KURS FÜR JOURNALISTINNEN

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Einfluss medialer Berichterstattung zu Migration auf MedienkonsumentInnen.

Der E-Learning-Kurs, der mit einem Zertifikat abschließt, wird von Profis und ExpertInnen aus dem Medien- und Kommunikations, – sowie Migrationsbereich durchgeführt. Er findet in zwei Präsenzterminen am Beginn und am Ende des Kurses sowie auf der Online-Plattform Moodle statt. Zwölf österreichische JournalistInnen und JournalistInnen in Ausbildung können neben je 12 TeilnehmerInnen aus Italien, Ungarn und Griechenland am Kurs teilnehmen.

Dauer:
Beginn: 9. November 2019
Ende: Februar 2020
Der Kurs hat eine Gesamtdauer von 28 Stunden (16 Stunden online, 8 Stunden Kick-off-Seminar, 4 Stunden Abschluss-Seminar)

Ablauf:
Der  Kurs beginnt mit einer ganztägigen Kick-off Veranstaltung in Wien. Anschließend folgen sechs Online-Webinare mit ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen. Im Rahmen eines halbtätigen Abschluss-Seminars kommen die österreichischen TeilnehmerInnen noch einmal in Wien zusammen, um ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie im Kurs gewonnen haben, auszutauschen und Feedback zu geben.

Teilnahmebedingungen und Anmeldung:
Schriftliche Kurzdarstellung der Gründe, warum man am Kurs teilnehmen möchte (max 1.000 Zeichen inklusive Leerzeichen) bis 25.10.2019 23:59 an julia.weber@suedwind.at

Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos.

 

Äthiopien: Noch mehr als Friedensnobelpreis und Kaffee

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Gerade ist verkündet worden, dass der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis 2019 bekommt. Das ist mit ein Grund einen Blick auf die kulturellen und politischen Begegnungen zwischen Äthiopien und Wien zu werfen.

Am 20. Oktober startet unter dem Titel Culture X Change #Äthiopien eine Veranstaltungsreihe mit aktueller äthiopischer Kunst, Musik und politischen Debatten, von kulturen in bewegung, die Kunst- und Kultureinrichtung am Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) und gefördert von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

#Kultur #Kaffee
Die Coffee Pirates im Alsergrund bieten den Rahmen für die eingehende Auseinandersetzung mit dem Thema Kaffee. Unter dem Titel „Kafa in Vienna“ werden ab 20. Oktober zwei Betreiberinnen eines Kaffeehauses in Addis Abeba über die Kunst der Kaffeezubereitung und den Stellenwert der roten Bohne in der äthiopischen Kaffeekultur erzählen. Dass dabei auch echter äthiopischer Kaffee zeremoniell verkostet werden kann, versteht sich von selbst. Mehr Info
20. Oktober – 1. November 2019: Coffee Pirates Spitalgasse 17, 1090 Wien

#Dialog
Die politischen Entwicklungen in der Region sorgten in letzter Zeit für internationale Schlagzeilen. Aktivistinnen und Aktivisten aus Äthiopien und dem Sudan gewähren am 24. Oktober tiefere Einblicke in die Protestbewegungen in den beiden Ländern.
Mehr Info
Donnerstag, 24. Oktober 2019: Haus der Begegnung Mariahilf, Königseggasse 10 , 1060 Wien
18:00 Uhr Kaffeezeremonie
19:00 – 21:00 Uhr Diskussion

#Musik
Den äthiopischen Musikkosmos ergründen am 27. Oktober die Mitglieder der aufstrebenden, jungen Jazzformation chuffDRONE gemeinsam mit dem Pianisten Samuel Yirga. Mehr Info
27. Oktober 2019: 20:30 Uhr, Porgy & Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien

#Kunst
Mihret Kebede studiert auf der Akademie der Bildenden Kunst in Wien. In Kooperation mit Kulturen in Bewegung entstand dieses Kultur-Austauschprogramm, an dessen Schluss in der Galerie Hinterland von 31. Oktober bis 16. November unter dem Titel „Sifrahs Story: A story that tries to challenge the narrative through everyday documentation“ eine Ausstellung zu sehen sein wird, die von Mihret Kebede gemeinsam mit in Wien lebenden äthiopischen Künstler*innen gestaltet wird. Im Mittelpunkt stehen Fotographien von Martha Tadesse, Tadesse, die ihr Werk den Menschen abseits des Rampenlichts widmet. Mehr Info 
31. Oktober – 16. November 2019: hinterland galerie, Krongasse 20, 1050 Wien

Weitere Infos zu Äthiopien:
Hintergrundinfos zum äthiopische Premierminister Abiy Ahmed finden Sie hier: https://www.suedwind-magazin.at/mediator-und-militaerkarrierist

Länderinformation des Österreichischen Außenministeriums und der Austrian Develoment Agency mit weiterführenden Lins und Adressen zum Downloaden

Pressemitteilung zum Welternährungstag: Diskriminierung von Frauen bremst Überwindung des Hungers

