Archiv der Kategorie: Interviewmöglichkeit

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PA: Elektronikindustrie: Mobile Social Congress in Barcelona findet statt

Der Kampf gegen miserable Arbeitsbedingungen wird nicht abgesagt, auch wenn der Mobile World Congress, die weltgrößte Messe der Elektronikindustrie in Barcelona,  heuer nicht stattfindet.

Südwind und seine europaweit tätige Kampagne „Make ICT fair“ setzt sein Engagement für faire Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie fort: Der „Mobile Social Congress“ beleuchtet von 24. – 26. Februar deren Schattenseiten und erarbeitet Lösungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist vor Ort in Barcelona oder via Livestream möglich.

Der „Mobile Social Congress“ wird jedes Jahr von Südwind und der katalanischen Nichtregierungsorganisation Setem als Gegenveranstaltung zur Branchenmesse organisiert. Dieser beleuchtet die katastrophalen Arbeitsbedingungen und die enorme Umweltzerstörung in der Produktionskette von Elektronikgeräten, vom Abbau der Rohstoffe bis zur Fertigung der Endgeräte.

Schattenseiten der Elektronikindustrie: Hintergrundberichte und Lösungsmöglichkeiten
ExpertInnen und Changemaker, die erfolgreich die Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch Konzerne wie etwa Apple, Samsung, Huawei und deren Zulieferbetriebe verhindern, stellen ihre schwierigen Fälle dar. Aus Österreich präsentiert die Südwind- Mitarbeiterin Isabella Szukits ihre Recherche zur prekären Situation von Frauen im informellen Bergbau in Bolivien.

Am „Mobile Social Congress“ weiterentwickelt werden Lösungsmöglichkeiten für diese Schattenseiten der glitzernden Mobilfunkwelt. Ebenso werden Strategien, um Betroffene zu schützen, mit PolitikerInnen und MenschenrechtsaktivistInnen erörtert.

Programm des „Mobile Social Congress“ – Download

Teilnahme am „Mobile Social Congress“ via Livestream:
Ankündigung über die Südwind-Website (www.suedwind.at), Facebook (@suedwind_entwicklungspolitik) und Twitter (@SuedwindAustria).

Hintergrundgespräche/Interviews mit ReferentInnen während des Kongresses können via Telefon/Skype organisiert werden.

Fotos (zur honorarfreien Verwendung in Zusammenhang mit dieser Presseaussendung und mit Nennung des Fotocredits): www.suedwind.at/pressefotos/2018/tatort-apple

Rückfragehinweis:
Matthias Haberl, Südwind – Kampagne „Make ICT fair“
matthias.haberl@suedwind.at
Mobil: +43/650/3748126

PA: Nigeria: Militär zerstört Dörfer nach Angriffen von Boko Haram

Als Antwort auf vermehrte Angriffe der bewaffneten Gruppe Boko Haram brannte das nigerianische Militär ganze Dörfer nieder und vertrieb deren EinwohnerInnen. Das zeigen aktuelle Recherchen von Amnesty International vor Ort: MitarbeiterInnen der Menschenrechtsorganisation haben u. a. mit betroffenen DorfbewohnerInnen im Bundesstaat Borno gesprochen und Satellitendaten ausgewertet.

„Die grausame Zerstörung ganzer Dörfer sollte als potentielles Kriegsverbrechen geahndet werden. Ohne zwingenden militärischen Grund wurden absichtlich Häuser zerstört und die BewohnerInnen vertrieben“, sagt Osai Ojigho, Direktor von Amnesty International Nigeria.
Seit Beginn des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts im Nordosten des Landes hat Amnesty International immer wieder derartige Vergehen und schwere Menschenrechtsverletzungen seitens des Militärs dokumentiert. „Die nigerianische Regierung darf diese Vergehen nicht unter den Teppich kehren. Sie müssen untersucht und mutmaßliche Verbrecher*innen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierung muss sicherstellen, dass es keine weiteren Angriffe des Militärs auf die Zivilbevölkerung gibt“, sagt Osai Ojigho. Neben der Zerstörung der Dörfer nahmen Militärstreitkräfte willkürlich sechs vertriebene Männer fest. Die Männer wurden nahezu einen Monat lang in Isolationshaft gefangen gehalten und misshandelt, bevor sie am 30. Jänner 2020 wieder freigelassen wurden.

