Archiv der Kategorie: Wirtschaft

image_pdfimage_print

Pressegespräch: DER DESTRUKTIVE HUNGER NACH ROHSTOFFEN

Wie kann Rohstoffpolitik auf nationaler und internationaler Ebene sozial, ökologisch nachhaltig und fair gestaltet werden? Anhand internationaler Beispiele werden Auswirkungen und Alternativen im Pressegespräch mit Gästen aus Brasilien, Kolumbien und China diskutiert. Mit Vorträgen und Gelegenheit für Einzelinterviews.

3. März 2020
14:00 – 16:00 Uhr
Global 2000, Neustiftgasse 36, 1070 Wien, großer Saal im EG
Wir bitten um Anmeldung unter victoria.auer@global2000.at

Rohstoffabbau ist für 50% unserer Klimaemissionen verantwortlich. Dieser Ressourcenverbrauch wird durch unser stetig steigendes Konsumverhalten aber noch weiter angekurbelt, mit teilweise desaströsen Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Ein Jahr nach dem Dammbruch in einer Erzmine in Brumadinho kämpfen Betroffene und Hinterbliebene noch immer um ihre Rechte. In China werden Lithium-Ionen-Batterien unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen produziert. Aber zivilgesellschaftlicher Widerstand kann auch erfolgreich sein, wie das Beispiel der Goldmine La Colosa in Kolumbien zeigt.

Mit Beiträgen von:

  • Dom Vincente de Paula Ferreira (Erzdiözese Belo Horizonte) und Frei Rodrigo Péret (Landpastoral CPT) über den Dammbruch im Brumadinho (Brasilien) mit 272 Toten
  • Yefferson Rojas Arango (Jugendkollektiv COSAJUCA) über den Widerstand gegen die Goldmine in Kolumbien
  • Au Lap Hang (Labour Education and Service Network) über die chinesische Lithium-Ionen Batterieindustrie und die vorherrschenden Arbeitsbedingungen

Im Anschluss an die Vorträge sind Einzelinterviews möglich.

PROGRAMM
14:00 Uhr – Begrüßung
durch Dipl.Ing. Lena Steger, Expertin für Nachhaltigkeit und Ressourcen bei GLOBAL 2000

14:15 Uhr – Schlamm drüber? Bergwerksdesaster von Brumadinho/Brasilien und seine Nachwirkungen
Dom Vicente de Paula Ferreira ist Autor, Mitglied der Gesellschaft für psychoanalytische Studien und Weihbischof der für Brumadinho zuständigen Erzdiözese Belo Horizonte.
Frei Rodrigo Péret ist Franziskanerpater, Mitarbeiter der Landpastorale CPT und aktiv bei SINFRAJUPE (Interfranziskanischer Dienst für Gerechtigkeit, Friede und Ökologie).

14:45 Uhr – Warum schweigen nicht Gold ist
Yefferson Rojas Arango, Mitbegründer des kolumbianischen Jugendkollektivs COSAJUCA, über den erfolgreichen Widerstand gegen die Goldmine La Colosa in Kolumbien.

15:15 Uhr – Die unmenschliche Werkstatt unseres digitalen Lebens
Au Lap Hang von der NGO LESN in Hongkong (Labour Education and Service Network) über die Rohstoffverarbeitung im chinesischen Elektronik-Sektor.

15:45 Uhr – Abschlussrunde

Jeder Programmpunkt beinhaltet einen kurzen Vortrag und eine anschließende Diskussion mit den Rednern. Nach der Abschlussrunde sind bis zirka 18 Uhr noch Einzelinterviews möglich – bitte diese rechtzeitig bei Viktoria.Auer@global2000.at anmelden! Übersetzungen aus dem Englischen, Spanischen und Portugiesischen sind vor Ort verfügbar.

Zum Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe

Rückfragehinweis & Anmeldung:
Viktoria Auer
GLOBAL 2000 Presseabteilung 0699 14 2000 82 viktoria.auer@global2000.at

Lena Steger
GLOBAL 2000 Expertin für Nachhaltigkeit und Ressourcen 0699 14 2000 22
lena.steger@global2000.at

 

 

 

Podiumsdiskussion: Unerhört(?)! Islamischer Feminismus und soziale Kämpfe in der arabischen Welt

Nach der Niederschlagung der Revolten in der arabischen Welt im Jahr 2011 hat sich keine Friedhofsruhe über die Region gelegt. Die Protestbewegungen im Sudan, in Algerien, Marokko, Tunesien, im Irak oder dem Libanon haben in jüngerer Zeit bewiesen, dass die zentralen Forderungen nach einem würdevollen Leben, politischer Partizipation und sozioökonomischer Gerechtigkeit nach wie vor allgegenwärtig sind. Vielfach richten sich die aktuellen sozialen Bewegungen gegen politische Eliten, die sich selbst als islamisch präsentieren.

In den Protesten sind die verschiedenen Fraueninitiativen nicht nur präsent, sondern führen sie oftmals an. Was bedeutet dies im Zusammenhang mit islamischen Fraueninitiativen bzw. islamische Feminismen? Inwiefern entwickeln sie eine islamisch feministisch begründete Kritik an den herrschenden Verhältnissen und den politischen Eliten im arabischen Raum? Wie sehr werden islamische feministische Initiativen auch bei uns wahrgenommen und diskutiert?