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FIAN und Brot für die Welt legen Bericht zum Recht auf Nahrung vor

Wien, 15. Oktober 2019. Die Zahl der Menschen, die unter Hunger und „mittlerer oder schwerer Ernährungsunsicherheit“ leiden, ist zwischen 2014 und 2018 um 300 Millionen auf über zwei Milliarden angestiegen. Weltweit lebt nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO beinahe jeder vierte Mensch in der Ungewissheit, ob es am nächsten Tag ausreichend und qualitativ gute Nahrung gibt. Frauen und Mädchen sind stärker betroffen als Männer. Verantwortlich dafür sind vor allem ihre fehlende rechtliche Gleichstellung und Diskriminierung beim Zugang zu Land, heißt es in der neuen Ausgabe des  Right to Food and Nutrition Watch. Die evangelische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN sind Mitherausgeber dieses Jahrbuchs zum Recht auf Nahrung, das zum Welternährungstag (16. Oktober) veröffentlicht wird.

Frauen kommt eine Schlüsselrolle bei der Überwindung von Hunger und Ernährungssicherheit zu, denn sie übernehmen beim Anbau, der Ernte und der Zubereitung von Nahrungsmitteln zentrale Aufgaben. Trotzdem sind die Mehrheit der Menschen, die Hunger leiden, noch immer Frauen und Mädchen. Nina Hechenberger, Leitung von Brot für die Welt, sagt: „Es fehlt an rechtlicher Gleichstellung und Möglichkeiten zu politischer Teilhabe. Frauen werden auch beim Zugang zu Land und anderen Ressourcen diskriminiert und sind deshalb viel stärker von Ernährungsunsicherheit betroffen als Männer. Doch in vielen Ländern organisieren sich Frauen und fordern ihre Rechte ein.“

Melanie Oßberger, Geschäftsleiterin von FIAN Österreich ergänzt: „Frauen werden in vielen Ländern in Bezug auf Bildung, Landrechte, Einkommen oder politische Teilhabe diskriminiert. Ihre tragende Rolle in den Ernährungssystemen bleibt in der Regel im Hintergrund. Zudem sind Frauen oftmals systemischer Gewalt ausgesetzt – insbesondere wenn sie Unternehmensinteressen oder autoritären Regierungen in die Quere kommen. Die Fallbeispiele im neuen Jahrbuch zeigen jedoch eindrücklich die politische Handlungsfähigkeit von Frauen – selbst gegenüber repressiven oder neoliberalen Regierungen. In den Straßen Brasiliens demonstrieren sie gegen Gewalt in der Agrarindustrie. In Mali und Indien bauen Frauen auf sozial und ökologisch gerechte Weise nahrhafte Lebensmittel an.“

Das Recht auf Nahrung ist als Menschenrecht verankert in Artikel 11 des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, dem UN-Sozialpakt. Es ist eines der am häufigsten verletzten Menschenrechte. In den Nachhaltigen Entwicklungszielen haben sich die Vereinten Nationen verpflichtet, bis 2030 das Recht auf Nahrung für alle Menschen zu verwirklichen.

Das diesjährige Jahrbuch zum Recht auf Nahrung – der Right to Food and Nutrition Watch –  erscheint in englischer, spanischer, französischer und portugiesischer Sprache und wird am 16. Oktober im UN-Committee on World Food Security (CFS) in Rom vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren sind Teil vom Global Network for the Right to Food and Nutrition.

Gerne senden wir ein Exemplar in gedruckter Form oder vorab als PDF zu.
Online verfügbar ab 16. Oktober unter www.righttofoodandnutrition.org/watch
Zusammenfassung (deutsch) und Coverbild: https://drive.google.com/drive/folders/1qkIgBs4Eci9J9mDY_sBvG_YdaMKfsQXN?usp=sharing

Rückfragen:
Melanie Oßberger, FIAN Österreich, 01 235 0239-11, melanie.ossberger@fian.at
Martina Mathe, Brot für die Welt Österreich, 01 4026764-1110, m.mathe@brot-fuer-die-welt.at

Podiumsdiskussion und Storytelling-Workshop: Fakt oder Fiktion?

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Südwind präsentiert neue Zahlen zu Bewertung und Stereotypen von Migration und den Einfluss der Medien darauf.

Wien, 3. Oktober 2019 – Migration ist ein fixer Bestandteil einer globalisierten Gesellschaft. Gleichzeitig polarisiert das Thema ungemein und wird sowohl gesellschaftlich als auch medial heiß diskutiert. Die entwicklungspolitische Organisation Südwind präsentiert dazu eine Studie, bei der Menschen in Österreich, Ungarn, Italien und Griechenland zur Wahrnehmung, Bewertung und Stereotypen sowie Wissenslücken zum Thema Migration befragt wurden. Außerdem wurde beleuchtet, welchen Einfluss die Medien mit ihrer Berichterstattung darauf haben. Die Studie wurde im Rahmen des EU geförderten Projekts CIAK MigrACTION durchgeführt. Anschließend an die Präsentation der wichtigsten Ergebnisse werden diese von führenden ExpertInnen aus dem Bereich Migration und Medien diskutiert und eingeordnet.