Gesetzeswidrige Taktiken
Seit Dezember 2019 führte Boko Haram verstärkt Angriffe im Nordosten Nigerias aus; besonders entlang der wichtigen Straße zwischen Maiduguri und Damaturu, den Hauptstädten der Bundesstaaten Borno und Yobe. Recherchen von Amnesty International in Borno bestätigten, dass das nigerianische Militär als Reaktion auf die Angriffe zu ungesetzlichen Maßnahmen greift, die schreckliche Folgen für die Zivilbevölkerung haben und Kriegsverbrechen gleichkommen.
Amnesty International sprach mit 12 Frauen und Männern, die am 3. und 4. Jänner 2020 aus ihren Häuser in drei verschiedenen Dörfern nahe der Straße zwischen Maiduguri und Damaturu (zwischen Jakana und Mainok im Staat Borno) fliehen mussten. Die Organisation analysierte auch Daten der Satellitenfernerkundung und konnten so drei Brände lokalisieren, die am und um den 3. Jänner aktiv waren. Satellitenbilder von Bukarti, Ngariri und Matiri zeigten, dass nahezu alle Gebäude der Dörfer zerstört worden waren. Bilddaten zeigten auch, dass auch Nachbardörfer von den Bränden in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
„Sie sagen, sie hätten uns vor Boko Haram gerettet, aber das ist eine Lüge“
Medien gaben Aussagen des nigerianischen Militärs wieder und bestätigten, dass Soldaten der Brigaden 5 und 29 gemeinsam mit dem Spezialeinheiten-Bataillon 2 die Einsätze zwischen Jakana und Mainok am 3. Jänner ausführten. Die Militärstreitkräfte gaben an, sie hätten sechs „Verdächtige“ festgenommen und „461 Gefangene von Boko Haram“ aus einigen Dörfern, einschließlich Bukarti und Matiri „befreit“.
ZeugInnen, die von Amnesty International befragte wurden, gaben an, Boko Haram sei nicht in ihren Dörfern gewesen. Sie sagten, dass sie sich deutlich sicherer in ihren Dörfern gefühlt hätten als in dem Lager für Binnenvertrieben, wohin sie das Militär gebracht hatte.
„Sie sagen, sie hätten uns vor Boko Haram gerettet, aber das ist eine Lüge“, sagte ein etwa 65-jähriger Mann. „Boko Haram kommt nicht in unser Dorf.“
„Wir halten in unserem Dorf Tiere und lagern Erntevorräte. Wenn uns Boko Haram bereits einen Besuch abgestattet hätte, denkt ihr nicht, sie hätten das alles mitgenommen?“, sagte eine ältere Dame aus Bukarti. „Die Jungs [von Boko Haram] haben kein Interesse an uns.“
Einige BewohnerInnen der Dörfer Bukarti und Ngariri sagten, ihr Dorf liege so nahe an der Hauptstraße, dass es für Boko Haram undenkbar sei, sich hier niederzulassen. Sie sagten, dass nigerianische Soldaten häufig in die Gegend ihrer Dörfer kamen und oft mit den Entscheidungsträger*innen im Dorf sprechen würden. Vier Zeugen gaben Amnesty International gegenüber an, dass nigerianische Soldaten gestellte Fotos der Dorfbewohner*innen verbreitet hätten. Diese zeigten, wie diese auf Militärlastwägen zugingen und sollten den Anschein erwecken, das Militär habe sie „gerettet“.