Diese und andere Fragen werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion organisiert vom VIDC  (Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit) diskutiert.

Zeit und Ort
Donnerstag, 5. März 2020
19:00 – 21:00 Uhr
Hauptbücherei – Am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Am Podium
Fatima Sadiqi
ist Professorin für Linguistik, Gender und Women Studies an der Sidi Mohamed Ben Abdellah University in Fez und der Al Akhawayn University in Ifran (Marokko). Ihr Froschungsschwerpunkt erstreckt sich von Nordafrika bis in den Mittleren Osten. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen zählen „Women, Gender and Language“ (Brill, 2003), „Women’s Activism and the Public Sphere Local/Global Linkages“ (Journal of Middle East Women’s Studies, 2006), „Women and Knowledge in the Mediterranean” (Routledge, 2013), „Moroccan Feminist Discours“ (Palgrave Macmillan, 2014) und „Women’s Movements in Post – ,Arab Spring’ North Africa” (2016). Fatima Sadiqis Arbeit wurde durch zahlreiche renommierte Preise und Stipendien der Harvard University, des Woodrow Wilson Center, des Bellagio Center der Rockefeller Foundation und von Fulbright unterstützt. Derzeit ist sie Mitglied des Redaktionsausschusses der Oxford Encyclopedia of African Women’s History.

Elif Adam
ist Antirassismus-Aktivistin und pädagogische Mitarbeiterin von Minor-Projektkontor für Bildung und Forschung in Berlin und im politischen Bildungsprojekt „Demokratie, Religion und Vielfaltsdiskurse – ein Spannungsverhältnis?!“ der Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland tätig. Sie studierte Kultur- und Sozialanthropologin und ist Mitbegründerin der Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus, welche insbesondere betroffene Frauen unterstützt. Elif Adam verfolgte 2019 die sozialen Proteste im Sudan vor Ort.

Helmut Krieger
ist Sozialwissenschafter, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Senior Lecturer am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien sowie Konsulent von VIDC Global Dialogue. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Entwicklungspolitiken in Kriegszonen, der Antagonismus Israel-Palästina, Bewegungen des politischen Islam in der arabischen Welt, kritische Staatstheorien und postkoloniale Theoriebildung. Aktuelle Veröffentlichungen sind unter anderem die Ausätze „Globale Ungleichheit und die Debatte um imperiale Herrschaft“ (2019) sowie „Nicht zu verwischende Spuren. Zur Dialektik von Revolution und Konterrevolution in der arabischen Welt“ (2017).
Des Weiteren ist er Leiter des von der ADA geförderten Forschungsprojekts „Knowledge Production in Times of Flight and War – Developing Common Grounds for Research in/on Syria (KnowWar)“, einer Kooperation zwischen der Universität Wien, dem Syrian Center for Policy Research, der Birzeit University in der West Bank, der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt und Mousawat, Beirut.

Magda Seewald
ist seit 2005 Projektreferentin am VIDC mit einem regionalen Fokus auf die arabische Region, insbesondere Palästina. Zudem koordiniert sie die VIDC Global Dialogue-Reihe zu den Umbrüchen in der arabischen Welt. Als eine der Genderreferentinnen von VIDC Global Dialogue betreut sie den Bereich Gendersensibilisierung von Männern. Magda Seewald ist eine der Mitbegründer*innen des Netzwerks „REloading Feminismus“. Ihre letzte Veröffentlichung als Mitherausgeberin ist der Sammelband „Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt“ (2017, gemeinsam mit Helmut Krieger und VIDC).

Anmeldung: seewald@vidc.org

PA: Elektronikindustrie: Mobile Social Congress in Barcelona findet statt

Der Kampf gegen miserable Arbeitsbedingungen wird nicht abgesagt, auch wenn der Mobile World Congress, die weltgrößte Messe der Elektronikindustrie in Barcelona,  heuer nicht stattfindet.

Südwind und seine europaweit tätige Kampagne „Make ICT fair“ setzt sein Engagement für faire Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie fort: Der „Mobile Social Congress“ beleuchtet von 24. – 26. Februar deren Schattenseiten und erarbeitet Lösungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist vor Ort in Barcelona oder via Livestream möglich.

Der „Mobile Social Congress“ wird jedes Jahr von Südwind und der katalanischen Nichtregierungsorganisation Setem als Gegenveranstaltung zur Branchenmesse organisiert. Dieser beleuchtet die katastrophalen Arbeitsbedingungen und die enorme Umweltzerstörung in der Produktionskette von Elektronikgeräten, vom Abbau der Rohstoffe bis zur Fertigung der Endgeräte.

Schattenseiten der Elektronikindustrie: Hintergrundberichte und Lösungsmöglichkeiten
ExpertInnen und Changemaker, die erfolgreich die Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch Konzerne wie etwa Apple, Samsung, Huawei und deren Zulieferbetriebe verhindern, stellen ihre schwierigen Fälle dar. Aus Österreich präsentiert die Südwind- Mitarbeiterin Isabella Szukits ihre Recherche zur prekären Situation von Frauen im informellen Bergbau in Bolivien.