Eckdaten: 
Datum: 11. Oktober 2019, Studienpräsentation und Podiumsdiskussion von 10.00 Uhr bis ca. 11.30 Uhr, Storytelling Workshop von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ort: C3 Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien

Am Podium: 

  • Marian Benbow-Pfisterer, Leiterin des Landesbüros für Österreich der International Organisation for Migration (IOM)
  • Katja Horninger, Kommunikation, Fonds Soziales Wien
  • Ramin Siawash, in Österreich lebender, afghanischer Journalist
  • Richard Solder, Chefredakteur Südwind-Magazin
  • Marie-Claire Sowinetz, Pressesprecherin UNHCR

Storytelling Workshop von Stefan Schauhuber
Am Nachmittag des 11. Oktobers hält Stefan Schauhuber, Redakteur und freier Journalist, einen vierstündigen Storytelling-Workshop. Im Fokus steht die mediale Berichterstattung über Migration, Integration und Flucht und wie die Methode des Storytellings dazu beitragen kann, Menschen hinter Schlagwörtern und Statistiken ein Gesicht und eine Stimme zu geben.

Wir bitten um Anmeldung zum Pressegespräch bzw. zum Storytelling-Workshop bis zum 8. Oktober, 13.00 Uhr sowie um vorab Bekanntgabe, ob Einzelinterviews mit den PodiumsdiskutantInnen im Anschluss an die Veranstaltung gewünscht sind.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://www.suedwind.at/themen/migration-und-entwicklung/ciakmigraction/

Rückfragehinweis und Anmeldung sowie Anfrage bezüglich Koordination von Interviews:
Theresa Gral, Südwind-Pressesprecherin, E-Mail: theresa.gral@suedwind.at, Tel.:+43 1 405 55 15 301, Mobil: +43 650 375 1987

Interviewmöglichkeit und Diskussion anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit 

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Das Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), „weltumspannend arbeiten“, das Internationale Referat des ÖGB sowie der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) laden am 7. Oktober laden am 7. Oktober zu Interviews mit zwei Gästen aus Zimbabwe und Kenia:

Lorraine Sibanda (Chamber of Informal Economy Associations, StreetNet International, Simbabwe) spricht über den Kampf um rechtliche Anerkennung der Straßenverkäuferinnen und Aufbau von „Gewerkschaften“ der informellen Arbeiter*innen

Teresa Wabuko (Dienstleistungsgewerkschaft KUDHEIRA, Kenia) spricht über die soziale Lage von Hotel-, Haushalts- und Krankenhausangestellten und deren Beweggründe für Migration

ZEIT: Montag, 7.10.2019 | 10.00 bis 12.00 Uhr (pro Interview sind max. 30 Minuten vorgesehen)
ORT: VIDC | Möllwaldplatz 5/3 | 1040 Wien | Lageplan
Sprache: Englisch

Bei Interesse bitte um Terminvereinbarung bei Martina Neuwirth, Email: neuwirth@vidc.org, Tel. 01 7133594 67 und 0664 5206878.

Hintergrund
In Afrika arbeiten 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten in der informellen Wirtschaft. Typische Sektoren sind Haushalts- oder Pflegearbeit, Straßenhandel, Gastronomie, Transport und die Landwirtschaft. Zentrale Merkmale der informellen Wirtschaft sind Beschäftigungsverhältnisse ohne Arbeitsvertrag, ohne ausreichende soziale Absicherung, ohne Krankengeld, ohne Urlaub oder ohne gewerkschaftliche Vertretung. Lange Zeit wurde die informelle Wirtschaft als ein vorübergehendes Phänomen auf dem Weg zur Industrialisierung gesehen. Mittlerweile wächst der Anteil von informeller Arbeit wieder, wovon insbesondere Frauen betroffen sind.

Lorraine Sibanda und Teresa Wabuko erklären die strukturellen Hintergründe informeller Beschäftigung, warum Frauen stärker von informeller Arbeit betroffen sind und was das für sie und ihre Familien bedeutet. Sie erläutern aber auch die Erfolge der bisherigen Kämpfe der Gewerkschaften und Initiativen der Straßenarbeiter*innen um existenzsichernde Mindestlöhne und soziale und gesundheitliche Absicherung.

Diskussion: „Unerhört? Frauen und ihre Kämpfe in Afrikas informeller Wirtschaft“
Um 19 Uhr gibt es Vorträge und eine  Diskussion , u.a. mit Lorraine Sibanda und Theresa Wabuko, im ÖGB Veranstaltungszentrum Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien.
Mehr Infos: http://www.vidc.org/themen/afrika/unerhoert-frauenkaempfe-afrika/
Bitte um Anmeldung per Mail an Franz Schmidjell (schmidjell@vidc.at).

