei, kein Gefühl der Ohnmacht aufkommen zu lassen.“

#TeamUpForChange: Ein starker digitaler Ansatz

Die Kampagne unter dem Hashtag #TeamUpForChange setzt einen starken digitalen Schwerpunkt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit jungen Menschen konzipiert und stellt jugendliches Engagement für eine bessere Welt in den Vordergrund. „Von den REBELS OF CHANGE erwarte ich, dass sie losgelöst sind von dem verstaubten Bild, dass nur Entscheidungsträger*innen die SDGs umsetzen können. Denn auch junge Menschen können gestalten. Das zeigt nicht zuletzt die Klimabewegung. Auch in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gibt viel zu tun. Für eine lebenswerte Zukunft müssen gerade junge Menschen genau das einfordern“, sagt die 17-jährige Schülerin Paulina Exner stellvertretend für die engagierten Jugendlichen hinter der Initiative.

Die österreichische Sängerin SISKA unterstützt gemeinsam mit Starmania-Finalist Fred Owusu die neue Initiative. „Aus den 17 Zielen ist mir vor allem die Geschlechtergleich ein großes Anliegen. Denn bis heute wird vielen Frauen auf der ganzen Welt ihre Entscheidungsfreiheit genommen. Sei es durch Zwangsheirat oder, wie wir das aktuell in Amerika mitbekommen, das Abtreibungsverbot. Es scheint, als ob wir uns zurückbewegen und das müssen wir schleunigst stoppen“, so SISKA.

Eine erste Gelegenheit, die REBELS OF CHANGE kennenzulernen, ist der SDG Family Day am Sonntag, 25. September ab 10 Uhr im Wiener Donaupark. Der Tag bietet zahlreiche Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen und sich über Mitmachaktionen zu informieren.

Eine Übersicht über Events, Hintergrundinformationen und Mitmachmöglichkeiten bietet die neue Website: www.rebels-of-change.org  

Über die Initiative REBELS OF CHANGE

Die Initiative „REBELS OF CHANGE“ rückt die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – die Agenda 2030 mit den SDGs – stärker ins Rampenlicht und macht sie in vielfältigen Veranstaltungen und digital erlebbar. Die Initiative wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert und von Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit koordiniert. Weitere Partner sind die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, sustainLabel, Naturfreunde Internationale, ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, SDG Forum Vorarlberg, Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) sowie Welthaus Österreich.