Archiv der Kategorie: Menschenrechte

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Interviewmöglichkeit: Brasilien – 3. Jahrestag des Desasters von Mariana

Am 5.11. jährt sich das Desaster von Mariana. Am jenem Donnerstag im Jahr 2015 brach der Damm des Rückhaltebeckens der Eisenerzmine der Firma Samarco nahe der Kleinstadt Mariana im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Millionen von Kubikkilometern gefährlichen Bergwerksschlamms machten sich auf den 680 km langen Weg bis zum Meer. Auf diesem Weg begrub ein Tsunami aus Schlamm Menschen, Häuser, Kirchen und ganze Dörfer unter sich. Der Schlamm tötete 19 Menschen. Er verseuchte das Wasser und den Boden für unabsehbare Zukunft. Das Desaster von Mariana gilt als die „größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens“.

Betroffene des Bergwerk-Desasters kämpfen seit fast drei Jahren für eine Entschädigung. Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion Letícia Soares Peixoto Aleixo und Douglas Krenak berichten in Wien über die Auswirkungen der Katastrophe und den Kampf um Wiedergutmachung.

Am Donnerstag, 8.11.2018 (14-17 Uhr) und Freitag, 9.11. (9-11 Uhr) stehen Letícia Soares Peixoto Aleixo und Douglas Krenak nach Terminvereinbarung für Interviews zur Verfügung. Die beiden Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion sprechen portugiesisch – für Übersetzung ist gesorgt.

Das indigene Volk der Krenak ist von dieser Umweltkatastrophe stark betroffen. Die Universität von Minas Gerais führte 2016 eine umfassende Studie zu den Auswirkungen des Bergbau-Desasters auf das Volk der Krenak durch. Drei Jahre nach dem Dammbruch sind auch zig juristische Verfahren gegen das brasilianische Unternehmen Samarco Mineração S.A. und die sie kontrollierenden Aktionärsfirmen, die australisch-britische BHP Billiton Brasil Ltda. und die brasilianische Vale S.A., eingereicht worden.

Auch österreichische Aktienbeteiligungen und Anleihen an den Aktionärsfirmen konnten in Höhe von insgesamt 63 Millionen Euro im Zeitraum von 2010-2018 nachgewiesen werden. Die juristischen Mühlen mahlen langsam und die Betroffenen bleiben auf der Strecke.

Zurzeit ist das Ziel die Einbringung einer Beschwerde bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte. Diese ist ein unabhängiges Organ der Organisation Amerikanischer Staaten mit Sitz in Washington. Die Beschwerde bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte könnte zu deutlichen Empfehlungen der Kommission an den brasilianischen Staat führen. Das interamerikanische Menschenrechtssystem hat große Bedeutung, weil seine Entscheidungen formal rechtlich bindend sind. Die Beschwerde soll zum 3. Jahrestag des Desasters am 5.11.2018 eingebracht werden.

Douglas Krenak ist Journalist und gehört zum indigenen Volk der Krenak. Schon sein Vater hat sich mit großem Einsatz für mehr Respekt und Anerkennung sowie gleiche Rechte für die Krenak eingesetzt. Als Journalist (er hat auf der UNIVALE studiert) führt er nun den Kampf seines Vaters weiter. Als Vorsitzender des Rates der Indigenen Völker von Minas Gerais-COPIMG vertrat er die Anliegen der Indigenen Völker des gesamten Bundesstaates, hat an einer Studie zum Thema Ernährungssicherheit (2009) aktiv mitgearbeitet, hält Vorträge, Seminare um die Kultur seines Volkes bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen.

Letícia Soares Peixoto Aleixo ist Uniprofessorin und Anwältin mit Schwerpunkt auf internationalem Recht und Menschenrechte. Sie ist Gründungsmitglied des Projektes „Clinica de Direitos Humanos“ (wörtl. Menschenrechtsklinik) der staatlichen Universität. In diesem Kontext begleitet sie auch die Krenak Indigenen. Sie ist Gutachterin für die Ombudsstelle des Bundesstaates Minas Gerais in Mariana und die lokale Caritas, die vom Dammbruch betroffene Familien dabei unterstützt zu ihrem Recht zu kommen.

Rückfragen:
Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar;
Christian Herret: christian.herret@dka.at
Mobiltel. 0676/88 011 – 1071; Tel: 01/481 09 91-41,
Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien,
www.dka.at

Exklusive Treffen mit Verteidigerinnen von Menschenrechten in Wien

Im Rahmen der Kampagne Es beginnt hier. Schreiben wir Geschichte setzt sich Amnesty International Österreich für Menschenrechtsverteidigerinnen ein. Dabei handelt es sich um Frauen, die für die Rechte aller Menschen kämpfen, sowie Aktivist*innen jeden Geschlechts, die sich für Frauenrechte engagieren.