Vermehrte Angriffe von Boko Haram
Die Militäroperationen finden speziell in den Gebieten entlang der Straße zwischen Maiduguri und Damaturu statt. Dort hat es auch eine Zunahme der Angriffe von Boko-Haram gegeben: Bei ihrem tödlichsten Angriff seit Jahresbeginn soll die bewaffnete Gruppe am 10. Februar in der Nähe des Dorfes Auno 30 Autofahrer*innen getötet haben. Es war der sechste Angriff der bewaffneten Gruppe auf Auno innerhalb von zehn Monaten. Er zeigt das menschenverachtende Vorgehen von Boko Haram sowie die zunehmende Gefahr für die Zivilbevölkerung entlang dieser lebenswichtigen Route, die den Bundesstaat Borno mit dem Rest Nigerias verbindet.

Bei Fragen oder zur Vermittlung von Interviews:
Amnesty International Österreich
Presseteam
Lerchenfelder Gürtel 43/4/3, 1160 Wien
T: +43 664 2359138 / +43 664 4001056
presse@amnesty.at

 

Pressemitteilung: DIGITAL. NACHHALTIG. SOZIAL. World Summit Awards

Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind bekannt, doch wie kann die rasche technologische Entwicklung genutzt werden, um die globalen Entwicklungsziele (UN SDGs) umzusetzen? Und wie lässt sich herausfinden, wer weltweit bereits nachhaltige Veränderungen herbeiführt? Beim WSA Global Congress präsentieren 45 Social-Tech-Unternehmer ihre kreativen und innovativen Lösungen zur Erreichung der UN-SDGs. Internationale Start-ups, Social Entrepreneurs und SprecherInnen aus über 120 Ländern werden sich in dem interaktiven Programm mit heimischen Unternehmern und VertreterInnen aus Politik, Privatwirtschaft, Universitäten und Start-Up Community zu den Themenschwerpunkten „Female Entrepreneurship“ und „Technologie und Ethik“ austauschen.

Unter den diesjährigen SprecherInnen finden sich:

Wann? 9. -11. März, 2020
Wo? Erste Bank Campus, Wien
Mehr Information:
https://www.worldsummitawards.org/wsa-global-congress-2020-vienna/

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) fordern das weltweite Handeln in drei Hauptthemen bis 2030: Armut, den Klimawandel und die Bekämpfung von Ungerechtigkeit und Ungleichheit. IKT ist ein wesentlicher Bestandteil nahezu aller Aspekte unseres Lebens geworden, die Digitalisierung macht das moderne Leben bequemer und effizienter. Die kreative und adäquate Nutzung von IKT hat aber auch das Potential, einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der 17 SDGs zu leisten.

Beim WSA Global Congress am Erste Campus in Wien werden konkrete digitale Lösungen präsentiert, die bereits zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Junge Social Entrepreneurs aus allen Teilen der Welt zeigen, wie sie globale Klüfte verringern – in den Bereichen Klimaschutz, Bildung, Gesundheit oder Geschlechtergleichstellung.

Sei es Ecosia aus Deutschland – die erste ökologischen Suchmaschine, die Bäume für Suchanfragen pflanzt, oder Mapalytics aus Pakistan, eine Lösung, die historische Stätten durch fotorealistische 3D-Modelle für alle zugänglich macht. Kea Medicals aus Benin haben einen digitalen medizinischen Fingerabdruck entwickelt, um sicherzustellen, dass die richtigen Patienteninformationen rechtzeitig verfügbar sind und Sekura aus Israel ermöglicht Frauen, sich gegenseitig die sichersten Heimwege mitzuteilen.

Die 45 social Techpreneurs, die aus über 400 Nominierungen aus 182 teilnehmenden Ländern ausgezeichnet wurden, bieten einen einzigartigen Überblick, wie digitale Innovationen zur Erreichung der UN SDGs beitragen.

