Archiv der Kategorie: soziale Verantwortung

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Online-Pressegespräch: Erwartungen an die COP29

Allianz für Klimagerechtigkeit fordert Fortschritte bei Klimafinanzierung präsentiert ihre Forderungen an die Weltklimakonferenz.

Wie kann eine gerechte Klimafinanzierung funktionieren? Welche konkreten Maßnahmen braucht es auf der kommenden Weltklimakonferenz (COP29) in Baku, um die Erderhitzung einzudämmen, die Folgen abzufedern und dabei die Menschenrechte zu wahren? Zu diesen und weiteren Fragen lädt die Allianz für Klimagerechtigkeit zum Online-Pressegespräch.

Gast-Speaker Simon Bukenya von der Alliance for Food Sovereignity in Africa gibt einen besonderen Einblick in die Herausforderungen der Klimawandelanpassung in Uganda und beleuchtet mögliche Lösungsstrategien.

Wann: 30. Oktober 2024, 10:00 Uhr
Wo: Zoom // https://us02web.zoom.us/j/89652314076, Meeting-ID: 896 5231 4076

Ihre Gesprächpartner:innen

  • Maria Hammer, Südwind
  • Simon Bukenya, Alliance for Food Sovereignity in Africa
  • Martin Krenn, KOO – Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission
  • Reinhard Uhrig, WWF Österreich

Moderation: Stefanie Marek, Südwind
Das Pressegespräch wird auf Deutsch und Englisch geführt.


Über die Allianz für Klimagerechtigkeit
Die Allianz für Klimagerechtigkeit ist ein Netzwerk unabhängiger, zivilgesellschaftlicher Organisationen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Umweltschutz und Soziales. Sie setzt sich für wirksamen Klimaschutz in Österreich und für internationale Klimagerechtigkeit ein und will Bewusstsein für die Wechselwirkungen zwischen Klimakrise und zukunftsfähiger Entwicklung in der breiten Öffentlichkeit, in der Politik und Verwaltung sowie bei Meinungsbildner:innen und Entscheidungstragenden schaffen.

Bitte um Anmeldung zum Pressegespräch unter presse@suedwind.at
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleitung Südwind
Tel.: 0650 96 77577
E-Mail: vincent.sufiyan@suedwind.at

SDG 10 – Ungleichheit in und zwischen den Ländern verringern

Warum ist Ungleichheit eines der größten Probleme unserer Zeit? Die Rechercheliste gibt einen Überblick über das Thema und Zusammenhänge, liefert Links zu aufbereiteten Daten und aktuellen Berichten und stellt Expert:innen und Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor.

Hohe Ungleichheit hemmt die Chancen von Menschen auf ein gutes Leben. Das SDG 10 umfasst die verschiedensten Lebensbereiche: Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wirtschaft und Politik. Ungleichheit zu verringern klingt zunächst sehr abstrakt. Konkreter wird dieses Problem in den Geschichten von Menschen. Denn es sind keine Einzelschicksale – die Ungleichheit hat System. Wenn etwa geschiedene Frauen doppelt so häufig von Armut betroffen sind wie geschiedene Männer oder Vermögen hauptsächlich von Männern an Männer weitergegeben wird. Ungleichheit hat viele Gesichter.

Wenn die Welt ein Dorf mit 100 Menschen wäre, dann wäre 1 von 5 Personen im Dorf bereits ungerecht behandelt worden. Zu den häufigsten Gründen für Diskriminierung gehört Ungleichbehandlung, die auf Faktoren wie Ethnizität, Hautfarbe oder Sprache beruht. Frauen erfahren mehr als doppelt so häufig wie Männer aufgrund ihres Geschlechts eine nachteilige Behandlung. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede können sich mit anderen Arten der Diskriminierung überschneiden, wie etwa Hautfarbe oder eine Behinderung. Der Begriff Intersektionalität beschreibt diese Situation, wenn mehrere Diskriminierungen zusammenwirken, also etwa bei einer Frau, die von Sexismus und Rassismus betroffen ist.

Vollständiger Text der Agenda 2030: ar70001.pdf (un.org)

Ziel 10 mit seinen Unterzielen: https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/weniger-ungleichheiten/

Good to know – Infografiken und Infos auf einen Blick

Das Institute for Policy Studies, unter der Leitung von Sarah Anderson, stellt auf der Website Inequality.org Infos über Ungleichheit für Journalist:innen und politische Entscheidungsträger:innen zusammen.

Das Projekt Our World in Data stellt Daten und Visualisierungen zu Ungleichheit zusammen, wie Daten zum Gini-Koeffizienten. Dieser wird auch Gini-Index genannt und ist ein statistisches Maß für die Ungleichverteilungen. Die Ungleichheit wird auf einer Skala von 0 bis 1 gemessen. Höhere Werte weisen auf eine höhere Ungleichheit hin.

Die Statistik Austria Broschüre zum Monitoring der Agenda 2030 liefert Hauptaussagen auf einen Blick für die Jahre 2010 – 2022. Hier die Infografiken zu den 17 Ziele.

Der Gender Development Index (GDI) der Vereinten Nationen misst geschlechtsspezifische Ungleichheit in drei Dimensionen der menschlichen Entwicklung: Gesundheit, Bildung und Einkommen. Die interaktive Grafik macht es möglich diese Dimensionen innerhalb eines Landes und zwischen Ländern zu vergleichen.