Menschenrechtsverteidigerinnen sind mit besonderen Herausforderungen und Gefahren konfrontiert. Oft drohen ihnen aufgrund ihres Engagements zusätzliche Stigmatisierung, Verfolgung, Diffamierung oder sexuelle Gewalt. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten haben sich dazu verpflichtet, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Union den Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen sicherzustellen. Anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft fordern wir daher von der österreichischen Bundesregierung, den Schutz und die Sicherheit von internationalen Menschenrechtsverteidigerinnen ernst zu nehmen und auf die Agenda der EU-Außenpolitik zu setzen.

Nächsten Woche gibt es zwei Möglichkeiten in Wien, Menschenrechtsverteidigerinnen aus der ganzen Welt zu treffen und mit ihnen Interviews zu führen. 

  1. August 2018 – Expert*innenseminar zu Menschenrechtsverteidigerinnen „DEFENDING WOMEN – DEFENDING RIGHTS“

Anlässlich des EU-Außenminister*innentreffens in Wien lädt Amnesty International zu einem Expert*innenseminar am 29. August 2018 im Haus der Europäischen Union ein, um die politischen Entscheidungsträger*innen an ihre Verpflichtung zu erinnern, Menschenrechtsverteidiger*innen zu stärken und zu schützen – und zwar im realen Leben, nicht nur am Papier. Frauen, die in verschiedenen Regionen zu Menschenrechtsthemen arbeiten, werden mit EU- und Regierungsvertreter*innen über mögliche Schutzmechanismen für Menschenrechtsverteidiger*innen diskutieren.

Informationen auf Englisch finden sie unter: https://www.amnesty.at/mitmachen/kampagnen/news-events/defending-women-defending-rights/

INTERVIEWMÖGLICHKEIT – Bei Interesse koordinieren wir gerne einen Termin:

Folgende Menschenrechtsverteidigerinnen stehen für Interviews auf Englisch zur Verfügung. Nähere Informationen zu den Interviewpartnerinnen finden sie unter https://synology.amnesty.at:5001/sharing/rAPHChVYH.

  • Maria Teresa Rivera, Aktivistin für sexuelle und reproduktive Rechte. El Salvador/Schweden
  • Klementyna Suchanow, Frauenrechtsaktivistin Polish Women on Strike, Polen
  • Kania Mamonto, Asia Justice and Rights (AJAR), Indonesien
  • Wangui Kimari, Mathare Social Justice Centre, Kenia
  • Evdokia Romanova, Aktivistin für sexuelle und reproduktive Rechte, Russland/Österreich
  1. August 2018 – Matinee Österreichisches Parlament „Frauen – verteidigen –Menschenrechte“

Die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures empfängt internationale Menschenrechtsverteidigerinnen, die auf Einladung von Amnesty International Österreich in Wien sind, in der Wiener Hofburg. Kania Mamonto und Evdokia Romanova werden zu diesem Anlass neben der zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, sprechen. Amnesty International begrüßt diesen Akt der Republik Österreich, die wichtige Arbeit von Menschenrechtsverteidiger*innen anzuerkennen.

Anmeldung zur Matinee unter: https://www.parlament.gv.at/SERV/VER/AKT/300818

Für die Teilnahme an den Veranstaltungen oder zur Koordinierung eines Interviewtermins wenden Sie sich bitte an: presse@amnesty.at oder 0664 4001056.

 

 

Nicaragua steuert aufs Chaos zu

Nicaragua steuert aufs Chaos zu

Wie es so weit kam, schildert Ralf Leonhard nach einem Lokalaugenschein.


139 Tote lautet die Bilanz in der zweiten Juni-Woche nach sieben Wochen Aufstand gegen das autoritär regierende Präsidentenpaar Daniel Ortega und Rosario Murillo in Nicaragua. Fast alle gehen auf das Konto der Anti-Aufruhrpolizei und der regierungstreuen Schlägertrupps, die als Sandinistische Jugend auftreten. Die Polizei schießt, um zu töten: in den Kopf, in den Hals, in den Oberkörper. Das haben Amnesty International und die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) bestätigt, die Mitte bzw. Ende Mai das Land besuchten.

Überproportionaler Polizeieinsatz schafft Protest
Die Methoden der Einschüchterung von Protestbewegungen haben in der Vergangenheit gut funktioniert: bei Demonstrationen gegen den Plan, einen interozeanischen Kanal zu bauen oder bei Protesten gegen Pensionskürzungen. Diesmal verfehlte das brutale Vorgehen sein Ziel. Der offensichtlich überproportionale Polizeieinsatz, die Übergriffe der zivilen Schlägertrupps, die JournalistInnen die Kameras stahlen, waren live im privaten Fernsehen zu sehen. Videos verbreiteten sich außerdem in Windeseile über die sozialen Medien. Und je mehr Blut friedlicher DemonstrantInnen floss, desto größer wurde die Protestbewegung.