Darüber hinaus ist der WSA Global Congress nicht nur eine Konferenz, sondern eine Netzwerk- und Lernreise für alle Interessierten, die sich mit internationalen Changemakers und IKT-Experten treffen und sich zu den Themenschwerpunkten „Female Entrepreneurship“ und „Technologie und Ethik“ austauschen möchten.

Im Rahmenprogram des WSA Global Congress und in Partnerschaft mit der Advantage Austria werden die finalen Pitches der Africa-India Innovation Challenge stattfinden, ebenso wie bereits zum dritten Mal der Josef Umdasch Forschungspreis.

Für Ihre Akkreditierung wenden Sie sich bitte an:
Manuela Wagner
Global Community Manager, World Summit Awards
mailto: manuela@worldsummitawards.org
Tel: +43.660.630408.7
www.worldsummitawards.org
https://www.facebook.com/worldsummitawards/
www.twitter.com/WSAOffice #WSA

 

Vorankündigung: Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte in der Region Asien-Pazifik

Am Mittwoch, den 29.1.2020, veröffentlicht Amnesty International den Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte in der Region Asien-Pazifik. Der Bericht enthält eine detaillierte Analyse der Menschenrechtslage in 25 Ländern und Territorien und zeigt auf, wie sich eine neue Generation von AktivistInnen gegen brutale Repressalien, Verleumdungskampagnen in den Sozialen Medien und politische Zensur zur Wehr setzt. Unter anderem geht Amnesty dabei auf die Situation der Menschen in Hongkong ein, deren friedliche Proteste für Freiheit und Demokratie seit einem Jahr von der Polizei blutig unterdrückt werden.

Gerne werden Interviews mit  SprecherInnen vor Ort vermittelt – es finden Pressekonferenzen von Amnesty International u. a. in Bangkok, Hongkong und Seoul statt. Auf Anfrage wird  Ihnen der Bericht (unter Sperrfrist) vorab zuschickt.  Schicken Sie bitte dazu eine kurze Nachricht an presse@amnesty.at

Bitte beachten Sie, dass alle Inhalte des Berichts ausnahmslos bis Mittwoch, 29. Jänner, 17:01 MEZ gesperrt sind.

Kontakt:
Martina Powell
Amnesty International Österreich
Medien & Kommunikation
Lerchenfeldergürtel 43/4/3, 1160 Wien
Mobil +43-664-235-91-38
@MartinaVPowell
www.amnesty.at

Podiumsdikussion: ‚Alle heißt alle!‘ Aktuelle soziale Kämpfe im Irak und dem Libanon

Nur wenige Jahre nach dem so genannten ‚Arabischen Frühling‘, mitten in den Kriegszonen dieser Weltregion,  haben Hunderttausende wieder begonnen, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Eine ExpertInnenrunde diskutiert am 20. Jänner 2020 die Ziele der neuen Protestbewegung und andere Fragen.

Termin und Ort
Montag, 20. Jänner 2020
19:00 – 21:00 Uhr
Hauptbücherei – Am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Hintergrund
Unter dem Slogan ‚Alle heißt alle!‘ haben sich neue Protestbewegungen im Irak und dem Libanon formiert, um grundlegende Rechte einzufordern. Sie fordern damit die politischen Eliten von Regimen heraus, in denen politische Machtpositionen bisher konfessionell aufgeteilt wurden.

Während im Libanon die politischen Machtverhältnisse in einem seit mehr als 30 Jahren währenden konfessionellen System verankert sind, wurde im Irak das gegenwärtige politische System erst nach der US-geführten Invasion von 2003 etabliert. Beiden gemeinsam ist eine neoliberale Wirtschaftspolitik, die grassierende Korruption und klientelistische politische Strukturen begünstigt und zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten geführt hat. Zugleich liegen beide Länder in einem geopolitischen Spannungsfeld, innerhalb dessen die brutalen Kriege in Syrien und dem Jemen zu einer vermeintlichen Normalität geworden sind.