Die Weltbank hat 2023 die wachsende Ungleichheit in 9 Graphiken zusammengefasst: 2023 in Nine Charts: A Growing Inequality

Aspekte & Fragestellungen rund um SDG 10

Dimensionen wachsender Ungleichheit

  • Die wirtschaftliche Dimension – Wer profitiert vom Wachstum?
  • Die soziale Dimension – Wer hat Zugang zu Ressourcen, zu staatlichen Basisdienstleistungen?
  • Die ökologische Dimension – Wie wirken sich Klimawandel und Biodiversitätsverlust auf Gesundheit, Ernährung und Produktivität aus?

Mehr Infos dazu in Broschüre Weniger Ungleichheit (bmz.de)

Messung der Indikatoren zum Ziel 10 in Österreich: Ziel 10: Weniger Ungleichheiten – STATISTIK AUSTRIA – Die Informationsmanager

Wirtschaftswachstum allein führt nicht zwangsläufig zu weniger Ungleichheit. Wie kann Wirtschaft inklusiver gestaltet werden?

  • Angepasste Steuer- und Haushaltspolitik
  • Bekämpfung von Korruption und Steuervermeidung

Mehr Infos dazu im Video der Veranstaltung der Arbeiterkammer mit Ökonom Zucman im Sommer 2024 über den Global Tax Evasion Report 2024: https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/wirtschaft/verteilungsgerechtigkeit/Zucman.html

Sowie eine Zusammenfassung der Inhalte auf Deutsch: ExecutiveSummary_German.pdf

Weiterführende Infos

Der UBS Global Wealth Report 2024 zeigt auf, wie viel Vermögen vererbt wird: Es wird erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten rund 83 Billionen USD vererbt werden. Das entspricht in etwa dem Wert der gesamten Wirtschaftstätigkeit der Weltwirtschaft in einem einzigen Jahr. Global Wealth Report 2024: Vermögenswachstum von 4,2% gleicht Einbruch von 2022 aus | UBS Globale Themen

Wie reich die reichsten Menschen wirklich sind, liegt im Dunkeln. In seinem Bericht (2024) erklärt der Ökonom Gabriel Zucman, wie Personen mit hohem Vermögen Steuern ausweichen und welche Vorteile eine international koordinierte Vermögenssteuer hat. Eine globale Mindeststeuer von 2 Prozent hätte einen direkten Einfluss auf die Staatseinnahmen und könnte in Bildung, Gesundheit, die Energiewende und den Klimaschutz investiert werden. https://gabriel-zucman.eu/files/report-g20.pdf 

Das Bündnis Entwicklung Hilft hat mit dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum den Weltrisikobericht 2024 veröffentlicht. Die Krisen werden komplexer und sind zunehmend verknüpft. Länder in Asien und Amerika sind von Katastrophen besonders gefährdet. Der Abbau von Armut ist das wichtigste Werkzeug im Umgang mit Umweltkatastrophen. „Ein starkes soziales Sicherungssystem erhöht die Widerstandsfähigkeit aller gesellschaftlichen Gruppen gegenüber Schocks“, so der Bericht. WeltRisikoBericht 2024 – Welthungerhilfe

Expert:innen aus der Wissenschaft

Lena Detlefsen ist Postdoktorandin am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Bereiche: Verhaltensökonomie und Migrationsökonomie. Ihre Themenschwerpunkte sind: Chancengleichheit, Migration. Derzeit untersucht sie in einem Projekt am Beispiel von Senegal, welchen Einfluss der Klimawandel auf Einstellungen zur Migration und tatsächliche Migrationsentscheidungen hat.

Felix Dorn PhD ist Universitätsassistent (Post-Doc) am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind soziale Ungleichheiten und sozial-ökologische Konflikte. Seine Beiträge für den Wissenstransfer umfassen mehrere Fotoserien, Artikel und einen Dokumentarfilm zu Lithium und anderen Rohstoffen.

Dr. Karin Heitzmann ist Sozioökonomin und leitet das Forschungsinstituts Economics of Inequality (INEQ) an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Ihre Schwerpunkte sind Armut und Ungleichheitsforschung. Weitere Infos zu INEQ und Kurzbiographien der wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des Instituts sind im Jahresbericht: INEQ_Jahresbericht_2022_2023.pdf

Hans Holzinger ist Wirtschafts- und Sozialgeograf und war 30 Jahre an der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen als wissenschaftlicher Mitarbeiter. In seinem neuen Buch: Wirtschaftswende. Transformationsansätze und neue ökonomische Konzepte im Vergleich (2024) zeigt er, dass ein anderes Wirtschaften nötig und auch möglich ist.

Dr. Matthias Schnetzer ist Ökonom der Arbeiterkammer und Lektor für Wirtschaftspolitik an der WU, er ist spezialisiert auf Verteilungsfragen zu Einkommen und Vermögen. Hier eine Übersicht seiner Publikationen.

Die Demographin Anna Matysiak untersucht, was die Einkommensungleichheit für die Gründung von Familien bedeutet. Die steigende Ungleichheit führt dazu, dass Menschen mit höherer formaler Bildung mit höherer Wahrscheinlichkeit Familien gründen, als weniger gebildeten Bürger:innen.

Organisationen

Attac ist eine globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation. Ziel der Organisation ist die Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der Bürger:innen. Lisa Mittendrein ist Sozioökonomin und Sprecherin von Attac Österreich.

Oxfam ist ein internationaler Verbund verschiedener Entwicklungsorganisationen. Max Lawson ist Leiter für Ungleichheitspolitik bei Oxfam International in Großbritannien und wird als Vortragender bei der EZA-Tagung der Stadt Wien eine Keynote halten (siehe Termine). 2024 hat Oxfam einen neuen Bericht über Ungleichheit auf Deutsch herausgebracht: Bericht zur sozialen Ungleichheit 2024: Inequality Inc.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine UN-Sonderorganisation. Die ILO hat im September in den globalen Arbeitsmarkttrends wachsende Ungleichheit festgestellt, da ein großer Teil der Jugendlichen weder Arbeit noch Bildung oder Ausbildung hat. Hier der Link zum Bericht: https://www.ilo.org/resource/news/global-labour-income-share-declines-putting-upward-pressure-inequality-sdg

Die UNI Global Gewerkschaft arbeitete mit Arbeitnehmer:innen aus über 150 verschiedenen Ländern zusammen, um bessere Arbeitsplätze und ein besseres Leben zu erreichen. Mit der Kampagne UNI Chancengleichheit sollen Gewerkschaften gestärkt werden und Ungleichheiten verringert: https://uniglobalunion.org/de/about/cross-sector-groups/equal-opportunities/

Bücher zum Thema

Soziale Ungleichheit und Bildung (2024), erschienen im UTB Verlag, von Anselm Böhmer, zeichnet die Zusammenhänge nach, um die Koppelung zwischen Bildung und sozialer Ungleichheit zu verstehen.

Visionen der Ungleichheit (2024), erschienen im Suhrkamp Verlag, von Branko Milanovic. Der Wissenschafter zeichnet die Entwicklung des Denkens über Ungleichheit nach und kommt zu dem Schluss, dass Ungleichheit nicht als überzeitliches Konzept gesehen werden kann: Jede Analyse ist untrennbar mit einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort verbunden.

Wirtschaftswende. Transformationsansätze und neue ökonomische Konzepte im Vergleich (2024), das neue Buch von Hans Holzinger, ist vollgepackt mit Konzepten, wie wir unter anderem Energie und Ernährung, Mobilität und Stadt, Konsum und Arbeit, Finanzen und Steuern so gestalten können, dass unsere Grundbedürfnisse befriedigt werden, ohne die Grenzen der Ökosysteme zu überschreiten. Holzinger erklärt Green Growth, Degrowth und postkapitalistische Ansätze, geht auf deren Chancen und Grenzen ein und schließt mit einem Plädoyer für eine moderne Bedürfnisökonomie.

Eine kurze Geschichte der Gleichheit (2024) von Thomas Piketty, erschienen in der 2. Auflage im C.H. Beck Verlag, ist ein ökonomischer Crashkurs. Der französische Ökonom Piketty macht in diesem Buch deutlich, dass das Problem der kolonialen Schuld angegangen werden muss, denn die einstigen Sklavenhalter und Kolonisatoren profitieren bis heute.

Limitarismus. Warum Reichtum begrenzt werden muss (2024) ist das neue Buch von Ingrid Robeyns. Die belgisch-niederländische Philosophin und Wirtschaftswissenschaftlerin zeigt auf, dass extremer Reichtum uns allen zutiefst schadet – auch den Superreichen. Anstelle unseres derzeitigen Systems bietet sie eine klare Alternative: den Limitarismus.

Termine zu Veranstaltungen mit Fokus Ungleichheit

30. Oktober:  EZA-Tagung der Stadt Wien:  EZA-Tagung der Stadt Wien: Ungleiche Welt (SDG 10) | SÜDWIND (suedwind.at)

17.-18. November: Konferenz an der WU Wien zu Vermögensungleichheit: Conference: Wealth Inequality & Intergenerational Mobility – Archiv – Events

27. November bis 10. Dezember: Filmfestival This Human World: This human world – international human rights film festival

PA: Appell gegen Kinderarbeit: Kinderzeichnungen erleuchten Justizministerium

Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” richtet mit einer Fassadenprojektion eine Botschaft an die*den Justizminister*in der künftigen Regierung.  Wer auch immer in diesem Ministerium künftig Verantwortung trägt, muss wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit setzen.  

Anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Armut erinnert die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ mit einer Fassadenprojektion auf dem Justizministerium daran, dass Armut die Hauptursache für ausbeuterische Kinderarbeit ist. Mit der Aktion rückt sie die 160 Millionen Kinder weltweit ins Rampenlicht, die als Folge von Armut regelmäßig arbeiten müssen. Das Justizministerium erstrahlte am Vorabend in bunten Farben eines Videospots mit Zeichnungen gegen Kinderarbeit von Kindern aus Österreich, aber auch Ländern des Globalen Südens wie etwa Ghana.

Pressefotos von der Gebäudeprojektion am Justizministerium

Allein in Westafrika müssen etwa 1,56 Millionen Kinder im Kakaoanbau mitarbeiten. Kleinproduzent*innen profitieren zu wenig von den zuletzt gestiegenen Kakaopreisen. Das zwingt viele Familien, ihre Kinder bei der Arbeit auf den Feldern einzusetzen. Diese Problematik erfordert entschlossenes Handeln – auch in Österreich.

„Würden die Schokoladenhersteller*innen höhere Kakaopreise bezahlen, von denen die Kakaobäuer*innen gut leben können, wäre das Problem der Kinderarbeit im Kakaoanbau gelöst. Die EU ist die größte Abnehmerin für Kakao aus Westafrika. Sie kann durch ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, faire Preise zu zahlen, einen großen Unterschied machen”, erklärt Emmanuel Ayifah von Send Ghana, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

„Es ist an der Zeit, dass Kinderarbeit weltweit der Vergangenheit angehört“, appelliert auch die Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar Österreichs, Sigrid Kickingereder,  für das Bündnis Kinderarbeit stoppen. „Die europäische Lieferkettenrichtlinie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, da sie Unternehmen verpflichtet, zu existenzsichernden Einkommen entlang ihrer Zulieferketten beizutragen.“

Mit Blick auf die bevorstehenden Regierungsverhandlungen fordert die Initiative „Kinderarbeit stoppen“, dass die nächste Regierung eine ambitionierte nationale Umsetzung der europäischen Lieferkettenrichtlinie vorantreibt. Die im April dieses Jahres verabschiedete europäische Richtlinie verpflichtet Unternehmen, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten entlang globaler Wertschöpfungsketten wahrzunehmen. „Dabei braucht es einen klaren Fokus auf Kinderrechte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, denn Armut darf kein Grund sein, Kinder ihrer Zukunft zu berauben”, sagt Kickingereder. Die Ausgestaltung des österreichischen Lieferkettengesetzes bietet eine historische Chance, Kinderrechte weltweit besser zu schützen – aber nur, wenn es unter Einbindung von Expert*innen und der Zivilgesellschaft entwickelt und dann konsequent umgesetzt wird.

Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels – setzt sich seit Jahren für ein europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen. www.kinderarbeitstoppen.at

Rückfragen & Kontakt: 
Elisabeth Holzner, 0676 88011 1000, elisabeth.holzner@dka.at

PA: NGOs fordern Einsatz für Stabilität, gegen Armut und Hunger

Diakonie, Jungschar, Globale Verantwortung, World Vision appellieren zu Welternährungs- und Weltarmutstag an Parteien, die Welt im Blick zu behalten und die globalen Krisen entschlossen anzupacken.

„Im Nationalratswahlkampf haben globale Krisen wie Hunger, Armut und Klimakrise kaum eine Rolle gespielt. Die Parteien fokussierten auf Themen wie Migration und Teuerung als nationale Herausforderungen, ohne deren globale Zusammenhänge zu benennen. Doch lassen sich globale Krisen nur durch Dialogführung und internationale Zusammenarbeit lösen“, erklärt Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, am Welternährungstag, auf den morgen der Weltarmutstag folgt. So tra-gen Industriestaaten wie Österreich massiv zur Klimakrise bei, die insbesondere in ärmeren Ländern verheerende Dürreperioden und Überschwemmungen nach sich zieht und Ernte nach Ernte vernichtet. Werden Lebensmittel knapp und teuer, kann das insbesondere in fragilen Staaten ganze Gesellschaften destabilisieren und dazu führen, dass Menschen anderswo nach Sicherheit suchen.

EZA, Humanitäre Hilfe und Klimaschutz im Kampf gegen Hunger und Armut
Weltweit haben bis zu 757 Mio. Menschen nicht genug zu essen, über eine Milliarde gelten als multidimensional arm und laut einem aktuellen Bericht der Weltbank sind die 26 ärmsten Länder so hoch verschuldet wie seit 2006 nicht mehr. Die internationale Gemeinschaft ist weiter denn je von den Zielen kein Hunger und keine Armut der Agenda 2030 entfernt. „Die Klimakrise erschwert die Landwirtschaft in Ländern des Globalen Südens dramatisch. Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und alte Menschen leiden besonders daran. Zum einen müssen wir endlich konsequenten Klimaschutz betreiben, zum anderen den jetzt schon betroffenen Menschen im Globalen Süden zur Seite stehen“, fordert Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar und ihrer Dreikönigsaktion.

Zudem hängt in immer mehr Weltregionen das Überleben der Menschen von Humanitärer Hilfe ab, deren Finanzierungsbedarf laut Vereinten Nationen aktuell nur zu 33% gedeckt ist. „Anhaltende Konflikte, Wirtschaftskrisen und der Klimawandel haben dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren auch wie-der deutlich mehr Kinder hungern und unter Mangelernährung leiden. So werden drei Millionen Mädchen im Säuglingsalter ihren fünften Geburtstag nicht erleben. Besonders gravierend ist die Situation in Krisengebieten, wie in Nahost oder dem Sudan. Humanitäre Hilfe muss vor allem dort die Kinder erreichen, um langfristige Folgen von Unterernährung zu verhindern. Dafür braucht es ausreichend Mittel,“ erklärt Sebastian Corti, Geschäftsführer von World Vision Österreich.

Der Schlüssel einer wirksamen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und Humanitären Hilfe liegt aller-dings in der Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft, ergänzt Maria Katharina Moser, Direktorin von Di-akonie und Brot für die Welt. „Um die Armut in den ärmsten Ländern des Globalen Südens zu bekämp-fen, brauchen wir langfristige und lokal angepasste Lösungen, die die Klimaerhitzung mitbedenken. Eine neue Bundesregierung muss eine Koalition gegen Armut und Hunger und für eine starke Zivilgesellschaft bilden. Denn lokale Organisationen haben Hunger, Armut und Klimawandel gleichermaßen im Blick.“

Österreich profitiert von stabiler, friedlicher und gerechter Weltordnung
Im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen und des Bundesbudgets 2025 appelliert Lukas Wank daher an die Parteien, die Welt im Blick zu behalten und die Krisen entschlossen anzupacken: „Die nächste Bundesregierung ist gefordert, die Mittel für EZA, Humanitäre Hilfe und internationalen Klimaschutz deutlich zu erhöhen. Wir brauchen eine Politik, die das humanitäre Völkerrecht stärkt und die Zivilgesellschaft unterstützt. Entscheiden Sie sich gegen nationale Alleingänge, die eine weltweite nachhaltige Entwicklung behindern, und setzen Sie sich für eine gerechte, friedliche und stabile Weltordnung ein. Davon profitieren Menschen in armen Ländern genauso wie wir in Österreich und Europa.“

Link: Entwicklungspolitische Forderungen der AG Globale Verantwortung zur NR-Wahl 2024

Für Rückfragen
Hannah Hauptmann
Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel: 01/522 44 22-15
Mobil: +43 699/17 20 42 07
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Interviewmöglichkeit: Erfolgreicher Kampf gegen Kinderarbeit in Darjeeling

Das langjährige Engagement der bekannten Kinderrechtsexpertin Sr. Subeshna Thapa hat den Distrikt Kalimpong in Darjeeling/Westbengalen weitgehend frei von Kinderarbeit gemacht. Dies ist ein großer Erfolg für die Region, in der der Anteil an Kinderarbeit besonders auf den Teeplantagen und in der Tourismusindustrie besorgniserregend hoch war. Sr. Subeshna wird seit 2011 von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt. Im Interview berichtet sie, welche Maßnahmen die Erfolge im Kampf gegen Kinderarbeit ermöglichten.

Am 22.10.2024, 9.00 bis 12.00 Uhr
(und zusätzliche Timeslots am 18.10. (vormittags) und 21.10. (nachmittags) auf Anfrage)
Im Bundesbüro der Katholischen Jungschar, Wilhelminenstraße 91 II f, 1160 Wien

Terminvereinbarung bei Georg Bauer (0676 88011 1073, georg.bauer@dka.at)

Hintergrundinfo:

Im Distrikt Kalimpong leben fast 1,9 Millionen Menschen, 60% davon unter der Armutsgrenze. Die sozialen Gegensätze sind enorm. Kinder aus wohlhabenden Familien gehen in die Eliteschulen Darjeelings und zugleich gibt es unzählige Kinder, die auf Teeplantagen und im Tourismus als Geschirrspüler*innen, Servierkräfte oder Reinigungspersonal arbeiten mussten. Mit der „Kampagne gegen Kinderarbeit“ hat Sr. Subeshna Thapa und ihre Organisation Bal Suraksha Abhiyan Trust (BSA) viele Kinder, die als Arbeitskräfte ausgebeutet wurden, befreit und ihnen ein besseres Leben ermöglicht.

Kinderschutz und -rechte: Im Schutzzentrum von BSA werden über 140 Kinder betreut, die aus der Kinderarbeit befreit wurden, darunter Kinder im Volkschulalter, die bereits auf mehrere Jahre ausbeuterischer Arbeit zurückblicken. Die Organisation führt regelmäßige Schulungen und Trainings in den Dörfern durch, um in besonders gefährdeten Regionen (Tee- und Medizinpflanzenplantagen, Grenzgebieten zu , Slums) die Bevölkerung über Kinderrechte aufzuklären und Missstände aufzudecken. In Kinderklubs lernen die Kinder ihre Rechte kennen und wie sie einzufordern sind.

Kooperation mit Behörden: Durch die Kooperation mit lokalen Polizeistationen und Behörden wurde eine Anlaufstelle zum Schutz vor Kinderhandel und Gewalt etabliert. Bei Fällen von illegaler Kinderarbeit wird in Zusammenarbeit mit der Polizei die Befreiung der Kinder durchgeführt. Ein Meilenstein ist auch der Aufbau von kinderfreundlichen Ecken in Polizeistationen. BSA hat im Distrikt Darjeeling den ersten „child friendly corner“ etabliert und wurde dafür ausgezeichnet.

Kampf gegen Armut und Geschlechterungleichheit: Da Armut die Hauptursache für Kinderarbeit ist, setzt BSA auf nachhaltige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zur Stärkung der Frauen. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden gelingt es, Familien zu unterstützen und Kinder aus illegaler Arbeit zu befreien.

Zukunftsvision – Schutz von Kindern und Frauen: Der Fokus von BSA liegt weiterhin auf der Prävention von Kinderarbeit und dem Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen. Neben den Programmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder werden Sensibilisierungskampagnen zu genderbasierter Gewalt in Schulen und Hochschulen durchgeführt. Jugendliche werden als „Agents of Change“ ausgebildet, um aktiv in ihren Gemeinschaften für den Schutz von Frauen und Mädchen einzutreten.

Infos und Kontakt:
Georg Bauer, 0676/88 011 – 1073, Mail: georg.bauer@dka.at

Interviewmöglichkeit und Veranstaltung: Ungleiche Welt – Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit

Sechs internationale und nationale Expert:innen beleuchten globale Ungleichheit von verschiedenen Perspektiven bei der Entwicklungspolitischen Tagung der Stadt Wien am 30. Oktober.

Globale Ungleichheit ist ökologisch unhaltbar, zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt und untergräbt die Demokratie. Es gilt daher dringend, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen – in Österreich und weltweit. Die Entwicklungszusammenarbeit zielt darauf ab, diese Ungleichheiten zu verringern und Länder dabei zu unterstützen, ihr Potenzial zu entfalten. Im Kontext der diesjährigen EZA-Tagung werden spannende historische und wirtschaftliche Ursachen sowie Mechanismen, die zu globaler Ungleichheit geführt haben und diese bis heute verstärken, beleuchtet, sowie Strategien zur Überwindung dieser Ungleichheiten präsentiert.

Datum und Uhrzeit: Mittwoch, 30. Oktober 2024, 16.00 – 19.30 Uhr
Ort: Wiener Rathaus, Wappensaal, Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien
Veranstalter: Stadt Wien in Kooperation mit Südwind

Keynotes:
Gerne vermitteln wir Interviewpartner:innen und zusätzliches Pressematerial.

Karin Fischer
Leiterin des Arbeitsbereichs Globale Soziologie und Entwicklungsforschung, JKU, Österreich
Bruchlinien unserer Welt: Auf den Spuren globaler Ungleichheit

Max Lawson
Head of Inequality Policy and Advocacy, Oxfam International, UK
INEQUALITY INC. How corporate power divides our world

Tanya Cox
Director, CONCORD – European Confederation of NGOs working on sustainable development and international cooperation, Brüssel
What does the future of EU international cooperation hold for the fight against inequalities?

Simon Bukenya
Program Officer, Alliance for Food Sovereignty in Africa, Uganda
Advocating for Agroecology as a viable solution to global ecological inequality

Melissa Takudzwa Murwira
Manager of Young Volunteers for Environment, Zimbabwe
Youth participation – addressing intergenerational inequalities

Marisa Kröpfl
Programmkoordinatorin des Good-Practice Projekts SPARK, Licht für die Welt, Österreich
Wirtschaftliche Teilhabe für alle durch inklusive ländliche Entwicklung

Anschließende Podiumsdiskussion mit allen Expertinnen und Experten. Ausklang mit Essen und Getränken. Moderation: Natalie Plhak, Licht für die Welt Österreich

Information und Anmeldung: tagung@suedwind.at, +43 1 405 55 15

Die Veranstaltung ist kostenlos. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Es stehen Headsets für die Übersetzung zur Verfügung. Über die Stiege 8 ist die Veranstaltung barrierefrei zugänglich. Bitte um Info, sollten Sie einen Rollstuhlplatz u/o Assistenz benötigen. Eine Induktionsschleife ist vorhanden.

Programmfolder: kann hier heruntergeladen werden.

Rückfragehinweis:
Olivia Tischler
Regionalstelle Wien
Tel.: 01 / 405 55 15 – 327
E-Mail: olivia.tischler@suedwind.at www.suedwind.at

Intervieweinladung: Vidalina Morales, bedeutende Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin aus El Salvador

Ausnahmezustand ohne Ende? Mobilisierung gegen Bergbau und Repression in El Salvador

In El Salvador schreitet die gezielte Kriminalisierung von Umwelt- und Menschenrechtsaktivist*innen voran. Einer der prominenten Fälle der Kriminalisierung betrifft Antonio Pacheco, langjähriger Direktor von ADES (Asociación de Desarrollo Económico Social), Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Vidalina Morales, aktuelle Präsidentin von ADES, ist eine der bedeutendsten Stimmen im Kampf für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz in El Salvador. Sie berichtet im Interview von den Hintergründen dieser Kriminalisierung und von der dramatischen politischen Lage. ADES spielt eine zentrale Rolle im Widerstand gegen den metallischen Bergbau in El Salvador und setzt sich für die Rechte der lokalen Bevölkerung ein.

Interviewmöglichkeit mit Vidalina Morales:

Am 14.10.2024, 9.00 bis 12.00 Uhr (und zusätzliche Timeslots am Nachmittag auf Anfrage)

Im Bundesbüro der Katholischen Jungschar, Wilhelminenstraße 91 II f, 1160 Wien

Für Übersetzung aus dem Spanischen ist gesorgt.

Terminvereinbarung bei Georg Bauer: 0676 88011 1073, georg.bauer@dka.at

PA: Ärzte ohne Grenzen hautnah am Wiener Karlsplatz erleben

Der Resselpark vor der Wiener Karlskirche wird für knapp zwei Wochen zum Einsatzort für humanitäre Hilfe. In der Freiluftausstellung „Ärzte ohne Grenzen hautnah“ bekommen die Besucher:innen einen lebendigen Eindruck, wie die medizinische Versorgung von Menschen in Kriegs- und Krisengebieten organisiert wird. Die Ausstellung läuft vom 9. bis zum 20. Oktober 2024. Der Eintritt ist frei.

„Ob im Sudan, wo sich – von der Weltöffentlichkeit kaum beachtet – derzeit die größte Vertreibungs- und Ernährungskrise abspielt oder in der Ukraine, wo der Krieg andauert: Ärzte ohne Grenzen ist heute mehr denn je gefordert“, so Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich. Seit mittlerweile 30 Jahren ist die Hilfsorganisation in Österreich aktiv. Damals wie heute geht es sowohl um medizinische Nothilfe als auch darum, als Sprachrohr für die Patient:innen und ihre Anliegen zu fungieren. Dafür setzen sich mittlerweile rund 80 Angestellte im Wiener Büro ein, rund 120 Mitarbeiter:innen gehen jährlich von Österreich aus auf Einsatz. 

„Die Menschen in Österreich können sich oft nur schwer vorstellen, was es bedeutet, medizinische Versorgung unter schwierigsten Bedingungen zu leisten. Unsere Ausstellung vermittelt Einblicke in die medizinischen und logistischen Herausforderungen, mit denen die Einsatzkräfte vor Ort konfrontiert sind“, beschreibt Marion Nitsch Projektleiterin der Ausstellung. die Zielsetzung von „Ärzte ohne Grenzen hautnah“. In der Zeltstadt wird eine breite Palette von Themen dargestellt: von Flucht und Migration über Mangelernährung bis zu Wasser und Hygiene. 

Innovationen mit großem Effekt 

Ärzte ohne Grenzen setzt immer öfter innovative Lösungen ein, etwa selbsterwärmende Nahrung oder neue, deutlich effizientere medikamentöse Kombinationstherapien gegen Tuberkulose. Weitere Highlights der Ausstellung sind eine Isolierstation für Cholera-Erkrankte oder Rettungswesten, die in der Seenotrettung auf dem Schiff Geo Barents eingesetzt wurden. Neben den Exponaten werden auch interaktive Elemente geboten, etwa ein Logistik-Spiel, mit dem die Besucher:innen ein Einsatzszenario planen können und so erfahren, wie viele Entscheidungen dabei getroffen werden müssen. „Wenn in Krisensituationen humanitäre Hilfe benötigt wird, müssen alle Rädchen gut ineinandergreifen. Wir laden die Menschen ein, in die Realität unserer Arbeit einzutauchen und zu verstehen, welche Unterstützung Betroffene in Kriegs- und Krisengebieten brauchen“, so Marion Nitsch. 

30 Jahre Erfahrung, mehr als 2.900 Hilfseinsätze

Für all das greift Ärzte ohne Grenzen auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Das österreichische Büro wurde 1994 gegründet. In den vergangenen 30 Jahren wurden von hier aus mehr als 850 Einsatzkräfte auf mehr als 2.900 Hilfseinsätze entsandt, davon über 280 Ärzt:innen. Österreich übernimmt auch einige internationale Aufgaben im Netzwerk von Ärzte ohne Grenzen. So werden etwa die Einsätze in aller Welt von der „Vienna Evaluation Unit“ analysiert, das “Earth Observation Team” bereitet Informationen aus Satellitenbildern auf.

Programm für alle Altersgruppen: „Pezi” zu Gast und Lesung aus dem Bestseller „Inside Moria“ Erfahrene Einsatzmitarbeiter:innen bieten Führungen durch die einzelnen Stationen an Die Ausstellung ist für alle Altersgruppen geeignet. An den Wochenenden kommt mit „Pezi“ ein besonderer Gast. Der Star des Urania Puppentheaters<> gibt jeweils Samstag und Sonntag um 11:00 Uhr eine Einführung in das Thema. Am Montag, 14. Oktober 2024 liest die Schauspielerin Hilde Dalik aus dem Buch „Inside Moria“ der Kinderpsychologin Katrin Glatz Brubakk. Im Anschluss spricht Marion Nitsch mit der Autorin über die traumatisierenden Erfahrungen, die Menschen auf der Flucht machen. Die Veranstaltung findet im Café Museum in Gehweite der Ausstellung statt.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) leistet seit 1971 medizinische Nothilfe in Krisengebieten auf der ganzen Welt. Die Arbeit der Hilfsorganisation basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch in Not ein Recht auf Hilfe hat, unabhängig von Herkunft, Weltanschauung oder Religion. Schwerpunkte sind Hilfseinsätze in Konfliktgebieten, bei Flüchtlingskrisen, in Regionen mit unzureichender medizinischer Versorgung, bei Ernährungskrisen und nach Katastrophen sowie Epidemien. 2023 war Ärzte ohne Grenzen in über 70 Ländern aktiv. Weltweit arbeiten rund 69.000 Mitarbeiter:innen für Ärzte ohne Grenzen.

Fotos zum Download (C) Tina Götz/MSF

Service:
Ausstellung „Ärzte ohne Grenzen hautnah“ 
Wann?  
9. bis 20. Oktober 2024, täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr
Wo?  
Karlsplatz Wien, Resselpark. Gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln.  
Eintritt kostenlos 
Für Schulklassen und Gruppen ab 10 Personen ist eine Anmeldung erforderlich.   
Ausstellungshotline für Gruppenanmeldung 0660 74 95 328. 
„Pezi zu Gast“ 
12. und 13. Oktober, 19. und 20. Oktober 2024, jeweils 11:00 Uhr 
Lesung aus „Inside Moria“ von Katrin Glatz Brubakk 
14. Oktober 2024, 18:30 Uhr  
Café Museum, Operngasse 7, 1010 Wien 
Einlass: ab 18:00 Uhr  
Es liest die Schauspielerin Hilde Dalik. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit der Autorin, moderiert von Marion Nitsch, Ärzte ohne Grenzen

Rückfragen | Vermittlung von Interviews | Fotomaterial:
Werner Reiter
werner.reiter@vienna.msf.org
Tel.: +43 6605219632

Eva Hosp
eva.hosp@vienna.msf.org
Tel.: +43 (1) 409 72 76 – 29

Interviewmöglichkeiten: Transformation der Humanitären Hilfe in afrikanischen Ländern

Der österreichische entwicklungspolitische Dachverband AGGV begrüßt im Oktober zwei Expert*innen aus Uganda, die aus lokaler Perspektive über die Transformation der Humanitären Hilfe in afrikanischen Ländern berichten werden.

Aufgrund von Konflikten etwa im Sudan und in Äthiopien, sowie von Dürren, Stürme und Flutkatastrophen infolge der Klimakrise steigt die Zahl der Menschen, die auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind. Zuletzt hatten weltweit bis zu 757 Mio. Menschen nicht genug zu essen, über 20% leben in afrikanischen Ländern. Auch zahlreiche österreichische NGOs sind in der Region tätig.

Bereits am 3. Oktober wird Ivan Atuyambe in einem Workshop der Frage nachgehen, welches Potenzial der humanitäre Sektor daraus schöpfen kann, wenn Entscheidungsprozesse stärker auf lokale Akteur*innen übertragen werden. Ivan Atuyambe ist aktuell Head of Policy and Thought Leadership der Mastercard Foundation in Ruanda und ein bekannter Fürsprecher der afrikanischen Digitalwirtschaft, in der junge Schlüsselkräfte für die digitale Transformation und eine nachhaltige Entwicklung ausgebildet werden, die weltweit händeringend gesucht werden. Er setzt sich für die gesellschaftliche wie politische Teilhabe und Mitsprache junger Menschen ein.

Ivan Atuyambe auf LinkedIn

Am 14. und 15. Oktober zu Gast in Wien: Catherine Komuhangi. Die Beraterin wandelt Daten aus humanitären Einsätzen und der Menschenrechtsarbeit in afrikanischen Ländern in verwertbare Erkenntnisse um, die evidenzbasierte Entscheidungen und Innovationen in Hilfseinsätzen und in der internationalen Zusammenarbeit ermöglichen.

Catherine Komuhangi auf LinkedIn

Interviewvereinbarungen:

Hannah Hauptmann, MA
Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Apollogasse 4/9, 1070 Wien
Tel: 01/522 44 22-15
Mobil: +43 699/17 20 42 07
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PA: Globales Wahlrecht ab 16 und Quote für mehr U30-Politiker:innen

Bei den Actions Days des UN-Zukunftsgipfels in New York stellten zwei Jugenddelegierte der Südwind-Initiative Rebels of Change die Forderungen von österreichischen Jugendlichen vor.

Beim UN-Summit of the Future wurde vergangenes Wochenende der Zukunftspakt zur gemeinsamen Bewältigung globaler Krisen und Konflikte angenommen. Doch nicht nur die Staats- und Regierungschef:innen von 130 Ländern haben sich dazu in New York im Hauptquartier der Vereinten Nationen getroffen. Bei den Summit of the Future Actions Days nahmen zahlreiche junge Menschen teil, die sich für eine gerechtere Zukunft engagieren. Darunter waren auch die Rebels of Change-Jugenddelegierten Niki Foroutan Tebrizi (17) aus Wien und Elisabeth Stroh (16) aus Oberösterreich.

Beim Side Event „Youth Leads for a Future without Inequalities“ haben Sie das Rebels of Change Jugendmanifest 2024 präsentiert, das Forderungen für eine nachhaltigere Welt von 100 Jugendlichen aus Österreich vereint.  

„Wir beide haben das Privileg, unserer Stimme heute hier Gehör zu verschaffen. Allerdings werden die Stimmen junger Menschen insgesamt viel zu selten gehört. Wie es im Zukunftspakt steht, fordern wir eine stärkere Beteiligung der Jugend auf nationaler und internationaler Ebene“, so Foroutan und Stroh bei ihrer Rede. Neben einem weltweiten Wahlrecht ab 16 Jahren fordern sie eine gesetzliche Verankerung von politischer Bildung für jedes Kind, sowie vermehrte Förderung von Kandidaturen von Politiker:innen unter 30 Jahren.

Auch die Klimakrise ist prominent: „Wir fordern politische Beschränkungen für klimaschädlichen Verkehr und Konsum. Zusammen müssen wir an strengeren Gesetzen arbeiten, um klimafreundliches Leben einfacher und günstiger zu machen“, so Elisabeth Stroh. Darunter fallen zum Beispiel der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel aber auch transparente Lieferketten etwa durch ein weltweites Lieferkettengesetz.

Weitere Sprecher:innen bei diesem Side Event waren etwa die österreichische Jugenddelegierte Jana Berchtold, sowie Nuru S. Maro von der GCAP (Global Call to Action Against Poverty) Youth Group, oder Faith Mutegi von GCAP Kenya. Zugegen waren auch Vertreter:innen der ständigen Vertretung Österreichs vor den Vereinten Nationen in New York, die das Rebels of Change-Manifest entgegengenommen haben. Darin finden sich zahlreiche weitere Forderungen zu den Themen Kinderarbeit, Globale Kooperationen, Tierrechte, Klima, Menschenrechte, Jugendpartizipation, Wirtschaft, Digitalisierung, Frieden sowie Nachhaltigkeit und Konsum.

Das gesamte Manifest gibt es hier zum Download: https://www.rebels-of-change.org/jugendforum/

Über Rebels of Change und das Jugendmanifest
Die unabhängige Initiative Rebels of Change besteht aus verschiedenen österreichischen jugend- und entwicklungspolitischen Organisationen und wird von Südwind koordiniert. Sie wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) gefördert und hat zum Ziel, jungen Menschen die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen näherzubringen und sie zu ermutigen, sich mit ihren eigenen Ideen für eine nachhaltigere Zukunft auseinanderzusetzen.

Die Forderungen des Jugendmanifests sind im Mai 2024 beim Rebels of Change Jugendforum in der UNO-City Wien entstanden. 100 Jugendliche haben gemeinsam über ihre Ideen für eine nachhaltige, gerechtere Zukunft diskutiert und Forderungen an Entscheidungsträger:innen aus Politik und Wirtschaft formuliert. Organisiert wurde das Forum von der österreichischen Menschenrechtsorganisation Südwind in Kooperation mit dem United Nations Information Service (UNIS).

Alle Informationen unter: https://www.rebels-of-change.org/

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleiter Südwind
vincent.sufiyan@suedwind.at
+ 43 650 967 75 77