Erhöhungen der Beiträge zur durch Nepotismus heruntergewirtschafteten Sozialversicherung waren nur der Auslöser. Unmittelbar vorher waren schon Proteste gegen die Brände im Tropenwaldschutzgebiet Indio Maíz brutal unterdrückt worden. Jeder weiß, dass Präsident Ortega und hohe Militärs in den illegalen Holzhandel verwickelt sind. Vieles deutet darauf hin, dass die Brände gelegt wurden. Jedenfalls unternahm die Regierung lange Zeit gar nichts und lehnte sogar die Hilfe einer spezialisierten Feuerwehrbrigade aus Costa Rica ab.

Diese Proteste wurden von ökologisch interessierten StudentInnen getragen, die dank sozialer Medien nicht allein auf die Propaganda der fast völlig von der Regierung und der Familie Ortega kontrollierten Medien angewiesen waren.

Rot-schwarze Fahne der SandinistInnen wurde zum Hassobjekt. Inzwischen hat sich die Protestbewegung, die keinen sichtbaren Kopf hat, auf fast alle wichtigen Städte ausgedehnt. In Managua, Masaya und Granada sind wichtige Straßen durch Barrikaden aus Pflastersteinen abgesperrt. Das erinnert an den Volksaufstand von 1979, als die Sandinistische Befreiungsfront (FSLN) gegen den Diktator Anastasio Somoza kämpfte. Allerdings ist die rot-schwarze Fahne der SandinistInnen inzwischen zum Hassobjekt geworden. Daniel Ortega, einst einer der neun Kommandanten des Nationaldirektoriums und bis 1990 Präsident des Landes, regiert wieder seit 2007. In elf Jahren ist es ihm gelungen, die Opposition fast völlig auszuschalten und dank venezolanischer Öllieferungen soziale und wirtschaftliche Stabilität zu schaffen. Seit zwei Jahren fließt das Öl aus Venzuela nicht mehr. Größere wirtschaftliche Verwerfungen stehen bevor. Ortegas Pakt mit der Unternehmerschaft, der sogar in der Verfassung verankert wurde, ist geplatzt.

Versuche der Bischofskonferenz, über einen Nationalen Dialog eine politische Lösung der Krise einzuleiten, sind gescheitert. Die Regierung zeigt sich absolut unwillig, auch nur die kleinste Konzession zu machen.  Darauf hat sich auch die Position der Gegenseite verhärtet. Da sind UnternehmerInnen, Bäuerinnen und Bauern, StudentInnen,  AkademikerInnen und Frauenorganisationen vereint. Sie fordern den sofortigen Rücktritt des Präsidentenpaares.

Land paralysiert
Zusätzlich verkompliziert sich die Lage dadurch, dass immer mehr Gruppen, die von der Oppositionsbewegung nicht kontrolliert werden, ihr eigenes Spiel spielen. Sie bedrohen Menschen und ganze Stadtviertel, die als regierungstreu gelten, rauben Geschäfte aus und haben in Managua einen Ortega-Sender und in Granada das Rathaus in Brand gesteckt. Durch diese Gruppen und die Straßensperren ist die Versorgungslage in manchen Gegenden inzwischen prekär. Geschäfte werden nicht mehr beliefert, Menschen wagen sich nicht mehr auf die Straße. Zuletzt hat Ortega signalisiert, dass er zumindest einer Vorverlegung der nächsten Wahlen von 2021 auf 2019 zustimmen könnte. Aber, wie der Schriftsteller Sergio Ramírez, einst Vizepräsident unter Daniel Ortega zuletzt in der taz (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5505666&s=Leonhard/) sagte: „Er hat keine Alternative zum Leben an der Macht. Er hat viel Geld angehäuft aber ihm geht es nicht um Reichtum, den er irgendwo im Exil genießen will. Das Geld ist nur ein Instrument der Macht“.

Ralf Leonhard war in den 1980er und 1990er Jahren mehr als 14 Jahre als Korrespondent in Nicaragua und hat das Land im vergangenen Mai zuletzt besucht.

Intervieweinladung: Kenia – Kampf gegen Menschenhandel

Verkauft als Sklaven, Kindersoldaten, zur Prostitution gezwungen, als billige Arbeitskräfte missbraucht: Menschenhandel hat viele Gesichter und zählt zu einem der grausamsten aber auch am schnellsten wachsenden internationalen Verbrechen, die oft ungestraft und verborgen bleiben.

In Kenia bringt die Organisation HAART (Awareness Against Human Trafficking) Licht in die dunklen Machenschaften des organisierten Verbrechens und kümmert sich um die Opfer.

Radoslaw Malinowski, der Gründer der Organisation HAART und sein Kollege Fr.  Jean De Dieu Bukuru, ein Missionar aus Burundi, sind zu Gast in Wien und stehen am 25. Mai 2018 nach Terminvereinbarung für Interviews zur Verfügung. (Die beiden Gäste sprechen Englisch)

Ort: Konferenzraum der Jesuitenkirche, Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 1, 1010 Wien

Fr. De Dieu Bukuru, wurde selbst Opfer von Menschenhandel. Als Junge entführten ihn Rebellen und zwangen ihn in den 90ern als Kindersoldat im Bürgerkrieg in Burundi zu kämpfen. Nach Jahren der brutalen Ausbeutung und Zwangsarbeit gelang es ihm, sich zu befreien, wonach er den „Missionaries of Africa“ beitrat.

Radoslaw Malinowski ist Gründer und CEO von HAART Kenya, der größten Organisation Kenias, die sich für die Opfer von Menschenhandel einsetzt. Der studierte Jurist und Theologe hat bereits in Süd Afrika und Malawi mit Betroffenen gearbeitet.

Aus Österreich wird HAART Kenya unter anderem von der Jesuitenmission und der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt.

Infos zu HAART: http://haartkenya.org/

Rückfragen:
Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar;
Georg.Bauer: Georg.Bauer@dka.at
Mobiltel. 0676/88 011 – 1073; Tel: 01/481 09 91-42,
Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien,
www.dka.at

Interviewtermin mit Felix Jaitner, Evgenij Milevskij und Ingo Petz

Russland und die WM 2018. Spiel für Menschenrechte!?
Mi., 23. Mai 2018 // 17:00-18:30 // Wien

Vier Jahre nach den Olympischen Spielen in Sotschi findet in Russland mit der WM 2018 das nächste Sportgroßereignis statt. Das Gastgeberland möchte sich mit einem erfolgreichen Turnier in einem positiven Licht präsentieren. Die österreichische Initiative „OUR GAME – Unser Spiel für Menschenrechte“ macht auf Diskriminierung, Ausgrenzung und Ausbeutung im Vorfeld und bei der Austragung der WM 2018 aufmerksam und lässt Sportler, Wissenschaftler und Experten zu Wort kommen.

Felix Jaitner, Evgenij Milevskij und Ingo Petz stehen für Interviews zur Verfügung: Mi., 23. Mai 2018 // 17:00-18:30 // Hauptbücherei am Gürtel // Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Felix Jaitner: Politologe und Osteuropaexperte an der Universität Wien spricht über die jüngsten politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des WM-Gastgeberlands Russland, insbesondere über die zunehmend autoritären Tendenzen des Putin-Regimes.

Evgenij Milevskij: ehemaliger Fußballprofi u. a. Spartak Moskau, Austria Wien. Managing Director Russia, Ukraine & Baltic States bei Soravia Real Estate Ltd. Der frühere Direktor des lettischen Fußballverbands ist ein ausgewiesener Kenner des russischen Fußballs.

Ingo Petz: Autor und Journalist, studierte Geschichte und Slawistik an der Universität Wolgograd. Als Mitarbeiter des Fan-Projekts fankurve-ost.de in Berlin organisiert er Seminare für junge JournalistInnen und aktive Fans aus Russland. Petz spricht über das Thema Fußball-Fankultur in Russland und Zivilgesellschaft.

Zur Vereinbarung von Interviewterminen wenden Sie sich bitte an Kurt Wachter (VIDC-fairplay Initiative), +43 1 7133594-90, wachter@vidc.org
Im Anschluss (19:00) findet eine Ausgabe von „Club 2×11 – die Fußballdiskussion“ statt. Moderiert von Georg Spitaler (ballesterer, Politologe, Historiker) sprechen die Interview-Partner über die Erwartungshaltung von Veranstaltern, Beobachtern und Fans und beleuchten die aktuelle russische Fußballszene. Diese Veranstaltung wird von ORF Sport + live übertragen und findet in Kooperation mit Büchereien Wien, ballesterer, fairplay Initiative und tipp3 statt.

OUR GAME

Die gemeinsame Initiative „OUR GAME – Unser Spiel für Menschenrechte“ vom Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (fairplay-VIDC), Südwind und der Frauen*solidarität steht für eine innovative entwicklungspolitische Bildungs-, Kultur- und Informationsarbeit und setzt sich für bindende Menschenrechtsstandards bei Sportgroßereignissen ein. OUR GAME ist das Nachfolgeprojekt von „Nosso Jogo“, das die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien im Fokus hatte.

Mehr Infos zu OUR GAME finden Sie unter www.ourgame.at

Die Initiative „OUR GAME – Unser Spiel für Menschenrechte“ wird mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.

Interviewmöglichkeiten mit vier philippinischen Menschenrechts-AktivistInnen

Auf Einladung des Welthaus Österreich sind im April vier Gäste aus den Philippinen in Österreich zu Besuch. Sie stehen für Interviews über ihren Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz zur Verfügung und zeigen Zusammenhänge zwischen „ökologischen Müllhalden“ in ihrer Heimat und dem Konsumverhalten in Europa auf.

Rina Libongen und Rolando Larracas sind in der Woche vom 23.-28. April in Wien, davor in St. Pölten/ NÖ und Innsbruck/ Tirol. Zeitfenster für Interviews  in Wien sind Montag, der 23.4.  und Freitag, 27.4 Vormittag, ansonsten nach Absprache.