Umso erstaunlicher erscheint es nun, dass nur wenige Jahre nach dem so genannten ‚Arabischen Frühling‘, mitten in den Kriegszonen dieser Weltregion,  Hunderttausende wieder begonnen haben, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Was sind die Ziele dieser neuen Protestbewegungen? Aus welchen Teilen der jeweiligen Gesellschaften setzen sie sich zusammen? Wie sehr strahlen sie auf den gesamten arabischen Raum aus? Wie wurden die Erfahrungen der Revolten von 2011 verarbeitet? Wie reagieren die jeweiligen politischen Eliten aber auch eine so genannte westliche Staatengemeinschaft auf die Proteste? Was kann Solidarität mit den Protesten von Europa aus bedeuten?

Am Podium
Janan Aljabiri
ist irakische Feministin und seit 2012 Vorsitzende der Kurdish and Middle Eastern Women’s Organization in Großbritannien. Derzeit vertritt sie auch die International Federation of Iraqi Refugee im Irak. Von 2014-2016 koordinierte sie das Isington Refugee Forum.
Janan Aljabiri promovierte an der University of Bath in Sozial- und Politikwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialpolitik und Nichtregierungsorganisationen im Irak und dem Nahen Osten, sektiererische Gewalt, schiitische politische Parteien und Milizen sowie die irakische Arbeiterbewegung. Zurzeit arbeitet sie an einem Buch zu Sozialpolitik im Nahen Osten.

Lara Bitar
ist Gründungsherausgeberin von The Public Source, einer unabhängigen Medienorganisation mit Sitz in Beirut, die sich auf investigativen Journalismus spezialisiert hat. Sie lebt und arbeitet in Beirut als Forscherin, Nachrichtenproduzentin und Autorin.
In den letzten zehn Jahren übernahm sie verschiedene redaktionelle Führungspositionen im Digital-, Rundfunk- und Print-Journalismus. Ihre Medienpraxis basiert auf einem tiefen Ortsbezug – einem geografischen Imperativ -, der marginalisierte Gemeinschaften zentriert und ihre Kämpfe mit einem breiteren Rahmen verbindet.
Bitar schreibt über Mediengerechtigkeit, feministische und queere Zukünfte, Geschichten von Agitation und Überwachungsstaat und dokumentiert soziale Bewegungen an der Basis. Ihre aktuellen Forschungsinteressen umfassen Archive des/als Widerstandes und die Rolle von Protestgedächtnissen.

Schluwa Sama
ist irakisch kurdische Schriftstellerin und Doktorandin an der University of Exeter, Großbritannien. Ihre Arbeitsschwerpunkte konzentrieren sich auf die politische Ökonomie des Irak und Kurdistans und den ländlichen Raum. Zu ihren Veröffentlichungen zählen auf opendemocracy.net „The proud neoliberalisation of Iraqi-Kurdistan“ und bei der Rosa Luxemburg Stiftung „Nach dem Referendum in Irakisch-Kurdistan“ und „Wir würden sterben, wenn wir nur von der Landwirtschaft leben müssten“. Aktuell hat Schluwa Sama einen Beitrag über die Selbstorganisation innerhalb der irakischen Oktoberrevolution vom Tahrir-Platz in Bagdad mitverfasst „A country is in the making: report from Baghdad’s occupied Tahrir square“ und „Irak: Ein Land erschafft sich neu“.

Helmut Krieger
ist Sozialwissenschafter, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Senior Lecturer am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien sowie Konsulent des VIDC. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Entwicklungspolitiken in Kriegszonen, der Antagonismus Israel-Palästina, Bewegungen des politischen Islam in der arabischen Welt, kritische Staatstheorien und postkoloniale Theoriebildung. Aktuelle Veröffentlichungen sind unter anderem die Ausätze „Globale Ungleichheit und die Debatte um imperiale Herrschaft“ (2019) sowie „Nicht zu verwischende Spuren. Zur Dialektik von Revolution und Konterrevolution in der arabischen Welt“ (2017).
Des Weiteren ist er Leiter des von der ADA geförderten Forschungsprojekts „Knowledge Production in Times of Flight and War – Developing Common Grounds for Research in/on Syria (KnowWar)“, einer Kooperation zwischen der Universität Wien, dem Syrian Center for Policy Research, der Birzeit University in der West Bank, der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt und Mousawat, Beirut.