Am „Mobile Social Congress“ weiterentwickelt werden Lösungsmöglichkeiten für diese Schattenseiten der glitzernden Mobilfunkwelt. Ebenso werden Strategien, um Betroffene zu schützen, mit PolitikerInnen und MenschenrechtsaktivistInnen erörtert.

Programm des „Mobile Social Congress“ – Download

Teilnahme am „Mobile Social Congress“ via Livestream:
Ankündigung über die Südwind-Website (www.suedwind.at), Facebook (@suedwind_entwicklungspolitik) und Twitter (@SuedwindAustria).

Hintergrundgespräche/Interviews mit ReferentInnen während des Kongresses können via Telefon/Skype organisiert werden.

Fotos (zur honorarfreien Verwendung in Zusammenhang mit dieser Presseaussendung und mit Nennung des Fotocredits): www.suedwind.at/pressefotos/2018/tatort-apple

Rückfragehinweis:
Matthias Haberl, Südwind – Kampagne „Make ICT fair“
matthias.haberl@suedwind.at
Mobil: +43/650/3748126

PA: Nigeria: Militär zerstört Dörfer nach Angriffen von Boko Haram

Als Antwort auf vermehrte Angriffe der bewaffneten Gruppe Boko Haram brannte das nigerianische Militär ganze Dörfer nieder und vertrieb deren EinwohnerInnen. Das zeigen aktuelle Recherchen von Amnesty International vor Ort: MitarbeiterInnen der Menschenrechtsorganisation haben u. a. mit betroffenen DorfbewohnerInnen im Bundesstaat Borno gesprochen und Satellitendaten ausgewertet.

„Die grausame Zerstörung ganzer Dörfer sollte als potentielles Kriegsverbrechen geahndet werden. Ohne zwingenden militärischen Grund wurden absichtlich Häuser zerstört und die BewohnerInnen vertrieben“, sagt Osai Ojigho, Direktor von Amnesty International Nigeria.
Seit Beginn des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts im Nordosten des Landes hat Amnesty International immer wieder derartige Vergehen und schwere Menschenrechtsverletzungen seitens des Militärs dokumentiert. „Die nigerianische Regierung darf diese Vergehen nicht unter den Teppich kehren. Sie müssen untersucht und mutmaßliche Verbrecher*innen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierung muss sicherstellen, dass es keine weiteren Angriffe des Militärs auf die Zivilbevölkerung gibt“, sagt Osai Ojigho. Neben der Zerstörung der Dörfer nahmen Militärstreitkräfte willkürlich sechs vertriebene Männer fest. Die Männer wurden nahezu einen Monat lang in Isolationshaft gefangen gehalten und misshandelt, bevor sie am 30. Jänner 2020 wieder freigelassen wurden.

Gesetzeswidrige Taktiken
Seit Dezember 2019 führte Boko Haram verstärkt Angriffe im Nordosten Nigerias aus; besonders entlang der wichtigen Straße zwischen Maiduguri und Damaturu, den Hauptstädten der Bundesstaaten Borno und Yobe. Recherchen von Amnesty International in Borno bestätigten, dass das nigerianische Militär als Reaktion auf die Angriffe zu ungesetzlichen Maßnahmen greift, die schreckliche Folgen für die Zivilbevölkerung haben und Kriegsverbrechen gleichkommen.
Amnesty International sprach mit 12 Frauen und Männern, die am 3. und 4. Jänner 2020 aus ihren Häuser in drei verschiedenen Dörfern nahe der Straße zwischen Maiduguri und Damaturu (zwischen Jakana und Mainok im Staat Borno) fliehen mussten. Die Organisation analysierte auch Daten der Satellitenfernerkundung und konnten so drei Brände lokalisieren, die am und um den 3. Jänner aktiv waren. Satellitenbilder von Bukarti, Ngariri und Matiri zeigten, dass nahezu alle Gebäude der Dörfer zerstört worden waren. Bilddaten zeigten auch, dass auch Nachbardörfer von den Bränden in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
„Sie sagen, sie hätten uns vor Boko Haram gerettet, aber das ist eine Lüge“
Medien gaben Aussagen des nigerianischen Militärs wieder und bestätigten, dass Soldaten der Brigaden 5 und 29 gemeinsam mit dem Spezialeinheiten-Bataillon 2 die Einsätze zwischen Jakana und Mainok am 3. Jänner ausführten. Die Militärstreitkräfte gaben an, sie hätten sechs „Verdächtige“ festgenommen und „461 Gefangene von Boko Haram“ aus einigen Dörfern, einschließlich Bukarti und Matiri „befreit“.
ZeugInnen, die von Amnesty International befragte wurden, gaben an, Boko Haram sei nicht in ihren Dörfern gewesen. Sie sagten, dass sie sich deutlich sicherer in ihren Dörfern gefühlt hätten als in dem Lager für Binnenvertrieben, wohin sie das Militär gebracht hatte.
„Sie sagen, sie hätten uns vor Boko Haram gerettet, aber das ist eine Lüge“, sagte ein etwa 65-jähriger Mann. „Boko Haram kommt nicht in unser Dorf.“
„Wir halten in unserem Dorf Tiere und lagern Erntevorräte. Wenn uns Boko Haram bereits einen Besuch abgestattet hätte, denkt ihr nicht, sie hätten das alles mitgenommen?“, sagte eine ältere Dame aus Bukarti. „Die Jungs [von Boko Haram] haben kein Interesse an uns.“
Einige BewohnerInnen der Dörfer Bukarti und Ngariri sagten, ihr Dorf liege so nahe an der Hauptstraße, dass es für Boko Haram undenkbar sei, sich hier niederzulassen. Sie sagten, dass nigerianische Soldaten häufig in die Gegend ihrer Dörfer kamen und oft mit den Entscheidungsträger*innen im Dorf sprechen würden. Vier Zeugen gaben Amnesty International gegenüber an, dass nigerianische Soldaten gestellte Fotos der Dorfbewohner*innen verbreitet hätten. Diese zeigten, wie diese auf Militärlastwägen zugingen und sollten den Anschein erwecken, das Militär habe sie „gerettet“.