Rina Libongen ist Aktivistin bei Cordillera Disaster Response & Development Services, Inc. (CorDis) und kämpft gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Sie gehört der Volksgruppe der Igorot an, die seit Generationen traditionellen Goldabbau ohne den Einsatz von Giften wie Arsen oder Blausäure betreiben. Traditionell besitzen die indigenen Gemeinschaften das Land, aber die Regierung vergibt die Schürfrechte an internationale Konzerne. Sie stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Igorot. Seit ihrem Studium organisiert sie  Kulturgruppen und Workshops an Schulen und in den Gemeinden.

Rolando Larracas lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC (Marinduque Council for Environmental Concerns). Aktivisten wie Rolando haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde. Viele politische EntscheidungsträgerInnen bekennen sich mittlerweile zu einer Anti-Mining Position und fordern verbindliche internationale Verträge für Konzerne und Entschädigungszahlungen an Mensch und Natur.

Zwei weitere Gäste aus den Philippinen, Adeline Angeles und Jimmy Khayog,  werden Klagenfurt, Linz und Graz besuchen.

Adeline Angeles lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC. AktivistInnen wie Adeline haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde.

Jimmy Khayog ist Leiter von CorDis, einer Organisation, die er nach einem verheerenden Erdbeben in den 1980ern gründete. Mit seinen MitarbeiterInnen kämpt er gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Er stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Volksgruppe der Igorot. Nach dem Motto von CorDis „We help people to help themselves“ ist er auch in den entlegensten Dörfern in der Gebirgsregion unterwegs, um mit der Bevölkerung gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten.

Hier der Überblick zum Besuch der Gäste und den jeweiligen Kontaktpersonen:

Adeline Angeles & Jimmy Khayog

Klagenfurt: 8. – 14. April 2018: silvia.moedritscher@kath-kirchekaernten.at

Linz: 16. – 21. April 2018: katharina.fernandezmetzbauer@dioezese-linz.at

Graz: 23. – 28. April 2018: margareta.moser@welthaus.at

Rina Libongen & Rolando Larracas

St. Pölten: 8. – 14. April 2018: m.spritzendorferehrenhauser@kirche.at

Innsbruck: 16. – 21. April 2018: sibylle.auer@dibk.at

Wien: 23. und 27. April 2018, Vormittags: m.mueller-schoeffmann@edw.or.at

Weitere Informationen finden auf der Welthaus Wien Homepage.

 

 

 

Vortrag und Interviewmöglichkeit: Human Rights Research on the Frontlines – mit Anna Neistat

Amnesty International lädt herzlich zum Vortrag Human Rights on the Frontlines von Anna Neistat ein: Neistat leitet die globale Rechercheabteilung bei Amnesty International und hat jahrelang in zahlreichen Krisengebieten recherchiert und Menschenrechtsverletzungen dokumentiert unter anderem in Syrien und Afghanistan.

Anna Neistat steht außerdem rund um den 14. März für Interviews in Wien zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Pressestelle: www.amnesty.at/presse

Wann: 14. März 2018, 19:00 Uhr
Wo: Die Angewandte, Stubenring 3, 1010 Wien

Weitere Informationen zur 5-teiligen Veranstaltungsreihe Women*Human Rights Defenders und Anmeldung unter https://www.amnesty.at/de/events/

Interviewmöglichkeit: Rana Plaza Unglück Bangladesch

Interviewmöglichkeit

Am 24. April jährt sich der verheerende Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch zum 5. Mal. Was hat sich seitdem getan?

Humaira Aziz, CARE Bangladesch, ist vom 26.2. bis 1.3. in Wien. Sie spricht über Textilarbeiterinnen in Bangladesch und die aktuellen Herausforderungen für Frauen in dieser Branche, wenn es darum geht, Arbeitsrechte zu etablieren bzw. einzufordern.

Humaira Aziz ist in Bangladesch für CAREs Women Empowerment Programme (gegen Gewalt an Frauen, Stärkung von Frauen, gerechte Arbeitsbedingungen) verantwortlich.
Ihre Tätigkeit begann vor vielen Jahren damit, dass sie Frauen und Mädchen unterstützte, die von Trafficking, sexuellem Missbrauch und Ausbeutung betroffen waren. Seither arbeitet sie mit und für die Frauen in Bangladesch: Sexarbeiterinnen, Arbeiterinnen in der Landwirtschaft, Textilindustrie, Mädchen in marginalisierten Gemeinschaften. Die beiden vergangenen Jahrzehnte verantwortete sie  Entwicklungsprogramme zu Frauenrechten und Kampagnen gegen Gewalt an Frauen. Sie ist aktives Mitglied der Frauenbewegung in Bangladesch. Humaira Aziz hat einen Master in Internationalen Beziehungen von der Universität Dhaka und einen Master der Universität Sussex in Großbritannien. Sie arbeitete in der Vergangenheit u.a. für ActionAid und Save the Children.

Kontakt / Interviewanfragen: Katharina Katzer, CARE Österreich, Mail: katharina.katzer@care.at, Tel. 01 / 715 0 715

Interviewmöglichkeit mit kolumbianischen Aktivistinnen

Für eine Zukunft ohne Gewalt – Frauen als Friedensstifterinnen

Exklusivinterviews mit kolumbianischen Aktivistinnen für Frauenrechte und Frieden

 am 21.2., 24.2., 26.2., 1.3. oder 2.3.2018 in Wien

Ana Maria Berrio Ramirez, Mitglied von „Vamos Mujer“, Beraterin von Frauen am Land

Melissa Villegas Franco, Mitglied von „Vamos Mujer“, Beraterin von Mädchen am Land

Sichern Sie sich einen Interviewtermin (inkl. beigestellter Übersetzerin) im Pressereferat der Katholischen Frauenbewegung Österreichs: elisabeth.ohnemus@kfb.at, Tel. 0699/81426947 und/oder treffen Sie die Projektpartnerinnen beim Benefizsuppenessen der Aktion Familienfasttag der kfbö:

Einladung zum Benefizsuppenessen der Aktion Familienfasttag der kfbö mit den Projektpartnerinnen von „Vamos Mujer“

am 20. Februar 2018, 17.00 Uhr, im österreichischen Parlament

(bitte um Anmeldung ebenfalls im Pressereferat)

Soziale Ungerechtigkeit, die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen, Umweltzerstörung, eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, ökonomische und politische Unterdrückung führen weltweit zu einer jährlich steigenden Zahl an Kriegen und bewaffneten Konflikten. Die Austragung dieser Kriege und Konflikte findet hauptsächlich auf dem Rücken der Zivilbevölkerung statt, insbesondere Frauen sind von den daraus resultierenden Folgen betroffen, sind Gewalt ausgesetzt oder müssen sich auf die Flucht begeben. In Konfliktlösungs- und Friedensprozesse werden Frauen aber nur wenig involviert.

Die „Aktion Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung Österreichs beschäftigt sich daher in den Jahren 2017/2018 unter dem Titel „Friedensaktiv – Frauen für eine gerechte Welt“ schwerpunktmäßig mit den Lebensrealitäten von Frauen in bewaffneten Konflikten sowie ihrer Rolle in Friedensprozessen.

In den Mittelpunkt ihrer Bildungs- und Spendeninitiativen während der Aktionszeit im Februar und März 2018 stellt die Katholische Frauenbewegung eine Partnerorganisation in Kolumbien: „Vamos Mujer“.  „Vamos Mujer“ setzt sich ein für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen, die sowohl infolge des jahrelangen Bürgerkriegs im Land als auch aufgrund des allgemeinen Machismo erschreckend hoch ist. Die Botschaft von „Vamos Mujer“: Staat wie Individuum und Gesellschaft müssen aktiv werden und einen Bewusstseinswandel vollziehen, zudem die Genderperspektive in den Friedensprozess einbeziehen, soll der Frieden, um den gerungen wird, nachhaltig wirksam sein – es braucht die Frauen als Friedensstifterinnen.

Bildungsbehelf2018, u.a. mit Bericht zu „Vamos Mujer“ auf S. 18 sowie allgemeinen Informationen zu Kolumbien und dem aktuellen Friedensprozess; kurze Selbstportraits der beiden Projektpartnerinnen Ana Maria Berrio Ramirez und Melissa Villegas Franco

Einen Videobeitrag zum Projekt „Vamos Mujer“ finden Sie unter https://www.youtube.com/channel/UCr3KlpTiJlHXXm1oi_rt9cQ

Inklusion! Wenn wir etwas ändern wollen…

… müssen wir bei uns selbst anfangen
Ein Kommentar und Gedankenexperiment als möglicher Einstieg ins Thema Inklusion mit zahlreichen weiterführenden Links. Von Johanna Mang und Magdalena Kern, Licht für die Welt.


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Das Wort „Behinderung“ ist in der Öffentlichkeit oft mit Assoziationen wie „nicht können“ oder „auf den Rollstuhl angewiesen“ verknüpft. Die „besonderen Bedürfnisse“ und der Unterstützungsbedarf stehen im Vordergrund. Die Fähigkeiten und Potenziale der einzelnen Menschen werden dabei in den Hintergrund gerückt. Diese öffentliche Wahrnehmung ist eine der größten Barrieren für Inklusion in Österreich und in Folge auch in der Entwicklungszusammenarbeit.

Weltweit leben rund eine Milliarde (= 1.000.000.000) Menschen mit Behinderungen, 80 Prozent davon in Ländern des globalen Südens. Behinderung und Armut sind besonders im Globalen Süden eng miteinander verbunden. Einerseits können Mangelernährung und fehlende gesundheitliche Versorgung zu dauerhaften Behinderungen führen. Andererseits tragen Behinderungen zu Armut bei, da Menschen mit Behinderungen auf vielen Ebenen benachteiligt sind. Sie werden daran gehindert ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ihr Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt ist erheblich eingeschränkt. Ihre Teilhabe an, beziehungsweise Inklusion in der Gesellschaft wird dadurch erschwert.

Damit Inklusion wirklich möglich wird – in Österreich, in Ländern des Globalen Südens – brauchen wir ein anderes Bild, ein anderes Verständnis und eine andere Haltung. Nämlich: Vielfalt ist normal und wir haben die menschenrechtliche Verpflichtung, diese Vielfalt in unserer Gesellschaft zu respektieren und zu leben. Dabei kommt den Medien und JournalistInnen eine ganz besondere Rolle zu, weil sie durch ihre Arbeit Bilder in den Köpfen erzeugen, die uns alle prägen.

Oftmals fällt es uns leicht, anderen zu sagen, was sie machen sollen. Viel schwieriger ist es, sich selbst einmal an der Nase zu nehmen. Dazu möchten wir Ihnen einen Selbsttest anbieten.

Eine Handreichung zur Selbsterfahrung und Überwindung der Barrieren im eigenen Kopf:

Nehmen Sie sich eine Woche Zeit und machen Sie an jedem Tag einen kleinen Schritt, um sich dem Thema Inklusion zu nähern. Wählen Sie für jeden Tag zumindest eine Option aus und versuchen Sie es! Selbstverständlich können Sie kreativ und kritisch sein und eigene, bessere Ideen realisieren! Wenn Sie selbst eine Behinderung haben, dann bieten Sie Ihre Erfahrungen anderen direkt an, oder laden andere ein mitzumachen! Werden Sie Sparring-PartnerIn für sieben Tage!

Was es zu gewinnen gibt, wenn Sie diese sieben Tage mitmachen, finden Sie am Ende dieses Artikels.

Tag 1 – Dialog führen

  • Schauen Sie sich in Ihrer Familie, Ihrem Freundeskreis und in Ihrem Wohnumfeld um. Sie werden sicher Menschen mit Behinderungen kennen. Fragen Sie diese nach ihren Erfahrungen, Erwartungen und Zielen.
  • Überlegen Sie, wie viele Menschen mit Behinderungen Sie in Ihrem engeren Berufsumfeld kennen. Welche Erfahrungen in der schulischen und beruflichen Laufbahn haben Ihre KollegInnen/haben Sie selbst gemacht? Fragen Sie im Personalbüro, was es braucht, um mehr Menschen mit Behinderungen anzustellen.
  • Fragen Sie die PolitikerInnen in Ihrer Gemeinde, Ihrem Bezirk, welche Maßnahmen zu Inklusion und Barrierefreiheit geplant sind. Fragen Sie das Außenministerium, was in den kommenden fünf Jahren in Sachen Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit unternommen wird.

Tag 2 – Barrieren erleben

  • Machen Sie mit einer Augenbinde und sehender Begleitung (!) einen längeren Spaziergang. Und wenn Sie wieder zu Hause sind, kochen Sie sich so ihr Lieblingsgericht. Immer noch mit Augenbinde.
  • Borgen Sie sich einen Rollstuhl aus und benutzen Sie damit öffentliche Verkehrsmittel. Gehen Sie einkaufen und probieren Sie, ob Sie im Rollstuhl in Ihr Lieblingslokal hineinkommen – und dort das WC benutzen können. Wenn Sie selbst RollstuhlfahrerIn sind, leiten Sie andere bei ihrem Selbstversuch an.
  • Stoppeln Sie sich Ihre Ohren zu und verbringen Sie einen Abend in Ihrem Freundeskreis. Versuchen Sie so, dem Gespräch zu folgen und zu kommunizieren. Schauen Sie, welche Sendungen an diesem Tag im öffentlichen Fernsehen in Gebärdensprache übersetzt werden. Zählen sie diese und setzen Sie sie ins Verhältnis mit allen Sendungen!

Tag 3 – Nachlesen & Nachfassen

  • Werfen Sie einen Blick in die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. (1) Wenn Ihnen diese zu komplex ist, dann empfehlen wir sehr die Version in einfacher Sprache. (2) Besuchen Sie die Website des Unabhängigen Monitoringausschussses, der die Umsetzung der Konvention überwacht. (3)
  • Abonnieren Sie die Aussendungen und Newsletter österreichischer und internationaler Vereine, die Sie über Inklusion aktuell informieren. (4a, 4b, 4c, 4d)
  • Machen Sie sich schlau, was barrierefreie Internetseiten heutzutage können. (5a, 5b)
  • Entdecken Sie den Leitfaden zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien. (6)
  • Vertiefen Sie sich weiter in das Thema Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit – lesen Sie die nachstehenden Artikel, oder lesen Sie die Stellungnahme des Monitoringausschusses. (7 a), Oder melden Sie sich direkt bei Licht für die Welt mit Ihren Fragen. (7 b)

Tag 4 – Gemeinsam erleben

  • Es gibt einige (wenige) wirklich inklusive Schulen – fragen Sie nach, ob Sie dort hineinschnuppern dürfen. Beispiele sind: das evangelische Realgymnasium, 1220 Wien (8) Caritas Schule am Himmel (9a), die Schulen im Bezirk Reutte Tirol. (9b)
  • Laufen/walken/rollen Sie beim Vienna Night Run mit. Dies ist die einzige große Laufveranstaltung, bei der alle gemeinsam unterwegs sind, sei es zu Fuß, mit Stöcken oder Krücken, im Rolli, mit sehenden BegleitläuferInnen usw.
  • Besuchen Sie die barrierefreie Führung des Kunsthistorischen Museums. (10)
  • Finden Sie aktuelle Veranstaltungen, die wirklich barrierefrei sind.

Tag 5 – Überlegen Sie …

  • In Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit haben 80 – 90 % aller Jugendlichen mit Behinderungen keine Arbeit. (11) Platzieren Sie sich vor einer Höheren Schule und warten Sie, bis alle herausströmen. Jetzt stellen Sie sich vor, was wäre, wenn 90 % davon nie eine Arbeit finden würden.
  • Welche Arten von Barrieren fallen Ihnen ein? Kennen Sie Beispiele für bauliche, gesetzliche, gesellschaftliche, finanzielle, … weitere?
  • Wann haben Sie das letzte Mal jemanden mit einer Behinderung in den Nachrichten gesehen? Wann haben Sie zuletzt in der Sportschau von Siegen aus dem Paralympischen Sport gesehen? Welche Filme kennen Sie, in denen SchauspielerInnen mit Behinderungen eine Hauptrolle spielen (und nicht SchauspielerInnen ohne Behinderung diese Rolle übernehmen)?

Tag 6 – Setzen Sie selbst Schritte

  • Verfassen Sie Ihren nächsten Artikel/Sendung auch in einfacher Sprache und stellen diesen dann Ihrem LeserInnen-/HörerInnen-/SeherInnenkreis zur Verfügung. (12)
  • Geben Sie sich und anderen Zeit. In Ihrer Kommunikation schauen Sie, dass andere zu Wort kommen. Wenn sich jemand schwer dabei tut, geben Sie die Zeit, die ihr Gegenüber braucht. Fragen Sie einfach nach, wenn Ihnen etwas nicht verständlich ist und bleiben Sie im Dialog.
  • Wenn Sie einen Menschen treffen und sich fragen, ob sie/er gerade eben Unterstützung braucht, dann fragen Sie direkt und bieten Unterstützung an.

Tag 7 – Revue passieren lassen und weitererzählen

Denken und spüren Sie zurück, was Sie in den vergangenen sieben Tagen erlebt haben. Was war denn das größte „Aha“-Erlebnis? Was das Allerschönste? Und was ist Ihnen so richtig schwergefallen? Teilen Sie Ihre ganz persönlichen Geschichten und Einsichten mit anderen!

Ihr Gewinn und zugleich eine Warnung: Wenn Sie mitmachen, dann wird sich Ihr Blickwinkel verändern. Sie werden künftig anders durch die Welt gehen – Sie gewinnen Vielfalt. Und/oder Sie können anderen zu dieser Blickwinkeländerung verhelfen. Achtung, eine solche Veränderung lässt sich nicht rückgängig machen! Sie werden interessiert bleiben! Gut so!

Und Sie werden auch erkennendass der Weg zu einer wirklich inklusiven Gesellschaft noch sehr, sehr lang ist…Sie haben jedoch die Möglichkeit, diesen Weg positiv mitzugestalten, hier in Österreich und im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit!

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Linkliste

1 https://monitoringausschuss.at/download/grundlagen/un-konvention/BGBl_III_105_2016.pdf
2 https://monitoringausschuss.at/download/grundlagen/un-konvention/un-konvention_ll.pdf
3 https://monitoringausschuss.at/
4a https://www.bizeps.or.at/
4b http://www.behindertenrat.at/
4c https://lebenshilfe.at/
4d https://www.licht-fuer-die-welt.at/
5a http://www.behindertenrat.at/barrierefrei-gestalten/barrierefreie-kommunikation/barrierefreies-internet
5b http://www.einfach-barrierefrei.net/
6https://www.bundeskanzleramt.gv.at/documents/131008/370304/Empfehlung_zur_Darstellung_von_Menschen_mit_Behinderungen_in_den_Medien.pdf/0916d9df-1c41-4303-8c82-1122d52eac64
7a https://monitoringausschuss.at/download/ma_sn_entwicklungszusammenarbeit_2012_04_12-pdf/
7b info@licht-fuer-die-welt.at
8 https://www.erg-donaustadt.at/
9a https://www.schule-am-himmel.at/
9b  http://derstandard.at/2000008060997/Sonderschulfrei-im-Inklusionsbezirk
10 https://www.khm.at/erfahren/kunstvermittlung/barrierefreie-angebote/
11 https://www.light-for-the-world.org/sites/lfdw_org/files/download_files/lftw_employable_web_0.pdf
12 https://www.capito.eu/
13 http://der.orf.at/kundendienst/service/barrierefrei100.html