Magda Seewald
ist seit 2005 Projektreferentin am VIDC mit einem regionalen Fokus auf die arabische Region, insbesondere Palästina. Zudem koordiniert sie die VIDC-Reihe zu den Umbrüchen in der arabischen Welt. Als eine der Genderreferentinnen am VIDC betreut sie den Bereich Gendersensibilisierung von Männern und koordiniert das EU AMIF Projekt WANNE – We All Nee New Engagement. Magda Seewald ist eine der Mitbegründer*innen des Netzwerks „REloading Feminismus“. Ihre letzte Veröffentlichung als Mitherausgeberin ist der Sammelband „Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt“ (2017, gemeinsam mit Helmut Krieger und VIDC).

Um Anmeldung unter folgenden Link wird gebeten: Anmeldung 

Interviewmöglichkeit: Flutra Gorana (Libanon) zu Bildung in Krisengebieten durch Technologie

264 Millionen Kinder weltweit haben derzeit keinen Zugang zu (Basis-)Bildung. Doch diese ist Grundstein für ein gutes Leben. Die Organisation War Child arbeitet in fragilen Staaten und in Kriegsgebieten (Libanon, Jemen, Sudan, Jordanien) mit Kindern und Jugendlichen. Dabei setzen sie auf Technologie: mit einem speziellen Lernprogramm und Tablets wird medienpädagogisch an die Basisbildung in Flüchtlingsunterkünften herangegangen. Die Struktur eines täglichen Schulbesuchs bietet Halt in einer unsicheren und zerstörten Umgebung.

Am 27. November steht ist Flutra Gorana, Senior Programme Manager bei War Child Libanon für Einzelinterviews zur Verfügung. Das Interview wird auf Englisch (ohne Übersetzung) in der Laudongasse 40, 1080 Wien bzw. auf Wunsch in Ihren Räumlichkeiten stattfinden.

Flutra Gorana ist als Rednerin bei der Entwicklungspolitischen Tagung der Stadt Wien zum Thema Nachhaltige Entwicklung braucht Bildung für ALLE, am 28. November zu Gast in Wien.

Mehr Information zur Expertin finden Sie hier.
Mehr Infos zum Programm der Tagung im Rathaus am 28.11., 16:00h – 19:30h finden Sie hier.
Veranstalter: Stadt Wien in Kooperation mit Südwind

Kontakt und Rückfragehinweis:

Olivia Tischler, Regionalstelle Wien
Tel.: 0680 21 28 112
E-Mail.: olivia.tischler@suedwind.at
www.suedwind.at

Interviewangebot: Man-Kei Tam, Geschäftsführerin von Amnesty International Hongkong

Die Situation in Hongkong eskaliert zunehmend: Nach den bisher heftigsten Konfrontationen belagerte die Polizei die Polytechnische Universität. Menschen, die versuchen, das Gebäude zu verlassen, wurden mit Gummigeschoßen und Tränengas zurückgedrängt.

Es liegt in der Verantwortung der Polizei, die Situation zu deeskalieren. Doch anstatt verletzten DemonstrantInnen zu helfen, verhaften sie ÄrztInnen, die versuchen, Verwundete zu behandeln. Unten finden Sie das vollständige Statement von Amnesty International auf Englisch.

Man-Kei Tam, Geschäftsführerin von Amnesty International Hongkong, steht vor Ort für Interviews zu den aktuellen Entwicklungen zur Verfügung.
Kontakt zu Amnesty International Österreich für die Interviewvermittlung:
presse@amnesty.at

AMNESTY INTERNATIONAL
QUOTE

18 November 2019

 Hong Kong: Police must defuse campus standoff to avoid more tragedy

Following the most violent confrontations of the Hong Kong protests so far during a police siege at the Hong Kong Polytechnic University, the Director of Amnesty International Hong Kong Man-Kei Tam said:

“By laying siege to Polytechnic University and firing tear gas and rubber bullets at people trying to flee, the Hong Kong Police are yet again fanning the flames of violence when they should be trying to defuse it.