Vermehrte Angriffe von Boko Haram
Die Militäroperationen finden speziell in den Gebieten entlang der Straße zwischen Maiduguri und Damaturu statt. Dort hat es auch eine Zunahme der Angriffe von Boko-Haram gegeben: Bei ihrem tödlichsten Angriff seit Jahresbeginn soll die bewaffnete Gruppe am 10. Februar in der Nähe des Dorfes Auno 30 Autofahrer*innen getötet haben. Es war der sechste Angriff der bewaffneten Gruppe auf Auno innerhalb von zehn Monaten. Er zeigt das menschenverachtende Vorgehen von Boko Haram sowie die zunehmende Gefahr für die Zivilbevölkerung entlang dieser lebenswichtigen Route, die den Bundesstaat Borno mit dem Rest Nigerias verbindet.

Bei Fragen oder zur Vermittlung von Interviews:
Amnesty International Österreich
Presseteam
Lerchenfelder Gürtel 43/4/3, 1160 Wien
T: +43 664 2359138 / +43 664 4001056
presse@amnesty.at

 

Pressemitteilung: DIGITAL. NACHHALTIG. SOZIAL. World Summit Awards

Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind bekannt, doch wie kann die rasche technologische Entwicklung genutzt werden, um die globalen Entwicklungsziele (UN SDGs) umzusetzen? Und wie lässt sich herausfinden, wer weltweit bereits nachhaltige Veränderungen herbeiführt? Beim WSA Global Congress präsentieren 45 Social-Tech-Unternehmer ihre kreativen und innovativen Lösungen zur Erreichung der UN-SDGs. Internationale Start-ups, Social Entrepreneurs und SprecherInnen aus über 120 Ländern werden sich in dem interaktiven Programm mit heimischen Unternehmern und VertreterInnen aus Politik, Privatwirtschaft, Universitäten und Start-Up Community zu den Themenschwerpunkten „Female Entrepreneurship“ und „Technologie und Ethik“ austauschen.

Unter den diesjährigen SprecherInnen finden sich:

Wann? 9. -11. März, 2020
Wo? Erste Bank Campus, Wien
Mehr Information:
https://www.worldsummitawards.org/wsa-global-congress-2020-vienna/

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) fordern das weltweite Handeln in drei Hauptthemen bis 2030: Armut, den Klimawandel und die Bekämpfung von Ungerechtigkeit und Ungleichheit. IKT ist ein wesentlicher Bestandteil nahezu aller Aspekte unseres Lebens geworden, die Digitalisierung macht das moderne Leben bequemer und effizienter. Die kreative und adäquate Nutzung von IKT hat aber auch das Potential, einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der 17 SDGs zu leisten.

Beim WSA Global Congress am Erste Campus in Wien werden konkrete digitale Lösungen präsentiert, die bereits zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Junge Social Entrepreneurs aus allen Teilen der Welt zeigen, wie sie globale Klüfte verringern – in den Bereichen Klimaschutz, Bildung, Gesundheit oder Geschlechtergleichstellung.

Sei es Ecosia aus Deutschland – die erste ökologischen Suchmaschine, die Bäume für Suchanfragen pflanzt, oder Mapalytics aus Pakistan, eine Lösung, die historische Stätten durch fotorealistische 3D-Modelle für alle zugänglich macht. Kea Medicals aus Benin haben einen digitalen medizinischen Fingerabdruck entwickelt, um sicherzustellen, dass die richtigen Patienteninformationen rechtzeitig verfügbar sind und Sekura aus Israel ermöglicht Frauen, sich gegenseitig die sichersten Heimwege mitzuteilen.

Die 45 social Techpreneurs, die aus über 400 Nominierungen aus 182 teilnehmenden Ländern ausgezeichnet wurden, bieten einen einzigartigen Überblick, wie digitale Innovationen zur Erreichung der UN SDGs beitragen.

Darüber hinaus ist der WSA Global Congress nicht nur eine Konferenz, sondern eine Netzwerk- und Lernreise für alle Interessierten, die sich mit internationalen Changemakers und IKT-Experten treffen und sich zu den Themenschwerpunkten „Female Entrepreneurship“ und „Technologie und Ethik“ austauschen möchten.

Im Rahmenprogram des WSA Global Congress und in Partnerschaft mit der Advantage Austria werden die finalen Pitches der Africa-India Innovation Challenge stattfinden, ebenso wie bereits zum dritten Mal der Josef Umdasch Forschungspreis.

Für Ihre Akkreditierung wenden Sie sich bitte an:
Manuela Wagner
Global Community Manager, World Summit Awards
mailto: manuela@worldsummitawards.org
Tel: +43.660.630408.7
www.worldsummitawards.org
https://www.facebook.com/worldsummitawards/
www.twitter.com/WSAOffice #WSA

 

PRESSEAUSSENDUNG: AG Globale Verantwortung gratuliert neuer Regierung

Aufgewertete Entwicklungspolitik bringt Ausbau der Hilfe vor Ort

Wir gratulieren der neuen Bundesregierung zur heutigen Angelobung und wünschen viel Erfolg für die rasche Umsetzung des Regierungsprogramms. Im Besonderen möchten wir Außenminister Alexander Schallenberg gratulieren und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbandes Globale Verantwortung mit 35 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, zur Angelobung der neuen Regierung. „Das Kapitel zur Entwicklungszusammenarbeit enthält mit der geplanten umfassenden Gesamtstrategie entlang der Agenda 2030, die eine kohärente Ausrichtung auf entwicklungspolitische Ziele ermöglicht, einer erstmaligen Strategie für die Humanitäre Hilfe Österreichs, der Initiative eines Zukunftspakts mit Afrika auf EU-Ebene und substantiellen Erhöhungen der Entwicklungsgelder viele ermutigende Signale für eine engagierte und vor allem gestärkte Entwicklungspolitik. Mit einer konsequenten Umsetzung der Vorhaben würde die Entwicklungspolitik definitiv eine Aufwertung erfahren. In Zeiten zunehmender, oft langanhaltender Krisen und Konflikte könnte Österreich so zu mehr politischer Stabilität und sozialer Sicherheit für Menschen beitragen. Und vor allem: Lebensperspektiven für Menschen schaffen“, betont Vilim.

„Nachdem der Vizekanzler den Ausbau der bilateralen Mittel und des Auslandskatastrophenfonds öffentlich bekräftigt hat, gehe ich davon aus, dass die Bundesregierung die finanziellen Weichen für eine Aufwertung der Entwicklungspolitik bereits im kommenden Budget stellt. Österreich wird damit für Millionen Menschen zu einem guten sowie sicheren Leben auf einem gesunden Planeten beitragen“, schließt Vilim.

Rückfragehinweis:
Mag. Wolfgang Marks, BA
Pressereferent
Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel.: +43 1 522 44 22 – 15
www.globaleverantwortung.at
www.facebook.com/globaleverantwortung

 

Podiumsdikussion: ‚Alle heißt alle!‘ Aktuelle soziale Kämpfe im Irak und dem Libanon

Nur wenige Jahre nach dem so genannten ‚Arabischen Frühling‘, mitten in den Kriegszonen dieser Weltregion,  haben Hunderttausende wieder begonnen, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Eine ExpertInnenrunde diskutiert am 20. Jänner 2020 die Ziele der neuen Protestbewegung und andere Fragen.

Termin und Ort
Montag, 20. Jänner 2020
19:00 – 21:00 Uhr
Hauptbücherei – Am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Hintergrund
Unter dem Slogan ‚Alle heißt alle!‘ haben sich neue Protestbewegungen im Irak und dem Libanon formiert, um grundlegende Rechte einzufordern. Sie fordern damit die politischen Eliten von Regimen heraus, in denen politische Machtpositionen bisher konfessionell aufgeteilt wurden.

Während im Libanon die politischen Machtverhältnisse in einem seit mehr als 30 Jahren währenden konfessionellen System verankert sind, wurde im Irak das gegenwärtige politische System erst nach der US-geführten Invasion von 2003 etabliert. Beiden gemeinsam ist eine neoliberale Wirtschaftspolitik, die grassierende Korruption und klientelistische politische Strukturen begünstigt und zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten geführt hat. Zugleich liegen beide Länder in einem geopolitischen Spannungsfeld, innerhalb dessen die brutalen Kriege in Syrien und dem Jemen zu einer vermeintlichen Normalität geworden sind.

Umso erstaunlicher erscheint es nun, dass nur wenige Jahre nach dem so genannten ‚Arabischen Frühling‘, mitten in den Kriegszonen dieser Weltregion,  Hunderttausende wieder begonnen haben, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Was sind die Ziele dieser neuen Protestbewegungen? Aus welchen Teilen der jeweiligen Gesellschaften setzen sie sich zusammen? Wie sehr strahlen sie auf den gesamten arabischen Raum aus? Wie wurden die Erfahrungen der Revolten von 2011 verarbeitet? Wie reagieren die jeweiligen politischen Eliten aber auch eine so genannte westliche Staatengemeinschaft auf die Proteste? Was kann Solidarität mit den Protesten von Europa aus bedeuten?

Am Podium
Janan Aljabiri
ist irakische Feministin und seit 2012 Vorsitzende der Kurdish and Middle Eastern Women’s Organization in Großbritannien. Derzeit vertritt sie auch die International Federation of Iraqi Refugee im Irak. Von 2014-2016 koordinierte sie das Isington Refugee Forum.
Janan Aljabiri promovierte an der University of Bath in Sozial- und Politikwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialpolitik und Nichtregierungsorganisationen im Irak und dem Nahen Osten, sektiererische Gewalt, schiitische politische Parteien und Milizen sowie die irakische Arbeiterbewegung. Zurzeit arbeitet sie an einem Buch zu Sozialpolitik im Nahen Osten.

Lara Bitar
ist Gründungsherausgeberin von The Public Source, einer unabhängigen Medienorganisation mit Sitz in Beirut, die sich auf investigativen Journalismus spezialisiert hat. Sie lebt und arbeitet in Beirut als Forscherin, Nachrichtenproduzentin und Autorin.
In den letzten zehn Jahren übernahm sie verschiedene redaktionelle Führungspositionen im Digital-, Rundfunk- und Print-Journalismus. Ihre Medienpraxis basiert auf einem tiefen Ortsbezug – einem geografischen Imperativ -, der marginalisierte Gemeinschaften zentriert und ihre Kämpfe mit einem breiteren Rahmen verbindet.
Bitar schreibt über Mediengerechtigkeit, feministische und queere Zukünfte, Geschichten von Agitation und Überwachungsstaat und dokumentiert soziale Bewegungen an der Basis. Ihre aktuellen Forschungsinteressen umfassen Archive des/als Widerstandes und die Rolle von Protestgedächtnissen.

Schluwa Sama
ist irakisch kurdische Schriftstellerin und Doktorandin an der University of Exeter, Großbritannien. Ihre Arbeitsschwerpunkte konzentrieren sich auf die politische Ökonomie des Irak und Kurdistans und den ländlichen Raum. Zu ihren Veröffentlichungen zählen auf opendemocracy.net „The proud neoliberalisation of Iraqi-Kurdistan“ und bei der Rosa Luxemburg Stiftung „Nach dem Referendum in Irakisch-Kurdistan“ und „Wir würden sterben, wenn wir nur von der Landwirtschaft leben müssten“. Aktuell hat Schluwa Sama einen Beitrag über die Selbstorganisation innerhalb der irakischen Oktoberrevolution vom Tahrir-Platz in Bagdad mitverfasst „A country is in the making: report from Baghdad’s occupied Tahrir square“ und „Irak: Ein Land erschafft sich neu“.

Helmut Krieger
ist Sozialwissenschafter, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Senior Lecturer am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien sowie Konsulent des VIDC. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Entwicklungspolitiken in Kriegszonen, der Antagonismus Israel-Palästina, Bewegungen des politischen Islam in der arabischen Welt, kritische Staatstheorien und postkoloniale Theoriebildung. Aktuelle Veröffentlichungen sind unter anderem die Ausätze „Globale Ungleichheit und die Debatte um imperiale Herrschaft“ (2019) sowie „Nicht zu verwischende Spuren. Zur Dialektik von Revolution und Konterrevolution in der arabischen Welt“ (2017).
Des Weiteren ist er Leiter des von der ADA geförderten Forschungsprojekts „Knowledge Production in Times of Flight and War – Developing Common Grounds for Research in/on Syria (KnowWar)“, einer Kooperation zwischen der Universität Wien, dem Syrian Center for Policy Research, der Birzeit University in der West Bank, der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt und Mousawat, Beirut.

Magda Seewald
ist seit 2005 Projektreferentin am VIDC mit einem regionalen Fokus auf die arabische Region, insbesondere Palästina. Zudem koordiniert sie die VIDC-Reihe zu den Umbrüchen in der arabischen Welt. Als eine der Genderreferentinnen am VIDC betreut sie den Bereich Gendersensibilisierung von Männern und koordiniert das EU AMIF Projekt WANNE – We All Nee New Engagement. Magda Seewald ist eine der Mitbegründer*innen des Netzwerks „REloading Feminismus“. Ihre letzte Veröffentlichung als Mitherausgeberin ist der Sammelband „Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt“ (2017, gemeinsam mit Helmut Krieger und VIDC).

Um Anmeldung unter folgenden Link wird gebeten: Anmeldung 

PA: Faire Handelsbedingungen wichtig im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise

Der Klimawandel ist nicht fair. Die ärmsten Regionen, die die geringsten CO2-Bilanzen haben und am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind in der Regel auch die ersten, die davon betroffen sind. Die globale Fair-Handels-Bewegung macht im Rahmen des COP25-Klimagipfels in einem gemeinsamen Positionspapier darauf aufmerksam, dass die Politik und Praktiken des fairen Handels eine wichtige Komponente bei der Bewältigung der Klimakrise sind.

Die Veränderung der Regen- und Trockenzeiten, oder auch vermehrtes Auftreten von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen sind bereits Realität – ebenso wie daraus resultierende niedrigere Ernteerträge und erschwerte Lebens- und Arbeitsbedingungen der betroffenen Kleinbauernfamilien. Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind daher dringend erforderlich, um in Zukunft das Abwandern der Kleinbauernfamilien zu verhindern, und die globale Ernährungssicherheit, weltweite Friedensbewegungen und die Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) nicht zu gefährden.

Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise entwickelt. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die Kleinbauernfamilien bei der Anpassung ihrer Lebensgrundlagen an eine Krise zu unterstützen, die sie nicht verursacht haben. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und fairer Handelsbedingungen erfordert echtes Handeln von uns allen – von Kleinbauern über Regierungen, Unternehmen und KonsumentInnen.“, richtet Dario Abril Soto, CEO von Fairtrade International einen Appell an die COP25-TeilnehmerInnen. Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich, sieht eine gleichmäßigere Verteilung der Wertschöpfung unter den Akteuren der Lieferkette als entscheidende Faktoren, um die Klimabeständigkeit der Kleinbauernfamilien zu stärken. „Darüber hinaus sind eine faire Bezahlung, technische Unterstützung und ein besserer Zugang zu Finanzmitteln erforderlich, damit sie Investitionen in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen tätigen können.“ so Kirner weiter.

Lesen Sie dazu die gesamte Presseaussendung hier .

Fotomaterial steht Ihnen hier als Download zur Verfügung. Das Positionspapier der Fair-Handelsbedingungen zu COP25 finden Sie hier.

Rückfragen:
Bernhard Moser
Tel.: +431 533 09 56 29  I  Mobil: +43 664 526 74 65  I  mailto: bernhard.moser@fairtrade.at
FAIRTRADE Österreich
Ungargasse 64-66, Stiege 1, Top 209 I  A – 1030 Wien  I  www.fairtrade.at

 

 

 

RECHERCHE-HINWEISE: NACHHALTIGES ENTWICKLUNGSZIEL 12 „„Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster““

Es ist die konsumintensivste Zeit des Jahres und immer wieder  lassen sich die Umsätze von November bis Weihnachten  – glaubt man den kolportierten Zahlen – auch weltweit vor allem online immer noch nach oben schrauben: Singles´ Day (11. November), Black Friday (29.11.), Cyber Monday (2.12), dann das Weihnachtsshopping, das nahtlos in den Winter-Ausverkauf übergeht.

Die Lust am Konsum scheinen die Menschen weltweit zu teilen – allein am Singles´ Day konnte der Online-Händler Alibaba  in China einen Umsatz von umgerechnet 38,4 Mrd. US-$, was einer Steigerung von 25 % gegenüber 2018 entspricht, generieren. Aber auch europäische Unternehmen erwarten in den nächsten Tagen wieder Rekordumsätze.
Nachrichten über schlechte Arbeitsbedingungen, geplante Obsoleszenz oder Umweltverschmutzung bei der Produktion erzeugen aber auch Frust. Deswegen wird auch der Kauf-Nix-Tag am 29.11. immer populärer.

Ganze Rechercheliste zum Download als pdf

Die Vereinten Nationen haben eines ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele, das SDG 12, den  „Verantwortungs­vollen Konsum- und Produktions­mustern“ verschrieben. SDG Watch Austria  (https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/nachhaltige-konsum-und-produktionsmuster-sicherstellen) beschreibt das Ziel im Detail, wie folgt:

12.1 Den Zehnjahres-Programmrahmen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster umsetzen, wobei alle Länder, an der Spitze die entwickelten Länder, Maßnahmen ergreifen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und der Kapazitäten der Entwicklungsländer

12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen

12.3 Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern

12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen während ihres gesamten Lebenszyklus in Übereinstimmung mit den vereinbarten internationalen Rahmenregelungen erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu beschränken

12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern

12.6 Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen

12.7 In der öffentlichen Beschaffung nachhaltige Verfahren fördern, im Einklang mit den nationalen Politiken und Prioritäten

12.8 Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlägige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen

12.a Die Entwicklungsländer bei der Stärkung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten im Hinblick auf den Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern unterstützen

12.b Instrumente zur Beobachtung der Auswirkungen eines nachhaltigen Tourismus, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert, auf die nachhaltige Entwicklung entwickeln und anwenden

12.c Die ineffiziente Subventionierung fossiler Brennstoffe, die zu verschwenderischem Verbrauch verleitet, durch Beseitigung von Marktverzerrungen entsprechend den nationalen Gegebenheiten rationalisieren, unter anderem durch eine Umstrukturierung der Besteuerung und die allmähliche Abschaffung dieser schädlichen Subventionen, um ihren Umweltauswirkungen Rechnung zu tragen, wobei die besonderen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Entwicklungsländer in vollem Umfang berücksichtigt und die möglichen nachteiligen Auswirkungen auf ihre Entwicklung in einer die Armen und die betroffenen Gemeinwesen schützenden Weise so gering wie möglich gehalten werden

Aspekte und Recherche-Ideen zu SDG 12 – „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“:

  • Was und wer ist fair?
  • Woran erkennen KonsumentInnen, was bio, was fair produziert ist?
  • Ist bio gleich fair, ist fair gleich bio?
  • Fair, bio, regional: Marketing Gag oder essentielle Strategie einer nachhaltigen Wirtschaft?
  • Welche Gütesiegel gibt es, welche bedeuten was?
  • Macht es wirklich einen Unterschied, was und wo ich kaufe?
  • Werden teure Produkte tendenziell eher ökofair produziert als billige?
  • Ist Konsumverzicht eine Lösung?
  • Leihen und Reparieren statt Konsumieren, wie geht das?
  • Wo kann ich mich informieren?
  • Wo kann ich mit gutem Gewissen einkaufen? …

Für den Überblick:

  • Weltsichten 3/2019 der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit: Fairer Konsum – Kaufen mit Köpfchen: https://www.entwicklung.at/weltnachrichten/#!/
  • Südwind-Magazin Juli/August 2019: Dossier: Wegwerfgesellschaft: https://www.suedwind-magazin.at/wegwerfgesellschaft
  • Südwind-Magazin Jänner/Februar 2019: Dossier: Vom Wachstumswahn zum solidarischen Leben: https://www.suedwind-magazin.at/vom-wachstumswahn-zum-solidarischen-leben
  • Aktualisierte Neuauflage: Martina Hahn und Frank Hermann: Fair einkaufen – aber wie?Das Handbuch für fairen Konsum (Brandes & Apsel, Frankfurt/Main, aktualisierte Neuauflage 2019; 429 Seiten). Ein Wegweiser durch den Einkaufsdschungel – mit vielen Adressen – von der Ananas über Bälle, Holz bis Zucker und  Christbäumen.
  • Wolfgang König: Geschichte der Wegwerfgesellschaft. Die Kehrseite des Konsums. (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019). Der Autor zeigt, wie die Wirtschaft und die Konsumenten gemeinsam das Wegwerfen zur Routine gemacht haben – und diskutiert Möglichkeiten, die Wegwerfgesellschaft zu überwinden.
  • Susanne Wolf, Verein für Konsumenteninformation (Hrsg.): Nachhaltig Leben und Bewusst kaufen, sinnvoll verwenden, Alternativen zum Wegwerfen (Wien 2013) und Nachhaltig Leben mit Kindern (Wien 2016). Nachschlagewerk mit Anregungen für gesünderen, ressourcenschonenden, fairen Konsum von Lebensmitteln, Wohnen, Freizeit, Kleidung, Schuhen, elektronischen Geräte, Reisen, Spielsachen.

Zum Nachfragen: ExpertInnen zu Produktionsbedingungen und Fairem Handel:

  • Clean Clothes Kampagne: https://cleanclothes.at/de Seit 30 Jahren verfolgt die Clean Clothes Kampagne das Ziel, Arbeitsrechte in der globalen Bekleidungs- und Schuhindustrie zu verbessern. Koordination der Clean Clothes Kampagne in Österreich, Gertrude Klaffenböck, gertrude.klaffenboeck@suedwind.at,
  • Make ICT – Information and Communication Technology – fair: Im Rahmen dieses Projekts geht es um eine Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen in der Produktions- und Entsorgungskette der Elektronikindustrie und menschenwürdige Lebensbedingungen für  ArbeiterInnen, die unsere Computer und Handys produzieren: https://www.suedwind.at/themen/elektronik Ansprechperson: Matthias Haberl, matthias.haberl@suedwind.at
  • FAIRTRADE verbindet KonsumentInnen, Unternehmen und Produzenten-organisationen, verändert Handel(n) durch faire Bedingungen und stärkt damit Kleinbauernfamilien sowie ArbeiterInnen in den Ländern des Globalen Südens: https://www.fairtrade.at
  • EZA – fairer Handel: Seit 1975 setzt EZA Fairer Handel eine alternative Wirtschaftsweise in die Praxis um: https://www.eza.cc

Gütesiegel und Labels im Check

Sozial fair, ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und faire Öffentliche Beschaffung


Ökofair konsumieren bzw. nicht konsumieren, sowie reparieren:

 

 

 

Österreichisches SDG-Forum 2019

Beim zweiten SDG Forum von SDG Watch Austria wird Bilanz über die Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich im abgelaufenen Jahr gezogen und über die notwendigen Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs in Österreich diskutiert.

Zeit: 29.11.2019, 09:00 – 17:00 Uhr (Registrierung: 8.00 Uhr)
Ort: Großer Festsaal, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

Geladen  sind VertreterInnen der Regierung, Verwaltung, des Parlaments sowie aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem anstehenden ersten Umsetzungsbericht Österreichs, welcher im Rahmen des High Level Political Forum (HLPF) im Juli 2020 in New York präsentiert werden wird, und eine Chance für neue Zielsetzungen in der SDG-Erreichung bildet. Eine vertiefende Auseinandersetzung zu übergreifenden Themen der Agenda 2030 wie Bildung und nachhaltige Landwirtschaft wird am Nachmittag im Rahmen von Workshops geboten.

Mehr Infos und Anmeldung;
Programm des SDG Forums 2019
Homepage des SDG Forums 2019
Anmeldung als TeilnehmerIn

Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings/Events auszurichten. SDG Watch Austria wird unterstützt von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, AG Globale Verantwortung, Koordinationsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission und EU-Umweltbüro.