 

AVISO: SDG Flashmob

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Am 25. September 2019 ist der internationale Aktionstag für die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Während in New York ein hochrangig besetzter SDG-Gipfel stattfindet, wird SDG Watch Austria um 15.30 Uhr ein öffentliches Zeichen setzen und einen Flashmob am Stephansplatz unter dem Motto „Keine Zeit für Stillstand! Gemeinsam für ein gutes Leben für alle“ veranstalten.

Am 25. September ist es vier Jahre her, dass die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Agenda ist ein Aktionsplan für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Welt. Kein Land ist auf dem Weg, die Ziele zu erreichen, Österreich zählt in Europa trotz guter Ausgangslage zu den Schlusslichtern bei proaktiven Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030. Aus diesem Grund ruft SDG Watch Austria zum SDG-Flashmob auf und lädt MedienvertreterInnen dazu ein.
Datum: 25.09.2019, 15:30 Uhr
Ort: Stephansplatz, Nähe Virgilkapelle, 1010 Wien

FOTO- und KAMERATERMIN, mit der Bitte um formlose Anmeldung (auch zwecks Interviews) bei Wolfgang Marks unter 0699/17204207.

Über SDG Watch Austria
SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von mehr als 160 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein.

IM NORDOSTEN SYRIENS: KEIN KRIEGSENDE IN SICHT

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Wie es um Krieg und Frieden in Syrien steht hat Politik-Experte Leo Gabriel beim einem Internationalen Forum vor Ort recherchiert.

Fotomaterial auf Anfrage: lgabriel@gmx.net

Im Juli 2019 lud das Rojava Center for Strategic Studies (NRLS) zum „Internationale Forum zu ISIS: „Dimensionen, Herausforderungen und Konfrontationsstrategien“ statt. Mehr als 200 PolitikerInnen, ForscherInnen und VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Institutionen aus mehreren Ländern (u.a. aus Europa und den USA) kamen dazu in der Stadt Amude im von der kurdischen Selbstverwaltung kontrollierten Teil Nord- und Ostsyriens, das hierzulande Rojava genannt wird, zusammen.
Im Mittelpunkt des Forumsstand die durch schlagkräftige Beweise erhärtete These, dass die Regierung Erdogan unter dem Vorwand, die kurdische Aufstandsbewegung PKK zu unterstützen, der ISIS (islamischer Staat) von Anfang an, also ab 2015 Vorschub geleistet hatte.

ISIS und die Türkei: eine unheilige Allianz
Aus den zahlreichen Redebeiträgen, Diskussionen, schriftliche Stellungnahmen undVideobotschaften ging hervor, dass die türkische Armee und deren Geheimdienste beim Kampf um die an der türkisch-syrischen Grenze gelegene Stadt Kobaneim September 2014 an ISIS nicht nur Waffen geliefert und Rückendeckung geleistet hatte, sondern Bomben- und Selbstmordanschläge, von denen sie Kenntnis hatten, nicht verhindert hatten. Die kurdischen TeilnehmerInnen würdigten die Vorreiterrolle der kurdischen Volks- undFrauenschutzeinheiten (YPG und YPJ) sowie der aufständischen syrischen demokratischenStreitkräfte (SDF) bei der Vertreibung der ISIS, der an die 11 000 KämpferInnen zum Opfer gefallen waren.

Ein besonderes Augenmerk galt bei den Diskussionen den an die
40 000 gefangenen IS-KämpferInnen, für die laut französischen ExpertInnen ein eigener Gerichtshof unter internationaler Aufsicht eingerichtet werden könnte. Das wäre jedoch auf Grund des russischen Vetos im Sicherheitsrat kaum durchzusetzen. „Zumindest sollten die ausländischen IS-Kämpferinnen und Kämpfer an die Justizbehörden ihrer Ursprungsländer ausgeliefert werden“, war die allgemeine Forderung.

Brennpunkt Idlib
Wer jedoch gemeint hat, dass mit der Niederlage der ISIS an nahezu allen Fronten Syriens und des Irak der nun schon sieben Jahre währende Krieg zu Ende wäre und die syrischen Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten, irrt. Seit April diesen Jahres ist nämlich die Schlacht und das Schlachten um die Stadt Idlib wieder voll im Gange. Laut Berichten von Menschenrechts-organisationen soll es 33 Massaker mit insgesamt über 1 300 toten ZivilistInnenen gegeben haben, die auf das Konto der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe gehen sollen. Idlib ist jene inzwischen auf 2,5 Millionen EinwohnerInnen angewachsene Stadt, in der ein Großteil der Aufständischen von der ehemaligen Free SyrianArmy (FSA) und der islamistischen Al NusraZuflucht genommen hatten. Gleichzeitig sind auch die Kämpfe in den Vororten von Homs und Aleppo wieder aufgeflammt, weil die zwischen Russland und der Türkei ausgehandelten Vereinbarungen zur Errichtung einer Sicherheitszone (noflyzone) nicht gehalten haben.

Déjàvu um Kobane
Auch in Kobane, jener Kurdenstadt westlich des Euphrat, die sich seinerzeit so tapfer gegen die ISIS geschlagen hat (siehe oben), gibt es wieder dicke Lusft. Wieder einmal droht die türkische Armee unter Erdogan mit einem Einmarsch ähnlich jenem, den sie vor zwei Jahren auf die im äußersten Westen von Rojava gelegene Stadt Afrín durchgesetzt hatte. Das Rojava Center for Strategic Studies (NRLS) hat die Weltöffentlichkeit auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht und lädt internationale JournalistInnen dazu ein, den KurdInnen in dieser schweren Stunde durch ihre Berichterstattung beizustehen.

 

Newsletter 2/2019: Nachhaltiges Entwicklungsziel – SDG4 „Hochwertige Bildung“

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Sehr geehrte Damen und Herren, zweimal im Jahr stellt die Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik (ISJE) einen redaktionellen Newsletter mit Informationen, Kontakten und Hinweisen für JournalistInnen zusammen. Dieses Mal mit folgenden Themen:

  • Syrien – Eine Analyse des Politik-Experte Leo Gabriel: MEHR
  • Nachhaltigkeitsziel – SDG 4: „Hochwertige Bildung“
    Recherche-Hinweise, Links, Projekte, Ideen:  MEHR
  • Eine Analyse von Bildungsexpertin Margarita Langthaler: MEHR

Termine zu spannenden Veranstaltungen in Österreich und Wahlen und internationale Gedenk- und Aktionstage weltweit: siehe unten


Internationale Wahlen… in Asien, Ozeanien und Afrika

  • 28. Sep. – Afghanistan: Präsidentschaftswahl und Kommunalwahlen
  • 6. Okt. – Tunesien: Parlamentswahl
  • 17. Okt. – Papua-Neuguinea: Unabhängigkeitsreferendum in Bougainville
  • 27. Okt. – Argentinien: Präsidentschafts- und Parlamentswahlen spätestens November – Namibia: Präsidentschaftswahl in Namibia
  • 24. Nov. – Guinea-Bissau: Präsidentschaftswahl
  • 30. Nov. – Somaliland: Parlamentswahl

Internationale Gedenk- und Aktionstage

  • 5 Sept.: Internationaler Tag der Wohltätigkeit. Er wurde 2012 durch die Vereinten Nationen (UN) initiiert und am Todestag von Mutter Teresa begangen. Ziel ist es Personen, Unternehmen und Interessensgruppen zu sensibilisieren und zum caritativem Handeln zu motivieren.
  • 8. Sept.: Weltalphabetisierungstag. Der Tag wurde von der UNESCO 1965 ins Leben gerufen und soll jährlich an die Problematik des Analphabetismus erinnern. Weltweit können rund ein Fünftel der erwachsenen Menschen weder lesen noch schreiben.
  • 12. Sept.: Tag zur Süd-Süd-Zusammenarbeit, ausgerufen von den UN zur Unterstützung und Umsetzung technischer Kooperationen zwischen so genannten Entwicklungsländern.
  • 14. Sept.: Tag der Tropenwälder. Dieser wurde 1989 durch den WWF initiiert und soll auf die drohende Zerstörung der Regenwälder hinweisen. Das Datum geht auf den Geburtstag des Forschers Alexander von Humboldt zurück.
  • 15. Sept.: Internationaler Tag der Demokratie, ausgerufen von den UN im Jahr 2007 zur Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie.
  • 21. Sept.: Internationaler Tag des Friedens, auch International Day of Peace, 1981 von den UN initiiert.
  • 1. Okt.: Welt-Vegetariertag 2019, eingeführt anlässlich des Welt-Vegetarier-Kongresses 1977 in Schottland von der „North American Vegetarian Society“, um die Vorzüge der vegetarischen Lebensweise bekannter zu machen. Der Weltbevölkerung soll mit dem Vegetariertag bewusst gemacht werden, dass vegetarische Ernährung aus verschiedenen Gründen gut für die Umwelt und die Gesundheit ist.
  • 7. Okt.: Welttag für menschenwürdige Arbeit. Der Aktionstag wurde vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) bei dessen Neugründung im Jahr 2006 als internationaler Tag für Gute Arbeit ins Leben gerufen. An diesem Tag treten die Gewerkschaften weltweit und öffentlich für die Herstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen ein
  • 10. Okt.: Welttag gegen die Todesstrafe, 2003 ausgerufen von der „World Coalition against Death Penalty“ sowie Amnesty international ins Leben gerufen.
  • 11. Okt.: Internationaler Mädchentag der Vereinten Nationen. Damit soll auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen, besonders die schwierige Situation von Mädchen in vielen Ländern der Welt aufmerksam gemacht werden.
  • 16. Okt.: Welthungertag 2019. 1945 wurde an diesem Tag die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO mit der Aufgabe, die weltweite Ernährung sicherzustellen, als Sonderorganisation der UNO gegründet.
  • 17. Okt.: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut, von den UN 1992 zu diesem erklärt. Damit sind drei Anliegen verbunden: Den Widerstand der von Armut betroffenen Menschen gegen Elend und Ausgrenzung würdigen, Not leidenden und ausgegrenzten Menschen Gehör verschaffen und mit ihnen ins Gespräch kommen und sich mit den Allerärmsten dafür einsetzen, dass diese Rechte wirklich für alle gelten.
  • 24. Okt.: Welttag der Vereinten Nationen und der Information über Entwicklungsfragen. An diesem Tag ist 1945 die Charta der Vereinten Nationen in Kraft getreten. Die Vereinten Nationen sind ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 192 Staaten, ihr wichtigsten Aufgaben sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Der Welttag der Information über Entwicklungsfragen findet seit 1972 auf Beschluss der UN mit dem Ziel statt, die weltweite Aufmerksamkeit auf die Entwicklungsprobleme zu lenken sowie auf die Notwendigkeit der Stärkung internationale Zusammenarbeit, um diese globalen Ungerechtigkeiten zu lösen.
  • 2. Nov.: Internationaler Tag gegen Straflosigkeit für Verbrechen an JournalistInnen, 2013 von den Vereinten Nationen im Andenken an zwei in 2013 in Mali getötete JournalistInnen initiiert.
  • 15. Nov.: Writers in Prison Day, initiiert 1980 durch das 1960 gegründete „Writers in Prison“-Kommittee der Schriftstellervereinigung P.E.N., in dem über 150 Schriftstellerorganisationen aus mehr als 100 Nationen vereinigt sind. An diesem Tag wird an verfolgte, inhaftierte und ermordete SchriftstellerInnen sowie JournalistInnen erinnert.
  • 16. Nov.: Internationaler Tag für Toleranz. Am 16. November 1995 unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz. Seitdem erinnert die UNESCO jährlich an jene Regeln, die ein menschenwürdiges Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen ermöglichen.
  • 29. Nov.: Buy Nothing Day. Der Buy Nothing Day (deutsch: Kauf-Nix-Tag) ist ein konsumkritischer Aktionstag am letzten Freitag im November. Er wird mittlerweile in 80 Ländern – auch in Österreich – organisiert. Er ist die Antwort auf den Black Friday, der in den USA traditionell die Kaufsaison für Weihnachten einleitet.
  • 2. Dez.: Internationaler Tag zur Abschaffung der Sklaverei, von den Vereinten Nationen zur Abschaffung der Sklaverei initiiert in Erinnerung an die 1949 verabschiedete Konvention zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung von Personen. Weltweit leben immer noch mehr als 20 Millionen Menschen in Sklaverei oder sklavenähnlichen Verhältnissen.
  • 2. Dez.: Internationaler Tag des Ehrenamtes zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Der Tag wurde 1985 von den Vereinten Nationen (UN) beschlossen.
  • 10. Dez.: Tag der Menschenrechte. Seit 1948 wird an diesem Tag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gedacht und von Menschenrechtsorganisationen genutzt, um auf Verletzungen dieser Rechte hinzuweisen.
  • 18. Dez. Internationaler Tag der MigrantInnen. 2000 hat die UNO diesen Tag ausgerufen, 1990 wurde die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migranten und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen.

Termine in Österreich:

  • 19. bis 28. September: „10 Tage 17 Ziele“, Niederösterreich
    Im Rahmen Österreichs 1. Tour zu den 17 globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, die 2015 von der UNO beschlossen wurde, touren u.a. die SDG-Botschafterinnen Michaela und Bianca vom Klimabündnis Niederösterreich durch Niederösterreich und besuchen 17 von einer Fachjury ausgewählte SDG-Wegweiser.
    „17 und wir“ ist ein Projekt des Landes Niederösterreich in Kooperation mit dem Klimabündnis Niederösterreich, Südwind NÖ und Fairtrade Österreich. Nähere Infos: www.17undwir.at
  • 01. Oktober 2019, 09:00 – 16:30: Fachtagung „Migration und Arbeitswelt“, Arbeiterkammer OÖ, Linz
    Bei der heurigen Fachtagung, veranstaltet von migrare – Zentrum für MigrantInnen OÖ, Arbeiterkammer OÖ, Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung GmbH und bfi Berufsförderungsinstitut OÖ finden am Vormittag parallel vier Infoworkshops statt. Der Nachmittag wird durch Vorträge von ExpertInnen gestaltet. Nähere Infos zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier: https://migrare.at/e/fachtagung-migration-und-arbeitswelt/
  • 04. bis 06. Oktober: WearFair+mehr: Messe für Nachhaltigen Lebensstil, Tabakfabrik, Linz
    Auf der 11. WearFair +mehr finden BesucherInnen alles, was sie für einen öko-fairen Lebensstil brauchen und wissen müssen. Neben den Bereichen Mode, Ernährung und Lifestyle gibt es heuer einen Schwerpunkt auf qualitätsgeprüfte Sport-Produkte unterschiedlichster Disziplinen – von Yoga über Radfahren und Fußball bis Reitsport. www.wearfair.at
  • 11. November: Veranstaltung „Zwischen Antikolonialismus, Patriotismus und revolutionärem Terror. Zum 50ten Todestag von Ho Chi Minh“, 18.30 bis 21 Uhr, Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien
    Gemeinsam mit dem Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, der Diplomatischen Akademie und der Stadt Wien veranstaltet die Gesellschaft Österreich-Vietnam einen Abend mit ExpertInnen zum Thema.
    Eröffnung:  Botschafter Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie
    ReferentInnen:

    • Bundesminister a.D. Peter Jankowitsch: „Ho Chi Minh im Kontext seiner Ära“
    • Prof. Pierre Brocheux (Paris): „Ho Chi Minh, ein Mann, der Geschichte machte, aber ihre Folgen nicht kennen konnte“ (Referat in Englisch)
    • Prof. Jörg Engelbert (Universität Hamburg): „Die Methode ‚Ho Chi Minh‘. Einige Besonderheiten des vietnamesischen Kommunismus“
    • Die Veranstaltung und die Diskussion nach den Referaten wird moderiert von Mag.a Susanna Bastaroli (Die Presse)
  • 29. November 2019: „Österreichisches SDG-Forum“, 09.00 bis 17:00 Uhr, Universität Wien Beim zweiten SDG Forum von SDG Watch Austria wird Bilanz über die Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich im abgelaufenen Jahr gezogen und über die notwendigen Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs in Österreich diskutiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem anstehenden ersten Umsetzungsbericht Österreichs, welcher im Rahmen des High Level Political Forum (HLPF) im Juli 2020 in New York präsentiert werden wird, und eine Chance für neue Zielsetzungen in der SDG-Erreichung bildet. Eine vertiefende Auseinandersetzung zu übergreifenden Themen der Agenda 2030 wie Bildung und nachhaltige Landwirtschaft wird am Nachmittag im Rahmen von Workshops geboten.
    Mehr Infos: https://sdgwatch.at/de/veranstaltungen/

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Nachhaltiges Entwicklungsziel – SDG4 „Hochwertige Bildung“

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„Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“ – dieses Ziel soll über das nachhaltige Entwicklungsziel – SDG4 „Hochwertige Bildung“ bis 2030 umgesetzt werden.

Obwohl der Nutzen von Bildung kaum bestritten wird, ist die Bildungssituation in vielen Ländern noch immer unbefriedigend. Weltweitgehen 58 Millionen Kinder nie zur Schule. Doch auch für diejenigen, die zur Schule gehen, ist die Situation in der Schule häufig prekär: Übervolle Klassen, schlecht ausgebildete, unter bezahlte Lehrinnen und Lehrer und veraltete Lehrmethoden, fehlende Lernmittel und ausschließlich Frontalunterricht erschweren Lernerfolge. Kein Wunder, dass viele Schülerinnen und Schüler die Schule vorzeitig verlassen, ohne tatsächlich lesen, schreiben und rechnen zu können.

Das Ziel , allen Menschen Zugang zu gleichberechtigter Bildung zu ermöglichen, ist auch in Österreich noch nicht verwirklicht. Unser Bildungssystem schafft es weit weniger als andere Länder, junge Menschen aus schwierigeren sozialen Verhältnissen oder Menschen mit Migrationshintergrund zu Schulerfolgen zu führen. Kinder mit Behinderung sehen sich im Regelschulbetrieb nach wie vor mit Ausgrenzung konfrontiert. Um frühzeitigen Ausbildungs- und Bildungsabbruch zu vermeiden, wurde 2016 eine Ausbildungspflicht im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht bis 18 Jahre beschlossen.“

Quelle: 17 Ziele für eine bessere WeltEine Broschüre zu den Zielen für nachhaltige Entwicklungder Vereinten Nationen: Seite 6

Ein gleichberechtigterZugang zu kostenloser, hochwertiger, kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht Basisbildung für alle Mädchen und Jungen dieser Welt, in einer sicheren, gewaltfreien, inklusiven und effektiven Lernumgebung ist zentrales SDG4-Ziel. Menschen mit Behinderungen, Angehörige indigener Völker und Kinder in prekären Situationensollen besonders unterstützt werden, um frühkindlicher Betreuung und Vorschulbildung zu erhalten, um in Grund- und Sekundarschulbildung lesen, schreiben und rechnen zu lernen und um hochwertige fachliche, berufliche und tertiäre Bildungeinschließlich universitäre Bildung abzuschließenmit dem Ziel, so eine menschenwürdige Beschäftigung ausüben zu können.

Erhöhte Stipendienvergabe für Menschen aus und in Entwicklungsländer, insbesondere den kleinen Inselstaaten und afrikanische Ländern, sollen den Besuch von Hochschulen, zur Berufsbildung und zu Informations- und Kommunikationstechnik-, Technik-, Ingenieurs- und Wissenschaftsprogrammen wesentlich steigern.

Als spezifische Lehrinhalte sollen alle PädagogInnen die notwendigen Kenntnisse, Qualifikationen und Lehrmethoden zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und Lebensweisen erwerben, u.a. durch gezielte Bildung in den Bereichen Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung von kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung sowie durch internationale Zusammenarbeit in der pädagogischen Ausbildung.

Bildung ist ein Menschenrecht. Bildung befähigt Menschen, ihre gesellschaftliche, soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Situation besser zu verstehen und schafft somit Handlungsoptionen. Auf ihrer Basis entwickeln sich das Individuum und die Gesellschaft. Die Implementierung des SDG-Ziels 4 „Hochwertige Bildung“ ist eine zentrale Grundlage für das Erreichen der anderen 16 „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ und damit ein besonders wichtiger Ansatz, um EINE gute WELT für ALLE zu schaffen.

Kommentar: Hochwertige und inklusive Bildung für Alle

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Ein Kommentar von Bildungsexpertin Margarita Langthaler.

Weltweit haben rund 64 Millionen Kinder im Grundschulalter keinen Zugang zu Schulbildung. Mehr als die Hälfte von ihnen leben im subsaharischen Afrika. Die Bildungsschere zwischen Nord und Süd nimmt jedoch mit höherer Bildungsebene noch zu. So besuchen in Afrika weniger als die Hälfte der Jugendlichen die Sekundarschule, während es in Europa über 90% sind. Höhere Bildung ist in afrikanischen Ländern nur für 9% zugänglich, während diese Rate in Europa und Nordamerika bei 77% liegt. Frauen und Mädchen, die Landbevölkerung, MigrantInnen und Geflüchtete sowie benachteiligte und marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind überproportional vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen.

Bildung, insbesondere Sekundar- und höhere Bildung, ist also in vielen Ländern der Welt nach wie vor ein knappes und für viele unerreichbares Gut. Dabei gilt Bildung als eines der grundlegenden Instrumente für Entwicklung. Sie ermöglicht, berufliche Kompetenzen zu erlangen und zu verbessern und somit Lebensunterhalt abzusichern bzw. im Idealfall zu steigern. Außerdem zählt sie zuden Grundbedingungen für Wirtschaftswachstum und wirtschaftliche Produktivität. Bildung kann eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung und Vorbeugung von Krankheiten und Kindersterblichkeit spielen, zudem fördert sie demokratische Partizipation, nachhaltige Lebensweisen und Ermächtigung, besonders von Frauen.

Doch darf nicht vergessen werden, dass Bildung kein Allheilmittel ist. Insbesondere in Bezug auf soziale Gerechtigkeit stellte und stellt Bildung ein bewährtes Instrument dar, um gegebene soziale Stratifizierungenaufrecht zu erhalten und benachteiligte Bevölkerungsgruppen vom sozialen Aufstieg auszuschließen.Der Kolonialismus etablierte in vielen Entwicklungsländern ein höchst elitäres und europäisch-normatives Bildungsverständnis, das lokale Sprachen und traditionelle Wissenssysteme marginalisierte. Dieses koloniale Erbe belastet nach wie vor viele Bildungssystemeim Globalen Süden und trägt zur Bildungsschere zwischen Nord und Süd bei.

Doch auch in Ländern ohne koloniale Vergangenheit ist Bildung ein probates Mittel zur Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheit. Man denke nur an Österreich mit seinem vergleichsweise wenig durchlässigen Bildungssystem, das Bildungsaufstieg für Kinder mit Migrationshintergrund und aus sogenannten bildungsfernen Schichten sehr schwierig macht.

Weil die Erfahrung aus vielen Jahrzehnten weltweiter Bildungsexpansion gezeigt hat, dass damit nicht garantiert wird, dass alle Mitglieder der Gesellschaft gleichermaßen Zugang zu Bildung haben, fordert das SDG 4, das Bildungsziel der UN-Agenda für Nachhaltige Entwicklung, bewusst „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung (zu) gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle (zu) fördern“. Doch das SDG 4 verlangt auch nach einer breiterenKonzeption von Bildungsvorstellungen, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend von einer Verwertbarkeitslogik geprägt waren. Das SDG 4 fordert stattdessen ein transformatives Bildungsverständnis, das die kognitiven, kompetenzbasierten und empathischen Grundlagen für nachhaltiges und sozial gerechtes Leben, Handeln und Interagieren legt.

Margarita Langthaler ist Sozialwissenschaftlerin und Philologin mit den Forschungsschwerpunkten Bildungsstrategien in der Entwicklungszusammenarbeit, berufliche Bildung und Skills development sowie Bildungspolitik in Entwicklungsländern. Sie ist seit August 2003 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der ÖFSE tätig.