“It is the police’s responsibility to de-escalate this situation, but instead of assisting injured protesters trapped at the University they are unlawfully arresting the medics attempting to treat the wounded.

“The increasingly violent nature of the Hong Kong protests and the resultant injuries to bystanders and others is alarming, but the heavy-handed police response to largely peaceful demonstrations over the past months is the main cause of this escalation. Their threat today that protesters could face live ammunition is a further aggressive move that heightens the risk of tragedy on the streets.

“At a time when Hong Kong needs level-headedness and humanity from those in power, it is instead getting tear gas, beatings and threats of lethal force.”

Background

Since Sunday, the police have laid siege to the Hong Kong Polytechnic University campus in an ongoing standoff. They have deployed tear gas and water cannon, including in an apparent attempt to keep people from leaving the scene, while protesters have retaliated with petrol bombs.

The Hong Kong Polytechnic University Students’ Union has said hundreds of protesters, volunteer medics, journalists and social workers are still on campus, many of them injured. The police have rounded up medical volunteers and reporters attempting to leave campus and reportedly arrested more than 100 people in the neighbourhood.

In the early hours of Monday morning, a police spokesman said in a Facebook Live post that protesters using lethal weapons to attack officers could possibly face live bullets in response. According to media reports, the police have since fired warning shots.

Amnesty International has called for an independent and effective investigation into the use of force by the police since the start of large-scale anti-Extradition Bill protests in April. This includes excessive use of force by police in the largely peaceful protest on 12 June and allegations of torture and other ill-treatment in detention.

 

 

Aviso PK: NGOs zu Kurswechsel in Österreichs Entwicklungspolitik

Klimakrise, Konflikte, Armut und Hunger gehören zu den großen Herausforderungen weltweit. 3,4 Milliarden Menschen leben unter der Armutsgrenze, die Zahl der Hungernden steigt wieder. Über 800 Millionen Menschen hungern derzeit, alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Unterernährung. Nachhaltige Entwicklung, die ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten ermöglicht, ist dringender denn je nötig. Schon im Interesse Österreichs sollte die kommende Regierung in ihrem Regierungsprogramm diese globale Dimension stärker berücksichtigen. ExpertInnen präsentieren zentrale Punkte für einen notwendigen Kurswechsel in Österreichs Entwicklungspolitik.

Aus diesem Anlass lädt die Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe MedienvertreterInnen zu einer Pressekonferenz am Montag, den 18.11. von 10 bis 11:30 Uhr, in den  Presseclub Concordia.

Am Podium:
Sebastian Corti, Geschäftsführer World Vision Österreich
Reinhard Heiserer, Geschäftsführer Jugend Eine Welt
Andreas Knapp, Generalsekretär Internationale Programme Caritas Österreich
Michael Opriesnig, Generalsekretär Österreichisches Rotes Kreuz
Sabine Prenn, Geschäftsführerin Licht für die Welt
Annelies Vilim, Geschäftsführerin AG Globale Verantwortung

Mittwoch, 18.11.2029 von 10 bis 11:30 Uhr
Ort: Saal des Presseclubs Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

PK/FOTO- und VIDEOTERMIN (bitte um kurze Anmeldung unter 0699/17 20 42 07)

Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel.: +43 1 522 44 22 – 15
www.globaleverantwortung.at
www.facebook.com/globaleverantwortung

Interviewmöglichkeit und Diskussion anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit 

Das Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), „weltumspannend arbeiten“, das Internationale Referat des ÖGB sowie der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) laden am 7. Oktober laden am 7. Oktober zu Interviews mit zwei Gästen aus Zimbabwe und Kenia:

Lorraine Sibanda (Chamber of Informal Economy Associations, StreetNet International, Simbabwe) spricht über den Kampf um rechtliche Anerkennung der Straßenverkäuferinnen und Aufbau von „Gewerkschaften“ der informellen Arbeiter*innen

Teresa Wabuko (Dienstleistungsgewerkschaft KUDHEIRA, Kenia) spricht über die soziale Lage von Hotel-, Haushalts- und Krankenhausangestellten und deren Beweggründe für Migration

ZEIT: Montag, 7.10.2019 | 10.00 bis 12.00 Uhr (pro Interview sind max. 30 Minuten vorgesehen)
ORT: VIDC | Möllwaldplatz 5/3 | 1040 Wien | Lageplan
Sprache: Englisch

Bei Interesse bitte um Terminvereinbarung bei Martina Neuwirth, Email: neuwirth@vidc.org, Tel. 01 7133594 67 und 0664 5206878.

Hintergrund
In Afrika arbeiten 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten in der informellen Wirtschaft. Typische Sektoren sind Haushalts- oder Pflegearbeit, Straßenhandel, Gastronomie, Transport und die Landwirtschaft. Zentrale Merkmale der informellen Wirtschaft sind Beschäftigungsverhältnisse ohne Arbeitsvertrag, ohne ausreichende soziale Absicherung, ohne Krankengeld, ohne Urlaub oder ohne gewerkschaftliche Vertretung. Lange Zeit wurde die informelle Wirtschaft als ein vorübergehendes Phänomen auf dem Weg zur Industrialisierung gesehen. Mittlerweile wächst der Anteil von informeller Arbeit wieder, wovon insbesondere Frauen betroffen sind.

Lorraine Sibanda und Teresa Wabuko erklären die strukturellen Hintergründe informeller Beschäftigung, warum Frauen stärker von informeller Arbeit betroffen sind und was das für sie und ihre Familien bedeutet. Sie erläutern aber auch die Erfolge der bisherigen Kämpfe der Gewerkschaften und Initiativen der Straßenarbeiter*innen um existenzsichernde Mindestlöhne und soziale und gesundheitliche Absicherung.

Diskussion: „Unerhört? Frauen und ihre Kämpfe in Afrikas informeller Wirtschaft“
Um 19 Uhr gibt es Vorträge und eine  Diskussion , u.a. mit Lorraine Sibanda und Theresa Wabuko, im ÖGB Veranstaltungszentrum Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien.
Mehr Infos: http://www.vidc.org/themen/afrika/unerhoert-frauenkaempfe-afrika/
Bitte um Anmeldung per Mail an Franz Schmidjell (schmidjell@vidc.at).

 

AVISO: SDG Flashmob

Am 25. September 2019 ist der internationale Aktionstag für die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Während in New York ein hochrangig besetzter SDG-Gipfel stattfindet, wird SDG Watch Austria um 15.30 Uhr ein öffentliches Zeichen setzen und einen Flashmob am Stephansplatz unter dem Motto „Keine Zeit für Stillstand! Gemeinsam für ein gutes Leben für alle“ veranstalten.

Am 25. September ist es vier Jahre her, dass die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Agenda ist ein Aktionsplan für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Welt. Kein Land ist auf dem Weg, die Ziele zu erreichen, Österreich zählt in Europa trotz guter Ausgangslage zu den Schlusslichtern bei proaktiven Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030. Aus diesem Grund ruft SDG Watch Austria zum SDG-Flashmob auf und lädt MedienvertreterInnen dazu ein.
Datum: 25.09.2019, 15:30 Uhr
Ort: Stephansplatz, Nähe Virgilkapelle, 1010 Wien

FOTO- und KAMERATERMIN, mit der Bitte um formlose Anmeldung (auch zwecks Interviews) bei Wolfgang Marks unter 0699/17204207.

Über SDG Watch Austria
SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von mehr als 160 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein.