Ausschüttung von 13,5 Mio. Euro für Soforthilfemaßnahmen in Krisenregionen beschlossen – planbares Vorgehen endlich möglich
Mit den Mitteln sollen humanitäre Hilfsprogramme österreichischer Nichtregierungsorganisationen in Krisenländern finanziert werden. „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung mit ihrem heutigen Beschluss langanhaltende Krisen ins Visier nimmt. Sie sind eine große Herausforderung für die Humanitäre Hilfe, für die es planbare Mittel braucht. Bislang war weder bekannt, ob, wann und wie viel aus dem Auslandskatastrophenfonds ausgeschüttet wird. Mit der Freigabe der Mittel zu Beginn des Jahres können humanitäre Organisationen ihre Maßnahmen – Personaleinsätze, Materialressourcen, etc. – nun frühzeitig planen. Ein wichtiger Schritt, den wir schon lange empfohlen haben. Wir hoffen, dass diese Planbarkeit auch in die in Erarbeitung befindliche Strategie für die Humanitäre Hilfe Österreichs einfließen wird“, begrüßt Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, dem Dachverband von 34 Organisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, den heutigen Ministerratsbeschluss.
COVID-19 heizt bestehende Krisen weiter an
„Die Auswirkungen von COVID-19 und der Lockdowns sind nicht nur bei uns dramatisch, sondern ganz besonders in Ländern des Globalen Südens. Die Pandemie verstärkt bereits bestehende Herausforderungen in Entwicklungsländern, wie Armut, bewaffnete Konflikte oder die Auswirkungen der Klimakatastrophe. Mit den Mitteln aus dem Katastrophenfonds können humanitäre Organisationen Tausenden Menschen direkt helfen und präventive Maßnahmen setzen, lokale Gesundheitseinrichtungen stärken, Menschen mit Wasser sowie Hygieneprodukten versorgen“, fährt Vilim fort. Konkret kämen die 13,5 Mio. Euro humanitären Hilfsprogrammen für Menschen in der Ukraine, Jordanien und im Libanon sowie in den afrikanischen Staaten Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik und Uganda zugute.
Zwei Jahre sei es her, als die Zyklone Idai und Kenneth 600 Tote in Mosambik forderten, 565.000 Menschen gelten laut ECHO noch heute als vertrieben. Jordanien und dem Libanon, die rund 752.000 und 1,5 Mio. syrische Schutzsuchende aufgenommen hätten, fehle es nach 10 Jahren Syrienkrieg an wirtschaftlicher und sozialer Stabilität. Sie seien nicht in der Lage, die Versorgung der Menschen zu sichern. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine 2014 seien nach Angaben von ECHO 30.000 Menschen verletzt und 13.000 getötet worden. 3,4 Mio. Menschen würden sich in einer andauernden humanitären Notlage befinden.
Laut UNOCHA ist die Zahl jener, die Humanitäre Hilfe benötigen, weltweit auf 235 Mio. Menschen angestiegen – Tendenz weiter steigend. „COVID-19 ist ein Grund dafür. Erst wenn wir COVID-19 weltweit im Griff haben, erst wenn Menschen überall geimpft sind, sinkt das Risiko neuer Varianten, die den Impfschutz unterlaufen können. COVID-19 besiegen wir nur weltweit oder gar nicht. Humanitäre Organisationen sind überall dort, wo Menschen in Not sind. Wir stehen mit unserer Expertise zur Verfügung, danken der Bundesregierung und ermuntern zu weiteren Schritten, um Menschen Lebensperspektiven zu ermöglichen“, schließt Vilim.
Von 15. April bis 30. Mai präsentieren die Fairen Wochen zum 20. Mal zahlreiche Events und Aktionen im Zeichen der globalen Gerechtigkeit.
St. Pölten/ Wiener Neustadt, 11.03.2021. Seit 2001 thematisiert die Menschenrechtsorganisation Südwind im Rahmen der Fairen Wochen gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, Gemeinden, Schulen und Partnerorganisationen den Fairen Handel und globale Gerechtigkeit bei Bildungsveranstaltungen, Gemeinderatssitzungen, Ausstellungspräsentationen, FAIRkostungen sowie Online-Talks und Webinaren.
„Die Coronakrise hat die Bruchlinien unserer vernetzten Welt deutlich aufgezeigt. Lieferketten wurden gekappt und die globalisierte Wirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. Daher braucht es heute mehr denn je Aufklärung und Lösungen für mehr globale Gerechtigkeit“, sagt Dr. Ingrid Schwarz, Regionalstellenleiterin von Südwind Niederösterreich. „Wir sind besonders stolz, dass wir heuer bereits zum 20. Mal die Fairen Wochen durchführen können und laden alle Gemeinden, Schulen und Interessierten in Niederösterreich herzlich dazu ein.“ Anmeldungen sind ab sofort online möglich.
Nach 20 Jahren aktuell wie nie Neben Bewusstseinsbildenden Maßnahmen für Bürger*innen braucht es vor allem gesetzliche Lösungen für Unternehmen. Ob für Mode, Kakao, Lebensmittel oder Elektronik – Menschenrechtsverletzungen stehen bei globalen Lieferketten weiterhin an der Tagesordnung. Gleichzeitig ist es für Konsument*innen fast unmöglich nachzuvollziehen, unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt wurden. „Fairer Konsum braucht strenge Regeln! Die Politik muss einen wirksamen Rechtsrahmen vorlegen gegen Menschenrechtsverletzungen internationaler Konzerne“, sagt Stefan Grasgruber-Kerl, Experte für faire Lieferketten bei Südwind. „Es ist absurd, dass im Jahr 2021 immer noch Produkte in unseren Supermarktregalen stehen, die mithilfe von Kinderarbeit und Ausbeutung hergestellt wurden.“
Neue Petition „Menschenrechte brauchen Gesetze! Um Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung entlang globaler Lieferketten rechtlich zu bekämpfen, richtet Südwind die neue Petition „Menschenrechte brauchen Gesetze!“ an die Österreichische Bundesregierung. Diese wird darin aufgefordert, einen Entwurf für ein bindendes Lieferkettengesetz in Österreich zu erarbeiten, ein entsprechendes EU-Gesetz zu unterstützen sowie auf Ebene der Vereinten Nationen das verbindliche UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten zu forcieren. Jetzt Petition unterschreiben: https://www.suedwind.at/handeln/petitionen/menschenrechte-brauchen-gesetze/
Abgebrochene Schulbildung, sinkender Zugang zu reproduktiver Gesundheit sowie eine alarmierende Zunahme von Zwangsehen und geschlechtsspezifischer Gewalt: Mädchen und Frauen in entlegenen, von Armut gezeichneten Regionen leiden besonders unter den Auswirkungen der Coronapandemie. Vor allem in Kriegssituationen verstärkt COVID-19 die Belastungen für Mädchen und Frauen enorm. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert Geschlechtergleichstellung und die aktive Beteiligung von Mädchen und Frauen an allen Entscheidungsprozessen – nicht zuletzt an Friedensverhandlungen.
Wien, 5. März 2021 – Kein anderer internationaler Tag betrifft weltweit mehr Menschen als der 8. März. Egal ob im Globalen Norden oder im Globalen Süden, in Städten oder auf dem Land: Der Weltfrauentag schlägt jedes Jahr aufs Neue Wellen, wenn es um die Themen Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte geht. Denn trotz signifikanter Errungenschaften in den vergangenen Jahrzehnten müssen Frauen über den Globus hinweg weiterhin gegen strukturelle Ungleichbehandlung kämpfen.
In Entwicklungsländern stehen Mädchen und Frauen vor drastischen Herausforderungen. Mit einem bewusst frauenfreundlichen Förderansatz und verpflichtenden Kriterien zur Geschlechtergleichstellung trägt die Austrian Development Agency (ADA) systematisch dazu bei, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen: Alle von der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit geförderten Projekte und Programme müssen „Gender Mainstreamen“ – also die Gleichstellung von Frauen und Männern in ihren Aktivitäten berücksichtigen. Gerade in bewaffneten Konflikten ist dies dringender denn je.
COVID-19: Noch mehr Herausforderungen für Mädchen und Frauen in Krisensituationen „Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes keine Zeit mehr zu verlieren, wenn es um die Wahrung von Frauenrechten und ein Ende jeglicher Art der Ungleichbehandlung geht. Besonders in bewaffneten Konflikten erschwert COVID-19 die belastende Situation von Mädchen und Frauen um ein Vielfaches. Hier wird einmal mehr deutlich: Ohne die Beteiligung von Frauen sind Bemühungen für anhaltenden Frieden und bessere Lebensbedingungen auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Gerade jetzt müssen wir alle Kräfte daransetzen, dass die Pandemie bereits erreichte Erfolge nicht wieder zunichtemacht“, betont ADA-Geschäftsführer Martin Ledolter.
So erhöht sich in Kriegs- und Krisensituationen – und verstärkt nun durch die Ausbreitung des Coronavirus – die Müttersterblichkeit bei der Geburt oder während der Schwangerschaft, da bereits fragile Gesundheitssysteme zusätzlich belastet werden. Zusätzlich kümmern sich in erster Linie Frauen um kranke Angehörige, und das neben ihren regulären familiären Fürsorgepflichten. In der Regel sind es ihre Töchter, die aus der Schule genommen werden, wenn die Mütter selbst infiziert sind oder Unterstützung benötigen. Daran reihen sich ein Mehr an häuslicher Gewalt während Lockdowns sowie massive wirtschaftliche Einbußen für all jene Frauen, die im informellen Sektor beschäftigt sind. Zu alledem droht die Coronakrise bis 2025 zusätzliche 2,5 Millionen Mädchen aus der Schule und in Zwangsehen zu treiben, so die Organisation Save the Children.
Frauen müssen Teil der (Friedens-)Lösung sein Was es für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit in Reaktion auf Corona in bewaffneten Konflikten und humanitären Krisen braucht? Die aktive Beteiligung von Frauen und die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse – ganz im Sinne der Sicherheitsratsresolution 1325 der Vereinten Nationen. Sie fordert seit ihrem Beschluss im Jahr 2000 die aktive Miteinbeziehung von Frauen bei jeglichen Friedensbemühungen, sei es in Friedensverhandlungen, in der humanitären Hilfe oder beim Wiederaufbau nach Konflikten. Denn es sind gerade Frauen, die Gemeinschaften zusammenhalten, wenn die Männer an der Front kämpfen. Ihre Perspektive ist unabdingbar für langfristigen Frieden: Die Vereinten Nationen bestätigen, dass Friedensabkommen länger halten, wenn Frauen in die Verhandlungen miteinbezogen werden.
Wie dieses Ziel erreicht werden kann, zeigt die mutige Arbeit von über 100 Frauenrechtsorganisationen und Friedensaktivistinnen aus mehr als 40 von Konflikten oder humanitären Krisen betroffenen Ländern. Gemeinsam bilden sie das Global Network of Women Peacebuilders. Die ADA unterstützt das Netzwerk seit 2017 mit über 1,7 Millionen Euro dabei, die Rolle von Frauen bei der friedlichen Beilegung von kriegerischen Auseinandersetzungen zu stärken – und damit die Umsetzung der Sicherheitsratsresolution 1325 in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kenia, Moldau, dem Südsudan, Uganda und in der Ukraine voranzutreiben.
Gestärkte Rolle von Frauen bei Friedensverhandlungen wichtiger denn je Laut der Frauenorganisation der Vereinten Nationen UN Women beinhalteten 2019 lediglich 26 Prozent aller Friedensvereinbarungen dezidierte Regelungen, die auf Frauen eingehen. Eine Stärkung der Rolle von Frauen bei Friedensverhandlungen ist daher wichtiger denn je.
Das von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit geförderte Projekt beobachtet und überprüft sämtliche friedensfördernde Maßnahmen in den acht beteiligten Ländern. Aktivistinnen stärken das Wissen rund um die Resolution. Sie arbeiten mit lokalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, Ministerinnen und Ministern, Parlamentsabgeordneten, Mediatorinnen und Mediatoren sowie mit Journalistinnen und Journalisten zusammen. So wollen sie breites Bewusstsein und Zustimmung für die Zielsetzungen der Resolution gewinnen. Auch regionale und internationale Organisationen wie die Afrikanische Union, die Intergovernmental Authoritiy on Development, die OSZE und Europäische Union sowie die NATO und UN Women sind an der Initiative beteiligt.
Austrian Development Agency (ADA) Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
Rückfragehinweis: Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Mag. Georg Keri Tel. 01-90399-2402 georg.keri@ada.gv.at www.entwicklung.at
Virtueller Feldbesuch in Syrien und Jordanien mit anschließendem Pressegespräch
Wer: Ted Chaiban, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, sowie Juliette Touma, UNICEF-Regionalleiterin für Kommunikation, Naher Osten und Nordafrika
Um zehn lange Jahre des Krieges in Syrien zu markieren und die Folgen des Konflikts für Kinder innerhalb Syriens und in den Nachbarländern darzustellen. Der jahrzehntelange Krieg in Syrien hat verheerende Auswirkungen auf Kinder und ihre Kindheit. Innerhalb Syriens gibt es mehr als sechs Millionen hilfsbedürftige Kinder. Viele von ihnen wurden in den Krieg hineingeboren und kennen nichts anderes als Konflikt, Vertreibung und Verluste.
Allein im letzten Jahr hat sich die Zahl der Kinder in psychischen Notlagen verdoppelt – ein Hinweis auf die lebenslangen Folgen, die der Krieg auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder in Syrien hat. Die Hälfte der syrischen Kinder geht nicht in die Schule, ihnen wird Bildung vorenthalten. Eine von drei Schulen innerhalb Syriens kann nicht genutzt werden, weil sie beschädigt oder zerstört wurden, vertriebene Familien beherbergen oder für militärische Zwecke genutzt werden.
Die COVID-19-Pandemie hat die Situation der Kinder in Syrien weiter verschärft. Die Zahl jener, die Hilfe benötigen, ist allein im letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen. 65 Prozent der Familien gaben an, dass sie ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen können und fast 80 Prozent der Menschen in Syrien leben in Armut.
Mehr als 10.000 Kinder wurden nachweislich getötet oder verletzt, fast 700 Bildungseinrichtungen und -personal sind unter Beschuss geraten, während die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen nicht funktioniert. Diese Zahlen sind die Spitze des Eisbergs. Sie ergeben, was die UN seit 2014, als der Verifizierungsprozess eingeführt wurde, belegen konnte.
UNICEF-Regionaldirektor, Ted Chaiban, hat kürzlich Syrien besucht und dort Kinder und Familien getroffen. Auf seiner Reise besuchte er auch das Lager Al-Hol im Nordosten Syriens, wo 22.000 ausländische Kinder in Lagern und Gefängnissen ausharren.
Der Krieg wirkt sich auch auf die Nachbarländer Syriens aus. 2,5 Millionen Kinder aus Syrien sind dort als Flüchtlinge registriert. Jordanien, der Libanon, die Türkei, der Irak und Ägypten beherbergen mehr als 80 Prozent aller syrischen Flüchtlinge auf der Welt.
Die Reaktion auf die Krise in Syrien in den letzten zehn Jahren ist eine der größten humanitären Operationen in der Geschichte von UNICEF. Allein im letzten Jahr erreichte UNICEF mit Partnern über 3,7 Millionen Kinder mit Lernangeboten, 900.000 Kinder erhielten Routine-Immunisierungen oder Impfungen und 400.000 Kinder psychosoziale Unterstützung in Syrien und den Nachbarländern. Dies ist ein Höhepunkt der Hilfsmaßnahmen, die die UNICEF-Teams vor Ort durchführen.
Um die Hilfe für Kinder und Familien in Syrien und den Nachbarländern im Jahr 2021 fortzusetzen, bittet UNICEF um 1,4 Milliarden US-Dollar.
Über UNICEF UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, setzt sich in mehr als 190 Ländern und Territorien für jedes Kind weltweit ein. Wir arbeiten effizient, transparent und nachhaltig, für das Überleben und Wohlergehen jedes Kindes – ohne Wenn und Aber. UNICEF finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Beiträge und wird in Österreich durch das Österreichische Komitee für UNICEF vertreten. Seit 1962 setzt sich UNICEF Österreich für Kinder ein – im Ausland wie im Inland. Um unsere Arbeit fortsetzen zu können, benötigen wir dringend Ihre Unterstützung.
Zur Bestätigung Ihrer Teilnahme, für Fragen im Vorfeld oder für Interviewwünsche: presse@unicef.at
Rückfragen und Kontakt: UNICEF Österreich, Mag. Lisa Haber, MA., +43 1 879 21 91-45, haber@unicef.at
UNICEF Österreich/UNICEF Austria | Für jedes Kind. Mariahilfer Straße 176/10 A-1150 Wien/Vienna T +43 1 879 21 91 – 45 M +43 660 380 74 59 F +43 1 879 21 91 – 9
Diesmal mit Recherchematerial und einem Gastbeitrag zum Nachhaltigkeitsziel 5 „Geschlechtergleichstellung“, Infos zu anstehenden Wahlen, Gedenk- und Aktionstagen, sowie Terminen.
Nachhaltigkeitsziel – SDG 5:„ Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen“ Recherchetipps, sowie ein Interview zu friedvollem Journalismus von Tania Napravnik
Termine
Geplante Wahlen in Ländern des Südens Peru: 11. April: Parlamentswahl und Präsidentschaftswahl Chile: 11. April: Kommunalwahlen in Chile Ecuador: 11. April: Stichwahl der Präsidentschafts- und Parlamentswahl Kap Verde: 18. April: Präsidentschaftswahl und Parlamentswahl
Internationale Gedenk- und Aktionstage 8. März: Der Internationale Frauentag (International Women’s Day) wird seit mehr als 100 Jahren begangen. Am Internationalen Frauentag (teilweise auch Weltfrauentag, Frauenkampftag, Frauenwelttag oder einfach Frauentag genannt) demonstrieren Frauen weltweit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen. 20. März: Internationaler Nouruz-Tag Der 2010 durch die Vereinten Nationen (UN) ausgerufene Internationale Nouruz-Tag wurde durch einige Mitgliedsstaaten der UN initiiert, die diesen gemeinsam feiern, u.a. Afghanistan, Albanien, Aserbaidschan, Mazedonien, Indien, Iran, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Türkei und Turkmenistan. Nouruz, heißt übersetzt „Neuer Tag“. Das Alt-Iranische Neujahrs- und Frühlingsfest wird von mehr als 300 Millionen Menschen am 20. oder 21. März gefeiert und wurde 2009 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. 22. März.: Weltwassertag Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Die UN lädt ihre Mitgliedsstaaten dazu ein, diesen Tag zur Einführung von UN-Empfehlungen zu nutzen und konkrete Aktionen zu fördern, bei denen es um die Ressource Wasser geht. 24. März: Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer Der Tag wurde durch die Vereinten Nationen zu Ehren des Erzbischofs Oscar Arnulfo Romero initiiert, der 1980, an diesem Tag in San Salvador ermordet wurde. Es sollen zudem die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und all jene geehrt werden, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen beziehungsweise in diesem Zusammenhang gestorben sind. Erzbischof Romero trat für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in seinem Land ein und stellte sich damit in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Er gilt als einer der prominentesten Verfechter der Befreiungstheologie. 25. März.: Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels Mit diesem Tag setzen sich die Vereinten Nationen dafür ein, der Bevölkerung die Gefahren von Rassismus und Vorurteilen bewusst zu machen. Der transatlantische Sklavenhandel stellt die größte erzwungene Migration in der Geschichte dar, die sich in einem Zeitraum von über 400 Jahren abspielte. Auch heutzutage ist die Sklaverei ein aktuelles Thema. Viele Millionen Menschen, darunter auch Kinder, fallen dem Menschenhandel zum Opfer und werden als Zwangsarbeiter missbraucht. 27. März: Earth Hour 2021 findet diese ab 20:30 Uhr statt. „Earth Hour“, „Stunde der Erde“ oder auch „Licht aus“ ist der Name einer Umweltschutzaktion, die das Umweltbewusstsein erhöhen sowie Energiesparen und die Reduzierung von Treibhausgasen symbolisch unterstützen soll. Dazu sollen während der Earth Hour die Lichter ausgeschaltet werden. Zahlreiche Städte aus verschiedenen Ländern beteiligen sich an dieser Aktion. 7. April: Weltgesundheitstag Dieser Tag wurde 1948 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschlossen und findet am 7. April statt. Jedes Jahr wird auf ein global relevantes Gesundheitsthema hingewiesen. 7. April: Internationaler Tag des Gedenkens an den Völkermord in Ruanda 1994 kamen beim Genozid an den Tutsi zwischen 500.000 und einer Million Menschen ums Leben. 22. April: Tag der Erde Er findet in über 175 Ländern statt. Die Idee hinter dem auch als Earth Day bezeichneten Aktionstag ist, für einen ökologischen bzw. umweltbewussten Lebensstil zu werben. 12. April: Ramadan Der islamische Fastenmonat findet 2020 von 12. April bis 12. Mai statt. Das Fest des Fastenbrechens im unmittelbaren Anschluss an den Fastenmonat zu Beginn des Folgemonats Schawwal ist nach dem Opferfest der zweithöchste islamische Feiertag. 3. Mai: Internationaler Tag der Pressefreiheit Mit diesem Tag wird seit 1994 jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit sowie auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien aufmerksam gemacht. 17. Mai. Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie Die Initiative zum diesem Tag ging von Louis-George Tin aus, der heute der französischen Sektion der International Lesbian and Gay Association vorsteht. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel strich.
Veranstaltungen 9. März 2021, 17:00 – 19:00 Uhr: Online-Veranstaltung: Wirtschaftliches Empowerment von Frauen im Globalen Süden. Unterschiedliche Startpositionen – verschärfte Rahmenbedingungen von Oikocredit Austria, ega: frauen im zentrum & WIDE. Drei entwicklungspolitische Akteurinnen geben Einblick in ihr Verständnis von wirtschaftlichem Empowerment und ihre Projektarbeit zur Einkommensstärkung von Frauen in Ländern des Globalen Südens. Welche Erfolge gibt es und welches sind die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Umsetzung des Frauenrechts auf Selbstbestimmung? Welche Rahmenbedingungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden, um einen nachhaltigen Beitrag zur Geschlechtergleichstellung zu leisten? Was bedeutet die Corona-Krise für ihre Arbeit? Registrierung unter diesem Link 11. März 2021 – 13. April 2021: Ausstellung: Hair Salon, Afro-Asiatisches Institut Graz, Ql-Galerie, Leechgasse 24, 8010 Graz Im Hair Salon haben sich Künster*innen von uniT mit Workshopteilnehmer*innen kreativ dem Thema gewidmet, Geschichten, Ideen und Erinnerungen gesammelt und künstlerisch bearbeitet. Ergänzt wird die Ausstellung durch Beiträge von Künstler*innen aus der regionalen Kunstszene. Die entstandenen Werke laden zu einer Auseinandersetzung mit den vielfältigen Perspektiven ein und machen Bezüge zu kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen sichtbar. Mehr Infos 25. März, 9:30 – 17:00 Uhr: Online Re-Use-Konferenz zum Thema Textilien Bei der heurigen österreichischen Re-Use-Konferenz von der ARGE Abfallvermeidung und RepaNet steht die Wiederverwendung von Textilien im Fokus. Details zu Programm, Vorträgen und Teilnahmegebühren 9. bis 11. April: Nachhaltigkeitsmesse WeFair, Marx-Halle, Wien. Im Mittelpunkt der Messe (bisher WearFair) stehen Angebote und Lösungen für einen ökofairen Lebensstil aus den Bereichen: Mode, Kosmetik, Lebensmittel, Reisen, Innovationen, u.v.m. Mehr Infos Save the date: 6. & 20. & 27. Mai 2021, jeweils ab 17 Uhr (bis ca. 19 Uhr): Online- bzw. Hybrid-Veranstaltungen: Frauen im Tourismus, Veranstaltungsreihe (online bzw. hybrid) von respect_NFI & fairunterwegs.Gemeinsam mit nationalen und internationalen Expertinnen und Praktikerinnen wird beleuchtet, wie sich die Rollen der Frauen im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert haben, warum Frauen-Power für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus so wichtig ist und wie die COVID-19-Pandemie insbesondere Frauen (be)trifft.Weitere Details folgen! Voranmeldungen sind bereits möglich unter: cornelia.kuehhas@respect.at
Infos und Input rund um SDG 5 Geschlechtergleichstellung SDG 5 ausformuliert heißt: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. Das ist dringlicher denn je. Die Folgen der Coronapandemie haben besonders auf Frauen Auswirkungen – und werden es über lange Zeit hin haben, besonders in den Ländern des Globalen Südens.
Die ISJE stellt Infos, Tipps und Service rund um das Thema zusammen.
SDG 5 im Detail 5.1 Alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beenden 5.2 Alle Formen von Gewalt gegen alle Frauen und Mädchen im öffentlichen und im privaten Bereich einschließlich des Menschenhandels und sexueller und anderer Formen der Ausbeutung beseitigen 5.3 Alle schädlichen Praktiken wie Kinderheirat, Frühverheiratung und Zwangsheirat sowie die Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen beseitigen 5.4 Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit durch die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und Infrastrukturen, Sozialschutzmaßnahmen und die Förderung geteilter Verantwortung innerhalb des Haushalts und der Familie entsprechend den nationalen Gegebenheiten anerkennen und wertschätzen 5.5 Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen 5.6 Den allgemeinen Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und reproduktiven Rechten gewährleisten, wie im Einklang mit dem Aktionsprogramm der Internationalen Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung, der Aktionsplattform von Beijing und den Ergebnisdokumenten ihrer Überprüfungskonferenzen vereinbart 5.a Reformen durchführen, um Frauen die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu Grundeigentum und zur Verfügungsgewalt über Grund und Boden und sonstige Vermögensformen, zu Finanzdienstleistungen, Erbschaften und natürlichen Ressourcen zu verschaffen, im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschriften 5.b Die Nutzung von Grundlagentechnologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien, verbessern, um die Selbstbestimmung der Frauen zu fördern 5.c Eine solide Politik und durchsetzbare Rechtsvorschriften zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen auf allen Ebenen beschließen und verstärken Zum vollständigen Resolutionstext in deutscher Übertragung
Aspekte & Fragestellungen rund um SDG 10 + Welche Regionen des Globalen Südens können als positive Vorbilder in Sachen Gleichstellung dienen, wo ist die Situation besonders schlimm? Ruanda etwa macht diesbezüglich immer wieder positive Schlagzeilen, verfügt über eine hohe Anzahl weiblicher Abgeordnete im Parlament. Negativ „auffällig“ ist zum Beispiel hingegen immer wieder besonders Saudi-Arabien oder aktuell auch Dubai, rund um den Fall von Prinzessin Latifa, Tochter des Emirs von Dubai. In den Medien wurde in Hilferuf von ihr veröffentlicht, in dem sie sich als Geisel bezeichnet und die Villa, in der sie lebt, als Gefängnis. + Covid-19 & Gleichstellung: Frauen sind in vielerlei Hinsicht die Leidtragenden der aktuellen Krisen –> + Frauen tragen meist sehr viel „private Last“ neben der Arbeit: Pflegetätigkeiten, Kinderbetreuung etc. + Frauen sind einkommensmäßig global gesehen benachteiligt + Oftmals sind es Frauen, die in sozialen Berufen tätig sind + Im informellen Sektor, also Jobs ohne Absicherung und einen formellen Rahmen, sind auch besonders Frauen im Einsatz. Auch dieser Bereich ist durch Corona besonders betroffen: Eine Marktverkäuferin kann nicht einfach nach Hause gehen und Home-Office machen bzw., wenn sie nicht arbeiten kann, hat sie kein Einkommen.
–> Klar scheint, in Anbetracht der Herausforderungen, dass Antworten gefunden werden müssen (nicht zuletzt wenn man bedenkt, dass es nur möglich ist, die Krise global zu besiegen): + Wie kann man Frauen im Globalen Süden stützen? + Welche Antworten finden Betroffene vor Ort selbst? + Welche Organisationen hier sind zu diesem Thema im Einsatz?
+ Abseits von Covid-19: Müttersterblichkeit: Wieso es ein wichtiges Thema ist: Jährlich sterben hunderttausende Frauen und Mädchen an Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt – vor allem im Globalen Südens. Die meisten Todesfälle wären vermeidbar durch eine verbesserte Gesundheitsversorgung, Bildung von Mädchen und den Zugang zu Verhütungsmitteln. + Politische Entwicklungen rund um das Thema Abtreibungen: Gerade in einigen Regionen des Globalen Südens gibt es eine höchst bedenkliche Entwicklung zu strengeren Abtreibungsgesetzen, oftmals korrespondierend mit dem Abbau von Demokratie. Anderorts werden nach und nach Rechte erkämpft. Sich Länder und Entwicklungen anzusehen, macht auch aus dem Blick europäischer Staaten Sinn. Denn auch hier sind immer wieder konservative „Rückwärtstrends“ zu beobachten, wie man etwa an den Beispielen Polen und Ungarn sieht.
Facts Für jeden Dollar, den Männer verdienen, verdienen Frauen global gesehen 77 Cent. Laut Berechnungen der UN wird es bei der derzeitigen Entwicklung 257 Jahre dauern, bis dieser Gender Pay Gap geschlossen wird. Weltweit sind Frauen deutlich gefährdeter, keinen Job zu finden als Männer. Die Arbeitslosigkeitsraten junger Frauen sind in Nordafrika und arabischen Staaten doppelt so hoch wie die der jungen Männer. In Ruanda ist seit 2003 in der Verfassung ein Frauenanteil im Parlament von 30 Prozent festgeschrieben. Aktuell sind 61 Prozent der Abgeordneten Frauen. Mehrfache Herausforderung Coronakrise(n): Global gesehen arbeiten im gesamten Gesundheits- und Care-Bereich zu 70 Prozent Frauen. Unbezahlte Betreuungsarbeit wird zu 75 Prozent von Frauen geleistet. Jährlich sterben rund 290.000 Frauen und Mädchen an Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt – 99 Prozent von ihnen in Ländern des Globalen Südens. Thema Illegalisierung der Abtreibungen: Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr 23.000 Frauen infolge von Komplikationen. Die 22 reichsten Männer der Welt sind reicher als alle Frauen in Afrika, so die internationale Entwicklungsorganisation Oxfam.
Weiterführendes & Ansprechpersonen – UNIS ist das United Nationen Info Service, die UN-Infostelle in Wien: http://www.unis.unvienna.org/ Direktor Martin Nesirky Tel: (+43-1) 26060-4666 www.unis.unvienna.org/unis/de/about/contact_us.html – Spannender Ansprechpartner rund um viele Themen bezüglich SDG 5 ist Wide, das entwicklungspolitische Netzwerk für Frauenrechte und feministische Perspektiven: wide-netzwerk.at Wide ist auch international gut vernetzt. – Interview mit Claudia Thallmayer vom entwicklungspolitischen Frauennetzwerk Wide über die Folgen von Corona: https://www.suedwind-magazin.at/eb-wide-tv https://www.suedwind-magazin.at/eb-wide-tv – Geschlechtergleichstellung ist zentrales Thema der Arbeit der Austrian Development Agency: Pressekontakt der ADA: https://www.entwicklung.at/mediathek/presse – Für Expertise zu entwicklungspolitischen und feministischen Fragen empfehlen wir die Organisation Frauen*solidarität. Sie leistet Informations-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu Frauen weltweit und steht im Dialog mit Frauenbewegungen aus dem globalen Süden. – Kontakt: Frauen*solidarität im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung http://www.frauensolidaritaet.org – Die AG Globale Verantwortung vertritt national und international die Interessen von 34 österreichischen Nichtregierungsorganisationen, die in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, entwicklungspolitische Inlandsarbeit, Humanitäre Hilfe sowie nachhaltige globale wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung tätig sind. Pressekontakt Hannah Hauptmann, MA; Fachreferentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: +43 1 522 4422 – 15 | +43 (0) 699 172 042 07E-Mail: presse@globaleverantwortung.at – Die Equal Payday Initiative Die österreichische Initiative Mutternacht setzt sich für eine Senkung der Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern ein. – In Wien gibt es mit dem MUVS ein Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch www.muvs.org Mariahilfer Gürtel 37/1. Stock 1150 Wien – Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (OEGF) bietet viele Informationen zu Familienplanung und reproduktiver Gesundheit. – Infomaterial der Zeitschrift iz3w zum Thema reproduktive Rechte: https://www.iz3w.org/buch-cd-dvd/cds/doppelpack – Immer gut, nicht nur bei dem Thema: Frauen fragen! Das Frauennetzwerk Medien etwa bietet Listen von Expertinnen: www.frauennetzwerk.at/veranstaltungen/ – Und: Ansprechpersonen zu frauenpolitischen Anliegen: frauenvolksbegehren.at
Terminhinweise Wirtschaftliches Empowerment von Frauen im Globalen Süden 9. März 2021, 17:00 – 19:00 Webinar von Wide in Kooperation mit Oikocredit und ega: frauen im zentrum Zeit: Dienstag, 9. März, 17-19 Uhr Ort: online Drei entwicklungspolitische Akteurinnen geben Einblick in ihr Verständnis von wirtschaftlichem Empowerment und ihre Projektarbeit. Referentinnen
Petra Bayr, Abgeordnete zum Nationalrat und Bereichssprecherin für globale Entwicklung
Andrea Hagmann, Vorstandsmitglied von Oikocredit Austria
Andrea Kadensky, Bereichsleiterin für Internationale Projekte & Programme der Katholischen Frauenbewegung Österreich (kfb)
Veranstaltungen zum Thema (mit-)organisiert von der Austrian Development Agency: Shifting masculine norms to promote women’s economic empowerment 22. März, 14 bis 15 Uhr, online (Anmeldung benötigt!)
Engagement with men and boys to transform gender norms has been widely recognised as a vital part of achieving gender equality and promoting women’s empowerment.
Nevertheless, gender equality discourse has predominantly focused on discrimination against women and girls, while societies’ expectations for men, and the way some masculinities can constitute barriers to women’s empowerment and gender equality has yet to be systematically addressed at the global level.
Building on its experience uncovering the often hidden drivers of gender inequality with the Social Institutions and Gender Index’s (SIGI), the Austrian Development Cooperation and the OECD Development Centre are pleased to invite you to a presentation and discussion of a new report on masculinities, “Man Enough? Measuring Masculine Norms to Promote Women’s Empowerment”. This report provides insights on social constructions of what it means to “be a ‘real’ man’’—which can either hinder or promote women’s empowerment and gender equality.
This CSW side event will highlight the importance of masculinities in the economic, political and private spheres, the role they play in women’s economic empowerment, and their impact on the well-being of men and boys.
Advocating for peace during a pandemic: The impact of COVID-19 on WPS implementation in Eastern Europe, South Caucasus, Central Asia and Africa 16. März, 14 bis 15:30 Uhr, online (Anmeldung benötigt!)
Women peacebuilders have been at the forefront of addressing the COVID-19 pandemic. With support from the Austrian Development Cooperation, the Global Network of Women Peacebuilders (GNWP) and its local and national partners have organized virtual regional experience exchanges to better understand the impacts of the pandemic on implementation efforts related to the Women, Peace and Security Agenda (WPS). The reports and recommendations that emerged from these consultations provide valuable insights into the challenges and opportunities for advancing the WPS agenda, as well as gender-responsive peacebuilding and gender equality more broadly, during the pandemic. The Austrian Development Cooperation and GNWP are holding a panel discussion during the Commission on the Status of Women to share the key findings and recommendations from the consultations, and stimulate a discussion on gender-responsive and conflict-sensitive COVID-19 response and recovery in Eastern Europe, South Caucasus and Central Asia, and in Africa.
Die Debatte um den mangelnden Zugang zu Covid-19 Impfstoffen für die Länder des Globalen Südens reiht sich ein in eine lange Geschichte des Kampfs um effektive und leistbare Behandlungen für jene mehrere Dutzend Krankheiten, die das bezeichnende Adjektiv „vernachlässigt“ tragen. Das in den letzten 25 Jahren zentral um den Schutz sogenannter geistiger Eigentumsrechte (IPR) herum aufgebaute pharmazeutische Innovationssystem hat hier breitflächig versagt. Die Covid-19-Pandemie sollte deshalb für eine grundlegende Reform genutzt werden.
Woran krankt die globale Herstellung und Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten? Sichert der Markt die notwendigen Innovationen oder behindert er die effektive Bekämpfung von vorrangigen Gefahren für die öffentliche Gesundheit? Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Notwendigkeit, die Pandemie als globales Phänomen zu bekämpfen?
Wann: Mittwoch, 17. Februar 2021 – 10 Uhr Wo: Virtuell auf Zoom
Organisiert vom Wissenschaftsnetzwerk-Diskurswidmet sich das Mediengespräch aus sozialmedizinischer und (entwicklungs-)ökonomischer Perspektive. Unterfüttert mit evidenzbasierten Argumenten, werden grundsätzliche Probleme der aktuellen Gesundheitsversorgung mit Medikamenten und Impfstoffen erörtert und Vorschläge zu ihrer Neuorganisation präsentiert. Diese basieren einerseits, im Fall von Claudia Wild, auf jahrelangen kontinuierlichen Arbeiten zum Thema.
Andererseits werden von der ÖFSE Werner Raza und Jan Grumiller insbesondere die Lage im Globalen Süden beleuchten. Dazu stellen sie Ergebnisse einer aktuellen Studie zu medizinischen/pharmazeutischen Wertschöpfungsketten vor und thematisieren die globale Dimension der Impfstoffdebatte. Das Gespräch liefert konkrete Zahlen zu den beträchtlichen finanziellen Mitteln, die von der öffentlichen Hand in die Entwicklung der Covid-19 Impfstoffe geflossen sind, aber auch Vorschläge für alternative Regelungsmodelle.
Inputs: Priv.-Doz.in Dr.in Claudia Wild (Sozialmedizinerin, Direktorin des Austrian Institute for Health Technology Assessment, AIHTA): Öffentliche Grundlagenforschung und privatisierte klinische Forschung: Voraussetzungen und Vorschläge für alternative Regelungsmodelle zum Status Quo
Dr. Werner Raza (Ökonom, Leiter der österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung, ÖFSE): Wie kommen wir von Impfstoffnationalismus hin zu globaler Impfgerechtigkeit?
Dr. Jan Grumiller (Ökonom, wiss. Mitarbeiter der ÖFSE): Wie kann die Versorgungssicherheit mit medizinischen und pharmazeutischen Produkten in Zukunft gewährleistet werden?
Moderation: Dr. Manfred Krenn (Diskurs. Das Wissenschaftsnetz)
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SPERRFRIST: Dienstag, 9. Februar 2021, 01:01 Uhr MEZ – frei für Dienstagausgaben. Amnesty fordert u. a. verbesserten Zugang zu polizeilichem Schutz und der Justiz sowie zu Frauenhäusern und anderen Unterstützungsdiensten
London/Wien, am 9. Februar 2021 – Während des COVID-19-Lockdowns in Ländern des südlichen Afrika wurde das eigene Zuhause für einige Frauen und Mädchen mit gewalttätigen Familienmitgliedern zu einem Ort der Angst, Gewalt und Vergewaltigung: Gefangen in den eigenen vier Wänden haben Betroffene aktuell kaum die Möglichkeit, Missbrauchsfälle zu melden oder der Gefahr zu entkommen. Das zeigt ein neuer Bericht von Amnesty International, der heute veröffentlicht wird.
„Aufgrund des Lockdowns konnten Frauen nicht vor gewalttätigen Partnern fliehen und ihre Häuser verlassen, um Schutz zu suchen. Im gesamten südlichen Afrika konnten Betroffene Missbrauchsfälle kaum melden, weil sowohl Frauen selbst als auch Organisationen, die sich für deren Schutz und Unterstützung einsetzen, nicht als systemrelevant gelten und daher mit erheblichen Bewegungseinschränkungen konfrontiert waren“, sagt Deprose Muchena, Regionaldirektor für das östliche und südliche Afrika bei Amnesty International.
Die COVID-19-Pandemie hat im südlichen Afrika zu einer Zunahme der geschlechtsspezifischen Gewalt gegen Frauen und Mädchen geführt. Außerdem hat sie bestehende strukturelle Probleme wie Armut, soziale Ungleichheit, Kriminalität, hohe Arbeitslosenraten und systematisches Versagen der Strafjustiz verschärft.
Die Recherchen von Amnesty zeigen auch, dass Frauen und Mädchen durch das Melden von Gewalt und Missbrauch gesellschaftliche Ausgrenzung riskieren, weil sie damit aus ihrer traditionellen Geschlechterrolle ausbrechen – und wenn sie ihre Stimme dennoch erheben, werden ihre Beschwerden von den Behörden nicht ernst genommen.
„Es ist erschütternd, dass während der COVID-19-Pandemie für viele Frauen und Mädchen im südlichen Afrika das eigene Zuhause der gefährlichste Ort ist. Die Staats- und Regierungschef*innen der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) müssen den Schutz von Frauen vor geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt sowie deren Prävention als integralen Bestandteil der nationalen Strategien bei Pandemien und anderen Notfällen verankern“, fordert Deprose Muchena, und sagt weiter:
„Die Länder müssen sicherstellen, dass Frauen und Mädchen weiterhin Zugang zu polizeilichem Schutz und der Justiz sowie zu Frauenhäusern und anderen Unterstützungsdiensten haben, damit sie geschlechtsspezifischer Gewalt entkommen können.“
Vergewaltigungen, Misshandlungen und Tötungen während des Lockdowns Toxische Geschlechterstereotypen, die in sozialen und kulturellen Normen verankert sind, haben den Anstieg von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Madagaskar, Mosambik, Sambia, Simbabwe und Südafrika befeuert. Diese Stereotypen suggerieren beispielsweise, dass Frauen sich Männern grundsätzlich unterzuordnen haben und dass gewalttätige Männer ihre Frauen aus Liebe schlagen würden. Innerhalb weniger Wochen nach Beginn des Lockdowns stieg die Gewalt gegen Frauen in der gesamten Region drastisch an.
In der ersten Woche des Lockdowns meldete der südafrikanische Polizeidienst (SAPS) den Eingang von 2.300 Notrufen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt. Bis Mitte Juni 2020 wurden in der Republik Südafrika 21 Frauen und Kinder von Angehörigen des eigenen Haushalts getötet. Ein bezeichnender Fall war die brutale Ermordung der 28-jährigen Tshegofatso Pule, die am 4. Juni verschwand und vier Tage später in Johannesburg tot aufgefunden wurde. Sie war im achten Monat schwanger. Ihr Leichnam wies Stichverletzungen auf und wurde an einem Baum hängend gefunden.
In Mosambik verzeichneten zivilgesellschaftliche Organisationen nach dem Beginn des Notstands im März 2020 eine ungewöhnlich hohe Zahl an Fällen häuslicher Gewalt. In einem Fall tötete ein Mann am 6. Juni im Bezirk Matola in der Provinz Maputo erst seine Frau und dann sich selbst. Schreckliche Details wurden über den Tod einer Angestellten des Maputo Central Hospitals am 31. Mai 2020 bekannt. Sie war ausgeraubt, vergewaltigt und dann getötet worden. Die Frau hatte sich erst spät nachts auf dem Nachhauseweg befunden, weil während des Notstands kaum öffentliche Verkehrsmittel fuhren.
In Simbabwe registrierte eine Organisation für weibliche Überlebende häuslicher Gewalt in den ersten elf Tagen des landesweiten Lockdowns 764 Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt. Bis zum 13. Juni 2020 hatte sich diese Zahl auf 2.768 erhöht.
In Madagaskar stellte der Anstieg der Armut infolge des Lockdowns einen wesentlichen Faktor für die Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt dar. Frauen und Mädchen wurden ärmer und daher finanziell abhängiger, sodass sie dem Missbrauch durch gewalttätige Partner stärker ausgesetzt waren.
Was der Gerechtigkeit im Weg steht Der Bericht nennt mehrere Hürden auf dem Weg zur Gerechtigkeit für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt im südlichen Afrika. Dazu gehören das mangelnde Vertrauen in das Strafrechtssystem und das häufig durch Gesundheitsdienste und Behörden (einschließlich der Polizei) verursachte sekundäre Trauma, wenn Betroffene versuchen, Fälle zu melden.
Südafrikas Justizminister Ronald Lamola räumte im Juni 2020 im Radio ein, dass das System Schwächen aufweise und dass die Betroffenen häufig im Stich gelassen würden. In Mosambik ist die Polizei bei Anzeigen wegen geschlechtsspezifischer Gewalt verpflichtet, Ermittlungen einzuleiten. Doch ähnlich wie in Südafrika zögern viele Betroffene, Anzeige zu erstatten – weil sie gesellschaftlich unter Druck sind, häusliche Gewalt zu ertragen, weil sie finanziell vom Täter abhängig sind und weil sie kein Vertrauen in das Strafrechtssystem haben.
Laut zivilgesellschaftlichen Organisationen wurde die Polizei in einigen Fällen beschuldigt, Anzeigen bezüglich geschlechtsspezifischer Gewalt abgewiesen zu haben, weil sie diese als Familienangelegenheiten und nicht als Straftaten betrachteten. Auch das Stigma rund um sexualisierte Gewalt trage dazu bei, dass verhältnismäßig wenige Fälle tatsächlich angezeigt würden.
BITTE BEACHTEN SIE DIE SPERRFRIST: Dienstag, 9. Februar 2021, 01:01 Uhr MEZ – frei für Dienstagausgaben
Rückfragen: Presseteam Amnesty International Österreich Lerchenfelder Gürtel 43/4/3, 1160 Wien Martina Powell / Gesine Schmidt-Schmiedbauer +43 664 2359138 / +43 664 4001056 E-Mail: presse@amnesty.at
Inklusive und hochwertige Bildung für alle zu gewährleisten ist eines der Ziele der UN Agenda 2030, die auch Österreich unterzeichnet hat. Wie steht es mit der Umsetzung in Österreich und auf globaler Ebene? Wie viele Kinder und Jugendliche sind nach wie vor von Schulbildung ausgeschlossen und welche Strategien gibt es, um das zu ändern? Wie wirkt sich die COVID-19-Pandemie auf Inklusionsbemühungen aus?
Diesen Fragen geht der Global Education Monitoring Report (GEM) 2020 nach. Der GEM wird jährlich von einem bei der UNESCO angesiedelten unabhängigen Team aus Expert*innen herausgegeben und überprüft die Fortschritte bei der Erreichung des internationalen Bildungsziels. Die aktuelle Ausgabe ist dem Thema „Inklusion“ gewidmet.
Der Bericht versteht Inklusion als breites Phänomen, das alle Lernenden einschließt, legt aber einen spezifischen Fokus auf Menschen mit Beeinträchtigungen. Er analysiert Bildungssysteme und -politiken und erarbeitet Empfehlungen.
Am 28. Jänner wird der GEM 2020 in Österreich präsentiert. Internationale und nationale Expert*innen analysieren Fragen der Bildungsinklusion auf globaler und österreichischer Ebene und gehen auf die aktuellen Herausforderungen durch die COVID-19- Pandemie ein.
Online Präsentation und Diskussion: 28.01.2021, 16:00 – 18:00 Uhr